Waschbären dezimieren heimische Vogelarten? Suche Infos

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rapaplue

Guest
Moin moin zusammen,
ich arbeite an einer Facharbeit zur Sonderzulassug an eine Uni in Niedersachsen. Mein Thema ist die Fragestellung, ob der Waschbär als Neozoe heimische Vogelarten dezimiert. Hier möchte ich diese Frage gezielt an Jäger richten, ob irgendjemand von konkreten Untersuchungen und Ergebnissen weiß, die ich in meiner Facharbeit verwenden dürfte. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand mit Ratschlägen, Links , weiteren Ansprechpartnern usw.oder auch Literaturhinweisen bitte weiterhelfen kann.

L.G. Andrea
 
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Es gab in der Vergangenheit

mehrere Zeitungsartikel darüber, daß Waschbären z.B. die Bruten ganzer Kormoranbrutkolonien durch Zerstörung / Verzehr der Eier vernichtet haben, innerhalb weniger Nächte. Aussterben werden die Kormorane dadurch eher nicht, lokal dezimiert schon.

Analog gilt das auch für Rebhuhn und Fasan und andere Bodenbrüter, wenn die Nistgelegenheiten sich auf wenige kleine Orte konzentrieren, dito für Wiesenbrüter usw. - der Waschbär ist halt ein Freßfeind mehr, dessen es im Verbund mit unserer Landwirtschaft nicht mehr bedarf, um überbordende Kiebitzbestände in den Griff zu bekommen.

Such' mal mit den entsprechenden Stichworten, wirst schon fündig werden.

Gruß,

Mbogo
 
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1 Dez 2005
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Nimm mal mit der Verwaltung des Biosphärenreservat Elbtalaue in Lüchow-Dannenberg Kontakt auf. Deie haben zwar soweit ich weiß keine Studie über die Verluste, schützen aber alle Horstbaume durch Kunststoffmanschetten und haben den Jäger Kastenfallen gestellt.
WH Paul
 
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5 Aug 2010
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Hallo!
Im Naturschutzgebiet Müritz gab es vor zwei oder drei Jahren Untersuchungen zu dem Thema, auch Bestandsdichten und Wanderungen wurden untersucht. Die dortige Naturparkverwaltung kann sicher genaueres sagen oder einen Kontakt vermitteln.
Im Revier in dem ich jage erlegten wir letztes Jahr 10 Bärchen je 100ha. Die Tendenz dieses Jahr geht weiter hoch. Wobei der Anteil von männlichen Bären des Vorjahres in April, Mai, Juni diesen Jahres bei etwa 90% lag. Die wandernden, reviersuchenden halt.
Nachdem in den letzten Jahren immer weniger Küken bei den ganzen Schilfbrütern (Enten, Gänse, Schwan, Bleßhühner, Taucher...) zu beobachten waren sind jetzt wieder etwas häufiger Küken sichtbar.
In unseren Nachbarrevieren wird jetzt auch stärker den Bärchen nachgestellt, erzählen der Jagderfolge bringt da doch etwas! (Hier den ausnahmsweise gewünschten Jagdneid und Ehrgeiz bei ähnlichen Biotopverhältnissen)
Aber das ist keine zitierbare wissentschaftliche Studie.

Viel Erfolg!
 
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8 Jun 2011
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17
Hallo,

ähnliche Maßnahmen hat auch die "Naturparkverwaltung Drömling" (nördliches Sachsen-Anhalt & gleichzeitig das größte Moor in ST) unternommen. Die haben Horste von Störchen im letzten Jahr mit diesen Manschetten vor Waschbären geschützt. Da gab es wohl große Verluste. Mehr Infos habe ich dazu leider nicht!
Viel Erfolg bei Deiner Arbeit!
 
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27 Sep 2006
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Moin!

theechten meint das hier:

http://www.projekt-waschbaer.de/

Schau' da mal rein. Ich weiss, dass die auch Nahrungsanalysen etc. gemacht haben und Frank-Uwe dürfte derzeit derjenige in D sein, der den besten Überblick über die Literatur zu diesem Thema hat. ;)

Viele Grüße,

Joe
 
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12 Jan 2003
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634
Hier bei uns in Nordhessen hat man vor ein paar Jahren in Baumbach einige alte Kiesgruben mit der Fulda verbunden und geflutet und zum Landschaftsschutzgebiet erklärt.In einer Abbruchkante hatten Uferschwalben ihre Nisthöhlen gegraben und waren reichlich vorhanden.Die wenigen welche sich der Baumfalke holte,reduzierten die Population nicht wesentlich.
Dann kamen die Waschbären,schwammen auf die Insel und gruben Nest für Nest aus.War in der Dämmerung immer schön zu beobachten,wie mir der zuständige Vogelschutzbeauftragte erzählte.Heute brüten dort keine Uferschwalben mehr.
 

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