Wer wird eigentlich alles grad Jäger ?

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Sehr viele werden grad Jagdscheininhaber (!)
Ist das ein Trend?
Was ist ein „richtiger“ Jäger?
Gesellschaftlich spaltet sich grad einiges auf. Allgemein nimmt das „Interesse an der Natur“ zu. Aber muss es gleich der Jagdschein sein?
Jagdschulen schiessen wie Pilze aus dem Boden. Man wird dort auf die Prüfung (!) vorbereitet.
„Abschüsse auf Instagram“ Tragen zu einer Zweifelhaften Öffentlichkeit bei.
Waren Jäger nicht immer irgendwie ein eher heimlicher Schlag Menschen, wenn es um ihre Passion ging?
Was passiert hier grad?
 
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Waren Jäger nicht immer irgendwie ein eher heimlicher Schlag Menschen, wenn es um ihre Passion ging?
"heimlich" aka auch oft einfach komische Kauze.

Hab mit den vielen jungen die rein wegen der "eigenen Fleischproduktion" den JS machen absolut gar kein Problem. Von der Sorte hab ich mittlerweile genügend kennengelernt und jage auch mit einem zusammen, das funktioniert recht problemlos. Wirkliche "hardcore" Jäger mit Nagel im Kopf die im Sommer auch mal mit 1-2h Schlaf unter der Woche auskommen, sind es idR aber halt nicht. Für einige ist das halt wirklich nur ein Hobby - neben vielen anderen Hobbys.
 

ElCaracho

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Es ist ein Trend, der für uns sehr positiv behaftet ist.

Ich kann aus der Erfahrung mit meinen Kunden sprechen, die üblicherweise +35 Jahre alt sind, die jüngere Gruppe ist bei uns eher weniger vertreten. Wenngleich eher die alten Hasen bei uns einkaufen, werden es auch immer mehr Jagdscheinanwärter.

Viele Menschen die beruflich gefestigt und familiär aus dem gröbsten raus sind (Kinder nicht mehr klein und Haus steht) entdecken, dass ihr Leben noch deutlich mehr zu bieten hat, wenn sie die Zeit freier verteilen können und wenden sich neuen Passionen und Hobbys zu.

Es ist also nicht nur der Jagdschein der Zulauf hat, auch Bootsführerscheine, Angelscheine, Imkerei.
Gepaart mit einem steigenden Umweltbewusstsein und einer Portion Unzufriedenheit mit der Fleischindustrie wendet sich der Blick vieler dann auch dem Jagen zu.

Die meisten Neujäger die ich bislang kennenlernen durfte sind im Alter 45 - 65 Jahre und beschreiten motiviert und gespannt diesen neuen Pfad in Ihrem Leben. Wer nach dem Schein vom Inhaber zum Jäger wird, wird die Zukunft weisen - den meisten fehlt es auf jeden Fall nicht an Motivation.

Wenn sich also genug alte Hasen dem Neuzuwachs annehmen, werden aus den neuen Scheinbesitzern auch in absehbarer Zeit passable Jäger.
 
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Ich kann hier nur auf die offiziellen Statistiken verweisen. Das Peak der Jagdscheinaspiranten war bereits 2018 erreicht, seit dem sind die Zahlen rückläufig.
Der Trend ebbt entsprechend schon seit Jahren ab.

Die hohe Zahl der Jagdscheininhaber wird aktuell noch durch das hohe Alter eines großen Teils der Jägerschaft kaschiert, woher auch diese Meldungen aus den Medien ala "immer mehr Jäger in Deutschland" resultieren.

Bedenkt man aber, das fast die Hälfte der Jäger über 65 Jahre ist, kann man erahnen wohin das Pendel wohl bald schwingen wird.
Auch an der Jagd wir der demografische Wandel nicht vorbei gehen.
 
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Verstehe die Skepsis nicht.

Jeder zusätzliche Jagdscheininhaber ist zunächst Mal jemand, der vermutlich auch für die Interessen der Jagd eintritt. Das können gar nicht genug sein. Unser Gewicht in der Politik ist bekanntlich nicht gerade überdimensioniert.

Auch und gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels sind immer mehr neue Jäger ein Muss. Wurde gerade bereits angesprochen. Um es auf den Punkt zu bringen: Es wird bald deutlich mehr Jägern das "letzte Halali" geblasen, als neue in unsere Reihen treten. Insofern ist jeder neue Jäger ein bitter notwendiger guter Jäger.

Und ob jemand aus der Jagdschule kommt oder von der Kreisjägerschaft ist mir völlig gleichgültig, sofern die Person sich anständig ins Revier einbringt, waidgerecht jagt und in die Gemeinschaft passt.

My2cents
 
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in Deutschland gibt es 58.627 Jagdreviere. Wenn man pro Revier 3 aktive Jäger annimmt sind das 175.881. Interessant wäre hier der Altersschlüssel. Wie groß ist die Gruppe, die wirklich das Sagen hat und wie alt ist dieser Personenkreis?
 
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Ich kann hier nur auf die offiziellen Statistiken verweisen. Das Peak der Jagdscheinaspiranten war bereits 2018 erreicht, seit dem sind die Zahlen rückläufig.
Der Trend ebbt entsprechend schon seit Jahren ab.

Die hohe Zahl der Jagdscheininhaber wird aktuell noch durch das hohe Alter eines großen Teils der Jägerschaft kaschiert, woher auch diese Meldungen aus den Medien ala "immer mehr Jäger in Deutschland" resultieren.

Bedenkt man aber, das fast die Hälfte der Jäger über 65 Jahre ist, kann man erahnen wohin das Pendel wohl bald schwingen wird.
Auch an der Jagd wir der demografische Wandel nicht vorbei gehen.
Das Gefühl resultiert bei mir aus rein subjektiven Wahrnehmungen. Im direkten, nahen, Umfeld machen grad 11 (!) Leute einen Jagdschein. Bis auf zwei sind das alles Sneaker-Tragende, Starbucks-Kaffe-trinkende, Hohlbirnen die eine Krähe nicht von einer Taube unterscheiden können.
Das werden sie lernen, zweifelsohne, aber es sind keine Menschen die eine Passion für die „Jagd als Teil eines großen, Ganzen naturverständnisses“ erlernen werden, sondern Hipster die auf einer Trendwelle reiten.

Woher bekomme ich denn die von dir erwähnten „offiziellen Statistiken“?
 
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in Deutschland gibt es 58.627 Jagdreviere. Wenn man pro Revier 3 aktive Jäger annimmt sind das 175.881. Interessant wäre hier der Altersschlüssel. Wie groß ist die Gruppe, die wirklich das Sagen hat und wie alt ist dieser Personenkreis?
Statistisch gäbe es wahrscheinlich für jeden Jäger der auch wirklich jagen will eine Jagdgelegenheit.
Das Problem ist ja eher das diese sehr ungleich verteilt sind. Im urbanen Raum konkurrieren halt viele Jäger um wenig Reviere.

An anderen Ecken Deutschlands sieht es anders aus, da gibt es viele Gelegenheiten aber wenig Jäger.🤷‍♂️

Das Gefühl resultiert bei mir aus rein subjektiven Wahrnehmungen. Im direkten, nahen, Umfeld machen grad 11 (!) Leute einen Jagdschein. Bis auf zwei sind das alles Sneaker-Tragende, Starbucks-Kaffe-trinkende, Hohlbirnen die eine Krähe nicht von einer Taube unterscheiden können.
Das werden sie lernen, zweifelsohne, aber es sind keine Menschen die eine Passion für die „Jagd als Teil eines großen, Ganzen naturverständnisses“ erlernen werden, sondern Hipster die auf einer Trendwelle reiten.

Woher bekomme ich denn die von dir erwähnten „offiziellen Statistiken“?

Die Statistiken kannst du z.B. über Statista und den DJV aufrufen. Wie schon geschrieben resultiert das "mehr" daraus, dass es noch viele ältere Jäger gibt aber das wird in den nächsten Jahren kippen. In ein paar Jahren wird die Zahl der Jagdscheininhaber merklich zurückgehen.

Das man wie du rein subjektiv die Wahrnehmung haben kann das es mehr werden, ist evtl. an deinem Umfeld, der Umgebung oder anderen Faktoren begründet.

Trotzdem sind die totalen Zahlen da eindeutig, wir werden bald weniger und unsere Stimme damit immer leiser werden.

Vielleicht werden aus den angesprochenen "Sneaker-Träger" ja auch passable Jäger wenn sie nur einer an die Hand nimmt.
Sein wir mal ehrlich, über die Jungend zu schimpfen ist so alt wie die Menschheit selbst.😅
 
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z/7

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Den meisten Jägern die ich kenne, hat es keiner in die Wiege gelegt. Sind durch krumme Zufälle dazu gekommen und dabei hängengeblieben. Man könnte jetzt sicher in der Vergangenheit bohren, was jemanden vom Hintergrund prädestiniert, dabei hängenzubleiben, aber rein statistisch würd ich sagen, je mehr den Jagdschein machen, desto mehr werden hängenbleiben, ungeachtet sonstiger Konstellationen. Odrrr?
 
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Das Gefühl resultiert bei mir aus rein subjektiven Wahrnehmungen. Im direkten, nahen, Umfeld machen grad 11 (!) Leute einen Jagdschein. Bis auf zwei sind das alles Sneaker-Tragende, Starbucks-Kaffe-trinkende, Hohlbirnen die eine Krähe nicht von einer Taube unterscheiden können.
Das werden sie lernen, zweifelsohne, aber es sind keine Menschen die eine Passion für die „Jagd als Teil eines großen, Ganzen naturverständnisses“ erlernen werden, sondern Hipster die auf einer Trendwelle reiten.

Woher bekomme ich denn die von dir erwähnten „offiziellen Statistiken“?
Die 11 beschriebenen Menschen,

unterstellen wir mal die Korrektheit deiner Subjektivität, sind mir so wesentlich lieber, als PETAner oder oder andere Naturversteher des giftgrünen Lagers.

Was sie ggf. irgendwann mal erlegen mögen, und wo, ist mir egal.

Gruß,

Mbogo
 

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