Zum Thema: „Schnell mal Sportschütze werden...“ :biggrin:
Ich habe seit kurzem den JS und bin seit längerem Sportschütze. Eine Waffe, egal welche, habe ich noch immer nicht. Meine LW auf JS muss bestellt werden und mein Bedürfnis als Sportschütze ist noch immer nicht bestätigt!
Wer denkt, dass er mal schnell in einen „Schützenverein“ eintritt, 18 Termine runterreißt und dann ein Bedürfnis hat, liegt komplett neben der Spur.
Das Bedürfnis ist begründet, wenn man in der „Disziplingruppe“ z.B. Pistole/ Revolver EIN JAHR nachweisbar trainiert hat. Und dann auch nur in dieser Gruppe. Da hilft es auch nicht weiter, wenn man in zwei Wochen 18 Termine macht!
Was trainieren bedeutet, entscheidet der jeweilige Vereinsvorsitzende. Ich kenne Vorsitzende, die schicken Ihre eigenen Mitglieder wieder nach Hause, wenn diese am letzten Tag des Monats, fünf Minuten vor Schießschluss kommen, fünf Schuss abgeben und sich dafür einen Stempel holen wollen. Hier muss mindestens eine Disziplin komplett trainiert werden. Also 20 Schuss (in 5er Gruppen) Präzision und 20 Schuss (in 5er Gruppen) Duell. Dann hat man einen wirklichen Trainingstermin absolviert. Andere Vorsitzende mögen das anders handhaben. :unbelievable:
Als Sportschütze ist es mir jedoch wichtig, dass hier eine gewisse „Zucht und Ordnung“ herrscht. Denn wenn man sich als Verein auf dieser Ebene angreifbar macht, findet bestimmt der/ die/ das Eine oder Andere Gründe, den sportlichen Hintergrund zu hinterfragen und man ist ruckizucki dabei, das Sportschützentum in Frage zu stellen.
Was bedeutet EIN JAHR? :what:
Ihr müsst ein Jahr Mitglied in einem Verband sein, der über eine vom Bundesverwaltungsamt genehmigte Sportordnung verfügt. Verband – nicht Verein!
Im Verband (DSB, BDS...) könnt Ihr nicht persönlich Mitglied werden, sondern Euer Sportverein muss Euch dort melden. Dann bekommt Ihr einen vom Verband ausgestellten Sportschützenausweis (zumindest beim DSB).
Auch hier hängt es wieder vom Verein ab, wann das Jahr zu laufen beginnt. Ich habe von Vereinen gehört, die lassen erst mal per sé die Aufnahmeanträge ein halbes Jahr liegen. Dann ist man zwar ein Jahr im Verein, aber erst ein halbes im Verband. Das heißt, man kommt auf mindestens eineinhalb Jahre Wartefrist. Ziel dieser Verzögerung ist es wohl „Schießwütige“ auszubremsen.
Andere Vereine, vor allem die, die sehr am Leistungssport orientiert sind, haben bisweilen Pflichtstunden in Luftdruckschießen, bevor man den ersten Stempel ins Schießbuch bekommt. Auch das kann bei 50 Stunden Luft drei Monate dauern.
Wie man/ frau/ es es auch nimmt, ein Jahr kann lang werden. Länger als gedacht...
Zur 12/ 18-Regelung:
- 12 Termine, wenn man es schafft, jeden Monat mindestens ein Mal zu trainieren
- 18 Termine, wenn nicht. Dann aber über das Jahr verteilt
Wenn man dann das Jahr (in Abhängigkeit von dessen Beginn (s. Verbandseintritt, Beginn des Trainings mit erlaubnispflichtigen Waffen)) rum hat, kann man mit einer Bescheinigung, die die Behörden i.d.R. zu Verfügung stellen, zu seinem Vereinsvorsitzenden gehen und höflich fragen, ob er, aufgrund des Trainingsstandes der Meinung wäre, dass man ein eigenes Sportgerät haben dürfe.
Wenn es dem Vorsitzenden lieb ist, bescheinigt er dies auf dem Vordruck. Diesen schickt man dann (zusammen mit der Kopie des Schießbuches) an seinen Verband (in dem man hoffentlich durch frühzeitige Meldung des Vereins mittelbares Mitglied geworden ist).
Dort sitzt dann wieder jemand, der sich das alles nochmal anschaut und ggf. verbandsseitig (denn die Sportordnung des Verbandes ist beim Bundesverwaltungsamt genehmigt worden, nicht die des Vereins!) bestätigt, dass man ein Jahr nach den Regeln des Verbandes sportlich triniert hat.
Und erst DARAUS ergibt sich dann das Bedürfnis ein eigenes Sportgerät zu besitzen. :thumbup:
Wer also jetzt schnell in einen Sportverein eintreten will, kommt unter einem Jahr Training nicht weg. Erst dann hat er/ sie/ es das Bedürfnis.
***weiter im nächten posting***