Wie erlebt ihr das alles?

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Unternehmen gehen, weil sie mit niedrigen Löhnen und Steuern wo anders mehr Geld verdienen, alle anderen Gründe sind nur blabla.
Nur blöderweise funktionieren nur Länder für ihre Bewohner gut, wo die Steuern dafür sorgen, daß die Lebensumstände gut sind.
Die Unternehmensvorstände verlassen nicht das Land....


Untergang? Irgendwie gehts mir hier ziemlich gut und wenn ich sehe wie die Menschen wohnen, was sie für Autos fahren und wie oft sie im Urlaub sind, behaupte ich es geht ihnen genauso gut.
Meist klafft nur eine Lücke bei denen, die den Hals nicht voll bekommen und sich nur deswegen beschweren, weil sie nicht alle drei Jahre einen Neuwagen fahren, im eigenen Haus leben und nicht dreimal pro Jahr im Ausland Urlaub machen können.
Kommt doch Mal nach Schweden und geh hier mal einkaufen und zack wünschst du dir wieder zu Hause zu sein.
Hier hat ein Discounter die gleichen Preise wie der übrige Einzelhandel, nix billiger. Exakt die gleichen Produkte wie beim Lidl in Deutschland kosten hier 30% mehr.
Auf andere Produkte als Lebensmittel 25% Mehrwertsteuer.
Usw. Und das in Schweden, ein Land in das viele auswandern, bis sie merken was hier los ist.
die machen 2-3 Mal Urlaub und wissen ganz genau was hier besser als in Deutschland ist, ich kanns dir sagen, sehr wenig.
 
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Cast, es geht um den Gradienten Delta, nicht um den Jetztzustand x(t). Denn der Zustand morgen ist x(t+dt)=x(t)+Delta*dt.
Und ja, Unternehmen gehen gerade wenn nur noch rationale Kriterien gelten sollen eben den rationalen Weg. Oder wäre Heimatliebe nicht schon zu weit "rechts"?
Und ganz pragmatisch durchgerechnet bekommt man in anderen Ländern die Menschen die hier arbeiten und die Infrastruktur für deutlich weniger Abgaben. Innere Sicherheit ist jetzt vielleicht auch nicht mehr der große Pluspunkt im Vergleich zu anderen Ländern. Und wenn ich mir die Schulbücher und das dadurch ausgedrückte Niveau beispielsweise in Vietnam ansehe - warum sollte man hier investieren?
 
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Ich habe schon mehrfach erleben müssen, wie Unternehmen auch nach dem Auslagern der Produktion trotzdem den Bach hinuntergehen. Kommentar eines Verantwortlichen: "Ich weiß, daß wir die Hälfte wegschmeissen, aber die Produktionskosten sind nur ein Viertel. Hat trotzdem nichts gebracht.
 
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Ich "flüchtete" vor über 50 Jahren nach Schweden, weil ich damals schon die heutige Situation in Deutschland ahnen konnte. Was Cast von sich giebt über Schweden ist typisch für "Urlaubsdeutsche", die hier ein altes billiges Haus kaufen und dann meckern. Diese Häuser können sie kaufen, weil von den Schweden Keiner sowas mehr haben will. Ich kam damals mit leeren Taschen nach Schweden und besitze heute ein schuldenfreies Haus, einen Kleinbauernhof mit eigenem Jagdrecht in der Dorfjagdgemeinschaft. Und es geht mir als Rentner gut, trotz den Preisen von denen Cast schreibt. Zurück nach DE würde ich niemals ziehen, nichtmal mit der doppelten Rente und einem gratis Haus. Das Problem der heutigen westlichen Gesellschaft ist leicht zu erklären.
Jede Generation braucht einen Krieg und einige schlechte Jahre um die Bodenhaftung nicht zu verlieren. Das ist genau das, was los ist wenn sich Trottel auf den Strassen festkleben und die Polizei sie mit Chemie loslöst anstatt sie mit einer Lastmaschine wegzukratzen.
 
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Bei uns hier im mittelhessischen Dörfchen ist da die Welt noch in Ordnung. Metzger, Bäcker und ein kleines Lebensmittellädchen vorhanden und läuft alles gut.
Auch die Vereine, freiwillige Feuerwehr usw funktioniert noch.

Grundsätzlich ist das was hier beschrieben wird aber deutlich spürbar und vermutlich erstmal unsere Zukunft. Denke es muss erstmal richtig beschissen werden, damit es wieder aufwärts gehen kann.
Fachleute, die ihr Handwerk verstehen und dafür leben, wachsen nicht nach.
Somit kann es auch nicht aufwärts gehen.
 
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Wenn ich aber in einem Laden stehe, die Auswahl miserabel ist...
Das ist das konzeptionelle Problem des Einzelhandels. Früher hat der Haushaltswarenhändler, 3-4 Toaster im Angebot. Die hat er beim Einkauf nach seinen Kriterien ausgesucht, nicht zu letzt der Gewinnspanne. Im Internet habe ich nicht nur bessere Preise, sonder kann mich beinahe schon am Weltmarkt bedienen und selbst zwischen so richtig vielen auswählen, die ich früher nicht mal zu Gesicht bekommen hätte.
Wenn ich mir die Zeit nehme und das web einschließlich Foren melke, weiß ich am Schluß meistens mehr, als man von einem Verkäufer fairerweise erwarten kann.
Für meine Metallsonde zum Hülsensuchen, habe ich mich in einem Sondengeherforum angemeldet. Die Jungs waren absolut klasse und haben mir ruckzuck die volle Packung verabreicht, einschließlich, wo ich die besten Preise bekomme.
Da sehe ich leider grob schwarz für den Einzelhandel, einfach durch den technischen Fortschritt, von speziellen Angeboten abgesehen.
Eine Perspektive bietet möglicherweise in Zukunft die voranschreitende Entwicklung hochwertiger 3D-Drucker.
Sie könnten den Welthandel revolutionieren. Man würde das Design zwar im Internet kaufen, aber es dann beim freundlichen 3D Drucker um die Ecke abholen. Rohstoffe müßten nicht mehr um die halbe Welt transportiert werden, um nach der Verarbeitung nochmal um die halbe Welt zum Endverbraucher zu reisen. Die Kostenersparnis wäre enorm.
Hat nicht ganz den Scharm eines herkömmlichen Ladengeschäftes, aber immerhin Arbeitsplätze und die gegenwärtige Werkbank der Welt mit all den Schwierigkeiten, die sie mit sich bringt, würde erheblich an Bedeutung verlieren.
 
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Ich oute mich mal - ich verlagere gerade massiv Produktion ins Ausland.

Hier hat man nur noch Ärger.

Ständig irgendwelche Abfragen von Behörden, Statistikämtern, neue Auflagen, zusätzliche Anforderungen - man könnte sich den ganzen Tag nur damit beschäftigen.

Dann die Arbeitshaltung mancher Mitarbeiter, offensichtliches Blaumachen, mangelndes Qualitätsbewußtsein. Keine Bereitschaft mehr, auch mal am Wochenende zu arbeiten (wobei sich das auch steuerlich nicht mehr lohnt). Mitdenken wird immer seltener.

Vorm Arbeitsgericht ist man als Arbeitgeber sowieso nur Mensch zweiter Klasse. Selbst wenn man alles richtig gemacht hat, dann muss schließlich doch noch einen Vergleich machen (der Richter will sich die Mühe sparen, ein Urteil zu schreiben).

Dazu noch die allgemeine Unzufriedenheit und das ständige Gejammere. Das schlimmste ist, wenn jemand anderes eine Lohnerhöhung bekommt, dann schlägt der Sozialneid voll durch.

Dazu die Perspektive aus der Politik (Mindestlohn von 15 €, Sozialbeiträge von 50%, höhere CO2-Steuern, etc. etc.)

Irgendwie überschätzen sich die Deutschen ganz erheblich. Bessere Qualität, Pünktlichkeit, Service, Flexibilität - die den Hochlohnstandort Deutschland rechtfertigen würden ? Gibt es nicht mehr.

Statt des ganzen Ärgers hier kann ich mir 3-4 zuverlässige Lieferanten im Ausland suchen. Qualität ist besser, Preis sowieso. Man merkt bei denen eben auch, dass sie arbeiten müssen und arbeiten WOLLEN. Hier in D will eigentlich keiner mehr arbeiten, und die paar, die es noch gibt, gehen bald in Rente.
 
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17 Aug 2023
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Was mich bei uns nervt ist die Bürokratie und die deutsche Liebe zur Sicherheit und Korrektheit.
Da kann ich aber nichts dagegen machen, wenn mich das stört muss ich wo anders hin, das ist nämlich die ureigenste Art der Deutschen.

Im großen und ganzen meckern bei uns meistens die, die noch nie wo waren wo es wirtschaftlich wirklich nicht gut läuft. Und da hab ich schon das ein oder andere Land gesehen.

Ein Kollegen von mir ist Franzose, hat in Italien, USA, Japan, Finnland und jetzt Deutschland gelebt, überall so um die 5 Jahre. Hatte ihn mal gefragt wo es in seinen Augen am besten ist, er meinte Finnland ist extrem teuer, aber die Leute sind alle so zufrieden obwohl keiner wirklich konsumieren kann weil alles so teuer ist. Danach kommt in seinen Augen Deutschland.

Der andere Kollege ist Südafrikaner. Gleiche Aussage von ihm.

Kann nur empfehlen von den ganzen Pessimisten, dass sie sich mal ein paar Länder um den Globus anschauen. Damit meine ich nicht von 5 Sterne Hotel zum nächsten mit Privatshuttle shippern sondern mal auch das Inland zu sehen. Golden ist es nirgends, auch wenn es bei uns nicht perfekt ist
 

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