Es bedürfte hier m. E. zunächst einer vertieften Prüfung der Rollen von Grüßendem und Gegrüßtem, wenn ein „Waidmannsheil“ ausgesprochen wird.
Der Fragesteller geht hier offenbar - wie wohl auch die meisten Diskussionsteilnehmer - davon aus, dass mit dem „Waidmann“ das Gegenüber gemeint ist.
Das ist m. E. aber alles andere als klar. Mindestens genauso gut kann das „Waidmann“ hier als Selbstbeschreibung gemeint sein. Dafür spräche z. B. die Erwiderung des Erlegers „Waidmannsdank“, die die meisten wohl in diesem Sinne verstehen und verwenden dürften.
Bei einem solchen Verständnis stellte sich die Frage dann anders: Sollten Jägerinnen den Gruß „Waidfrausheil“ (im Sinne der Selbstbeschreibung als „Waidfrau“) gegenüber Jägern (beiderlei Geschlechts) erbringen?
Diese Variante eröffnete auch eine elegante Lösung des vermeintlichen Problems inter- oder transgeschlechtlicher Jäger: Auch hier wäre die Selbstbeschreibung maßgeblich. Der offen transgeschlechtliche Jäger würde dann die Bezeichnung wählen, die dem Geschlecht entspricht, dem er sich zugehörig fühlt. Entsprechendes gälte für intersexuelle Jäger.
Also alles eigentlich ganz einfach