JBA schrieb:
Danke für deine ausführlichen Infos, nur da ich die Prüfer am Prüfungsstandort nicht kenne ist es schwierig den Charakter derer einzuordnen....
Zum Thema lernen bin ich momentan einem Punkt wo scheinbar jede neue Information eine andere auf der Festplatte zu löschen scheint. Ich lerne kontinuirlich aber versemmel plötzlich Fragen die ich vorher im schlaf konnte.....
Arbeitsspeicher zu klein.... :14:
Sagen wirs mal so: Die Prüfer sind
ganz normale Menschen.
Im Grunde wirst du als Prüfer gefragt, ob du Zeit hast, das zu machen, dann kriegst du bissl Aufwandsentschädigung und musst halt 20x das gleiche Themengebiet prüfen.
Viele Prüfer machen es, weil sie halt ganz einfach einen Hang zu bestimmten Tieren/Jagdarten/Hunden usw. haben.
Genug Wissen sollte nach der Ausbildung aber eigentlich IMMER da sein!
Alleine schon die Tatsache, dass von "Wild und Hund" bis "Pirsch" dich, wenn du in der Lage warst, den Flyer aus der Frankonia-Tasche abzuschicken, alle mit einem Haufen Zeitschriften versorgt haben...
Jetzt hängt der Prüfer am Rotwild und fragt was zur Fütterung und HEY, stand da nicht was in der aktuellen BJV-Mitgliederzeitschrift?
Also bei mir wars glaub ich irgendwas mit Schwarzwild damals. Hab erzählt, was ich so gerlernt hatte, und dann ist mir der Artikel eingefallen, den hatte der Prüfer auch gelesen, also wars dann gut (er hat die Schwarzkittelchen wohl gemocht).
Ansonsten, wer wird denn Jäger, wenn er kein Interesse an den Tieren hat? Also eigentlich JEDER sitzt doch mal auch vor der Prüfung mit dem Fernglas irgendwo, und beobachtet den Bock.
Oder man geht mal in den Tierpark und schaut sich die Kerlchen live an.
Wenn du nun in der Prüfung sitzt, und der fragt: "Hat ein Hirsch im 10. Kopf immer einen Wolfsspross?"
Dann fällt die Story ein, die der Ausbilder über seine Jagdgeschichte in Ungarn erzählt hat, und er hatte ja das Geweih dabei, und da war der nicht dran, also...
Mal so ein paar typische Fragen, die kommen können:
"Wann ist denn Blattzeit? Und bei welchem Wetter gehen Sie da raus?" - August, und schwüle Hitze/Abend/Sommergewitter (aber nicht während es kracht auf die frei stehende Kanzel setzen!)
"Was machen Sie, wenn Sie Wildschaden in der Wiese feststellen?" - "Ich rede mit dem Landwirt und wir bringen das wieder in Ordnung!"
"Was machen Sie, wenn Sie Wildschaden im Mais festsellen?" - "Ich schau, ob wir es nachsäen können, ansonsten frag ich den Landwirt, ob wir das mit nem Rehbraten lösen können"
"Der Landwirt tobt wie ein wilder Stier, der verweigert jede Einigung, was jetzt?" - "Wildschadensschätzer!"
"Der Fuchs hat im Hühnerstall gewildert, wie begleichen Sie den Schaden?" - "Gar nicht, das war ein befriedetes Grundstück, außerdem wird nur der Schaden am Boden bezahlt und nicht die Hühner!"
"Der Hobbylandwirt meldet Ihnen im Herbst, dass im Juli der Dachs randaliert hat! Sind Sie ersatzpflichtig?" - "Nein, da Dachs und außerdem viel zu lange her!"
"Sie haben im Flachland bereits 900ha gepachtet, was dürfen Sie noch pachten?" - "100ha" - "ok, jetzt nehmen wir mal an, das haben Sie nicht gepachtet, sondern das ist Ihre Eigenjagd. Wie viel dürfen Sie noch dazukaufen?" - "Soviel ich will, ist ja mein Eigentum! Es könnte höchstens sein, dass ich irgendwann mal eine Auflage zum Einstellen eines Jagdaufsehers/Berufsjägers bekomme!"
"Der Waldbesitzer jammert, der Bock hat an der Kaki-Plantage gefegt. Was tun Sie?" - "Ist denn Kaki Hauptbaumart??"
usw.
Im Grunde kann man alles irgendwie beantworten :18: