Warum Jagd?

T

Tinebiene

Guest
Hallo,
ich hoffe, hier ein bisschen Unterstützung und vor allem ehrliche Meinungen zu bekommen:
Ich bin von klein auf mit meinem Großvater zur Pirsch gegangen, außer mir scheint sich aber keiner in der Familie für Jagd zu interessieren. Mich aber interessiert es trotz dreier Kinder, jungem Hund immer noch und weil ich gerade sowieso weiß, dass ich noch ein Jahr zuhause sein werde (bin Lehrerin), bin ich nun schon länger schwer am Überlegen, ob ich nicht bei der Jagdschule in der Nähe die siebenmonatige Ausbildung mitmachen kann. Bei Infoveranstaltungen war ich schon, es hat soviel Spaß gemacht und war so interessant, Literatur hab ich auch schon einiges (ich dachte halt, das kann man sich ja auch so mal aneignen). das problem ist nur, dass mich jeder fragt: "Warum?" Und: "Was machst du dann nach der Prüfung? Willst du jeden Morgen ab halb vier im Wald sein?" Ich habe mit dem Ausbilder der Jagdschule geredet und er meinte, gerade in unserem Gebiet hier werden Jäger dringend gesucht, er findet für alle Jungjäger Einsatzreviere. Sicher, ich kann nicht jeden Tag in den Wald, aber das muss man doch auch nicht, oder??? Aus welchen Gründen habt Ihr anderen Jungjäger und Altjäger denn prüfung gemacht? Warum Jagd? ich brauche einfach stichhaltige Argumente.
Hat vielleicht einer von Euch auch kleinere Kinder und es trotzdem geschafft?
Ich hab auch mein Referendariat mit Baby geschafft, bin also recht stressresistent.

Es wäre sehr, sehr nett, wenn Ihr mir eine Meinung posten könntet, denn ich bin hin und hergerissen, traue mich nicht, die Anmeldung abzugeben..;-)

Kann man eigentlich auch mit einem Aussie zur Jagd gehen? Ich dachte eher an Fährtensuchen o.ä., er ist noch recht jung, aber darin scheint er (auch) talentiert zu sein.

Liebe Grüße, Waidmannsheil und vielen Dank!!
 
A

anonym

Guest
Warum?

Die eine Antwort darauf gibts nicht.
Warum geht man auf einen Berg?
Manche wegen der sportlichen Herausforderung. Manche suchen Einsamkeit (viel Glück!). Andere wollen die Aussicht genießen. Wieder Andere einfach sagen können "da war ich schon".
Die kürzeste Antwort ist sicher "weil er da ist".


Du bist damit groß geworden und hast es scheints "einfach drin".
Nebenbei passt es als geistige Herausforderung/Beschäftigung grade bei Dir.
Du kannst Dir noch jede Menge Gründe suchen, Interesse an der Natur, Biofleisch statt Massentiertransport, etc. Aber eigentlich weißt Du ja schon warum wirklich. :wink:
Dich interessiert die Natur und alles Drum und Dran der Jagd. Du willst dazulernen. Und irgendwann mal wenn Du rausgehst "mittendrin statt nur dabei" sein.
Das sind die bestmöglichen Gründe! :idea:

Geh und meld Dich an, später suchst (und findest hoffentlich) einen Pächter der Dich so einbindet wie Du eben kannst. Und gut. :wink:
 
Registriert
10 Jul 2008
Beiträge
986
Willkommen im Forum :!:

Den einzigen wirklich wichtigen Grund hast du doch schon selbst genannt:

Mich aber interessiert es...

:arrow: Mach es .

Wenn du schon seit deiner Kindheit an der Sache hängst, mach es so bald wie möglich ( und der Zeitpunkt scheint ja nicht schlecht ), sonst tut es dir irgendwann mal Leid, das du den Sprung nie gemacht hast.

Das du nach deiner ja hoffentlich bald bestandenen Jagdprüfung :wink:
nicht jeden Tag um 5 im Wald stehen kannst, ist dann halt erstmal so.
Gibt dann eben einen kleinen Einstieg, solange die Blagen klein sind und wenn sie größer sind kommen sie mit oder gehen eh lieber ihre eigenen Wege ohne ihre "peinlichen" Eltern.

Gruß Warzenschwein
 
A

anonym

Guest
Tinebiene schrieb:
Hallo,...
Warum Jagd? ich brauche einfach stichhaltige Argumente....
Vielleicht gehst du dieses Thema zu logisch an und bist eher vom Typ Kopfmensch. Ich persönlich sehe es als nicht notwendig mich für Dinge zu rechtfertigen die mir Spass machen. Ich frage nicht, warum trinke ich Tee mit Milch oder warum fahre ich ein grünes Auto und kein silbernes. Ich bin da eher ein Bauchmensch. Meine Gründe als frischer Jungjäger sind folgende: Ich bin ein hoffnungsloser Romantiker und für einen romantischen Lebenswandel gehört die Jagd dazu, zudem ist sie menschlich, das bedeutet für mich, daß die Jagd für die Spezies Mensch von höchster Wichtigkeit ist, also rein evolutionär betrachtet. Um einer Degeneration vorzubeugen ist es für mich wichtig Urinstinkte auszuleben und zu fördern und dies auch an meine Kinder weiterzugeben. Zudem gibt es kein besseres Biofleisch 8)

Gruß PG

PS: Eine meiner Jungjägerinnen war hochschwanger auf Drückjagd, hat im Februar entbunden und die Prüfung bestanden.
 
Registriert
23 Jul 2009
Beiträge
6.379
Hallo!

Ich schildere dir mal wie es bei mir so ablief.
In meiner Familie bin ich seit Generationen der erste und einzige der mit der Jagd etwas angfangen kann.
Sicherlich gab es zu Anfang Reibungspunkte (teilweise gibts die immernoch) und ich wurde viel gefragt wieso überhaupt und ob ich das wirklich könnte.
Aber mit der Zeit gewöhnen sich die Menschen in deiner Umgebung daran und ziehen auch Nutzen aus deiner Tätigkeit und seis nur wenns ums Wildfleisch geht.
Wenn man Jagd vernünftig vertreten kann und begründet, warum man auch erlegen muss, so hat man mit den allerwenigsten Probleme.
Denn als Jäger kümmert man sich wenigstens um seine Umwelt!

Ich sehe es so:

Der Naturaspekt:
Seit dem ich mich vor 7-8 Jahren näher mit der Jagd beschäftige, gehe ich mit offenen Augen durch die Welt und nehme unsere Natur total anders wahr!
Mir fallen, egal wo ich bin, überall Wildtiere und deren Spuren auf.
Wenn ich Auto fahre, sehe ich in der hintersten Ecke noch Böcke stehen oder schaue Federwild hinterher.
Jedesmal wenn ich eine Großbaustelle sehe, erinnere ich mich, dass dort vorher schomal Wild gestanden hat und dort Lebensraum gehabt hat.
Das ist etwas, worüber ich mich vor der Jagd nicht mal im mindesten Gedanken gemacht habe!

Der Freizeitaspekt und Freundschaftsaspekt:
Ich habe zuvor mit den verschiedensten Aktivitäten versucht meine Freizeit zu gestalten.
Nichts hat mich so sehr gefesselt wie die Jagd! Das draußen sein bei jedem Wetter!
Ich nehme meinen kompletten Urlaub dafür und reise ständig in der BRD umher und gehe zur Jagd.
Warum das rumgefahre? Wegen der Freundschaften die dadurch entstehen!
Ich habe in den letzten Jahren in denen ich richtig aktiv geworden bin (nicht nur hier im Forum) zig Jäger kennengelernt, die die gleiche Passion mit mir teilen.
Mit ihnen zu jagen, sich zu treffen und zu erzählen macht Freude!

Der Nahrungsaspekt:
Ich bin über die Familie meiner Exfreundin zur Jagd gekommen.
Dort gab es immer Wild.
Seitdem ich jage, esse ich mehr Wild als vorher.
Warum? Weils einfach das natürlichste und beste fleischliche Nahrungsmittel ist, was ich kenne!
Jedoch gehe ich ebenfalls angestiftet durch die Jagd und die Beschäftigung mit der Kreatur "Tier", ganz anders mir meinem Fleischkonsum um!
Früher bin ich in den Supermarkt gestiefelt und hab Fleisch gekauft.
Wo das herkam? Egal!
Heute gehe ich ausschließlich zum Haus und Hof-Metzger und esse bewusst Fleisch, von dem ich weiß wo es herkommt!

Der Handwerksaspekt:
Jagd ist Handwerk.
Warum?
Aus den jagdlichen Tätigkeiten und der Arbeiten im Revier heraus.
Sei es das Gewerkel im Revier, der Umgang mit der Waffe, das Erlegen an sich, die Verbesserung der jagdlichen Ausrüstung.
Sei es das Verbessern der eigenen Fähigkeiten um effektiver und verantwortungsvoller zu jagen und nachhaltig mit der Natur umzugehen!

Ich habe jetzt viel von mir geschrieben...
Das ist natürlich bei jedem anders.

Aber eins sollte jedem klar sein. Und das zu deiner Frage: Warum?
Es ist wichtig und eine Notwendigkeit zu jagen!
Die Menschen haben seit Jahrhunderten intensiv in die Natur und Umwelt eingriffen, sodass die Tier- und Pflanzenwelt nicht ohne Hilfe auskommt um dem immer intensiver ausnutzendem Mensch standhalten kann!
Das fängt bei jedem im Revier an, vor allem in den wachsenden Industrienationen und erstreckt sich mittlerweile über den gesamten Erdball.

Sicherlich sucht jeder in der Jagd seinen Rückzug und geht einer Passion und Jagdleidenschaft nach, die Freude macht.
Doch eigentlich sind wir nur Nutzer und Schützer unserer Natur in gleichem Maße.
Wer Jäger wird übernimmt automatisch eine Verantwortung.
Er darf nicht jagen, er muss jagen!


Du wirst, solltest du den Jagdschein machen wollen, Zeit für die Jagd brauchen. Gerade mit Hund!
Zu der Sache mit den Kindern kann ich leider nichts sagen. :?

Du brauchst aber eine Familie die das akzeptiert und dich unterstützt.
Das ist eine Notwendigkeit!

Der Rest, den du schon an Interesse hast, sollte reichen, um die Prüfung gut zu schaffen.
Alles weitere entwickelt sich weiter, sobald du aktiv wirst!

Das geht auch zu Anfang in einem fremden Revier, wo du mithilfst.
Die Bedingungen scheinen ja vorhanden zu sein in deiner Gegend.
Das ist bei mir das totale Gegenteil und trotzdem kommt man klar!

Irgendwann wirst du nicht um eine eigene Jagd, bzw. Teilhabe nicht herumkommen! :wink:


Mein Rat an dich!
Wenn du das Referendariat mit Kind geschafft hast, schaffst du auch den Jagdschein!
Mach den Schein, denn aktive und gute Jäger kann die Jagd gebrauchen!!!

Wenn du den Schein machst und dich intensiv mit der Jagd beschäftigst, wirst du schnell merken, warum man jagen muss und du hast nicht im Mindesten Probleme dich vor Leuten zu erklären, die der Jagd nicht positiv gegenübersteheen, weil sies entweder nicht besser wissen, oder total verblendet sind!


ich hoffe ich konnte dir mit dem langen Text hier einen kleinen Einblick geben. :oops:


VIEL ERFOLG BEI DEINER ENTSCHEIDUNG!
Und lass und teilhaben wies ausgegangen ist! :wink:
 
Registriert
12 Jul 2009
Beiträge
9.626
Logiophob hat ziemlich alles geschrieben,dem schließ ich mich an

Eines hat er nicht genug betont: Das Jagen muß Dir Freude bereiten!!!!!

Dann ist weder die Ausbildung oder Prüfung Streß,noch später das Jagen selber,dann wirds zu dem Quell Deiner Lebensfreude, der nie leerwerdenden Ladestelle für Deinen Akku.....

Gerade mit Kindern ists nicht einfach,sich da die nötigen Zeiträume freizuhalten,aber es geht durchaus-wenn die restl Familie mitspielt....


Ob Dein Hund was zur Jagd taugt????Eigentlich täts Du gut daran,davon mal nicht auszugehen.....
Ich kannte einen Mischling aus Australian Shepard und DD,das war einer der besten Hunde die ich im Jägerleben gesehen hab,weil er ruhig und nicht überpassioniert war......
 
Registriert
23 Jul 2009
Beiträge
6.379
dernieauslernt schrieb:
Eines hat er nicht genug betont: Das Jagen muß Dir Freude bereiten!!!!!

Sorry ,das war einfach selbstverständlich. 8)


Ob Dein Hund was zur Jagd taugt????Eigentlich täts Du gut daran,davon mal nicht auszugehen.....
Wieso nicht auszugehen?
Ich kannte einen Mischling aus Australian Shepard und DD,das war einer der besten Hunde die ich im Jägerleben gesehen hab,weil er ruhig und nicht überpassioniert war......
 
A

anonym

Guest
Logiophob schrieb:
dernieauslernt schrieb:
Eines hat er nicht genug betont: Das Jagen muß Dir Freude bereiten!!!!!

Sorry ,das war einfach selbstverständlich. 8)


Ob Dein Hund was zur Jagd taugt????Eigentlich täts Du gut daran,davon mal nicht auszugehen.....
Wieso nicht auszugehen?
Ich kannte einen Mischling aus Australian Shepard und DD,das war einer der besten Hunde die ich im Jägerleben gesehen hab,weil er ruhig und nicht überpassioniert war......

Ach der Hund war damit gemeint, ich ging von nem australischen Austauschschüler aus :oops:
 
Registriert
3 Dez 2008
Beiträge
3.131
Und noch ein bißchen Politik:


Quelle:http://www.anti-jagdgegner.de/index.php?tp=warumjagd


Warum Jagd?

Die meisten Jagdgegner beschränken ihre jagdfeindliche Argumentation darauf, Unfälle mit Jagdwaffen aufzulisten. Einige gehen jedoch darüber hinaus und stellen gewagte Behauptungen auf. Die wichtigsten sollen hier kritisch geprüft werden:

Behauptung 1: Jagd ist unnötig, weil sich alles von selbst reguliert.

Realität: Jagd ist notwendig, denn wir haben keine Naturlandschaft mehr, in der die Selbstregulation funktioniert, weil

in der von wirtschaftenden, erholungssuchenden und Sport treibenden Menschen beeinträchtigten Natur zahlreiche Tierarten bedroht sind, andere überhand nehmen und erhebliche Schäden verursachen können.

der Jäger eine viel größere Zahl von Tierarten hegt und schützt als bejagt und somit besonders den Wildtier- und Artenschutz fördert.

in unserer heutigen Kulturlandschaft zur Jagd untrennbar die Erhaltung und Verbesserung der Lebensräume aller freilebenden Tiere durch die Jäger gehören.

der jagdgegnerische Wunschtraum nach einer "inneren" Geburtenanpassung der Wildtiere an eine wirtschaftlich und zivilisatorisch genutzte Naturlandschaft nachweislich nicht funktioniert.

Behauptung 2: Jagd und Hege sind nicht mehr zeitgemäß. Auf Lebewesen zu schießen und Tiere zu töten, ist moralisch nicht zu vertreten.

Realität: Jagd und Hege sichern in der Kulturlandschaft die Lebensgrundlage der freilebenden Tierwelt und ermöglichen die nachhaltige Nutzung einer natürlichen Ressource. Sie sind daher auch künftig unverzichtbar. Es gilt, dass

sich die Jäger ihrer Hegeverpflichtung bewusst sind und durch ihre flächendeckende Organisation auch ideale Partner für die ganzheitliche Umsetzung hegerischer Maßnahmen darstellen.

mit der Hege nicht beabsichtigt wird, einen möglichst hohen Wildbestand zur intensiven Bejagung zu schaffen. Es gibt keine Unterscheidung der Wildarten in "nützlich" oder "schädlich", jagdlich "interessant" oder "uninteressant". Hege schließt auch die Abwehr von Gefahren für das Wild ein.

die Nutzung gesunden Wildfleisches als Naturgut auch heute ihren festen Stellenwert hat und dafür die Tötung eines Tieres erforderlich ist.

Behauptung 3: Jäger töten nur aus Lust und ignorieren Tierschutzaspekte.

Realität: Tierschutz ist Grundvoraussetzung verantwortungsvoller Jagdausübung. Die Ansprüche des Tierschutzes sind für die übergroße Mehrheit der Jäger ein elementarer Aspekt ihrer Tätigkeit. Daher sind sie in den allgemeinen Grundsätzen deutscher Weidgerechtigkeit enthalten. Denn

Jagd ist viel mehr als töten. Den Sekunden des Erlegens eines Wildtieres stehen Tage und Wochen des Genießens der Natur gegenüber. Im Vordergrund steht die feste Verbundenheit zur vertrauten Natur und Tierwelt.

kein Jäger tötet ein Tier ohne vernünftigen Grund.

der Jäger ist auf Grund seiner Ausbildung und staatlichen Prüfung in der Lage, das Wild so zu erlegen, dass ihm Schmerzen und Leiden erspart bleiben.

eine verantwortungsvolle Wildbewirtschaftung beruht auf dem Prinzip "Regulation und Ernte". Das Töten einzelner Tiere steht der Arterhaltung nicht entgegen.

Behauptung 4: Niemand kontrolliert die Jäger. Jäger können in ihrem Revier tun und lassen, was sie wollen.

Realität: Die Jagd ist gesetzlich geregelt. Verstöße werden gerichtlich und vereinsrechtlich geahndet, da

nur derjenige jagen darf, der die umfangreiche Jägerprüfung bestanden hat und eine besondere Zuverlässigkeit besitzt. Erforderlich sind darüber hinaus der behördlich vorgeschriebene Jagdschein und die Jagderlaubnis.

Vorschriften detailliert regeln, was Jäger tun und lassen müssen, wann, wo und wie gejagt werden darf oder muss. Deshalb sind Verstöße klar feststellbar.

sich die Jägerschaft in Zukunft noch wesentlich stärker von Jägern distanzieren muss und wird, die sich ihrer Verantwortung für den Tierschutz, den Schutz des Wildes und der rücksichtsvollen Jagdausübung nicht voll bewusst sind.

Behauptung 5: Jagen ist ein Privileg reicher Leute.

Realität: Prinzipiell kommen die Jäger aus allen Einkommens- und Berufsschichten, weil

jeder Jäger werden kann, der die erforderlichen Qualifikationen nachweist, und weil auch derjenige eine Jagdmöglichkeit bekommen kann, der kein eigenes Revier besitzt oder gepachtet hat.

die Mehrheit der Jägerschaft Jagd nicht als Prestigeobjekt betrachtet, sondern als Verwirklichung ihrer Interessen.

viele Jäger in Deutschland mit großer Sorge sehen, wie in der Tat hohe Pachtpreise zunehmend die Vergabe von Jagdmöglichkeiten bestimmen.

Behauptung 6: Jäger betreiben nur Trophäenkult. Als Hobby-Schützen reisen sie um die Welt, um starke Trophäenträger zu schießen.

Realität: Das Wort "Trophäenkult" ist ein Schlagwort, das auf die Jagd in der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr zutrifft, weil

eine "Trophäe" heute nicht mehr als "Siegeszeichen" oder Statussymbol gilt, sondern vom überwiegenden Teil der Jägerschaft als Erinnerungsstück an ein besonderes Jagderlebnis geschätzt wird.

die Trophäe für den Fachmann wichtige Informationen über den Wildbestand liefert. Sie hat daher nach wie vor ihre Bedeutung und wird auf Hegeschauen gezeigt.

Die Jäger ihr Fachwissen, Können und Interesse auch mit Freunden in anderen Ländern teilen und vielfachen Austausch pflegen. In der Tat sehen dabei viele Jäger und Naturschützer einen reinen finanziell aufgewogenen Abschuß von Trophäenträgern in sensiblen Gebieten dieses Globus sehr kritisch.

Behauptung 7: Wildschäden werden vor allem durch Jagd verursacht, da die Tiere unnötig aufgescheucht werden und sich aufgrund von Wildfütterungen vermehren

Realität: Die Fütterung des Wildes ist nur dann erlaubt, wenn natürliche Äsung nicht mehr in ausreichendem Maße zur Verfügung steht. Diese Aufgabe des Jägers in Notzeiten ist gesetzlich streng geregelt, denn

Hegemaßnahmen dienen der Erhaltung eines artenreichen und gesunden Wildbestandes.

ausgeräumte Feldfluren bieten dem Wild im Herbst und Winter keine Deckung und kaum Nahrung. Deshalb ist das Bereitstellen artgerechter Äsung notwendig.

die Beunruhigung von Wild ist durch eine verantwortungsvolle Jagdausübung geradezu bedeutungslos gegenüber den ständigen Störungen durch andere Bedürfnisse unserer Zivilisationsgesellschaft.

Behauptung 8: Die Jäger schießen zu wenig und das Wild frisst unsere Wälder auf.

Realität: Entsprechend den Wildvorkommen werden Abschusspläne erstellt, die von der Behörde bestätigt oder festgesetzt werden und erfüllt werden müssen, weil

sich in unserer Kulturlandschaft die frei lebende Tierwelt naturgemäß in einer Konkurrenzsituation zur Land- und Forstwirtschaft befindet. Dennoch hat das Wild ausreichend Raum, sein natürliches Recht auf entsprechende äsung in Anspruch zu nehmen.

Wildschäden ohne vorbeugende Maßnahmen erhebliche Auswirkungen haben können. Sie dürfen nicht bagatellisiert werden. Daher haben Landwirte und Jäger bei funktionierender Zusammenarbeit größtes Interesse, die Abschusspläne zu erfüllen. Auch darf der Verbiss von Kulturpflanzen das zumutbare Maß nicht übersteigen.

Behauptung 9: Die Jäger übernutzen die Wildbestände ohne Rücksicht auf bedrohte Tierarten.

Realität: Die Jäger haben Interesse an einer langfristigen Nutzung des Wildes. Seit es moderne Jagdgesetze gibt, ist bei uns keine Tierart, die diesen Gesetzen unterliegt, ausgerottet worden. Dagegen wird die Liste der bedrohten, nicht jagdbaren Tierarten immer länger. Das zeigt, dass

sich die Jäger der Tatsache bewusst sind, dass Schutz- und Nutzfunktionen untrennbar miteinander verbunden sind. Lange Pachtzeiten können das Interesse an der Erhaltung des Wildbestandes und der dauerhaften Nutzung der Jagd weiter steigern.

sich die Einstellung zum Tier im Vergleich zur Vergangenheit grundsätzlich gewandelt hat. Heute gilt keine Tierart mehr als "böse", "nutzlos" oder als zu vernichtende Schädlinge.

das Bejagen einer Wildart niemals den Zweck verfolgt, diese auszurotten. Seltene oder selten gewordene Tierarten werden nicht bejagt.

Behauptung 10: Jagd hat nichts mit Naturschutz, sondern mit Beutemachen der Jäger zu tun.

Realität: Die jagdliche nachhaltige Nutzung schließt die Verantwortung für die gesamte freilebende Tier- und Pflanzenwelt ein. Die Jagd mit ihrer Hegepflicht dient dem Biotop- und Artenschutz insgesamt und ist damit angewandter Naturschutz. Schließlich

haben die meisten Jäger durch ihr großes Interesse an Natur und Umwelt zur Jagd gefunden und erwerben weit über ihre Ausbildung hinaus profunde naturkundliche Kenntnisse.

fühlen sich die Jäger nicht nur dem gesetzlichen Hegeauftrag verpflichtet, sondern sind überzeugt von der Notwendigkeit der Erhaltung unserer Natur sind.

ist der Schutz der Natur und der wildlebenden Tiere oberste Aufgabe der Jäger. Der DJV gehört deshalb zu den staatlich anerkannten Naturschutzverbänden. Er ist ferner der größte und der einzige Verband, der aufgrund seiner Organisation flächendeckend arbeiten kann.

Behauptung 11: Wer die Natur nutzen will, kann sie nicht schützen. Nutzen und Schützen schließen sich aus.

Realität: Jeder Mensch ist "Nutzer" der Natur. Notwendiger Schutz und nachhaltige Nutzung des Wildes sind untrennbar verbunden. über Art und Umfang des jagdlichen Eingriffs wird im Rahmen der Jagdgesetze entschieden. Es gilt, dass

Nutzen und Schützen einander nicht ausschließen müssen, sonder ergänzen können. Die Möglichkeit sinnvoller Nutzung ist oft die beste Motivation für nachhaltigen Schutz.

Arterhaltung heute zu den Grundprinzipien des Jagens gehört. Damit ist die Jagd wichtiger Faktor für die langfristige Pflege und Erhaltung der Natur.

die Aufgaben der Jagd wie der Land- und Forstwirtschaft langfristig und auf Dauerhaftigkeit angelegt sind (Prinzip der Nachhaltigkeit). Damit ist der Schutz der Natur gewährleistet.

die Jäger die Wildbestände pfleglich, gewissenhaft und mit fachlichem Können nutzen.

Behauptung 12: Jagd nützt nur den Jägern. Die Allgemeinheit hat keinen Nutzen von der Jagd.

Realität: Die Jäger tragen wesentlich zum Erhalt von Lebensräumen bei. Dies kommt auch der Allgemeinheit zugute. Darüber hinaus ist die Jagd ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der weit über die jagdlichen Kreise hinaus wirkt, weil

die Jäger für einen artenreichen und gesunden Wildbestand sorgen. An dem vielfältigen Wildvorkommen in unserem Lande kann sich die gesamte Bevölkerung erfreuen.

die Ausgaben für die Jagd in vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen Einkommen schaffen. Außerdem ist Wildbret auch für Nichtjäger ein hochwertiges und geschätztes Nahrungsmittel.

die erheblichen personellen und finanziellen Mittel, die die Jäger in den Naturschutz investieren, der Allgemeinheit zugute kommen.

Behauptung 13: Die Jäger hängen zu sehr an ihrem Brauchtum. Jagdbräuche und Jägersprache haben sich überholt und sind deshalb unzeitgemäß.

Realität: In allen Interessengebieten, so auch bei der Jagd, gibt es eine Fachsprache. Sie dient der Verständigung untereinander. Jägersprache und jagdliche Bräuche haben auch heute noch bei der Jagd ihren Sinn, denn

die Fachausdrücke der Jäger sind im Laufe von Jahrhunderten entstanden und zeigen so einen Teil unserer kulturellen Entwicklung auf. Dies ist zu erhalten und fortzuführen.

das jagdliche Brauchtum gibt bei der praktischen Jagdausübung bewährte Hilfe und gewährleistet den ordnungsgemäßen Ablauf der Jagd. Auch aus Sicherheitsgründen kann hierauf nicht verzichtet werden.

die Jäger bezeugen mit vielen Bräuchen auch ihre Ehrfurcht vor dem Wild.


In die vorliegende Betrachtung sind zahlreiche Äußerungen jagdgegnerischer Homepages eingeflossen (u.a. Initiative zur Abschaffung der Jagd, Tierschutzpartei.de, wasjaegerverschweigen.de), aber auch die Thesen der Broschüre "Jagd heute - Behauptungen und Tatsachen" des DJV.
 
T

Tinebiene

Guest
Dickes Dankeschön!!

Vielen Dank an Euch alle, Eure Antworten haben mir sehr weitergeholfen, aus eigentlich jeder wird deutlich, dass da jemand wirklich sein Herz an die Jagd und die Natur allgemein gehängt hat. Danke für soviel Ehrlichkeit!

Ja, ich denke, ich werd das anpacken, denn die ganze Literatur wollte ich mir eh genauer aneignen..;-), interessiert mich einfach sehr und ist grade ein super Ausgleich zu Kindern und Haushalt, mein Hirn dankt.

Und zum Hund: das ist ein Mini Australian Shepherd, also wirklich kein Jagdhund im eigentlichen Sinne, aber mir fällt schon jetzt auf, dass er begeistert sucht, nach Kindern, Gegenständen, Spuren...und er reagiert zwar auf Tiere, jagt sie aber (noch) nicht (?). Deshalb dachte ich, dass es vielleicht möglich wäre, mit ihm, wenn er etwas älter ist, eben so eine Art Fährtentraining zu machen. Vielleicht kennt sich da einer aus mit.

Wie habt Ihr das gemacht mit Waffen, Ferngläsern etc., was muss man sich anschaffen und wie macht man das am Besten? Bzw. wo??? Hab im Landkreis Waldshut bisher noch kein Geschäft entdeckt, das sich mit Jagd und Jagdkleidung,-zubehör etc. abgibt. Gibt es einen empfehlenswerten Internetshop, der Euch besonders gut gefällt?

Ich bin ein Mensch, der weit voraus plant, ich fürchte, man merkt es..;-)

Einen schönen Tag noch und vielen Dank nochmal!
 
Registriert
3 Dez 2008
Beiträge
3.131
Na dann mal los. bezüglich Ausrüstung kannst hier im Forum ein bißchen rumstöbern. Qualität geht vor wäre mein Ratschlag. Generell würde ich erstmal in Katalogern schmökern, und dann hier nochmal anfragen wegen Details.

Was man so braucht:

Hose
Jacke
Warme Unterwäsche
Handschuhe
Kopfbedeckung
Gummistiefel
Stiefel
Fernglas
Rucksack, wer es mag


Meine Kollegen werden die Liste sicherlich ergänzen




Wegen einer Waffe brauchst Du Dir erstmal keine Gedanken zu machen bis Du Deine Ausbildung angefangen hast.
 
Registriert
10 Aug 2011
Beiträge
53
Willkommen,

zum Thema "Warum jagd" wurde ja schon sehr viel gesagt, ich spar mir da meinen Senf mal. :wink:

Ich würde mir an deiner Stelle erstmal nicht direkt eine ganze Ladung Ausrüstung zulegen, insgesamt kommen noch genug Kosten auf dich zu. Da es im Jungjägerkurs normalerweise auch mal nach draußen geht, würd ich dir auch zu allererst zu guten Gummistiefeln raten, nach 3h Marsch durch den Wald werden es dir deine Füße danken.
Wenn es an Outdoorkleidung noch fehlt, schau doch mal in einem Lokalen BW-Shop, bei Ebay oder bei Raer vorbei (http://www.raeer.com/).
Gute Anlaufstellen sind auch der lokale Raiffeisenmarkt oder große Outdoorausstatter wie z.B. Decathlon (zumindest der bei uns hat sogar ne eigene Jagdabteilung in der ich meine Pullover hole.)

Ob der in deiner Nähe ist, keine Ahnung, aber:
http://www.yellowmap.de/D_79761_Waldshu ... handel.htm

WMH und ab in den Kurs
Ferox
 
A

anonym

Guest
Zwecks Ausrüstung und Anschaffungen: Neben Fahrtkosten und Kursgebühren steht am Anfang besonders die Kleidung im Vordergrund, also von Stiefel über Unterwäsche, Hose, Jacke, Kopfbedeckung. Trekkingkleidung auch hochwertige ist meist nur bedingt wenn überhaupt tauglich, da sie einfach zu laut ist und ein anderes Anforderungsprofil hat. BW Klamotten....naja meins wäre es nicht. Spar nicht an der Ausrüstung gute Kleidung hält 10 Jahre und länger. Anstelle von Gummistiefeln kauf dir ein Paar feste Trekkingstiefel und zusätzlich ein Paar gefütterte Winterstiefel, habe Gummistiefel noch nie vermisst. Ne anständige Winterjacke und eine für den Übergang, dann zum Beispiel ne Lederhose und eine aus Stoff und gute(teure) Wollunterwäsche (Woolpower). Damit hast erstmal Ruhe. Kostet bis hierhin etwa:
200,- Unterwäsche
200,- Stiefel
150-200 Winterstiefel
200-300 Hosen
400+ Jacken
150,- Socken, Kopfbedeckungen, Accessoires
Mit anständigen Sachen hast dann erstmal ein Paar Jahre Ruhe
Dann kommt hinzu:
Gehörschutz am besten gleich einen Elektronischen 150-250
und Fernglas 500/600-2000
Waffe brauchst du erstmal keine, evtuell kannst dir auch nach bestander Prüfung erstmal eine leihen damit du merkst worauf es dir ankommt.

Gruß PG und viel Erfolg bei deiner Jagdausbildung
 
Registriert
10 Aug 2011
Beiträge
53
Naja, meins wärs nicht, direkt soviel Geld raus zu hauen.

Vielleicht noch ein Tipp: auf der Jagdmesse in Dortmund sind meistens am Abend des letzten Tages gute Schnäppchen zu machen... sollte man sowieso mal gesehen haben. :wink:
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
173
Zurzeit aktive Gäste
442
Besucher gesamt
615
Oben