Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Man beachte die Fadenüberschrift. Bitte driftet nicht in Wilddiskussionen ab! (auch wenn grad nicht über Wild diskutiert, sondern über Lösungen beratschlagt wird, ist es dennoch ein schmaler Grat!
Für Dich um sicher zu sein: Ein kleiner Weiserzaun von 10x10m und eine ungezäunte Vergleichsfläche gibt Dir Aufschluss, ob die Tannensämlinge tatsächlich vom Rehwild eliminiert werden, oder ob die von Fäule, Lichtmangel (eher Eiche, weniger Tanne) etc. dahingerafft werden.

Um Klarheit über die Gewohnheiten des Rehwilds zu bekommen, könntest z.B. auch ein zwei Wildkameras an den Wechseln zwischen Verjüngungsfläche und Einstand hängen.
Das wären auch meine bevorzugten Stellen für die Bejagung und evtl. lassen sich an den Rand der Einstände auch mal eine Salzlecke errichten, möglichst in sinnvoller Entfernung zum Sitz: Zu nah ist nix, weil sie Dich eher spitz bekommen, zu weit ist auch nix für nen sicheren Schuss. ich würd so zwischen 60 und 80m weg meinen Sitz aufstellen. Auf die Entfernung sollte die Möglichkeit auch Dublette oder gar Triplette am besten sein. Wenn die Witterung entsprechend ist, kann man an der Salzlecke auch nen Eimer Trester platzieren. Bei Frost oder gar Schnee soll das gut ziehen.
 
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Auf die Gefahr hin, dass ich mich blamiere, weil ich leider an keiner Drückjagd teilgenommen oder organisiert habe:

Umfang könnte ein mittleres Dickungskomplex sein?
Weiträumig absetzen heißt ca. 50m von der Dickung im Altholz? Auf der Seite auf der keine Pilzesucher kommen?
Das hat nix mit Blamieren zu tun, das kann niemand exakt vorhersagen, wie die Rehleins marschieren und noch weniger, wo die langsam machen oder gar stehen bleiben. Beim Rehwild gilt viel mehr wie bei anderen Wildarten lernen am (Miss)Erfolg. Immer wieder mal einen Versuch starten, die Fluchtwechsel erkennen und entsprechend darauf reagieren. Gut geeignet sind Bereiche, wo sich das Wild durchmogeln kann: Dunkelbrücken, Stangenhölzer, vergraste oder lückig verjüngte BEreiche. Also üerall dort, wo sich das Rehwild sicher fühlt. Große Kahlflächen werden meist gemieden oder flüchtig überquert.
wenn Ihr einzelne Waldinseln beunruhigen wollt und das Wild über Freiflächen wechselt, ist es sinnvoller das Wild an den Stellen zu erwarten, wo es in die nächste Deckung eintreten will. Meist verhoffen die am Rand oder Kurz davor-

Was ich persönlich für sehr wichtig halte beim Reh-Klappern: Die Stände brauchen eine Möglichkeit, aufgelegt schießen zu können. Man schießt i.d.R. auf kurz verhoffendes Wild, nicht flüchtig. Da kann man mit einer Auflage seinen Aktionsradius schon mal gut verdoppeln. Sprich leichte Drückjagdböcke aufstellen, die man zur Not auch mal um 30 bis 100m verstellen kann. Wenn vorhanden, Klettersitze verwenden damit man von oben in die Verüngungen schauen zu können. Damit kann man auch erstmal austesten, ob ein Platz Taugt, ohne gleich einen Sitz hinstellen zu müssen.

Der Aufwand schein erstmal hoch, aber die Drückjagdböcke kann man auch wunderbar zum Blatten verwenden. WEnn die fürs Klappern richtig stehen, dann springen da auch die Böck!

PS: (dann wars das aber auch erstmal mit Ratschlägen): Wenn eine Gewöhnung an den "Pilssucher" stattgefunden hat, ist die nächste eskalationsstufe der spurlaute Dackel. Der ist oft noch besser als der Pilssucher.
 
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Als ich '87 meinen Schein hatte, war meine erste Jagdmöglichkeit im Landesbusch direkt vor der Haustür.
Es waren 2 Waldflächen, 1/4 Fiskus und 3/4 Privatbusch.
Viele Rehe, Damis und Sauen gelegentliches Wechselwild.
Gute junge Böcke wurden noch geschont, aber es wurde trotzdem viel erlegt.
Die Strecken lagen zwischen 22 und 28 Stück.
Kulturen wurden noch gezäunt.
Ende November/Mitte Dezember war der Abschußplan erfüllt und alle drei Wochen wurden vom Landkreis 10 Stück nachgenehmigt!
Wir haben natürlich die Rehe vom Nachbarn mitgeschossen.
Der Privatwald war damals zu 90 % nicht genutzt.
Im Landesbusch wurde aus Kostengründen der Zaunbau eingestellt, es wurden feste Pirschbezirke vergeben und jeder Jäger war innerhalb seines Bezirkes für " seine" Kulturen verantwortlich.
Heißt, wenn die Waldarbeiter die Flächen gepflanzt hatten, wurde im Nachgang und in Absprache zwischen Jäger und Förster 1-2 Hochsitze an die Flächen gebaut.
Und diese wurden waidgerecht "verteidigt".
Sprich, jedes Reh, auch "guten Böcke" , wurden erlegt.
Viel hilft viel und Zahl vor Wahl.
Das galt aber nur im Bereich der Pflanzflächen!!
Je nach Baumart war der ganze Bumms aus dem Äser rausgewachsen und die Hochsitze wurden nochmal umgesetzt.
Was ich eigentlich sagen will, richtig effektiver "Jungpflanzenschutz' geht nach MEINER!!!! Meinung nur mit der Waffe!
Salopp gesagt, schieß auf den Fläche alles was geht und nach 7 Jahren kann das Wild da wieder einziehen.
Einfach und effektiv!
 
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TJA.

Breitengrade hätten meine Andacht nicht besonders beansprucht, Bodenbeschaffenheit aber wohl.

Was passiert denn eigentlich, wenn ein Samen auf den Boden fällt?

Und bis der davon stammende Baum ein vermeintliches Zielalter erreicht, ist eine andere vielmals nicht geschriebene Geschichte.

Also vom Anfang an:

Mast fällt auf den Boden:

  1. wird gefressen, aus;
  2. wird nicht gefressen >> Keimung bei artgünstigen Bedingungen: Temperatur, Feuchtigkeit;
  3. Keimung OK >> Sämling -Teppich > Hurra! Mehrere Millionen/ha
  4. Doch weit gefehlt, die Keimung hat in der Boden-Oberschicht (Laubschicht) stattgefunden, Frühlingsdürre 2-3Wochen >> Sämling kaputt
  5. Ein paar hatten mehr Glück und ihre Erstwurzel hat den Mineralboden erreicht und durchbohrt und entwickelt sich, ggf. bis ein paar Hunderttausende/ha;
  6. Bis zum jungen Baum 1cm stark und 80-100cm groß verschwinden wiederum über 90%, es bleiben nur noch im allerbesten Fall höchstens 5.000 Stück/ha
  7. Bis zum Stadium Hochwald und 1m starken Bäumen passiert unerbittlich die Reduzierung der Stüczahl; von einem Entwicklungsstadium zum anderen entwickelt sich das Wurzelwerk in die Tiefe, wenn der Boden eben tief genug ist: wenn -auch- ein Pfahlwurzler eine dichte(re) Bodenschicht oder etwa eine permanente Wasserschicht findet, dann ist die Entwicklung der Wurzeln in die Tiefe eben beendet, nicht aber die seitliche Entwicklung, so können sehr starke Bäumen heranwachsen, wenn keine Trockenheit einspringt;
  8. Hat der Baum bis dahin von artspezifisch günstigen hydrologischen Bedingungen profitiert, entwickelt er sich prächtig, kommt aber eine länger anhaltende Dürre, trocknen die bis dahin explorierten Bodenschichten; zuerst sterben die feineren Wurzeln ab, kommen jedoch wieder, wenn sich die Lage verbessert, der Baum besitzt allerdings auch noch Wasserreserven im Stamm, zum ersten schwinden Blätter um die Verdunstungsfläche zu reduzieren, manchmal wird es extrem, der Baum wirkt „kahl“.
Fazit:

  • Bei genug tiefen Böden mit Wasserreserven auch in 5-6m (und mehr!) Tiefe reagieren die Bäume besser auf klimatische Änderungen, oder sie verteidigen sich besser.
  • Die stärkeren haben weniger Probleme, oder sie passen sich besser an
  • Starker Baum (BHD 80-100cm) nur mit starker, breiter (Durchmesser +/- 20m), gesunder Krone >> jetzt die Bombe: auch in günstigen Standorten höchste Stammzahl/ha: um die 30. (Eiche, Buche, Esche (wenn noch möglich))
  • Nicht vergessen: Kronendurchmesser = +/- Wurzelwerkdurchmesser, Höhe der grünen Krone = +/- mögliche Tiefe des Wurzelwerkes im Boden, wenn kein Hindernis.
  • Klimatische Veränderungen haben auf die Böden wenig Einfluss nicht aber auf die mittlere Jahrestemperatur, und noch mehr auf die Dauer der frostfreie Zeit im Jahr, egal was der Breitengrad ist; zB. Innerhalb von 20-30 Jahren ist die Landwirtschaft 300km nach Norden gewichen, gewonnen oder verloren, je nach dem.
 
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Wie Dws schon schrub, einfach mit 4-5 Jägern um die Dickung absetzen, nicht zu dicht, nicht zu weit und einer geht normal rein und redet mit sich selbst, damit die Rehe sich nicht erschrecken!!
Off Topic!!!
Anekdote:
Ist verjährt und hat sich, wenn ich unter Eid aussagen müsste, so nie zugetragen:!
Der Jagdschein und die Jagdgelegeheit fielen natürlich in meine Diskozeit.
Ich wohnte damals in einer Zuhause in einer eigenen Wohnung.
Der Förster hatte oft Samstag einen kleinen lan geschmiedet und ein paar Jäger für Sonntagmorgen zu einer kleinen Aktion gebeten.
Ich war ja schon auf Tour und nicht zu erreichen.
So hing den Sonntagmorgens, wenn ich denn nach Hause kam ein Zettel, von Muttern geschrieben, an meiner Tür:
Morgen früh Forstort Hohlbusch, Abt.123,n Hochsitz an 4 Wegekreuzung, 8 Uhr sitzen, 9 Uhr Treiber unterwegs, 10 Uhr Hahn in Ruh!!
Diese Aktionen mit 3-6 Schützen brachten immer zwischen 2-8 Stück Wild!!
 
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TJA.

Breitengrade hätten meine Andacht nicht besonders beansprucht, Bodenbeschaffenheit aber wohl.

Was passiert denn eigentlich, wenn ein Samen auf den Boden fällt?

Und bis der davon stammende Baum ein vermeintliches Zielalter erreicht, ist eine andere vielmals nicht geschriebene Geschichte.

Also vom Anfang an:

Mast fällt auf den Boden:

  1. wird gefressen, aus;
  2. wird nicht gefressen >> Keimung bei artgünstigen Bedingungen: Temperatur, Feuchtigkeit;
  3. Keimung OK >> Sämling -Teppich > Hurra! Mehrere Millionen/ha
Bei der Tanne und nur wenigen Samenbäumen eher weniger, deutlich weniger
  1. Doch weit gefehlt, die Keimung hat in der Boden-Oberschicht (Laubschicht) stattgefunden, Frühlingsdürre 2-3Wochen >> Sämling kaputt
  2. Ein paar hatten mehr Glück und ihre Erstwurzel hat den Mineralboden erreicht und durchbohrt und entwickelt sich, ggf. bis ein paar Hunderttausende/ha;
  3. Bis zum jungen Baum 1cm stark und 80-100cm groß verschwinden wiederum über 90%, es bleiben nur noch im allerbesten Fall höchstens 5.000 Stück/ha
1 Pflanze auf 2m²? das ist etwas wenig bei einzelnen Baumarten wie Buche oder Edellaubholz. Auch Fichte und ggf. Kiefer hat da noch mehr Pflanzen/ha.
  1. Bis zum Stadium Hochwald und 1m starken Bäumen passiert unerbittlich die Reduzierung der Stüczahl; von einem Entwicklungsstadium zum anderen entwickelt sich das Wurzelwerk in die Tiefe, wenn der Boden eben tief genug ist: wenn -auch- ein Pfahlwurzler eine dichte(re) Bodenschicht oder etwa eine permanente Wasserschicht findet, dann ist die Entwicklung der Wurzeln in die Tiefe eben beendet, nicht aber die seitliche Entwicklung, so können sehr starke Bäumen heranwachsen, wenn keine Trockenheit einspringt;
  2. Hat der Baum bis dahin von artspezifisch günstigen hydrologischen Bedingungen profitiert, entwickelt er sich prächtig, kommt aber eine länger anhaltende Dürre, trocknen die bis dahin explorierten Bodenschichten; zuerst sterben die feineren Wurzeln ab, kommen jedoch wieder, wenn sich die Lage verbessert, der Baum besitzt allerdings auch noch Wasserreserven im Stamm, zum ersten schwinden Blätter um die Verdunstungsfläche zu reduzieren, manchmal wird es extrem, der Baum wirkt „kahl“.
Fazit:

  • Bei genug tiefen Böden mit Wasserreserven auch in 5-6m (und mehr!) Tiefe reagieren die Bäume besser auf klimatische Änderungen, oder sie verteidigen sich besser.
  • Die stärkeren haben weniger Probleme, oder sie passen sich besser an
  • Starker Baum (BHD 80-100cm) nur mit starker, breiter (Durchmesser +/- 20m), gesunder Krone >> jetzt die Bombe: auch in günstigen Standorten höchste Stammzahl/ha: um die 30. (Eiche, Buche, Esche (wenn noch möglich))
Das stimmt so nicht, wenn man nicht darauf aus ist, 80cm dicke Bäume in 60 Jahren zu erzielen. Die von Dir beschriebene Methode gleicht eher einer Plantagenwirtschaft als der bei uns praktizierten Waldwirtschaft, die neben der Gewinnmaximierung auch noch dem Waldnaturschutz und anderer Waldfunktionen gercht werden will.
  • Nicht vergessen: Kronendurchmesser = +/- Wurzelwerkdurchmesser, Höhe der grünen Krone = +/- mögliche Tiefe des Wurzelwerkes im Boden, wenn kein Hindernis.
  • Klimatische Veränderungen haben auf die Böden wenig Einfluss nicht aber auf die mittlere Jahrestemperatur, und noch mehr auf die Dauer der frostfreie Zeit im Jahr, egal was der Breitengrad ist; zB. Innerhalb von 20-30 Jahren ist die Landwirtschaft 300km nach Norden gewichen, gewonnen oder verloren, je nach dem.
Neben der Temperatur wird der Klimawandel v.a. Einfluss auf das Wasserangebot, die Wasserverfügbarkeit und Niederschlagsverteilung im Jahr Einfluss haben, dazu kommt noch die Häufung von Extremereignissen. Seien es Starkregenereignisse, Hitze/Dürreperioden oder Orkane.
 
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Der Boden ändert sich nicht so schnell, das ist richtig, aber wenn die Vegetationszeit sich verlängert und z.B. Nadelbäume länger im Jahr Photosynthese betreiben können brauchen die auch entsprechend Wasser. Und was man nicht vergessen darf: Bäume, die immer wieder Stress haben, vertragen auch Dürreperioden besser als die, die immer "die Füße im Wasser" hatten.
 
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Der Waldschrat meinte bestimmt die Bäume, die immer die Füße im Wasser hatten und dann als erstes vertrocknen, wenn es mal etwas trockener wird. Wohingegen die, die Kummer gewohnt sind sich wacker schlagen.
Nach dem Motto: Wer's Saufen gewohnt ist, stirbt früh oder kann nicht mehr ohne. Im Sinne von Bäume die gute Wasserversorgung gewohnt sind fallen früh aus wenn sie einer Dürre ausgesetzt sind.

Ich denke das war auf den Beitrag von Mohawk bezogen und nicht auf deine Anektdote, so habe ich es jedenfalls verstanden und deshalb einen Like gegeben.

Anmerkung: @Diplomwaldschrat war schneller.

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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Der Boden ändert sich nicht so schnell, das ist richtig, aber wenn die Vegetationszeit sich verlängert und z.B. Nadelbäume länger im Jahr Photosynthese betreiben können brauchen die auch entsprechend Wasser. Und was man nicht vergessen darf: Bäume, die immer wieder Stress haben, vertragen auch Dürreperioden besser als die, die immer "die Füße im Wasser" hatten.

Mein Credo, wenn die Leute fragen dann verweise ich immer auf die elbnahen oder havelländischen Kieferbestände, die in den letzten paar Jahren alle abgängig waren oder schwer geschädigt sind. Vergleich dazu die grundwasserfernen Bestände der Altmärkischen Wüstenkiefer.



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