Verschärfung Waffenrecht Messer

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Punkt 1 ist so statistisch nicht haltbar. Messerkriminalität wird erst seit 2021 erfasst. Der Messpunkt 2021 ist wegen der Coronalockdowns nahezu komplett wertlos, auch der Messpunkt 22 wurde noch dadurch beeinflusst. Das heißt alle Aussagen dazu sind aus statistischer Sicht wertlos. Wir brauchen noch 2-3 Jahre bis man überhaupt was intelligentes darüber sagen kann.

Die Leute wollen das nur gerne glauben, vor allem wenn man noch eine Prise Rassismus dazugibt kommt so eine schöne Gruselgeschichte dabei raus. Die Zahlen geben das nicht her.
Statistisch gesichert vielleicht nicht, aber trivial beziehungsweise empirisch schon. Bestimmte Arten von Kriminalität werden erst erfasst, wenn eine gewisse signifikante Häufigkeit erreicht wird.
Deshalb kann man aus dem Fehlen von Daten zur Kriminalität unter Einsatz von Messern vor 2021 schließen, dass das Messer als Tatwerkzeug vor diesem Zeitpunkt offenbar keine besondere Untersuchungen rechtfertigende statistische Relevanz hatte.
 
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In diesem Zusammenhang vielleicht auch interessant: Ein vor einigen Tagen geführtes Interview von ntv.de mit der Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik:


Zitat:

ntv.de: In den vergangenen Tagen und Wochen kam es bundesweit zu mehreren Messerangriffen. Registrieren Sie in Berlin eine Zunahme von Messergewalt?
Barbara Slowik: In den letzten Jahren sehen wir auf jeden Fall einen Anstieg in Berlin, gerade auch bei Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden. Also die Messertäter werden jünger. Ich schließe mich da der von Niedersachsen geforderten Verschärfung des Waffenrechts an.

ntv.de: Messerattacken werden in der öffentlichen Debatte häufig mit Migration in Verbindung gebracht. Wie ist ihre Einschätzung dazu?
Barbara Slowik: Die Polizeiliche Kriminalstatistik nimmt eine Unterscheidung zwischen deutschen und nicht-deutschen Tatverdächtigen vor. Und in den vergangenen Jahren sehen wir bei der Gewaltkriminalität einen Anstieg insgesamt, wie auch bei den nicht-deutschen Straftätern in der Hauptstadt. Dabei sind Nichtdeutsche überrepräsentiert. Zugespitzt formuliert: Nach unseren Zahlen ist die Gewalt in Berlin jung, männlich und hat einen nicht-deutschen Hintergrund. Das gilt auch für Messergewalt.
 
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...und die Frau Präsidentin glaubt, dass sich dann die sog. Nichtdeutschen dran halten werden? Wieder mal eine ausgesprochene Praktikerin, da merkt man einfach die vielen Jahre Polizeivollzugsdienst.... (Ironie-Button aus).
 
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Statistisch gesichert vielleicht nicht, aber trivial beziehungsweise empirisch schon. Bestimmte Arten von Kriminalität werden erst erfasst, wenn eine gewisse signifikante Häufigkeit erreicht wird.
Deshalb kann man aus dem Fehlen von Daten zur Kriminalität unter Einsatz von Messern vor 2021 schließen, dass das Messer als Tatwerkzeug vor diesem Zeitpunkt offenbar keine besondere Untersuchungen rechtfertigende statistische Relevanz hatte.
Ohne Statistik keine Empirie, nur Anekdoten. Der 42a wurde bereits vor langer Zeit eingeführt, da Messer als Tatwerkzeug wohl damals schon relevant waren. Seit den 90ern trägt die Polizei Stichschutzwesten, weil Messer auch da schon ein Thema waren. Ich kann aus dem Fehlen von Daten nicht schließen dass einfach nie was passiert ist.

In meiner Jugend wurde ein Riesentamtam um "Ninjasterne", Nun-chucks und "Samuraischwerter" gemacht. Deliktrelevanz in Zahlen nahe null aber laut Pressegeschichten, Polizei und Behörden waren die Strassen gefährlicher als jedes japanische Schlachtfeld. Jetzt ist der meiste Kram verboten, wir leben alle in ewigwährender Sicherheit. Ach ne, dann kam die Schreckschusswaffendiskussion, davor die "Rambomesser" Diskussion, die Spring- und Faustmesser Diskussion...immer mit nahezu identischem Ablauf, eine Amalgamation aus Anekdoten, Sensationspresse, Law and Order Cosplayern, immer ordentlich Vorurteile dazu, aber Zahlen Daten Fakten mangelhaft.
 
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Ohne Statistik keine Empirie, nur Anekdoten. Der 42a wurde bereits vor langer Zeit eingeführt, da Messer als Tatwerkzeug wohl damals schon relevant waren. Seit den 90ern trägt die Polizei Stichschutzwesten, weil Messer auch da schon ein Thema waren. Ich kann aus dem Fehlen von Daten nicht schließen dass einfach nie was passiert ist.

In meiner Jugend wurde ein Riesentamtam um "Ninjasterne", Nun-chucks und "Samuraischwerter" gemacht. Deliktrelevanz in Zahlen nahe null aber laut Pressegeschichten, Polizei und Behörden waren die Strassen gefährlicher als jedes japanische Schlachtfeld. Jetzt ist der meiste Kram verboten, wir leben alle in ewigwährender Sicherheit. Ach ne, dann kam die Schreckschusswaffendiskussion, davor die "Rambomesser" Diskussion, die Spring- und Faustmesser Diskussion...immer mit nahezu identischem Ablauf, eine Amalgamation aus Anekdoten, Sensationspresse, Law and Order Cosplayern, immer ordentlich Vorurteile dazu, aber Zahlen Daten Fakten mangelhaft.
Es beruhigt die breite Masse und kostet nichts. Mehr Polizeipräsenz und regelmäßig verdachtsunabhängige Kontrollen in den großen Städten würden sehr wohl die Sicherheit erhöhen...gegen 6cm hätte ich im Prinzip nichts, den Apfel kann ich damit noch schneiden.

Es ist völlig klar, dass ein Sicherheitsgewinn nur durch deutlich mehr Präsenz und Kontrollen in den städtischen Brennpunkten erfolgen kann. Das kann der Bund/das Land aber nicht leisten, also am besten gleich noch Opas Sammlung verpflichtend in den Tresor, und noch dies und das einschränken. Viel beruhigt viel, Ziel erreicht. Die Schrauben lassen sich ja noch eine Zeit lang weiter anziehen.
 
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GMV

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immer mit nahezu identischem Ablauf, eine Amalgamation aus Anekdoten, Sensationspresse, Law and Order Cosplayern, immer ordentlich Vorurteile dazu, aber Zahlen Daten Fakten mangelhaft.
Genausowenig wie mangels Datenmasse aus erst kürzlich (aus welchem Grund?) neu erhobenen Einzal-Statistiken isoliert betrachtet etwas herausgelesen werden kann - womit Du absolut Recht hast - kann man aus negativer, nicht erhobener oder fehlender Evidenz ein positives Argument machen und Einwürfe diesbezüglich als Anekdoten von sinngemäß "Idioten und Scharfmachern" abtun. Oder hast Du dazu langjährige, gesicherte Daten abseits Deiner Anekdote?

Hier im Übrigen Zahlen Daten Fakten vom BKA, in denen Gewaltkriminalität als Gesamtkomplex betrachtet wird:


Achso, und wo wir schon bei Statistik und ihrer Erhebung sind: Selbst im "deutschen" Teil der Statistik soll es Leute geben, die nicht Karl-Heinz oder Dieter heißen...

Ich will auch garnicht darauf raus, Ausländer pauschal schlecht zu machen (habe selber Mihigru), das wäre in der Tat rassistisch und dumm. Ich finde persönlich nur albern, wie im öffentlichen Diskurs immer irgendwelchen Elefanten im Raum ausgewichen wird. Aber es ist ja in Teilen Besserung in Sicht. Das Problem der Clankriminalität wird ja seit geraumer Zeit zumindest benannt und auch bearbeitet.


Edit: Ich glaube wir sind uns hier fast alle einig, dass erhöhte Polizeipräsenz und Personenkontrollen durchaus etwas an den Problemen ändern könnte. Auf jeden Fall wirksamer, als irgendwelche Verbote, die die Falschen treffen und de facto nicht flächendeckend kontrolliert werden können.
 
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Das Problem war der Attentäter-Asylantrag abgelehnt, vor zehn Jahren schon. Warum war dieser Mensch immer noch im Land?
Seine Abschiebung hätte das Leben des Polizisten in Mannheim gerettet.
Hier liegt die Lösung - Abschiebungen wirksam durchführen.

Der war immer noch im Land da, er unter subsidiären Schutz stand. Darüber hinaus mit einer deutschen Staatsbürgerin verheiratet war und zwei Kinder hatte.
Hier treffen also Stammtischparolen auf geltendes Recht.
Nun wird diskutiert ob man Straftätern dieses Recht entzieht und trotzdem in Länder abschiebt die von Rechtstaatlichkeit meilenweit entfernt sind.
Das kann man machen. Wer in diesem Land schwere Straftaten begeht hat hier nichts verloren.
Nur genau durch dieses "Raster" wäre der Attentäter komplett durchgefallen, da er nie straffällig war.
Das Thema ist also ein wenig komplexer.

Edit: Ich glaube wir sind uns hier fast alle einig, dass erhöhte Polizeipräsenz und Personenkontrollen durchaus etwas an den Problemen ändern könnte. Auf jeden Fall wirksamer, als irgendwelche Verbote, die die Falschen treffen und de facto nicht flächendeckend kontrolliert werden können.

Nur mal durchgespielt....
Was hätte denn die Polizei im oben genannten Fall gemacht wenn der Attentäter vorher kontrolliert und ein Küchenmesser mit 12cm langer Klinge dabei gehabt hätte ?
Hätte er ein Einhandmesser dabei, wäre es auch nur eine Ordnungswidrigkeit.
Also wenn die Polzei schon stärker kontrolliert, muss man ihnen auch was in die Hand geben.
Die Schweiz als leuchtendes Beispiel aller Waffenforen geht da auch wesentlich rigoroser vor.
Irgend einen Tod wird man sterben müssen...leider.
 

GMV

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Also wenn die Polzei schon stärker kontrolliert, muss man ihnen auch was in die Hand geben.
Ich gehe davon aus, Du meinst den tragischen Fall in Mannheim:

Da hatte die Polizeit schon einiges "in die Hand" gegeben erhalten. Der Täter befand sich mit einem (im übrigen wohl zu langen) Messer in einer Waffenverbotszone, während einer öffentlichen Risikoveranstaltung. Eine Waffenverbotszone ermöglicht juristisch spontane, personenunabhängige Kontrollen ohne Anfangsverdacht. Wenn er nicht erklären kann, was er mit einem Messer genau da zu diesem Zeitpunkt zu suchen hat (z.B. gerade zufällig Messer gekauft und nicht aus der Gegend stammend, daher Unkenntnis über Lage der WV), kann man ihm mindestens das Messer abnehmen oder in sonstigem Ermessensrahmen handeln. Ein Stück weit muss man der Polizei dann auch vertrauen, einen potentiell gefährlichen Menschen von einem Touristen, der unbedingt ein Zwillingmesser kaufen wollte, zu unterscheiden. Die Waffen/Messerverbotszonen wurden ja gerade wegen der erleichterten Kontroll/Durchsuchungsmöglichkeiten eingeführt, damit sich entsprechendes Klientel nicht darauf berufen kann, von der Polizei diskriminiert worden zu sein. Man hat es nur nicht an die große Glocke gehängt.

--> Kurzfassung: Die juristischen Möglichkeiten etwas zu tun bestanden bereits.

Ich denke, mit Sensibilisierung und politischem Rückhalt könnte Polizeiarbeit in dergestaltigen Zonen durchaus etwas bringen. Insbesondere bei Risikoveranstaltungen.

Bei der Schweiz bin ich voll bei Dir. Deren Waffenrecht und auch Polizei sind schon rigoros. Als ich dort schweizer Recht lernte, war es zum Beispiel Ausländern mit bestimmter Herkunft*, selbst wenn sie dauerhaftes Aufenthaltsrecht hatten und Schweizern fast gleichgestellt waren, verboten, Waffen und andere gefährliche Gegenstände etc...zu kaufen. Vollkommen unabhängig vom Individuum. Da musste ich als "deutsch" geprägter Jurist schon schlucken beim lesen und lernen.

*z.B. Albaner, Balkanländer, viele afrikanische Staaten, etc..
 
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