Umingmaq schrieb:
Na mal langsam. Statt unqualifizierter Behauptungen könnten beide Lager ja mal mit fachlichen Argumenten aufeinander losgehen. Also immer her mit Nahrungsanalysen vom Hermelin, Untersuchungen zu dessen Populationsschwankungen und denen der Beute.
http://www.landespflege-freiburg.de/pre ... ience.html
Leider wird hier nicht auf den (fehlenden) Einfluß auf die Schneehühner eingegangen, ihr könnt aber selber googeln. Bei ganz ernstahftem Interesse einfach das Inst. f. Landespflege kontaktieren.
Zur "waidgerechtigkeit" beim Fang:
„Auch Wippbrettfallen sollten täglich revidiert werden, obwohl gefangene Wiesel innerhalb meist kurzer Zeit durch Herzschlag verenden. Lebend gefangene Wiesel werden aus der Falle in einen Sack geschüttelt und durch kräftiges Aufschlagen des Sackes auf den Boden (…) getötet.
Dr. R. Blase 1982 S. 406
--------------------------
Hier horstet der Turmfalke und zieht seine Jungen mit Mäusen groß, (…) Hermelin, Mauswiesel verfolgen den selben Zweck
H. Kalchreuter, Die Sache mit der Jagd, 1980
--------------------------
Die Landwirtschaft betrachtet die Wiesel als ausgesprochene Mäusejäger und ist daher stets geneigt, sie vor Bejagung in Schutz zu nehmen. Die Wissenschaft unterstützt die Landwirtschaft im großen und ganzen in dieser Ansicht.
H. Behnke 1966 (von mir weiter oben aus Versehen als "Julius" Behnke bezeichnet
---------------------
Da das Hermelin vorzugsweise Vertilger von Kleinsäugern, vor allem von Nagetieren ist, hält sich der jagdliche Schaden in sehr kleinen Grenzen.
Prof M. Stubbe 1990 S. 518
-------------------------
Im folgenden zitiert aus Heptner e.a. 1967:
1600 Mägen westsibirsicher Hermeline (quantitativ)
96,2 % Nager
2,4 % Vögel und Eier
0,4 % Aas
(Vinogradov e.a.,, 1953)
-------------------------
470 Mägen im Winter und 143 Mägen sowie 186 Exkr. im Sommer (qualitativ) aus Kasachstan
Sommer Winter
Mäuseartige 92,8 93,5
Hasen - 1,6
Ziesel 0,4 1,9
Vögel 2,5 3,9
Fische 0,6
----------------------------
358 Mägen im Winter und 73 Mägen im Sommer (qualitativ) aus Krasnojarsk
Sommer Winter
Mäuseartige 100 67,3
Hasen - 0,7
Ziesel - 1,4
Vögel - 3,6
Fische - 0,6
(Reste auf 100 % jeweils veg. Kost)
(Lavrov1956)
------------------------
12-jährige durchschnittliche Ernährung im Petschora Ilitsch-NSG im Winter (qualitativ):
47,9 Wühlmäuse
24,2 Spitzmäuse
7,8 Raufußhühner
11,8 andere Vögel
1,9 Eichhörnchen
0,7 Schneehasen
1,5 div. Aas
0,5 Insekten
(Heptner 1967)
--------------
„In Jahren mit weniger Mäusen werden auch gerne Beeren genommen. Nasimowitsch fand in einem derartigen Hungerjahr bei 45% der im Sommer untersuchten Tiere Beerenkost“
----
Im folgenden zitiert aus H. Müller 1970:
„Klimow fand in Mägen von westsibirischen Hermelinen bis zu 85 % Wühlmäuse, Amphibien, Reptilien und Insekten nur vereinzelt“
Im Wolga-Gebiet stellten Asisov und Popov Feldmäuse als Hauptbeute fest, erst in zweiter Linie Wasserratten, in Massenvermehrungsjahren der Wasserratte in 49% der untersuchten Mägen.
Osgood sah das Weibchen eines Hermelinpaares während deines Nachmittags ausschließlich Regenwürmer zutragen, nachdem die Wiesel die Mäuse im Umkreis des Nestes restlos weggefangen hatten.
In der Literatur wird die tägliche Nahrungsmenge des Wiesels mit etwa 100 gr. angegeben.
Bei der Beurteilung der Nahrungszusammensetzung muß bedacht werden, dass mit Sicherheit einiges der größeren „Beutetiere“ als Aas aufgenommen wird.
Ich selber fand schon häufig im Winter in Wildschweinmägen Reste von Rehen, die sicherlich nicht selber erbeutet wurden…