Weidmannsheil oder Waidmannsheil?

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Hallo,

das Unbehagen, einer letztlich falschen Schreibweise ( die zwar unter einigen etwas wurstigeren Volksstämmen so verbreitet war wie heute der Missbrauch des Genitiv oder das Vergessen des Plusquamperfekt ) weiter zu folgen, die im Rahmen der Gleichschaltung der Jagdverbände und Jagdzeitungen durch Nazis ihren flächendeckenden Durchbruch in der deutschen Sprache gefunden hatte....
teilt einfach nicht jeder.
Komischerweise.

Aber wir haben ja auch CSU-Politiker, die "verrasst" in den Mund nahmen, haben AFD-Politiker, die Haltungen heute als "entartet" bezeichnen müssen. Und Jäger, denen ein Messer "nach Forstmeister Frevert" beworben werden kann, ohne dessen Tätigkeit in der SA in Weißrussland zu assoziieren und mit aufgestellten Nackenhaaren solch ein Produkt total zu meiden.

Der militärische Einheitsgruß andrer Jäger aber ist nicht nur durch die H.G.-geführte Änderung für mich obsolet geworden.
Man kann "Jagdkameraden" ( die das altehrwürdige Begrifflein "Weidgenosse" wie Gift zu meiden haben in ihrem antibolschewistischen Zorn) ja nicht wirklich "Weidmannsheil" wünschen, ohne bei den nun vollends einkehrenden Assoziationen an "Siegh..." das Frühstück zu regurgitieren:

"WHyHi?!" ist die einzige Verballhornung des "Weidmannsheil", die man drum in solch trüber Suppe noch benutzen kann. Heutzutage einzig richtige Schreibweise, wenn`s nach mir ginge:
- die Glut der alten Tradition weiterreichend,
- auf gemeinsamen Konsum rekreationaler Kräuter anspielend,
- zeitgemäß auch fröhlichen Anglizismus der netten knappen Begrüßungsfloskel "Hi" einflechtend und
- zudem schon sehr knapp-aber-heftig sittlichen Ernst beweisend, weil man mit einer kleinen Floskel ja auch die grade pumpernde heftige eigene Jagdpassion und die des geachteten Weidgenossen, vor allem aber die gedankenlosen und teils unsäglichen Traditionen des verstockten "Deutschen Waidwerks" hinterfragt.

Aber ich höre viel lieber: "Blutige Messer, Freunde!" oder "lass nix durch!"; das leise gemurmelte "Böcke direkt unter meine Pickup-Plane" oder hernach das sehr liebe "Glückwunsch zum schönen Bock!"

Sowas ermuntert doch den passionierten Drückjagd-Weidgenossen vor und nach dem Schuss ungemein.
Und lässt dann halt mal nebenan jetzt die richtige Fraktion der Ewiggestrigen auf ihre Vogelhundlein erbrechen.

So richtig von Herzen aber, Glut statt Asche.
Und eben gelebter Pluralismus statt öder Gleichschaltung.

Heydibumm!

Martin
 
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Es ist schon traurig zu sehen welch unendlich schwere Last manche hier mit verbrämtem Gesicht auf ihrem Rücken durch deutsche Reviere schleppen und fast daran zu Grunde gehen.

Ob wir Deutschen es eventuell vieleicht in 20 Generationen mal schaffen können das uns irgendwelche "Dicken Hermänner" oder Walters nicht mehr die Bohne jucken ?

Bis dahin ist es wichtig bei jeder passenden und unpassenden Gelengenheit ständig mit mahnendem Zeigefinger dem deutschen Waidmann deutlich zu machen das er quasi in direkter Nachfolge der oben genannten Herrenmenschen wirkt.

Außerdem ist die Jagd mit und auf Sündenböcke die einfachste und nützlich obendrein, wie sonnst könnte man denn nach der gescheiterten 68èr Revolution, nachdem die lange Bombenlegermatte längst der Glatze weichen mußte, seinen Anarchotraum vom Ballern auf Wild ohne zahlenmäßige Begrenzung verwirklichen ?

Mein Tipp wäre Golfen:
Aber Bitte, Bitte vorab informieren nicht das irgendein NSDAP-Mitglied schonmal einen Golfschläger sein Eigen nannte.

Waidmannsheil
 

Fex

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Ob diejenigen, die das ai so penetrant in die Naziecke rücken, bei ihren Jagdreisen die Autobahnen meiden....

Fragen über Fragen....
 
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Nicht nur die Autobahn.
Kein 98èr, kein 8x57 is, kein Zeiss, kein Steyr, kein Sauer die Liste wäre beliebig in die Länge zu ziehen.
Arme Menschen die mit der Geschichte ihres Volkes nicht recht umgehen können und gesenkten Hauptes in Scham durchs Leben kriechen.
 

Fex

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Nicht nur die Autobahn.
Kein 98èr, kein 8x57 is, kein Zeiss, kein Steyr, kein Sauer die Liste wäre beliebig in die Länge zu ziehen.
Arme Menschen die mit der Geschichte ihres Volkes nicht recht umgehen können und gesenkten Hauptes in Scham durchs Leben kriechen.

Ach, die von dir genannten sind ja selber schuld. Viel schlimmer finde ich diejenigen, die versuchen, andere in diese Ecke zu schieben - weil sie einfach keine Argumente haben.
 
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off topic: vor ein paar Wochen fragte man mich in den USA, wieso die Deutschen so wenig Nationalstolz hätten. Ich salbaderte mir einen ab von der Kollektivschuld, die wir uns immer noch selber einreden (lassen) usw. blah und blubb...
Die Amis (nota bene: damaliger Kriegsgegner) schüttelten verständnislos den Kopf. Dieser Quatsch sei doch lange vergessen und vorbei.
 
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off topic: vor ein paar Wochen fragte man mich in den USA, wieso die Deutschen so wenig Nationalstolz hätten. Ich salbaderte mir einen ab von der Kollektivschuld, die wir uns immer noch selber einreden (lassen) usw. blah und blubb...
Die Amis (nota bene: damaliger Kriegsgegner) schüttelten verständnislos den Kopf. Dieser Quatsch sei doch lange vergessen und vorbei.


Das kenne ich ich auch genau so in Bezug auf D/Österreich!



Erst unlängst hatte ich ein Gespräch mit einem fast 70 jährigen Jäger, der meinte der Grund hierfür ist die mangelnde geschichtliche Aufarbeitung. Erst in den letzten 10- 20 Jahren kann man über das Thema wirklich offen reden. Wortlaut: "In der Nachkriegszeit gings ja nicht, waren ja der Bürgermeister oder Lehrer in der Schule oft selbst Nazis"

Ich schrieb es bis jetzt immer mit ai , aber finde @Theresites Ausführungen nachvollziehbar.

WhyHigh, LOL
 
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an Thersites,

vielleicht hatten Frevert und der Dicke einfach nur einen beschränkten Sinn für Humor, als sie uns das ai verpassten.
Die Isatis als Namensgeber färbt ja meines Wissens blau, was
den Zustand der Jägerei insbesondere nach größeren Jagden
sehr gut beschreibt.

Grüße La
 
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Ob diejenigen, die das ai so penetrant in die Naziecke rücken, bei ihren Jagdreisen die Autobahnen meiden....

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ich glaube das sind die "Möchte-gern-besser-Jäger-sein", die das arme Rehwild auch mit Schrot abmurksen möchten. Seltsam nur, dass ich von dieser Spezie noch keinen auf dem Schrotstand getroffen habe...
 
A

anonym

Guest
ich glaube das sind die "Möchte-gern-besser-Jäger-sein", die das arme Rehwild auch mit Schrot abmurksen möchten. Seltsam nur, dass ich von dieser Spezie noch keinen auf dem Schrotstand getroffen habe...
Könnte daran liegen, daß die Schweizer ihre eigenen Schießstände haben?
 
A

anonym

Guest
:thumbup:
Aber ich meinte sicherlich nicht die Schweizer...
Dann die Schweden? Die kommen zum Übungsschiessen auch selten nach D.
Die Deutschen müssen ja leider weiterhin zwingend die Kugel verwenden, daher findest Du die einschlägige Klientel eher im Schiesskino.
 
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Die Deutschen müssen ja leider weiterhin zwingend die Kugel verwenden, daher findest Du die einschlägige Klientel eher im Schiesskino.
Nö, wer das Flintenschießen beherrscht, Entfernungen sauber schätzen kann, dem soll es überlassen bleiben wie er sein Reh über den Jordan befördert..nur die wenigsten beherrschen es, das Flintenschießen...:roll: Seltsamerweise lehnen diese, die den Schrotschuß auf Rehwild in D legalisieren wollen, den Bau von z.B. WT Anlagen vehement ab!!!
 

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