Verschlussabstand zu gross

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Der Verschlussabstand an meiner M98 ist bei Gebrauch von fabrikneuen Huelsen mit cirka 0.2mm zu gross. Ersichtlich dadurch das bei mittelmaessigem Druck der selbstgeladenen Patronen das Zuendhuetchen aus der Huelse heraussteht.

Normalerweise habe ich im Laufe meiner Wiederladezeit solches Problem immer ganz einfach dadurch behoben, dass ich den Huelsenmund ueberkalibergross aufweitete, um dann vorsichtig auf Kaliber mit Matrize zu kalibrieren - bei genauer Beachtung der Einsatztiefe der Huelse, um somit eine Hilfsschulter zu erzeugen. Leider klappt diese Sache bei eben diese Buechse nicht, da die Patrone einen Schulterwinkel von 90 Grad hat. Der Prozess des ueberkalibrigen Aufweitens des Huelsenmundes uebt zuviel Kraft auf die Schulter aus, und der Huelsenmund wird in die Schulter gedrueckt (gestaucht).

Als Alternative koennte ich - wie hier oft empfohlen, eine mitteldruckmaessige Patrone laden, bei der die Geschosse verkehrtherum geladen sind, und zwar so, das sich das Geschoss an die Zuege anlehnt, um somit genuegend Widerstand gegen die Kraft des Schlagbolzen's zu bieten.

Ein zuruecksetzen des Laufes, mit nachtraeglichem Einreiben eines neuen Patronenlager kommt auf Grund des Wertes dieser Buechse nicht in Frage. Ich werde Sie im Originalzustand belassen.

Fuer konkrete Loesungen / Vorschlaege anderer Art waere ich sehr dankbar.

Weidmannsheil,

Klaus
 
A

anonym

Guest
1. mit zu großem Verschlußabstand würde die Waffe in D. nicht durch den Beschuß gehen - ist also wertlos, da sie so nicht verkauft werden darf.
2. das Zurücksetzen des Laufes um exakt eine Umdrehung würde den Orginalzustand der Waffe nicht ändern.
3. wenn der 98er z.b. Kal 8x57 hat, könnte man ihn auf 8x60 oder 8x64. ändern - wurde nach dem 1. Weltkrieg auf Grund der Bestimmungen des Versailler Vertrages häufig gemacht. Wertmindernd, da Exotenmunition.
auch 8mm06 könnte man in den USA nocch als "gängig" bezeichnen. - ist aber auch nicht mehr "orginal".
4. das "Ausfüttern" des Patronenlagers ist eine in D. unzulässige Reparatur.
So sollen z.b. Waffen in .30.06 auf .308 Win geändert worden sein.
P. :roll:
 
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Kaliber?

Nach dem verfeuern einer Ladung mit einem für moderne Patronen üblichen
Gebrauchsgasdruck sollte die Hülse allseitig (auch der Boden) am PL anliegen.

Sind deine "mitteldruckmaessigen“ Ladungen zu schlapp oder ist ein socher
Druck nicht zulässig?

Wenn das aufweiten des Hülsenhalses in einem großen Schritt nicht funktioniert
könnte man es in mehreren kleineren Schritten versuchen ...


WH H
 
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Dass der Verschlussabstand zu gross ist, kannst du mit einer wiedergeladen Patrone nicht feststellen (nur ahnen). Dazu brauchst du eine Verschlussabstandslehre.
Wenns so ist, ist beim 98 die einfachste Möglichkeit, den Lauf zurückzusetzen und das Lager auf minimalen Verschlussabstand nachzureiben. In Oregon gibts keinen Beschuß, und wenn das ordentlich gemacht wird ist nichts dagegen einzuwenden.
Wenn das Zündhütchen heraussteht ist der Druck sehr niedrig.
 
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Ich muss noch erwähnen, dass die SAAMI einen Verschlussabstand von 0,2 mm (und mehr) zulässt.
 
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Bärentöter schrieb:
1. mit zu großem Verschlußabstand würde die Waffe in D. nicht durch den Beschuß gehen - ist also wertlos, da sie so nicht verkauft werden darf.

Gluecklicher Weise befinde ich mich ausserhalb von D...

2. das Zurücksetzen des Laufes um exakt eine Umdrehung würde den Orginalzustand der Waffe nicht ändern.

Mmmmmhj! Dadurch wuerde ein Spalt zwischen Lauf und Schaft entstehen - nicht besonders schoen!

3. wenn der 98er z.b. Kal 8x57 hat, könnte man ihn auf 8x60 oder 8x64. ändern - wurde nach dem 1. Weltkrieg auf Grund der Bestimmungen des Versailler Vertrages häufig gemacht. Wertmindernd, da Exotenmunition.
auch 8mm06 könnte man in den USA nocch als "gängig" bezeichnen. - ist aber auch nicht mehr "orginal".

Ist klar!

4. das "Ausfüttern" des Patronenlagers ist eine in D. unzulässige Reparatur.
So sollen z.b. Waffen in .30.06 auf .308 Win geändert worden sein.
P. :roll:

Siehe Antwort auf 1.

Klaus
 
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Hirschberg schrieb:
Kaliber?

350 Rigby Magnum

Nach dem verfeuern einer Ladung mit einem für moderne Patronen üblichen
Gebrauchsgasdruck sollte die Hülse allseitig (auch der Boden) am PL anliegen.

Dabei entstehen aber oft Huelsenreisser, oder aber der vordere Teil der Huelse lidert sich an's Patronenlager, und die letzten 10 - 12 mm der Huelse werden in Richtung Stossboden "gezogen". Dieser Materialfluss schwaecht die Huelse. Eben dies ist was ich vermeiden moechte.

Sind deine "mitteldruckmaessigen“ Ladungen zu schlapp oder ist ein socher
Druck nicht zulässig?

Dadrueber streiten sich die Meinungen!

Wenn das aufweiten des Hülsenhalses in einem großen Schritt nicht funktioniert
könnte man es in mehreren kleineren Schritten versuchen ...

Das waere eine Idee...!

WH H

Danke,

Klaus
 
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NullAhnung schrieb:
Dass der Verschlussabstand zu gross ist, kannst du mit einer wiedergeladen Patrone nicht feststellen (nur ahnen). Dazu brauchst du eine Verschlussabstandslehre.

Wenn man weiss wie, kann man aber auch improvisieren, um auf einen ungef. Nenner zu kommen.

Wenns so ist, ist beim 98 die einfachste Möglichkeit, den Lauf zurückzusetzen und das Lager auf minimalen Verschlussabstand nachzureiben. In Oregon gibts keinen Beschuß, und wenn das ordentlich gemacht wird ist nichts dagegen einzuwenden.

Bitte siehe meine vorige Antwort.

Wenn das Zündhütchen heraussteht ist der Druck sehr niedrig.

Ist klar, danke! Betreffs SAAMI - hier wird so und so sehr viel Schrott gebaut!

PS: Jetzt muss ich nur noch lernen hier im Forum richtig zu quotieren!!
 
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Die CIP wird bald auf SAAMI Verschlussabstand umstellen, da sich die SAAMI Verschlussabstände bewährt haben sollen. (Zumindest aus Sicht der Waffen- und Munitionshersteller.) Damit ist die leidige Delta-L Problematik vom Tisch.
 
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Lortzing36 schrieb:

… 350 Rigby Magnum …

So was habe ich befürchtet ... :roll: :wink:


Lortzing36 schrieb:

... Dabei entstehen aber oft Huelsenreisser, oder aber der vordere Teil der Huelse lidert sich an's Patronenlager, und die letzten 10 - 12 mm der Huelse werden in Richtung Stossboden "gezogen". Dieser Materialfluss schwaecht die Huelse. Eben dies ist was ich vermeiden moechte. ...


Sollte der VA wirklich "nur" 0,2 mm betragen besteht die Gefahr eines Hülsenreißers, oder
einer nennenswerten Schwächung der Hülsenwand beim ersten verfeuern nicht – und das
rekalibrieren müsste in der Folge dann natürlich mit exakt eingestellter Matrize erfolgen.


Lortzing36 schrieb:

... Als Alternative koennte ich - wie hier oft empfohlen, eine mitteldruckmaessige Patrone laden, bei der die Geschosse verkehrtherum geladen sind, und zwar so, das sich das Geschoss an die Zuege anlehnt, um somit genuegend Widerstand gegen die Kraft des Schlagbolzen's zu bieten. ...


Das würde ich zuerst probieren, vielleicht funktioniert es sogar mit "richtig herum" satt
in den Übergangskegel gesetzten Geschossen - wobei der Erfolg der Maßnahme
nur durch sehr genaue Messungen an den Hülsen zu verifizieren sein wird ...


WH H
 
A

anonym

Guest
Lortzing36 schrieb:
Der Verschlussabstand an meiner M98 ist bei Gebrauch von fabrikneuen Huelsen mit cirka 0.2mm zu gross. Klaus

Ist meiner bei der R93 auch. Ist mir aber ziemlich wurscht. Es wird halt nach dem ersten Abfeuern nicht entsprechend weit zurueckkalibriert. Ausserdem habe ich erfahren, dass Blaser bei der R93 standardmaessig einen "zu grossen" Verschlussabstand hat.
 
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Waldfuchs schrieb:
Lortzing36 schrieb:
Der Verschlussabstand an meiner M98 ist bei Gebrauch von fabrikneuen Huelsen mit cirka 0.2mm zu gross. Klaus

Ist meiner bei der R93 auch. Ist mir aber ziemlich wurscht. Es wird halt nach dem ersten Abfeuern nicht entsprechend weit zurueckkalibriert. Ausserdem habe ich erfahren, dass Blaser bei der R93 standardmaessig einen "zu grossen" Verschlussabstand hat.

Das waere doch eigentlich zu bedauern, oder? Bei dem Stand der heutigen Technik sollte man bei Waffen "Made in Germany" mehr erwarten koennen, so meine ich!?

Gruss,

Klaus
 
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Bei der VA-geschichte sollte noch gefragt werden, wie alt der 98er ist und ob sich möglicherweise die anlage der verschlusswarzen gesetzt hat.
Man kann dies mit einer hülse (auch aus anderer waffe)prüfen, auf der sich nach zunächst strammen laden der verschluss leicht oder leichter schließen lässt.
Weist die hülse diese verformung auf, ändert sich am problem gar nichts, denn es müsste zuerst die warzenanlage ausgedreht werden, um das durchfallen des verschlusses zu verhindern.
Ob dies bei der plastischen verformung noch eine dauerlösung darstellt, bleibt offen. Ansonsten wurde schon viel brauchbares empfohlen und muss nicht wiederholt werden.
 
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Sir Henry schrieb:
Bei der VA-geschichte sollte noch gefragt werden, wie alt der 98er ist und ob sich möglicherweise die anlage der verschlusswarzen gesetzt hat.
Man kann dies mit einer hülse (auch aus anderer waffe)prüfen, auf der sich nach zunächst strammen laden der verschluss leicht oder leichter schließen lässt.
Weist die hülse diese verformung auf, ändert sich am problem gar nichts, denn es müsste zuerst die warzenanlage ausgedreht werden, um das durchfallen des verschlusses zu verhindern.
Ob dies bei der plastischen verformung noch eine dauerlösung darstellt, bleibt offen. Ansonsten wurde schon viel brauchbares empfohlen und muss nicht wiederholt werden.

Gefertigt wurde diese Waffe cirka 1912 bei Waffenfabrik Mauser. An den Endverbraucher wurde sie 1917 geliefert.

Fragen: 1. Wo und wodurch sollte sich die Huelse eventuell verformen?

2. Bezueglich der Ausdrehung der Warzenanlage - wuerde dies nicht den VA noch vergroessern? Oder verstehe ich das falsch?
 
A

anonym

Guest
Lortzing36 schrieb:
[Fragen: 1. Wo und wodurch sollte sich die Huelse eventuell verformen?
2. Bezueglich der Ausdrehung der Warzenanlage - wuerde dies nicht den VA noch vergroessern?
Zu 1.An den Verriegelungsflächen,
durch zu hohen Gasdruck + Verschleiß.
zu 2: JA:
P :roll:
 

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