Was tun gegen Mucken

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#43 meint:
Es gibt aus psychologischer Sicht verschiedene Herangehensweisen. Man kann sich mit den Ängsten permanent konfrontieren um dann zu hoffen, dass es irgendwann besser wird (Deine Methode). Dieses birgt aber die Gefahr, die Angst zu verfestigen und zur Psychose zu machen, wenn man nicht darauf anspringt. Ich bevorzuge die Gewöhnung in leichten Schritten. Du hast nämlich einen Denkfehler: Es geht hier ums Mucken und erst einmal nicht um die Beherrschung der Waffe. Besser schießen wird davman am Ende eh :)

Das ist eben NICHT meine Methode. Es geht um ein heranführen an das Muckproblem in einem Gesamtpaket, bei dem das Mucken nur ein Aspekt ist.
Ohne den Schießguru markieren zu wollen, habe ich schon unzähligen Muckern helfen können, wobei sich das in 25 Jahren JJ-Ausbildung von Anfang an leichter beherrschen lässt, als zementierte Fehler abzustellen. Wer muckt muckt mit allem.
Der Mucker meint ja, nur "im besten Moment" den Abzug durchzureißen um den Schuss möglichst schnell hinter sich zu bringen. Dass er dabei die Waffe aus der Zielrichtung bewegt hat, lässt sich am Treffer ablesen.

#44 Zu Schweinbuckel:
Das ist eine Krücke für den Schaftkontakt zu Wange.
Ein "gestreckter" Schaft springt weniger, sondern schiebt mehr. Der Wangenkontakt ergibt sich aus Senkung, Montagehöhe und Figur. Bilder #6 rechts und links. Mitte wegen der extremen Senkung kein Kontakt möglich, obwohl extrem niedrig montiert.
 
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Das ist wieder ein interessanter Faden, mit vielen m.M. nach guten Ansätzen, trotzdem bleibt eine
Frage: Was hilft dem TS (nur ihm) wirklich weiter ?

Er muß für sich das richtige Mittel finden, da liegt der Hase im Pfeffer.

Das Mucken des TS könnte , so wie er es beschrieben hat, daran liegen, dass er Angst davor hat, nach dem abdrücken von der Waffe eine verpaßt zu bekommen....denn erst Augen zu, dann die Abzu reißen ist für mich Halbwissenden ein klares Indiz.

Hier könnte schon ein Gelpad an der Schulter und/oder ein Pad auf dem Schaftrücken helfen.
Auf jeden Fall sollte er es von einer weiteren Person beobachten lassen.

M.M. helfen nicht einen vielzahl von Schüssen, sonder jeder einzelne der in Schritten zelebriert wird.
Wie sagen die Schützen: Jeder Schuß ist ein einzelner Wettkampf.

Ruhe, Ausrichtung des Schützen, Atmung, Konzentration auf das Ziel, Nachhalten und
kurz in sich gehen, hilft wohlmöglich mehr.

Bin da ganz nahe bei Sir Henry, obwohl der in seinem Leben wohl nicht mehr als eine Handvoll Schuß abgegeben hat--- glaube ich. :whistle::ROFLMAO:

Remy
 
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Ich hatte letztes Jahr eine gewisse Zeit ein Mucken-Problem, nachdem ich mir beim Schiessen mit einem Martini-Stutzen in 10.3x60R ein "Schützenabzeichen" einfing (ZF knallte mir mit voller Wucht gegen die Augenbraue - mit anschl. starker Blutung).

Mit kontrollierter Atmung. d.h. einatmen, ausatmen, einatmen, halb ausatmen, Finger an Abzug und durch gleichmässigen Zug am Züngel Schuss auslösen, habe ich das Problem weitestgehend wieder in den Griff bekommen.
Wenn ich aber bemerke, dass ich kurz vor der Schussabgabe auch das rechte Auge zukneife oder zukneifen will (kommt mittlerweile nur noch sehr selten vor) sofort abbrechen - kurz entspannen und dann wieder neu starten.
Meines Erachtens ist eine gute, kontrollierte Atemtechnik das A und O, verbunden mit einer Selbstkontrolle, ob ich aus Reflex das zielende Auge zukneife.
 

KHH

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Gelpads oder ähnliches verändern m.E. den Anschlag und bringen auf dem Stand ein anderes Gefühl für den Schuss, als man es dann auf der Jagd hat. Waffe sauber anschlagen und sich bewusst machen, sie tut einem nichts. Bei der Kaliberwahl hat der TS ja Augenmaß bewiesen und die gut beherrschbare 308 win genommen.
 

KHH

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Hat jemand Tipps wie wann das Schließen des Auges beim Knall wegbekommt?
Wie Sir Henry schon sagte, blinzeln ist nicht schließen. Weiter vorne hatte ich geschrieben, dass dieser Reflex m.E. nicht so einfach zu unterdrücken ist. Das ist aber auch was anderes, als bereits vor dem Schuss in Erwartung 'in Deckung zu gehen'. Wenn bis dahin alles glatt gelaufen ist, also sauberes Zielen und Abziehen, dann ist das nicht schlimm. Ich denke, das kommt bei mir auch häufig vor (kann mich schlecht selbst beobachten). Dennoch weiß ich, dass ich zumindest mit der sehr ruhig liegenden 222 oder gar der 22lfb die Kugel häufig 'ankommen' sehe. Ich glaube das kontrolliert man in der Tat am besten mit einem Kaliber, das sehr ruhiges schießen ermöglicht.
 
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Hallo,

und dann kommt´s auch drauf an, wie die Waffe aufliegt. Nützt ja nix, wenn ich unter "idealen Schießstandbedingungen" (Schießgestell, BR-Auflage, Sandsack) übe und dann aufm Ansitz ganz andere Bedinungen vorfinde.
Wie liegt die Waffe auf der HS-Brüstung auf? Habe ich ein Ohrensäckchen, daß man über die BRüstung legen kann dabei oder muß ich mir was mit Pulloverärmel auf dem Rand der 5mm dicken OSB-Platte was zurechtwackeln. Je höher der Waffenschwerpunkt ist, je schmaler der Vorderschaft und je weiter die Auflage vor der Schloßschraube/Scharnierstift der Waffe genommen wird, umso wackliger wird´s.
Ein oft unterschätzter Grund ist auch die Beinfreiheit. Beine zur Seite geschränkt, Oberkörper um 45° zur anderen Seite gedreht, einhergehend mit gebücktem Oberkörper bei zu nierigem und kleinen Fenster trägt auch viel zum unsicheren Schießen bei. Beireits bei mittelschweren Waffen im Mittelkalibern kann es dann schon zum "Magnum-Kiss" an der Augenbraue kommen.
Bringt man beim Kanzelbau unter dem Fenster der Hauptschußrichtung (vom Kanzelboden bis ca. 20cm unter die Fensteruntekante) einen "Kasten" (auf ganzer Wandbreite, ca. 70cm tief, abgeschrägtes Dach), sog. "Kaucher-Kanzel", wie bei einer Schlafkanzel an, bringt das durch die nun sehr gute Beinfreiheit, in Verbindung mit passender Fensterhöhe, Ohrensäckchen über der Fensterbrüstung und evtl. noch einer Latte zum Aufstützen des Ellenbogens des Schußarmes einen ungemein stabilen Anschlag und damit weniger Grund sich ein Mucken anzugewöhnen.


Grüße
Sirius
 
G

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Guest
@martl m: Also das der Rückstoß zu vernachlässigen ist... würde ich nicht unterschreiben. .
Ich weis das, nicht ich, andere behaupten das! Hier z.B.:
Ich hab eher den Schussknall, den Mündungsblitz und den ganzen Stress, dem man bei Schießbetrieb auf einem gut besuchten Stand ausgesetzt ist, im Verdacht. Der Rückstoß eines Mittelkalibers ist ja jetzt nicht wirklich eine Kraft, die einen normalgebauten Mann aus den Socken haut...

Bin selber eine bekennende Rückstoßmimose, aber selbst für mich ist 308 und vergleichbar kein Problem (y)

Wie Bob schon sagte 308 ist nicht gleich 308 ob man ein 8g Sako Gamehead oder ein 11,7 Hammerhead verballert ist deutlich merkbar.
Gelpads oder ähnliches verändern m.E. den Anschlag und bringen auf dem Stand ein anderes Gefühl für den Schuss, als man es dann auf der Jagd hat.
Gerade im Sommer sind viele verleitet mit dem T-Shirt zu schießen, auch da ist ein anderes Gefühl wie bei der Jagd und der Rückstoß mindert sich im Herbst in Jacke und Pullover, also warum nicht im Sommer auch etwas verwenden und wenns nur eine Schießweste vom Tontaubenschiessen ist. Viele haben da sogar ein Fach wo man ein Pad einlegen kann.
 
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Hallo zusammen

Erstmal herzlichen Dank für die Anteilnahme an meinem Problem. Es ist schön zu sehen, dass "die Leute in der Welt" helfen.
Zu meinem Problem:

Ich bin heute auf den Schießstand und habe mein Problem dem dortigen Betreiber (der auch einer meiner Jagdscheinausblider war) geschildert und er hat sich meiner angenommen. Vorher habe ich mich versucht im Internet zu belesen und mich an meine Golfausbildung erinnert.

Fazit:
Wenn ich mich konzentriere, gibt es kein Mucken mehr und ich hatte fantastische Trefferbilder.

Ich habe mich daran erinnert, dass ich jeden Schritt vorher innerlich durchgehe (Golfausbildung). Aussedem habe ich mich kurz vor der Schußabgabe auf das Offen halten des Auges konzentriert. Das habe ich mit 1ß -15 Schuß gemacht mit und mit fantastischen Ergebnissen. Streukreise von Münzgröße über alle Schüsse. Ich bin dann zum laufenden Keiler gegangen um einfach ein wenig zu "ballern" und an die Augen zu denken. Hier war das Ergebnis noch besser (Streukreise von 5-6 cm bei 15 Schuß) Irgendwas war wohl gut und richtig gemacht.

Nebenbemerkung:

Ein Freund drückt mir seine Waffe in die Hand und sagt:"Schieß mal" ich mache einen Probeanschlag und finde das Glas sehr dicht am Auge. Prompt beim ersten Schuß sehr gezuckt und unter den Keiler geflammt (cal. 223). Nächster Schuß mit "vollem Risiko und voller Hose" auf die Augen konzentriert und schon ging es super.

Nochmals vielen Dank für eure Tipps und Hilfe

Ich werde berichten, ob es in zwei Wochen oder bei der Jagd auch noch klappt.

euer davman
 
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Sirius meint:
Hallo,
und dann kommt´s auch drauf an, wie die Waffe aufliegt. Nützt ja nix, wenn ich unter "idealen Schießstandbedingungen" (Schießgestell, BR-Auflage, Sandsack) übe und dann aufm Ansitz ganz andere Bedinungen vorfinde.
Nachdem etwa 90% der Kugelschüsse auf stehendes Wild abgegeben werden, lassen sich weitestgehend gute Bedingungen im voraus schaffen

Wie liegt die Waffe auf der HS-Brüstung auf? Habe ich ein Ohrensäckchen, daß man über die BRüstung legen kann dabei
Wiegt wenig und hiilft viel und die zweite Hand ist für hinten einsetzbar
Siehe auch Bilder #6


oder muß ich mir was mit Pulloverärmel auf dem Rand der 5mm dicken OSB-Platte was zurechtwackeln.
Auf eigenen Ansitzeinrichtungen ja abstellbar

Je höher der Waffenschwerpunkt ist, je schmaler der Vorderschaft
richtig!

und je weiter die Auflage vor der Schloßschraube/Scharnierstift der Waffe genommen wird, umso wackliger wird´s.
Nicht richtig!
Je weiter vorne die Auflage, umso ruhiger wird der Anschlag. Bei HS-Büchsen soweit als möglich, bei KLW auch am Vorderschaft, "schwingen" tut da ohnehin nix


Ein oft unterschätzter Grund ist auch die Beinfreiheit. Beine zur Seite geschränkt, Oberkörper um 45° zur anderen Seite gedreht, einhergehend mit gebücktem Oberkörper bei zu nierigem und kleinen Fenster trägt auch viel zum unsicheren Schießen bei.
richtig! Tollste Beihaltungen schon auf Schießständen zu sehen. Für Rechtsschützen nach rechts, vor allem bei kleinen Kanzelfenstern oder miesen Auflagen ein echtes Problem

Beireits bei mittelschweren Waffen im Mittelkalibern kann es dann schon zum "Magnum-Kiss" an der Augenbraue kommen.
richtig! verschärft sich alles bei verdrehtem Körper

Bringt man beim Kanzelbau unter dem Fenster der Hauptschußrichtung (vom Kanzelboden bis ca. 20cm unter die Fensteruntekante) einen "Kasten" (auf ganzer Wandbreite, ca. 70cm tief, abgeschrägtes Dach), sog. "Kaucher-Kanzel", wie bei einer Schlafkanzel an, bringt das durch die nun sehr gute Beinfreiheit, in Verbindung mit passender Fensterhöhe, Ohrensäckchen über der Fensterbrüstung und evtl. noch einer Latte zum Aufstützen des Ellenbogens des Schußarmes einen ungemein stabilen Anschlag und damit weniger Grund sich ein Mucken anzugewöhnen.
Richtig! Statt Latte besser ein nicht zu dünnes Brettchen

Der TS hat sich ja schon bedankt und Ergebnisse zeichnen sich ab
Also dann Waidheil
 
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Keine Angst, diese Anleitung ist kein Nazi-Schinken, aber mir hat die Erklärung der richtigen Schiesstechnik gut geholfen....
 

KHH

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Ich habe da keine Berührungsängste, steht auch bei mir im Regal. Aber ich glaube es gibt strukturierter und jagdlich besser umsetzbare Lektüre. Ein gewisser Heinrich Weidinger hat in verschiedenen Büchern gute Tips verfasst. ;-)
 
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Ich bin dann zum laufenden Keiler gegangen um einfach ein wenig zu "ballern" und an die Augen zu denken. Hier war das Ergebnis noch besser (Streukreise von 5-6 cm bei 15 Schuß) Irgendwas war wohl gut und richtig gemacht.

Auf den laufenden Keiler 15 Schuss auf 5 cm? Keine Ahnung, was in Wettkämpfen normal ist, aber das scheint mir rekordverdächtig.
 

KHH

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Da siehste mal, der Spruch 'Augen auf und durch' hat doch was Wahres ...
 

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