Das hat doch nix mit Bauchgefühl zu tun.
Das Breakfree hat schon Tests in den 80ern mit Bravour bestanden auch die, wo man nicht einfach nur Täfelchen in den Wind gestellt hat sondern auch bei denen mit zusätzlichen Schwarzpulverbeschuss.
IM Lauf brauche ich kein Ballistol, da nutze ich regelmäßig Mil-Foam.
Von Ballistol weiss ich eins ganz sicher, es neigt zu Emulsion und da bin ich ganz sicher, das nützt dem Kohlenstoffstahl meiner Plempen nicht das geringste bzw bietet deutlich weniger Korrosionsschutz.
Man
sollte halt wissen, warum man welches Mittel wie anwendet.
Da ich immer noch regelmäßig unsere Hochstände gegen eindringendes Rehwild bewache komme ich mehrmals pro Woche mit einer eiskalten Waffe heim, auf der sich Kondenswasser bildet.
Nachdem ich sie im Futteral mehrere Stunden erwärmen habe lassen kommt sie in den Schrank. Am WE ist dann aber meist "Pflege-Zeit". Dann wird mit Ballistol der Lauf durchgezogen, das gesamte System und auch die Aussenseite der Büchse komplett damit abgewischt und alles wieder schön trocken gerieben.
Damit erreiche ich:
- die korrosive Wirkung meiner schwitzigen Pfotenabdrücke wird neutralisiert (das macht weder Milfoam noch viele andere gängige Reiniger und/oder Konservierer)
- "altes" Öl wird entfernt bevor es verharzen kann (was ja Jahre dauert)
- der Schaft wird wieder gepflegt
Die emulsionsbildende Wirkung von Ballistol ist mir da herzlich egal, da mein Waffenschrank in einem sehr trockenen Raum steht (dafür sorgt ein permanent laufender Luftentfeuchter) und ich die oft benutzten Gewehre sowieso regelmäßig reinige.
Lediglich wenn ich eine Waffe "einmotte" (die Flinte im Spätwinter, die .22 lfB vor Jahren, die noch relativ neue DJ-30-06 im Jänner) bekommt sie eine ausgiebige Reinigung inkl. anschliessender Konservierung mit einem gut konservierenden Öl.
Noch was zur Emulsionsbildung: Es
könnte sogar ein Vorteil dass das Ballistol hydrophil ist: Ein hydrophobes Öl kann kleine Wassertröpfchen mit einem Film überziehen und so quasi an das Metall "kleben" (da es auch nicht mehr verdunsten kann). Der elektrochemischen Korrosion ist dann Tür und Tor geöffnet - so kann u.a. Lochfraß in Läufen entstehen...
Ob es stimmt oder nicht möchte ich nicht beurteilen - ich habe solche "Berichte" gelesen und kann mir schon vorstellen dass da was dran ist. Meine Hand würde ich dafür allerdings nicht ins lauwarme Wasser legen...
Breakfree hat auch bei der Pistole auch auf Grund des Teflonanteils eine positive Wirkung auf die "Beweglichkeit" der Teile.
Also wenn, dann würde ich mir heute noch Brunox kaufen, ansonsten nix.
Nja WD 40, zum mal eben abwischen und als Wasserverdränger.
Brunox hat gewiss auch seine Vorteile, vor allem seine extrem gute Konservierungswirkung bei guter Schmiereigenschaft.
WD 40 - richtig angewendet (nein, es ist kein so gutes Konservierungsmittel wie viele glauben ;-)) - ist ebenfalls sehr hilfreich und hat schon so manche rostige Schloss, Scharnier uvm. wiederbelebt.
Es ist unglaublich kriechfähig, aber es ist kein Schmiermittel!
Wie gesagt: Alles hat seine Stärken und Schwächen, man sollte halt wissen was man warum und wofür anwendet!
Ballistol habe ich aber schon seit vielen Jahren zu Hause (schon lange bevor ich meine erste Waffe hatte) weil es eben vielseitig verwendbar ist.
Der Vorteil ist u.a., dass es absolut lebensmittelecht ist und aufgrund der leicht basischen Wirkung (im Gegensatz zum eher sauren WD 40) eben hervorragend Fingerabdrücke entfernt und neue Abdrücke verhindert.
Gerade meine Dunstabzugshaube (Edelstahl gebürstet - eigentlich ein echter Albtraum und für diesen Zweck absolut ungeeignet, aber soooo schön :unbelievable
dankt mir die regelmäßige Zuwendung damit ungemein.