Getreu diesem Motto war ich zusammen mit meinem Filius auf der nächtlichen Raubwildpirsch.
3 1/2 Stunden brachten vier Füchse und zwei Dächse.
Gesucht wurde mit der HIKMICRO Condor, als Vorsatzgerät diente das PULSAR FN 455.
Die WBK zeigt ganz unbestritten das Wild viel deutlicher an als das digitale Nachtsichtgerät.
Mit dem NSG zeigen sich aber Zweige oder Bewuchs vor dem Stück, welche mit der WBK unsichtbar bleiben.
Rehwild, das hinter der ersten Maisreihe stand sah mit der WBK gänzlich unverdeckt aus.
Ein unbeschossen gebliebener Dachs hinter Maisstoppeln ebenso.
Erst das NSG brachte die Wahrheit "ans Licht". Obacht also!
Die Dächse waren mit dem NSG relativ schwer auf der gemähten Wiese zu finden.
Eine große Hilfe war hier die zufällig entdeckte Tatsache, das man mit dem NSG sehr deutlich die Stelle sehen kann, die mit dem LRF des Condor angestrahlt wird.
Ein heller weisser Fleck erscheint.
Der Filius mit der WBK konnte mir so ganz hervorragend die Dächse anzeigen.
Dies als Tipp für diejenigen, die es interessiert.
Hallo SOR.
Nachtsichttechnik vs. Wärmebildgeräte:
Ein kurzer Überblick über Erkennbarkeit und Umgebungsbedingungen.
In der Welt der Nachtsichttechnik gibt es zwei Hauptkategorien:
Röhren und Digitalsysteme sowie Wärmebildgeräte. Beide Technologien haben spezifische Vorzüge und Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der Erkennbarkeit von Objekten und Hindernissen unter verschiedenen Umweltbedingungen.
Ein zentrales Phänomen, das bei der Nutzung von WBK-Geräte auftritt, ist das sogenannte "
Crossover". Dieses tritt auf, wenn die Sichtbarkeit von Objekten und Hindernissen stark schwankt, abhängig von den Umgebungsbedingungen. Manchmal sind alle Details und Hindernisse klar erkennbar, während kurz darauf nur noch die Wärmesignatur sichtbar bleibt. Dies verdeutlicht, dass die Sichtbarkeit von Hindernissen in erster Linie von den aktuellen Umweltbedingungen abhängt.
Es ist wichtig zu betonen, dass es keine Geräte gibt, die in dieser Hinsicht durchweg überlegen sind. Die Debatte über die Überlegenheit von Röhren oder Wärmebildtechnik ist langwierig und oft subjektiv. Letztendlich muss jeder Nutzer selbst entscheiden, welche Technologie unter den gegebenen Bedingungen vorteilhafter ist.
Einfluss der Umgebungsbedingungen:
Verschiedene atmosphärische Bedingungen wie Regen, Rauch, Schnee und starker Wind können die Übertragung von Infrarotstrahlung erheblich beeinträchtigen. Besonders hohe Luftfeuchtigkeit hat einen großen Einfluss auf die Sichtbarkeit. Beispielsweise kann Regen die Temperaturunterschiede zwischen Objekten verringern, was die Erkennbarkeit erschwert.
Tageszeit und Sonnenlicht:
Die Tageszeit spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Sonnenlicht hat einen erheblichen Einfluss auf die Genauigkeit der Daten, die von Wärmebildsensoren erfasst werden. Direkte oder reflektierte Sonneneinstrahlung sollte daher bei der Verwendung von Wärmebildgeräten vermieden werden. Drei miteinander verbundene Umgebungsfaktoren sind hierbei besonders relevant:
1. Tageszyklus: Der Prozess des Sonnenauf und untergangs beeinflusst, wie viel Strahlung von Objekten am Boden absorbiert wird. Je länger die Sonne scheint und je klarer der Himmel ist, desto mehr Wärme wird gespeichert.
2. Sonnenbelastung: Wenn die Sonne stark scheint, kann es schwierig werden, Objekte zu erkennen, da die Temperaturunterschiede zwischen dem interessierenden Objekt und seiner Umgebung verringert werden.
3. Thermische Kreuzung (Crossover): Dieses Phänomen tritt auf, wenn der Temperaturunterschied zwischen dem beobachteten Objekt und seiner Umgebung so gering wird, dass die Kamera nicht mehr zwischen beiden unterscheiden kann. Dies kann die Erkennbarkeit erheblich beeinträchtigen.
Crossover und DRI:
Das Crossover-Phänomen in der Wärmebildtechnik bezieht sich auf die Situation, in der die Sichtbarkeit von Objekten stark schwankt, abhängig von den Umgebungsbedingungen. Dies kann dazu führen, dass ein Objekt in einem Moment klar erkennbar ist und im nächsten Moment nur noch als Wärmesignatur sichtbar bleibt.
Das Johnson-Gesetz, auch bekannt als das DRI (Detection, Recognition, Identification) Gesetz, beschreibt die verschiedenen Stufen der Erkennbarkeit von Objekten durch optische Systeme. Es unterteilt die Sichtbarkeit in drei Hauptkategorien:
1. Detection (Erkennung): Die Fähigkeit, ein Objekt im Sichtfeld zu erkennen, ohne es genau zu identifizieren.
2. Recognition (Wiedererkennung): Die Fähigkeit, ein Objekt zu erkennen und zu bestimmen, um was für ein Objekt es sich handelt.
3. Identification (Identifizierung): Die Fähigkeit, ein Objekt eindeutig zu identifizieren und spezifische Informationen darüber zu erhalten.
Das Crossover-Phänomen kann in diesem Kontext auftreten, wenn die Umgebungsbedingungen (wie Thermalstrahlung, Wetter oder Temperaturunterschiede) die Fähigkeit eines Sensors beeinträchtigen, zwischen diesen Stufen zu unterscheiden. Beispielsweise kann ein Objekt und Hindernisse bei optimalen Bedingungen leicht erkannt und identifiziert werden, während es bei ungünstigen Bedingungen nur noch die Wärmesignatur wahrgenommen wird, was die Erkennung und Identifizierung erschwert.
Militärisches Interesse:
Das Militär hat ein besonderes Interesse an der DRI-Klassifikation und dem Crossover-Phänomen aus mehreren Gründen:
1. Situationsbewusstsein: In militärischen Operationen ist es entscheidend, ein klares Bild der Umgebung zu haben. Die Fähigkeit, Objekte schnell zu erkennen und zu identifizieren, kann über den Erfolg oder Misserfolg einer Mission entscheiden.
2. Technologische Überlegenheit: Das Verständnis der DRI-Stufen und der Einflussfaktoren auf die Sichtbarkeit ermöglicht es dem Militär, fortschrittliche Technologien zu entwickeln und einzusetzen, die in verschiedenen Umgebungen effektiver sind.
3. Taktische Planung: Das Wissen um die Bedingungen, die das Crossover-Phänomen beeinflussen, hilft bei der Planung von Einsätzen. Militärs können Strategien entwickeln, um die Sichtbarkeit ihrer eigenen Truppen zu maximieren und die Erkennbarkeit des Feindes zu minimieren.
4. Schutz von Personal und Ausrüstung: Durch das Verständnis der Sichtbarkeitsfaktoren können militärische Einheiten besser geschützt werden, indem sie sich in Umgebungen bewegen, die ihre Erkennbarkeit verringern.
Insgesamt ist das Crossover-Phänomen in Verbindung mit dem Johnson-Gesetz von großer Bedeutung für militärische Anwendungen, da es die Effektivität von Wärmebildtechnologien in verschiedenen Einsatzszenarien beeinflusst.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Nachtsichtgeräte als auch Wärmebildtechnik ihre eigenen Stärken und Schwächen haben, die stark von den Umgebungsbedingungen abhängen.
Nutzer und Jäger sollten sich dieser Faktoren bewusst sein, um die bestmögliche Entscheidung für eine spezifische Anforderung zu treffen.
LG. WAKAN