Vermeintlich verirrtes Projektil tötet Beifahrer

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Moin!

Im Bereich der Jagdausübung haben wir anders als im KFZ verkehr KEINE Gefährdungshaftung. Es gibt also durchaus denkbare Konstellationen, in denen der Jäger von einem sicheren Kugelfang ausgehen kann, durch unglückliche Umstände jedoch jemand schuldlos verletzt oder getötet wird.

So geschehen vor einigen Jahrzehnten bei einem Kunden meines BüMa´s:
Jäger sitzt auf der Kanzel.
Bock steht vor der Waldkante (Kugelfang)
Schuss, Bock tot.

Leider auch ein Junge tot, der in einem Gebüsch versteckt den Jagenden beobachtet hat. Dieses Gebüsch stand in der Verlängerung der Schusslinie in der Waldkante und war von der Kanzel nicht einsehbar.

Das Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung wurde eingestellt. Der Jäger behielt den Jagdschein. Eine Schadenersatzpflicht (Beerdigungskosten) der Haftpflichtversicherung war NICHT gegeben.

frogger
Das mag ja sein, ich bin mir aber ziemlich sicher dass ich nach so einem Vorfall freiwillig alles abgeben würde.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Bei so Fällen sterben unterm Strich immer beide, egal ob es Unfall, Fahrlässigkeit oder sonst was war. Macht mal die Augen zu und versucht euch nur im Ansatz vorzustellen ihr wärt der Schütze der glaubt alles richtig gemacht zu haben...
 
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Auf Bundesstraße in BayernBeifahrer starb durch Jagdgewehrschuss

Während einer Autofahrt im Raum Regensburg sackt ein Beifahrer plötzlich zusammen und stirbt kurz darauf. Die rechtsmedizinische Untersuchung bestätigt: Ihn traf ein Schuss aus einem Jagdgewehr. Nun werden mehrere beschlagnahmte Waffen überprüft.
 
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Hier der ganze Text zur Info :

Update 14. August, 16.58 Uhr
Nittenau/Regensburg - Der getötete Beifahrer in der Oberpfalz ist von einem Geschoss aus einem Jagdgewehr getroffen geworden. Das habe die Obduktion des Leichnams ergeben, teilte die Polizei am Dienstag mit. Der 47-Jährige war am Sonntag während einer Autofahrt in Nittenau (Landkreis Schwandorf) auf dem Beifahrersitz plötzlich zusammengesackt. Zuvor war die Fensterscheibe zerborsten. Der Fahrer des Autos versuchte vergeblich, dem verletzten Mann zu helfen.

Zum Zeitpunkt des Unglücks waren nahe der Bundesstraße 16 mehrere Jäger unterwegs. Die Polizei stellte mehrere Jagdgewehre sicher. Ob das Projektil einem dieser Gewehre zugeordnet werden kann, war zunächst unklar. Nähere Erkenntnisse sollte ein Schussgutachten eines Sachverständigen des Landeskriminalamts liefern.

Nach Einschätzung der Jagdvereinigung Nittenau wurde der 47-Jährige von einem Querschläger getroffen. „Es muss ein tragischer Unfall während einer Erntejagd gewesen sein“, sagte der Vorsitzende Otto Storbeck der „Passauer Neuen Presse“ (Dienstag). Bei dieser Jagdvariante umstellen die Jäger ein Feld, in dem Wildtiere nach Nahrung suchen.

Nach Angaben des Deutschen Jagdverbands sind im vergangenen Jahr zwei Menschen durch Schusswaffen bei der Jagd gestorben und zwei verletzt worden. Im Jahr 2016 seien neun Menschen verletzt worden.

Erst Mitte Juli war es in Thüringen zu einem tödlichen Jagdunfall gekommen. Ein 56-jähriger Jäger wurde bei einer Erntejagd in einem Feld bei Unterwellenborn von einer Kugel getroffen und starb. Wenige Tage zuvor war ein sechsjähriges Mädchen in einer Kleingartenanlage im thüringischen Großsaara angeschossen worden und musste operiert werden. Im März hatte ein 76-jähriger Jäger im Landkreis Celle in Niedersachsen lebensgefährliche Verletzungen erlitten, als sich aus dem ungesicherten Gewehr seines Schwiegersohnes ein Schuss löste.

Update 14. August, 08.43 Uhr
 
G

Gelöschtes Mitglied 20170

Guest
Nein es würde gar nichts was nützen... Ball flachhalten und das AMTLICHE Ergebnis abwarten ist das einzige .
Genau, einfach abwarten was raus kommt und nicht davor schon anderen Jägern die Schuld geben und wild rumspekulieren.
Auch wenns naheliegend ist dass es da einen Zusammenhang mit der Jagd gibt.
Da gibts andere die machen das schon um uns zu schaden...
 
S

scaver

Guest
Jetzt anstatt den Mund zu halten und abzuwarten auf halbseidene Hintertürchen zu spekulieren ist das, was dem Ruf der Jäger schadet.

ich will kein Hintertürchen öffnen, aber in diesem Rechtsstaat wird erst verurteilt, wenn die Tatsachen bewiesen sind. Ein Vorverurteilung wird von jedem zu Recht kritisiert, das gilt auch für die Jagd als möglichen und hier wahrscheinlichen Verursacher. Gleiches Recht für alle, mehr nicht weniger auch nicht. Es hat schon genug Fehlurteile gegeben, weil die Indizien ja so überwältigend waren. Kann die Kugel nicht eindeutig zugeordnet werden, war es eben kein Jäger. So haben wir das Recht nun mal gemacht. Mag es uns passen oder eben nicht.
sca
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Da musst du nicht ins Ausland gehen. Streiche Jagdunfall und setze Wolf und schlagartig wird im Forum um 180° anders diskutiert und (ein)gefordert. Rechtsaufassungen und Beweisanforderungen sind flexibel.


sorry, das konnte ich mir nun nicht verkneifen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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6 Feb 2015
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Moin zusammen, ich empfinde derartige Diskussionen ob solcher Unglücke immer zweischneidig.
Es werden Fronten aufgemacht, die eigentlich keine sein sollten. Auf der einen Seite diejenigen, die bis zuletzt Hintertürchen aufhalten, um die Jagd von etwaigen Schuldzuweisungen freizusprechen, auf der anderen Seite diejenige, denen es mit der Verurteilung nicht schnell genug gehen kann.
Es ist ein völlig Unbeteligter durch den Gebrauch einer Jagdwaffe zu Tode gekommen.
Ungeachtet der schlechten „Publicity" für die Jagd vergegenwärtigt dieses tragische Ereignis mir einfach noch einmal, dass unsere Passion halt kein „normales“ Hobby ist, sondern verdammt viel Bewusstsein für die Verantwortung dem anderen Geschöpf gegenüber beinhaltet. Sei es dem Tier und der damit von manchen belächelten Waidgerechtigkeit, oder unseren Mitmenschen, denen wir unter unglücklichen Begebenheiten sehr viel Leid bescheren können...
Mein aufrichtiges Beileid gilt allen Angehörigen und Freunden des Opfers.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Das mag ja sein, ich bin mir aber ziemlich sicher dass ich nach so einem Vorfall freiwillig alles abgeben würde.

Das hört sich ja immer so gut an, aber mal ganz böse gefragt: würdest du nach einem Verkehrsunfall, den Du verursacht hast und bei dem jemand ums Leben gekommen ist, sofort den Führerschein und deine evtl noch vorhandenen Autos verkaufen?

Und nein, es ist nicht so das mich das kalt lassen würde, bitte nicht falsch verstehen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Ist wohl eine Frage der Notwendigkeiten.

CdB
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Ist wohl eine Frage der Notwendigkeiten.

CdB

Möglicherweise, aber andererseits, wenn es ein unverschuldeter Unfall war, sehe ich in beiden Fällen keinen Grund sofort alles zu verkaufen, ob ich auf Jagen danach noch Lust hätte, vermag ich so nicht sicher zu beantworten und hoffe das ich auch niemals in die Verlegenheit kommen werde, aber 100% ausschließen kann das niemand und wenn es nur der Stein ist der 5cm unter dem Boden das Geschoss ablenkt und den Niemand sehen kann 😕
 
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Verkraftet halt nicht jeder gleich.
.......vielleicht vorausschauend schon mal alles abgeben !?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Verkraftet halt nicht jeder gleich.
.......vielleicht vorausschauend schon mal alles abgeben !?

Unter dem Gesichtspunkt kann man das natürlich auch sehen, aber ich persönlich denke, dass ich mit dem wissen alles getan zu haben was in meiner Macht steht um sowas möglichst nie zu erleben, irgendwann damit abschließen könnte. Anders sehe es wohl aus wenn dies leicht vermeidbar gewesen wäre, ob ich dann damit klar käme, wage ich zu bezweifeln.
 

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