Weibliches Rehwild 2024/25

Registriert
21 Sep 2023
Beiträge
186
Wie hättet ihr es gemacht wenn das Ziel eindeutig Doublette beim weiblichen Rehwild ist:
Reines Waldrevier, Jahr ist jagdlich schlecht gelaufen, Abschussplan leider noch lange nicht erfüllt bei den Rehen. Die letzten 10 Ansitze ging einfach garnichts. Beim letzten Ansitz saß ich an einer Salzlecke und einer 6-7m breiten Schneise. Auf einmal zog ein Reh auf die Schneise, glaubte meinen Augen kaum, das Herz schlug- habe das Reh schnell als Kitz angesprochen. Es äßte nun ca 15sekunden und drohte die Schneise wieder zu verlassen, zog recht zügig durch. Da es perfekt breit stand habe ich mich dazu entschlossen es zu erlegen, was auch gut funktioniert hat mit der Geco Star in 308. Mittlerweile ärgere ich mich dadrüber etwas. Hätte ich länger gewartet wäre vllt die Ricke mit dem anderen Kitz auf die Schneise gekommen. Konnte leider nicht mehr sehen als die Schneise, drumherum ist es wie eine grüne Wand, vielleicht stand auch gar keine Ricke bei. Da ich das Kitz tatsächlich bei einem Mittags ansitz im Wald erlegt habe gegen 13Uhr, habe ich mich direkt am Abend an die gleiche Stelle mit Kitzfiep gesetzt und alle 10min eine Strophe gespielt. Wollte aber nichts reinkommen. Als ich das Kitz geschossen habe, habe ich im Schuss repertiert und noch ca 45min regungslos auf der Kanzel gesessen bis ich dann das Auto geholt habe und das Kitz Geborgen habe. Wie hättet ihr die Situation von Anfang an gelöst? (Ziel Ricke Kitz Doublette)
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
17.579
Wie hättet ihr es gemacht wenn das Ziel eindeutig Doublette beim weiblichen Rehwild ist:
Reines Waldrevier, Jahr ist jagdlich schlecht gelaufen, Abschussplan leider noch lange nicht erfüllt bei den Rehen. Die letzten 10 Ansitze ging einfach garnichts. Beim letzten Ansitz saß ich an einer Salzlecke und einer 6-7m breiten Schneise. Auf einmal zog ein Reh auf die Schneise, glaubte meinen Augen kaum, das Herz schlug- habe das Reh schnell als Kitz angesprochen. Es äßte nun ca 15sekunden und drohte die Schneise wieder zu verlassen, zog recht zügig durch. Da es perfekt breit stand habe ich mich dazu entschlossen es zu erlegen, was auch gut funktioniert hat mit der Geco Star in 308. Mittlerweile ärgere ich mich dadrüber etwas. Hätte ich länger gewartet wäre vllt die Ricke mit dem anderen Kitz auf die Schneise gekommen. Konnte leider nicht mehr sehen als die Schneise, drumherum ist es wie eine grüne Wand, vielleicht stand auch gar keine Ricke bei. Da ich das Kitz tatsächlich bei einem Mittags ansitz im Wald erlegt habe gegen 13Uhr, habe ich mich direkt am Abend an die gleiche Stelle mit Kitzfiep gesetzt und alle 10min eine Strophe gespielt. Wollte aber nichts reinkommen. Als ich das Kitz geschossen habe, habe ich im Schuss repertiert und noch ca 45min regungslos auf der Kanzel gesessen bis ich dann das Auto geholt habe und das Kitz Geborgen habe. Wie hättet ihr die Situation von Anfang an gelöst? (Ziel Ricke Kitz Doublette)
Die Doublette bei Rehen ist zwar ein "gutes" Ziel, aber wildbiologisch und jagdpraktisch weniger verpflichtend für mich als beim Rotkahlwild.

Wenn der Abschuß erfüllt werden soll, musst Du auch mal ein einzelnes Kitz mitnehmen, wenn es sich anbietet. Bald werden die Tage so kurz, wer hat da noch Zeit zu jagen, wenn nicht am Sonntag...Insofern alles richtig gemacht.
Auf Schneisen bekommst sowieso immer nur ein Stück. Es wäre ein Riesenzufall, wenn Ricke nochmal rausschaut, viell eher noch das andere Kitz, bei Zwillingen.

Eine Ricke mit Zwillingen, der man ein Kitz nimmt, ist zwar eine Zeitlang vorsichtig, aber ist noch mit Glück dort zu bekommen...
Ein Alttier, dem man das Kalb nimmt, sieht man dagegen kaum noch und es beeinflusst mit seiner Vorsicht die Rudelgenossen, v.a. wenns den Trupp führen sollte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
4 Mrz 2018
Beiträge
501
Sitze mit nur einer einzigen schmalen Schneise und einem uneinsehbaren Bestand rund herum sind grundsätzlich schon sehr schwierig.
Für die Erlegung von Doubletten oder Tripletten m.M.n. sogar völlig ungeeignet.
Wenn man nicht in die Bestände sehen kann und nur eine schmale Schneise einsehen kann ist es m.M.n. nicht sicher möglich zu beurteilen, ob die Ricke ein, zwei oder sogar drei Kitze führt. Die Erlegung der Ricke ist dann immer mit dem Risiko verbunden das Kitzwaisen zurück bleiben. Dieses Risiko gilt es grundsätzlich zu minimieren, insbesondere zu so einem frühen Zeitpunkt im Jahr.
Hinzu kommt, dass die Ricke sobald sie nur wenige Sätze abspringt an einer solchen Stelle ohnehin nicht mehr erlegt werden kann. Eine Ricke die zunächst wenige Sätze abspringt und anschließend zurück sichert steht zwangsläufig uneinsehbar im Bestand.

Insofern finde ich es völlig in Ordnung, wenn nur ein Kitz erlegt wird, wenn die die Situation und der Platz nicht mehr hergeben. Ich hätte genauso gehandelt.
Zudem ist eine nicht gelungene Doublette/Triplette beim Rehwild nicht so dramatisch wie z.B. beim Rotwild wie @Busch bereits ausgeführt hat.

Für Doublette/Triplette bevorzuge ich Sitze mit mehr Übersicht und Schussfeld um einerseits besser einzuschätzen wie viele Kitze dabei sind und andererseits bessere Chancen und Schussmöglichkeiten auf die anderen Stücke zu haben. Im Optimalfall hat man selbst einen guten Überblick und die Rehe einen eher schlechten, sodass die Rehe sich gegenseitig nicht sehen und sich z.B. durch leichten Bewuchs sicher fühlen. Beispiele wären kupiertes Gelände, beginnende Sukzession auf Kahlflächen oder sehr lückige Naturverjüngung, natürlich immer nur so das genug Überblick und Schussfeld erhalten bleiben. Überblick schaffen hohe Ansitzeinrichtung oder der Blick in einen Gegenhang.

Das oben beschriebene ist aber nur das theoretische Optimum in meinen Augen. Völlig klar ist das nicht jeder Sitz so aussieht und auch nicht jedes Reh unter solchen Bedingungen erlegt werden kann. Von daher gehören auch weniger optimale Sitze und Situationen in denen nur ein Kitz erlegt werden kann dazu. Nicht zuletzt weil die Rehe dort gejagd werden wo sie stehen und evtl. nicht stehen sollen und das nicht immer dort ist wo der theoretisch beste Sitz ist und der umgebende Bestand die besten Chancen verspricht.


Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
7 Jan 2017
Beiträge
2.926
Alles richtig gemacht, zögern nur wenn eine einzelne Ricke auf der Schneise erscheint um diese Jahreszeit. Kitz erlegen und schussbereit bleiben ist genau richtig. Was gelegentlich passiert is ein gewisser Billardkugel Effekt, plötzlich kommt da wo das beschossen Stück reinspringt ein anderes Stück raus oder die restlichen Stücke wechseln noch mehrmals hektisch von einer Seite zur anderen und zurück. Aber auf so einer Schneise mitten im Busch ohne weiteres Schussfeld zu warten, dass auch noch Ricke und das zweite Kitz erst auf die die Pläne austreten und dann auf die Chance einer Doublette oder mehr zu hoffen ist unrealistisch.
 
Registriert
21 Sep 2023
Beiträge
186
Danke an alle die geantwortet haben. War erst unzufrieden mit mir, dass es mit der Doublette nicht geklappt hat, jetzt geht es mir damit schon besser.
 
Registriert
8 Dez 2023
Beiträge
39
Die Doublette bei Rehen ist zwar ein "gutes" Ziel, aber wildbiologisch und jagdpraktisch weniger verpflichtend für mich als beim Rotkahlwild.

Wenn der Abschuß erfüllt werden soll, musst Du auch mal ein einzelnes Kitz mitnehmen, wenn es sich anbietet. Bald werden die Tage so kurz, wer hat da noch Zeit zu jagen, wenn nicht am Sonntag...Insofern alles richtig gemacht.
Auf Schneisen bekommst sowieso immer nur ein Stück. Es wäre ein Riesenzufall, wenn Ricke nochmal rausschaut, viell eher noch das andere Kitz, bei Zwillingen.

Eine Ricke mit Zwillingen, der man ein Kitz nimmt, ist zwar eine Zeitlang vorsichtig, aber ist noch mit Glück dort zu bekommen...
Ein Alttier, dem man das Kalb nimmt, sieht man dagegen kaum noch und es beeinflusst mit seiner Vorsicht die Rudelgenossen, v.a. wenns den Trupp führen sollte...
Vielen Dank! Werde es beherzigen...
...selten, dass das jemand so offen ausspricht.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
158
Zurzeit aktive Gäste
380
Besucher gesamt
538
Oben