Re: Wer kann zum Drillingshersteller Fortuna aus Suhl was sa
Hallo guten Abend,
ich möchte nun hier etwas Licht in Dunkel bringen.
nach dem 2.Weltkrieg wurden die größerern Suhler Waffenfirmen verstaatlicht gingen im FAJAS -also im Fahrzeug und Jagdwaffenwerk Suhl auf.
Dies waren Gebrüder Merkel( nicht Oskar und nicht Bernhard)
J.P.Sauer und Sohn, Greifelt, Haenel und Simson ( War bereits von den Nazis als ehemalige jüdische Firma enteignet , gehörte damals zu der Wilhelm Gustloff Stiftung , dann nach dem Krieg direkt russ. aktiengesellschaft -Awtowelo, bevor es dann zum FAJAS kam)
Die Firma A.W Wolf war ebenso im FAJAS.
Andere Firmen wie Ernst Kerner wurden ebenso enteignet stellten dann aber dald nur noch Meßwerkzeuge und andere Werkzeuge her.
Die Firma Imman. Meffert wurde 1959 enteignet bleib aber als PGH Hubertus ( Produktionsgenossenschaft des Handwerks )eigenständig bis 1972.
So nun zurück zum FAJAS.
Im FAJAS wurden in den einzelnen Betriebsteilen die verschiedenen Jagdwaffentypen hergestellt.
So wurden bei Simson Drillinge , Doppelflinten und auch Bockwaffen bis 1066 hergestellt. dann wiujrde die Jaghdwaffenproduktiuon dort eingestellt. es wurden nur noch Mopeds hergestellt.
Im stammwerk von Merkel wurden nur Bockwaffen hergestellt
Im Stammwerk vom Sauer wurden die Doppelflinten und Drillinge hergestellt
Im Stammwerk von Haenel wurden erst auch Flinten, dann aber ab Mitte der 50 er Jahre nur noch Luftgewehre und Pistolen sowie Kk B.üchsen hergestellt
Eine Sonderform hatte die Firma A.W.Wolf inne. die Firma war zwar im FAJAS integriert ,
aber die Firmenleitung blieb in Familienhand, wurde dann gleich nach der politischen Wende wieder privatisiert.
SO und nun Fortuna:
Fortuna war schon vor dem Krieg ein Markenname von Sauer und Sohn. Zwar wurde der name nicht für Jagdwaffen sondern für Schreibmaschinen genutzt.
(Wen es interessiert, der kann ja mal dazu googeln....)
Nach der Enteigung von sauer und Sohn und nach der Neugründung der Fa. Sauer und Sohn in Eckenförde ( Mitgründer war Rolf- Dietrich Sauer , Sohn von Rolf) kam es zu einem rechtstreit des alten Nmens wegen.
So durfte in Suhl dann nicht mehr unter J.P.Sauer & Sohn firmiert werden.
die erste geänderte Firmierung war "vorm. J.P.Sauer & Sohn"- darau wurde dann" Fortunawerk Suhl"
Da die einzelnen Betriebsteile im FAJAS wie oben beschrieben nur betsimmte Waffentypen fertigten, wurde je nachdem was bestellt wurde auf die Waffen der Name" Fortuna" , "Haenel", oder "Gebr. Merkel " und dann ab 1966 "Simson "aufgebracht.
So wurden eben alle Blitz und Seitenschloss Bockwaffen im Stammwerk von Merkel gefertigt.
und je nachdem was gewünscht war mit den namen Merkel, Simson und Fortuna signiert. ( mit Ausnahme von Wolf, dort
wurden aber nur wenige gebaut )
Die Doppelfinten und Drillinge kamen alle- (wieder bis auf Wolf Waffen) ab 1966 aus dem ehem . Stammwerk von Sauer und wurden ebenso mit den Namen merkel, Fortuna und Haenel signiert.
Ich weiß das ist vielleicht etwas irreführend, aber so war es eben.
Zu den Seitenschlossen
zusammen mit den Nimod-Seitenschlossen
ist wohl das alte Sauer seiteschloß das beste was es gibt.
Das Nimrod seitenschloss wurde nur bei der Nimrod-gewehrfabrik Thieme und Schlegelmilch und dann später ab 1934 vereinzelt bei deren Käufer Chr. Funk verwendet.
Die Firma ging aber schon 1936 in Konkurs es wurden noch bis in den 40er Jahren Waffen von Funk selbst hergestellt .
Zu DDR zeiten wurde das Nimrod schloß nicht mehr gebaut.
Angeregt durch einen ehem.vorkriegs Mitarbeiter der Deva begann die Firma Recknagel Anfang der 90 er Jahre mit der Produktion von Nimrodschlossen.
Nach der Wende begannen die Firnem Ziegenhahn und Retz diese Schloße wieder herzustellen und für Ihre Jagdwaffen zu verwenden.
Das alte Sauerschloß, welches nur bis Beginn der 20er Jahre bei Sauer selbst hergestellt wurde, ist das aufwendigste und beste Seitenschloß was wohl gibt.
Sauer verwendete aber -wohl aus Kostengründen später eine einfacheres Seitenschloß- ich will es mal Suhler Seitenschloß nennen.
Es ist eine Abwandlung der Holland& Holland Seitenschlosses- aber mit rückliegender Feder.
Heute fertigt diese Seite.schloß Marko Frühauf wieder, welcher es für seine Sauer- Meisterwerkflinten nutzt.
Merkel und die anderen Suhler Waffenhesteller verwendeten schon vor dem Krieg ein etqs abgewandeltes Holland-Holland Seitenchloß. Die Schlagfeder ist hierbei nicht wie original vorn, sondern nach hinten gelegt.
Ebenso wurden später- das hat Lurcher vollkommen recht- anstelle kleinen Blattfedern oberhalb der Abzugstange Spiralfredern verwendet.
So nun soweit...
Beste Grüße Nimrod