Wiedereinstieg nach negativer Erfahrung

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anonym

Guest
Wer als Jäger nicht einen wenigstens halbwegs ausgeprägten Beutewillen mitbringt, ist keiner.

Der Beutewille ist DIE Condicio-sine-qua-non für die Jagd überhaupt. Das ist hier gar nicht Thema. Beute machen ist dann die nächste Stufe der Wahrheit. Die meisten lassen töten und gehen in den Supermarkt. Wir machen das selbst, so wie sich das gehört. Wer Fleisch essen will muss bereit sein zu töten. Hier gibt es eben Abstufungen bei den emotionalen Regungen der unterschiedlichsten Jäger. Einer der wenigstens einen Bock geschossen hat ist moralisch wertvoller als Fleischesser, als der, der an die Fleischtheke geht und uns Jägern eventuell das leben schwer macht. Jäger sollten zusammen halten. Die die viel und die, die wenig jagen.
dorn
[h=1][/h]
 
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Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
@Kuno :
Das ist sicher nicht falsch was du da geschrieben hast, trotzdem muss man das auch ein bisschen differenziert sehen.
Heute ist es nicht mehr, ,normal'' für die meisten Menschen das Tiere getötet werden.
Zumindest für den größten Teil der Bevölkerung.
Fleisch kommt aus dem Supermarkt oder vom Fleischer um die Ecke, aber das auch dafür ein Tier getötet wurde verdrängen die meisten Menschen.
Damit wollen Sie nichts zu tun haben und auch nichts von wissen!
Vor einigen Jahren war es zumindest auf dem Dorfe noch normal das Zuhause geschlachtet wurde , dass ist aber beinahe schon Geschichte.
Wer sich damit vorher noch nie ernsthaft auseinander gesetzt hat kann dann am Anfang schon eine Gewisse Überwindung brauchen bevor er zum ersten Mal selber ein Tier tötet!
Wen das dann noch unter Druck gesetzt passiert und in einem für den Schützen negativem Erlebnis endete ( in dem Fall evtl auch für das Stück, das lässt sich aber anhand der gegebenen Informationen nicht sicher beurteilen ) kann ich schon verstehen das der TS das so nicht wiederholt wissen möchte.
Auch ich treffe diese Entscheidung jedesmal mit bedacht, obwohl ich sicher mehr Tiere getötet habe als die meisten es hier noch werden.
Das ist allerdings meinem Beruf geschuldet um es der Vollständigkeit halber erwähnt zu haben.
 
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Als ich auf die Eingangsfrage des Thread Starters antwortete, war ich mir nicht sicher, ob es sich um einen Troll handelt... ( die Eingangsschilderung mit den 2 Minuten bis zum Tod des Stückes, die zu einer 4 Jahre dauernden Jagdabstinenz führten.... ) - ich hab trotzdem ernsthaft geantwortet, es könnte sich ja doch um einen Jungjäger handeln, der Probleme mit dem Töten hat..... Wenn man dann den Faden weiter liest, so gleitet dieser mit fortdauernder Diskussionsdauer immer öfter ins Persönliche ab.... Ich stell mir da grad den Troll vor, der sich köstlich darüber amüsiert, wie wir nach dem Stöckchen springen, das er geworfen hat.... Aber vielleicht ist es ja doch ganz anders....


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Der Beutewille ist DIE Condicio-sine-qua-non für die Jagd überhaupt. Das ist hier gar nicht Thema. Beute machen ist dann die nächste Stufe der Wahrheit. Die meisten lassen töten und gehen in den Supermarkt. Wir machen das selbst, so wie sich das gehört. Wer Fleisch essen will muss bereit sein zu töten. Hier gibt es eben Abstufungen bei den emotionalen Regungen der unterschiedlichsten Jäger. Einer der wenigstens einen Bock geschossen hat ist moralisch wertvoller als Fleischesser, als der, der an die Fleischtheke geht und uns Jägern eventuell das leben schwer macht. Jäger sollten zusammen halten. Die die viel und die, die wenig jagen.
dorn
Beute machen muß der Antrieb jagen gehen zu wollen überhaupt sein. Alle anderen Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Jagd haben sich diesem Antrieb unter zu ordnen, bzw.
haben dem Beutetrieb zu zu arbeiten.
Naturgenuß, Erlebnisse, besondere Emotionen sind nur Beiwerk. Schön, aber eben nur Beiwerk zur Jagd.
Fett: ein paar Jäger machen das selbst, richtig. Nur kann nicht jeder der Fleisch essen will, sich das draussen selbst holen (das wäre die Abschaffung der Jagd, so wie du sie kennst).
Es muß auch nicht jeder Fleischesser bereit sein selber zu zu töten. Es ist legitim und war auch schon immer so, dass die Fleischbeschaffung nur von einigen wenigen betrieben wurde.
Wenn aber jemand, so wie der Threadstarter (möglicherweise ist er ein Troll, was ich aber nicht von vorneherein unterstelle), sich den Mühen und Kosten unterzieht, den Jagdschein zu machen,
ohne sich vorher im Klaren zu sein, was da letztlich auf ihn zukommt, die Schuld bei anderen sucht, wertvolle Proteine eben nicht in Richtung Pfanne produzieren zu können, der sollte die Finger ganz weg lassen von der Jagd. Dem helfen die besten Ratschläge nichts.

PS: Wie oben schon angeführt, derjenige Fleischesser, der nicht den Bock selber erlegt hat, ist um keinen Deut weniger moralisch wertvoll (um deine Worte zu gebrauchen) als der, der das selber kann.
So eine, wie von dir dargelegte Meinung und Haltung ist mit ein Grund für das schlechte Image der heutigen Jagd.
 
A

anonym

Guest
O.K Kuno, der Punkt geht an Dich.

schlecht: Wir machen das selbst, so wie sich das gehört. Wer Fleisch essen will muss bereit sein zu töten.

besser:
Wir machen das selbst, so wie sich das gehört. Wer Fleisch essen will muss bereit sein zu töten, oder akzeptieren und auch politisch unterstützen, dass es Menschen gibt, die in den Wald gehen um Wild zu erlegen für, unter anderm zum Essen, genannt Jäger in Deutschland.

Ich erwarte von den passiven Fleischessern deutlich mehr aktive Akzeptanz für die Jagd. Denn die sind zahlenmäßig viel viel mehr als alle Gutmenschen, und grünen etc Wolfstreichlern, und es sind auch mehr als wir Jäger. Wenn die alle zum entscheidendeten Zeitpunkt Ihre Stimme, gemäß Ihrer Nahrungszusammenstellung abgäben, wäre Deutschland ein Traumland für die Jagd. Und ein Alptraum für die zahlenmäßig unterlegenen Jagdgegner.

dorn
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
@ dornbusch :
Das sollte so sein, ist es aber leider nicht!
Ich kenne genug Leute, die gerne Fleisch essen aber sich nicht damit befassen wollen, wo es herkommt und das töten von Tieren als böse ansehen und Menschen die das machen nicht leiden können!
Das finde ich inkonsequent und auch dumm, um nicht zusagen unaufrichtig.
Wie blöd muss man eigentlich sein etwas Abzulehnen und andere dafür zu missbliligen, aber das Produkt aus deren tuen sehr gerne zu essen?
Und genau das ist ein Problem mit dem gerade wir Jäger zu kämpfen haben!
Fleisch essen ja Tiere dafür zu töten Nein danke!
 
Y

Yumitori

Guest
N'Abend Community,

insbesondere @Trallafitti, aber nicht nur -

Richtig ist, dass der Jäger Beutetrieb haben muss - aber sicher nicht 24 Stunden am Tag, ich lasse ganz gerne auch mal den Finger gerade und erfreue mich am bloßen Anblick.
Der Abschussplan muß erfüllt werden u n d der Wildschaden begrenzt, auch keine Frage.

S o l l t e der Threadstarter wirklich ein Troll sein,so sind insbesondere die Unhöflichen unter uns diejenigen, die nach dem Stöckchen gesprungen sind.
Und wenn schon unhöflich, dann ohne Rechtschreibfehler, das wirkt lächerlich .

Könnte i ch dem TS eine Jagdmöglichkeit bieten, ich würde ihn mal einladen - dann sieht man ganz schnell, ob er ein Troll ist.

Bei meinem allerersten Stück Schalenwild habe ich - nach Aussage meines Vaters, der neben mir saß (Jugendjagdschein) auch fünf Minuten gebraucht, bis der Schuss draußen war - allerdings lag das Stück im Feuer.
Wäre das nicht so gewesen, ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte.
Ich müsste jetzt im Schussbuch nachsehen, wie viele Nachsuchen ich "verursacht", also verschuldet, habe - ich weiß aber, dass es keine fünf gewesen sind. Ich weiß aber, dass ich nach der allerersten schlicht Schiss gehabt habe, dass mir das wieder passiert und lange nicht auf ein Stück Wild geschossen habe. Mein kluger Vater hat keinen Ton gesagt, mich aber immer wieder dort angesetzt, wo ein älterer Spießer vermutet wurde.
D e r hat mich dann geheilt, d e n wollte ich unbedingt und eines Morgens Ende Spetember:biggrin:

Schon lange bin ich nur noch Jagdgast, das eigene Revier - ebenso das väterliche - nur noch schöne Erinnerung. Die Beständer, die mich einladen, wissen, dass i c h nur dann den Finger krümme, wenn ich meiner Sache sicher bin. Und seit ich weder im väterlichen noch im eigenen Revier mehr jage, habe ich k e i n e Nachsuche mehr verursacht.
Ich will kein "Schießgarant" sein, vielmehr einer, der nach allen Regeln der Kunst jagt und keine unnötigen Risikoschüsse abgibt, nur, weil Strecke gemacht werden muss, etwa einen "texanischen Blattschuss" o.ä. . (Wobei dies ungerecht ggb. den Texanern ist, die ich kenne,
d i e sind oft besser, als so mancher Deutsche).

Jagd hat durchaus auchetwas mit Moral zu tun - finde ich. Ich anempfehle hierzu die Lektüre des Beitrages v. D. Stahmann in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift "HALALI"
('Tschuldigung - aber soweit ich weiß, hat er auch in WuH schon veröffentlicht.)

Dazu gehört auch, dazu zu stehen, dass ich mich über mein letztes gestrecktes Schmalreh so gefreut habe, dass meinen Jodler sicher alle Rehe im Revier gehört haben - denn natürlich jage ich, um Beute zu machen.

Immmer höflich und respektvoll bleiben, dem Menschen u n d dem Wild gegenüber.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Hallo zusammen,

ich möchte mich ganz herzlich für die vielen qualifizierten Antworten bedanken, warum s+w mich persönlich angreift kann ich nicht ganz nachvollziehen und gehe mal davon aus, dass dieser ein absolute Randerscheinung und einer von den denen ist, unter denen jedes Forum leidet ist.

Vielleich kurz zur Klarstellung:

Natürlich muss erst eine langfristige Jagdmöglichkeit her bevor auch nur an einen Hund zu denken ist.

Selber pachten wäre natürlich die absolute letzte und wahrscheinlich schlechteste Lösung.

Ein Troll? Sicher nicht :).
 
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alles ehr selsam....

Wenn wir einfach mal annehmen, der TS sei KEIN Troll, haben es einige Teilnehemer an der Diskussion doch zuverlässig wieder fertig gebracht, das Thema zu zerreden, erfolgreich an der Ausgangsfrage vorbei zu sinnieren und gleichzeitig mal wieder mit Anlauf über jedes Stöckchen zu springen, das hingehalten wird....:what::what::what:

Icch habe die Jägersprüfung vor 3 Jahren gemacht. Vor etwa 10 Jahren bin ich mit dem gleichen Gedanen wie sie der TS schildert in der Jagdschule aufgelaufen.... Der Jagdschullehrer hat mir damals sehr freundlich aber unmißverständlich zu verstehen gegeben, daß er JÄGER ausbildet und daß es seiner Auffassung nach Jagen ohne erkennbaren Beutewillen nicht gibt. Ich hab damals das Thema damit auf sich bewenden lassen. Jahre später hab ich den Gedanken aufgegriffen und konnte mich der Argumentation anschließen. Ich habe vor kurzem meinen dritten Jagdschein gelöst. Ob Jagd oder was auch immer.... enweder will ich etwas, dann tue ich es, oder ich suche nach Vorwänden und Rechtfertigungen es nicht zu tun.

Ich für meinen Teil gehe schon mit dem Ziel Beute zu machen zur Jagd. Unter den gegebenen Voraussetzungen natürlich, nicht schießen um des Schießens willen, aber nur um spazieren zu kucken, muß ich nicht unnötige Unruhe in den Bestand bringen.....

Und eines ist doch ganz sonnenklar. Jagen ist ein weites Thema, es gehrt sehr viel dazu, keine Frage, aber ganz klar ist - ein STück WIld zu erlegen, bedeutet ein Leben zu nehmen. Das ist einfach so und ist auch nicht wegzudiskutieren. Ich bin auch jedes mal froh, wenn alles gut geklappt hat, sauber ansprechen, sicher schießen und - gut treffen. Und wenn mir der Respekt vor dem Leben, das ich nehme, verloren geht, gehe ich nicht mehr zur Jagd.
 
Y

Yumitori

Guest
alles ehr selsam....

Wenn wir einfach mal annehmen, der TS sei KEIN Troll, haben es einige Teilnehemer an der Diskussion doch zuverlässig wieder fertig gebracht, das Thema zu zerreden, erfolgreich an der Ausgangsfrage vorbei zu sinnieren und gleichzeitig mal wieder mit Anlauf über jedes Stöckchen zu springen, das hingehalten wird....:what::what::what:

Icch habe die Jägersprüfung vor 3 Jahren gemacht. Vor etwa 10 Jahren bin ich mit dem gleichen Gedanen wie sie der TS schildert in der Jagdschule aufgelaufen.... Der Jagdschullehrer hat mir damals sehr freundlich aber unmißverständlich zu verstehen gegeben, daß er JÄGER ausbildet und daß es seiner Auffassung nach Jagen ohne erkennbaren Beutewillen nicht gibt. Ich hab damals das Thema damit auf sich bewenden lassen. Jahre später hab ich den Gedanken aufgegriffen und konnte mich der Argumentation anschließen. Ich habe vor kurzem meinen dritten Jagdschein gelöst. Ob Jagd oder was auch immer.... enweder will ich etwas, dann tue ich es, oder ich suche nach Vorwänden und Rechtfertigungen es nicht zu tun.

Ich für meinen Teil gehe schon mit dem Ziel Beute zu machen zur Jagd. Unter den gegebenen Voraussetzungen natürlich, nicht schießen um des Schießens willen, aber nur um spazieren zu kucken, muß ich nicht unnötige Unruhe in den Bestand bringen.....

Und eines ist doch ganz sonnenklar. Jagen ist ein weites Thema, es gehrt sehr viel dazu, keine Frage, aber ganz klar ist - ein STück WIld zu erlegen, bedeutet ein Leben zu nehmen. Das ist einfach so und ist auch nicht wegzudiskutieren. Ich bin auch jedes mal froh, wenn alles gut geklappt hat, sauber ansprechen, sicher schießen und - gut treffen. Und wenn mir der Respekt vor dem Leben, das ich nehme, verloren geht, gehe ich nicht mehr zur Jagd.

Moin,

gerade der letzte Absatz findet nicht nur meine Zustimmung, vielmehr auch deutlich Beifall !

Noch heute rüttelt mich das Jagdfieber- mal mehr, mal weniger, aber immer spürbar - durch, noch heute entscheide ich ganz bewusst, ein Leben zu nehmen.
In unserem Nachbarrevier jagte mal ein Mann, der wirklich jedes Mal, wenn er Waidmannsheil gehabt, ein Stück Wild gestreckt hatte, hinterher mit dem Luftgewehr um die dortige Jagdhütte strich und auf alles, was mit einer Diabolo zu treffen war, schoss... .
Ich habe dort Jagdaufsicht gemacht und das so oft erlebt, dass ich dann doch mal den Mund nicht habe halten können. Dem dortigen Pächter war der Mann mehr wert, als meine Jagdaufsicht, wird schon einen Sinn haben... .

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
Registriert
21 Jan 2002
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78.285
Jagdfieber hat nun aber gar nichts mit deinen ethischen Vorstellungen zu tun.
Machst du dir auch so viele Gedanken wenn du eine Stubenfliege mittels Fliegenklatsche "erlegst".
Ja, ich weiß was ich tue, wenn ich auf ein Stück Wild schieße, ich töte es und das aus vernünftigem Grund. Fertig.
Der Rest ist für mich Geschwurbel.
Ich hatte noch nie das Bedürfnis "Totenwacht" am erlegten Bock zu halten, oder ähnliches.
Diese Rituale begründen sich in einer für mich seltsam religiösen, ja atavistischen Vorstellung.
Ich hänge keiner Religion an oder glaube an höhere Wesen oder Weiterleben im Jenseits.
Das Stück ist tot. Sonst nix. Ich freue mich, als einzige emotionale Reaktion.

Wenn es dir hilft dich damit vor deinen anerzogenen Moralvorstellungen zu rechtfertigen. Prima.
Ich finde es befremdlich.
Denn einen Fehler machst du damit.
Es ist kein Mensch auf den du schießt, "seltsamerweise" setzt aber genau da meine Moralvorstellung ein und bei anderen aus.
 

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