Vermeintlich verirrtes Projektil tötet Beifahrer

Y

Yumitori

Guest
Das mag ja sein, ich bin mir aber ziemlich sicher dass ich nach so einem Vorfall freiwillig alles abgeben würde.
Zum Gruße,
Gibt ein gutes Gefühl (y)

aber über die Höhe einer Entschädigung entscheidet nicht der Versicherungsnehmer. Ich hatte schon mehrfach mit nichtjagdlichen Versicherungsprozessen zu tun und die Versicherungen bieten unabhängig vom Vertrag alles auf, um so wenig wie möglich zahlen zu müssen. Wenn du 50 Mio abschliesst, geht die Versicherung über mehrere Instanzen um keine 500.000 zahlen zu müssen. Große gezahlte Ersatzsummen gibt es bisher in Deutschland überhaupt nicht. Da nützt der high-end Vertrag nur dem Fiskus (Versicherungssteuer) und der Versicherung. Leider!
Zum Gruße,
mir scheint, das Wesen eines Haftpflicht-Versicherungsvertrages wird oft nicht verstanden. In den Versicherungsbedingungen steht für jeden gut lesbar und in sehr verständlichem Deutsch (jedenfalls aus der Sicht eines einigermaßen gebildeten Menschen), dass die vereinbarte Summe für ein Schadenereignis zur Verfügung steht und die Regulierung nach Sach- und Rechtslage erfolgt.
Das bedeutet natürlich, dass - wenn eine außergerichtliche Einigung mit der Anspruchstellerseite nicht möglich ist - die Gerichte und auch alle Instanzen bemüht werden müssen.
Würden die Versicherungen immer so viel zahlen, wie verlangt wird, so wären die doch einigermaßen zahlbaren Beiträge nicht haltbar sein.
Versicherungen sind Wirtschaftsunternehmen, sie müssen Ihre Angestellten ebenso bezahlen, wie etwa Gebäudemieten und auch die Dividenden der Anteilseigner.
Natürlich ist menschlich verständlich, dass oft der Versicherungsnehmer, im Haftpflichtfall also der "Schädiger", gerne seine Ruhe hätte und meint, man solle doch xyz zahlen.
Das, was er meint, ist aber nicht unbedingt der Sach- und Rechtslage entsprechend - und auf die alleine kommt es an.
Eine "wünsch Dir was" - Versicherung wäre kaum bezahlbar.
Ich rede nicht vom jagdlichen Bereich, auch im "zivilen" Rahmen ist das so - da wird von Seiten der Anspruchsteller erheblich zu betrügen versucht, in kleineren wie in größeren Fällen, selten (aber es kommt vor) arbeiten Anspruchsteller und Versicherungsnehmer zusammen, es werden Rechnungen getürkt, es werden falsche Angaben gemacht usw. .
Der Haftpflicht-Versicherungsvertrag hat im Normalfall auch den Vorteil, dass der Versicherungsnehmer keine Korrespondenz o.ä. zu führen hat, außer mit seiner Versicherung. Im Grunde braucht er nichts mehr zu tun - selbst wenn er zivilrechtlich verklagt wird, Mitteilung an den Versicherer genügt in der Regel, der Rechtsanwalt wird gestellt und das war's.
Wollten die Versicherungen jedes Mal in einem größeren Schadenfall die Versicherungssumme auszahlen, nur, weil es sich irgendwer wünscht, Leute, wir könnten unsere Prämien nicht mehr zahlen.
Große Personenschäden knacken gerne die Million oder auch die zweite Mio. Führen wir uns vor Augen, was ein Tag im Krankenhaus kostet, was die Krankenkassen also beim Schädiger fordern usw.; dann kommt ein Verdienstausfall, der Rentenschaden und einiges mehr. Und ganz zuletzt wird noch ein Schmerzensgeld fällig.
Die Regulierung eines Personenschadens im Haftpflichtfall kann (und ist es auch in der Regel!) sehr arbeitsaufwändig sein. Und eben w e i l das so ist, kann es oft genug nicht ohne Prozess gehen.
 
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@@ Moos, Terraz:

Mir Unperfektem entgeht oftmals die dezente Prise von Ironie in euren Beiträgen, aber ich lese sie wirklich mit tapferer Sympathie. :)
 
S

scaver

Guest
Da ist dann nichts mehr mit Pacht oder Abschüssen durch "Hobbyjäger", die gibt es dann einfach nicht mehr - Punkt. Nur noch de facto Schädlingsbekämpfung durch Berufs"jäger" wie in Genf. Die werden dann als erstes die "Waidgerechtigkeit" über die Klinge springen lassen (müssen) ...

Die Jagd ist ein Grundrecht im Zusammenhang mit Grund und Boden. Wie man das nun regelt ist die eine Sache, die man diskutieren kann. Eine Jagdausübung durch Berufsjäger ala Genf wäre eine Enteignung und das ist abzulehnen. Nur weil der Großteil der Bevölkerung sein Fleisch in Plaste haben will, hat sie kein Recht die Reste natürlicher Daseinsgestaltung zu beschneiden. Wir Jäger müssen nur dafür Sorge tragen, dass keiner zu Schaden kommt.
sca
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Nur weil der Großteil der Bevölkerung sein Fleisch in Plaste haben will, hat sie kein Recht die Reste natürlicher Daseinsgestaltung zu beschneiden. Wir Jäger müssen nur dafür Sorge tragen, dass keiner zu Schaden kommt.
sca

Wenn ein Großteil der Bevölkerung sein Fleisch in Plaste haben will, dann wird sich die Politik dieser großen Klientel durch angepasste Entscheidungen andienen. Wenn die CDU schon Koalitionen mit den Linken zwecks Machterhalt für "pragmatisch" hält, ist die Richtung klar. Was ist schon Eigentum?
 
G

Gelöschtes Mitglied 16230

Guest
Was verlangt denn der Forst für einen Rehbock?
Bock ist Bock beim Forst, der keinerlei Vorgabe bei der Trophäe macht
Das ist grundsätzlich falsch und ist eventuell nur in ihrer Region zutreffend. Für manche aber auch beleidigend ,wie in etwa ihre Aussage zum Thema Berufsjäger.
Logischerweise ist es so das der Jagdherr bestimmt. Das sollte auch in ihrem Alter noch verständlich sein. Nur ist es so das sich niemand eine Berufsjäger leisten würde wenn es nicht nötig ist. Also logischerweise keine Jagdgenossenschaft.
Berufsjäger sind fast grundsätzlich in Privatjagden angestellt. Und dort sind sie angestellt um eventuell den Jagdherrn oder Gäste zum Erfolg zu bringen. Und glauben sie mir Herr Sir Heinrich ...., diese Berufsjäger stehen meist mehr im Fokus als private Pächter. Der Jagdherr möchte eine saubere Jagd,und angrenzende Pächter oder Jagdgenossenschaften schauen da insbesondere genauer hin. Da kann sich keiner Fehler erlauben und wird es auch persönlich nicht tun.
Und zumal die Gilde der Berufsjäger relativ klein ist,kennt jeder fast jeden. Ihre Aussage ist ,ich vermute es ist ihrem Alter und ihrer Unkenntnis geschuldet, sehr kritisch zu sehen.
 
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Da musst du nicht ins Ausland gehen. Streiche Jagdunfall und setze Wolf und schlagartig wird im Forum um 180° anders diskutiert und (ein)gefordert. Rechtsaufassungen und Beweisanforderungen sind flexibel.

Interessanterweise ist das exakt so. Die Kette der Abwiegelungen ist genau die gleiche wie beim Wolf:

1. Erstmal ist ja gar nicht klar, was überhaupt passiert ist.
2. Okay, es ist was passiert und es war eine Jagd in der Nähe. Aber das sagt ja nix.
3. Außerdem ist das sehr tragisch und jetzt darüber zu spekulieren, verbietet sich.
4. Okay, Projektil. Kann aber auch ein verirrtes Geschoss aus einer Schleuder gewesen sein oder ein unglücklich hochgeschleuderter Stein.
5. Okay, Geschoss. Aber es gibt ja viel mehr illegale Waffen als legale, also ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es eine illegale Waffe war.
6. Okay, es war ein Geschoss von der Jagd, aber sicher durch einen unglücklichen Zufall ganz unglücklich abgelenkt...
7. Okay, ...
8. ...
9. Naja, die Staatsanwaltschaft ermittelt und in der Presse ist es ruhig geworden um den Fall. Puuh, nochmal Glück gehabt.
10. Die Wahrscheinlichkeit, auf einer italienischen Brücke zu sterben ist viel höher.

Wer das nicht sieht, sollte man überlegen, ob Lesen für ihn doch nur Buchstabieren ist.

Und dann wird zur Steigerung mal wieder die Wirkung in der Öffentlichkeit hinterfragt und flugs die PeTA-Umfrage auseinandergenommen - klar, PeTA formuliert sich das schon passend, aber puuh: die Mehrheit der Befragten ist pro Jagd! Was ein Glück!

Die Tatsache, dass 53% der Bevölkerung die "Hobby-Jagd" ablehnen, ignorieren wir einfach mal weg. Und das ist ziemlich dumm. Es ist völlig egal, dass diese 53% möglicherweise wenig Hintergrundwissen haben und nicht wissen, dass es bei den Nicht-Berufsjägern durchaus einige gibt, für die Jagd etwas anderes ist als "Hobby". Diese 53% (und auch die anderen 47%) lesen in Zeitungen zunehmend Berichte von tödlichen Unfällen bei Erntejagden und gehen auch irgendwann wählen.

Für die meisten davon wird Jagdpolitik nicht DAS wahlentscheidende Themengebiet sein, aber sie werden auch nichts dagegen haben, wenn ihnen eine Partei verspricht, die "Hobby-Jagd" einzuschränken. Man erinnert sich an diese Unfälle und nutzt auch gerne den Mitnahmeeffekt.

Wenn abschließend noch solche Überlegungen hier im Forum thematisiert werden und Leute ernsthaft fragen, ob man mit diesen Überlegungen unseren Gegnern nicht Munition kostenfrei liefern würde (weil die ja hier mitlesen), dann weiß ich nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll.

Glauben wir denn wirklich, dass unsere Gegner genauso dumm sind wie offensichtlich wir Jäger?

Es ist nicht das, was wir in Foren schreiben, was uns das Genick bricht. Es ist das, was wir in der Praxis draußen tun. Wenn das allerdings, was in Foren steht, ein Maßstab ist, dann kann einem manchmal schon Angst und Bange vor dem werden, was wohl in der Praxis passiert.
 
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Das ist grundsätzlich falsch und ist eventuell nur in ihrer Region zutreffend. Für manche aber auch beleidigend ,wie in etwa ihre Aussage zum Thema Berufsjäger.
Logischerweise ist es so das der Jagdherr bestimmt. Das sollte auch in ihrem Alter noch verständlich sein. Nur ist es so das sich niemand eine Berufsjäger leisten würde wenn es nicht nötig ist. Also logischerweise keine Jagdgenossenschaft.
Berufsjäger sind fast grundsätzlich in Privatjagden angestellt. Und dort sind sie angestellt um eventuell den Jagdherrn oder Gäste zum Erfolg zu bringen. Und glauben sie mir Herr Sir Heinrich ...., diese Berufsjäger stehen meist mehr im Fokus als private Pächter. Der Jagdherr möchte eine saubere Jagd,und angrenzende Pächter oder Jagdgenossenschaften schauen da insbesondere genauer hin. Da kann sich keiner Fehler erlauben und wird es auch persönlich nicht tun.
Und zumal die Gilde der Berufsjäger relativ klein ist,kennt jeder fast jeden. Ihre Aussage ist ,ich vermute es ist ihrem Alter und ihrer Unkenntnis geschuldet, sehr kritisch zu sehen.

Inwiefern habe ich Berufsjäger beleidigt???
Es ging darum ob und wie sich Unfälle wie dieser hier diskutierte durch den Einsatz von Berufsjägern minimieren oder ausschließen ließen oder lassen. Es ging außerdem darum, wie und ob sich die Jagd bundesweit und flächendeckend durch berufsmäßig Jäger praktikabel durchgeführt werden könnte.
Jagd-Herr ist Jagdherr, ob er angestellte und bezahlte Berufsjäger oder einen Hegebeitrag zahlende "Begeher" hat.
Was ist ein welcher Gegend "grundsätzlich falsch"??
Wäre das so, würden mehr User in deiner Richtung argumentieren. Aber vielleicht liked dich ja noch einer dafür.
Dein letzter Satz ist gleichfalls sehr kritisch zu sehen, denn er scheint (milde formuliert) nur auf einer jugendlich-forschen Haltung zum Alter und völliger Unkenntnis realer jagdlicher Verhältnisse zu beruhen.
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
.....
Glauben wir denn wirklich, dass unsere Gegner genauso dumm sind wie offensichtlich wir Jäger?
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Es ist nicht das, was wir in Foren schreiben, was uns das Genick bricht. Es ist das, was wir in der Praxis draußen tun. Wenn das allerdings, was in Foren steht, ein Maßstab ist, dann kann einem manchmal schon Angst und Bange vor dem werden, was wohl in der Praxis passiert.

Danke für den recht klaren Spiegel am frühen Morgen (y)

...bei mir war einmal mehr der Wunsch der Vater so manches Gedanken.

Als Unfehlbarer magst Du mir bitte verzeihen!


servus
 
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Moin!

Es ist nicht das, was wir in Foren schreiben, was uns das Genick bricht. Es ist das, was wir in der Praxis draußen tun. Wenn das allerdings, was in Foren steht, ein Maßstab ist, dann kann einem manchmal schon Angst und Bange vor dem werden, was wohl in der Praxis passiert.

Was draussen passiert könnte viel mehr draussen bleiben, wenn nicht manche Leute das mit Gewalt in die Foren und damit ins Rampenlicht zerrten, wo dann aus Grund der medialen Dauerpräsens aus Einzelfällen ein Dauerzustand suggeriert wird. DAS trägt ganz schnell zum Genickbruch bei.

VG

Joe
 
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Ganz wie in #178 ausgedrückt sehe ich das nicht.

Die Krux liegt darin, dass man sich nicht auf irgend ein Geschehen (wurscht welches) konzentriert, sondern vom 100. ins 1000. kommt, bis von dem ursprünglichen Thema nix mehr erkennbar ist.
Jäger sind nun mal Schmarrer und was bei Damen der Friseur ist, ist bei Jäger der Büma oder ein jagdliches Forum.
Sich möglichst sachlich mit einem Thema zu befassen, scheint enorm schwer zu sein.
Sich über den möglichen Hergang eines Unfalles sachlich zu bemühen, ist natürlich schwieriger, als das nach der Feststellung zu analysieren.
Dass sich daran war ändern sollte, ist zu wünschen, vielleicht mal dran denken, wenn eine Sternschnuppe aufblitzt.
 
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Moin!



Was draussen passiert könnte viel mehr draussen bleiben, wenn nicht manche Leute das mit Gewalt in die Foren und damit ins Rampenlicht zerrten, wo dann aus Grund der medialen Dauerpräsens aus Einzelfällen ein Dauerzustand suggeriert wird. DAS trägt ganz schnell zum Genickbruch bei.

VG

Joe

Naja, was in DIESEM Forum passiert trägt ja weniger zur medialen Dauerpräsenz bei, da sind die Artikel in den Zeitungen oder die Shitstorms bei Facebook eher wirksam. Und die finden statt, so oder so, ob wir wollen oder nicht.

Ich denke, es steht der Jägerschaft insgesamt nicht schlecht an, solche Dinge in Foren wie diesen durchaus differenziert und auch kontrovers zu diskutieren. Wo, wenn nicht hier? Meinst Du wirklich, dass totschweigen die bessere Option ist?
 

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