Umfrage zum Fasanenschwund

GMP

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11 Aug 2014
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Wenn im Nachbarrevier nicht jedes Jahr 60-80 Fasane ausgewildert werden würden, hätten wir keine.

Die Landwirtschaft und die fehlende Hege in den Nachbarrevieren treibt einem echt Tränen in die Augen.
Das sind Revierpächter seit 50 Jahren und haben noch nie einen Fuchs beschossen, da diese ja die Mäuse fressen.

Fasanenkirrungen bzw. Futtertonnen sind nicht erwünscht denn die würden angeblich das Landschaftsbild verschandeln und sowieso nix bringen.

So leid es einem tut und man sowas eigentlich nie denken sollte........aber die jungen und motivierten Jäger warten echt schon auf das Ableben dieser veralterten Waidgenossen.
 
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Mir geht dieses Bauern-Bashing allmählich gewaltig auf den Keks!

Wenn irgendwo in der Natur was nicht stimmt, dann ist es immer "die Landwirtschaft"!

Kehrt doch erst einmal vor der eigenen Haustür - kein Laub mehr zusammen :twisted:

Wenn ich z.Z. durch mein Revier fahre, dann sehe ich Gärten die blitzblank in den Winter gehen - alles Laub wird gerecht, geblasen und in den Werkstoffhof verfrachtet :evil:

Wo soll da noch ein Igel / Kaltblüter / Insekt Unterschlupf finden? :no::no::no:

Heute war ich auf dem Feld - ganz böse habe ich meine Gerste mit Herbizid behandelt - und was sehe ich:
Die Gemeinde ist auch mal wieder fleissig - am 30. Oktober werden die Straßenränder gemulcht :unbelievable:
Das hat die letzten zwölf Wochen niemanden gestört, aber heute musste mal alles wieder dran glauben, damit es richtig sauber ausschaut...

Aber nicht nur der erste Meter neben der Straße - die haben einen steilen Hang neben der Straße der ca. 8 Meter in der breite hat fast vollständig abgemulcht :evil::evil::evil:

An den anderen Stellen wurden diesseits und jenseits des Straßengrabens alle Brennnessel, Gräser und andere Unterschlupfmöglichkeiten bis auf 5 cm kurz und klein gehauen.

IMG_2682.jpg

Das Bild könnt ihr Euch selber drehen, "der Landwirt" hat heute keinen Nerv mehr, sich mit der Technik auch noch zu ärgern...
 
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...Zudem laufen gerade die ersten Vorbereitungen für die neue Einsaat zwei weiterer Wildäcker an.
Es kräucht und fleucht an allen Ecken.
...

Hallo zusammen,

@Andimann: Ich habe ebenfalls Wildackerflächen in Vorbereitung für nächstes Jahr. Mir wurde durch fachkundiges Personal gesagt, dass das einbringen der Wildackersaat erst nach Ende der Frostperiode ( Ende März) in den Boden gebracht werden soll. Hast du andere Informationen, bzw. Saatgut ?

Ansonsten im westlichen Münsterland ( zwischen Münster und Recklinghausen) mäßige Fasanensichtung aber guter Hasenbesatz. Wir haben bis dato folgende Prädatorenstrecke: (9 Füchse) und Krähen ( 32), Marder (5)

Wir haben uns entschieden, dieses Jahr nur eine Treibjagd durchzuführen, dafür aber im Dezember und Januar Sammelansitze auf Fuchs und Marder durchzuführen ( mit den sonst eingeladenen Treibjagdgästen)

Mit den Landwirten läuft es zur Zeit top. 6 Greeningflächen und 4 Wildackerflächen sind, bzw werden vorbereitet.

Ob alle Maßnahmen unsere Bestände etwas stützen werden, sehen wir im nächsten Jahr.

Habe die Ehre

der Münsterländer
 
G

Gelöschtes Mitglied 15851

Guest
@Andimann: Ich habe ebenfalls Wildackerflächen in Vorbereitung für nächstes Jahr. Mir wurde durch fachkundiges Personal gesagt, dass das einbringen der Wildackersaat erst nach Ende der Frostperiode ( Ende März) in den Boden gebracht werden soll. Hast du andere Informationen, bzw. Saatgut ?

Das machen wir genau so.
Aber ein Acker wurde ewig nicht bearbeitet bzw. gesät und sieht dementsprechend armselig aus.
Wir werden ihn umdrehen, Bodenproben nehmen und dann fürs Frühjahr vorbereiten.
Über den Winter lassen wir vermutlich die Schollen liegen. Aber da bin ich zu wenig Fachmann und das macht unser mitjagender Landwirt.
 
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.....was fürs menschliche Auge armselig aussieht, kann für Viele Insekten ein Eldorado sein....erstmal werden beim Pflügen alle Ameisennester , Insektenlarven, Insekteneier alle auf den Kopf gestellt, ne Herbiziddusche gibt es auch noch fürs Bodenleben....dann kann alles ins Frühjahr gehen. Das nur mal als Gedanke....ich bin kein Gegner von Wildäckern und Blühmischungen, nur man sollte sich das bewusst machen....in einer ausgereiften Brache können alle 2 m Ameisenkolonien sein, der Boden gesättigt mit Käferlarven der verschiedensten Stadien...Heuschreckeneier über den Winter ruhen ....Schmetterlingsraupen fressen und ruhen... und und und......viele Biologen arbeiten für Wildsaatenhändler , die predigen natürlich was anderes. Viele Biologen von Naturschutzverbänden haben "nur " die Honigbiene und die Wildbienen im Kopf, die ihren Lebenszyklus ganz woanders durchlaufen; In ihren Brutröhren und Kästen an anderer Stelle. Auf den Blumenmischungen suchen sie "lediglich " ihr Futter. Niederwildküken brauchen aber auch, oder gerade, Insekten und Spinnen in Bodennähe , wie die Wolfsspinnen, Raupen, Käfer, Ameisennester.... Usw.
 
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Ich habe nächstes Jahr eine neue Fläche von ca. 1/3 Hektar welches ich als Wildacker nutzen möchte.

Die Fläche, die bisher Ackerland war, soll mit meinen Resten aus Zwischenfruchtsaatgut bestellt werden. Ich habe noch einige Reste an Senf / Ölrettich / Ramtilkraut / Öllein / Erbsen/ Phazelia / Rotklee / Weidelgras / Alexandrienerklee / Hornschotenklee / Buchweizen / Soja / Bockshornklee usw.

Diese möchte ich einfach mischen und streifenweise in drei Meter Breite einsäen - sobald es geht (vermutlich März) alle drei bis vier Wochen.
Da die neu gesäte Fläche immer mehr Richtung Waldrand wandert erhoffe ich mir davon einen stufigen Aufbau mit sechs bis sieben Abstufungen. Somit sollte ich bis zur Zwischenfrucht eigentlich immer was auf dem Feld haben was blüht.

Ich will das ganze auch ganz bewußt in dem Jahr nicht pflegen / mähen und alles einfach absamen lassen - mal schauen wie sich das dann entwickelt...

Was haltet ihr von der Idee?
 
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Moin

@Andiman
Ich bin bei Perdix, lasst die Brache doch einfach Brache sein. Höchstens am Rand vielleicht einen Streifen mit dem Grubber reißen, da könnte dann junges Grün entstehen, aber das passiert nicht mehr vorm Winter (also wenn dann im Frühjahr grubbern).

Zudem, wenn der Besitzer(Landwirt?) die Fläche so schön bestellt sieht, steigt das Verlangen die nächstes Jahr wieder selbst zu bewirtschaften[emoji1]


Übrigens, Schollen über den Winter liegen lassen nennt sich Frostgare, lässt den Boden im Frühjahr locker und feinkrümelig werden, da die Bodenbestandteile auseinander frieren.
Besonders bei schweren Böden praktisch. Besserer Luft- und Wasserhaushalt, leichter zu bearbeiten.


Waidmannsheil

Meetschloot
 
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Andiman: und hier ein Tipp für wenig Arbeitsaufwand. Du kannst dir bei einem Bekannten 2 Heidschnucken oder eine andere kleine Schafrasse leihen. Packst sie in den Kofferraum. Machst sie an einem Strick an einem Pfahl auf deiner Fläche fest. Und lässt die mal die hälfte der Fläche ordentlich grasen. Sie magern so aus, von Jahr zu Jahr mehr, und durch ihre Hufe sorgen sie auch an manchen Stellen für ein neues Keimbett, ohne den Boden zu tief zu Pflügen oder zu verdichten. Für neue Keimbetten Sorgen zusätzlich sowieso Ameisenhaufen, Maulwurfs- und Mausehaufen auf Wiesen. Dann kalkst du ggf. Den Boden noch was , und streust einer Magerwiesenmichung aus dem Samenhandel hier und da dünn aus....feddisch...haben unsere Vorfahren auch so jahrhundertelang neben anderen Maßnahmen , wie Streuwiesennutzung als Stalleinstreu , gemacht. Die Blumen Samen dann von Jahr zu Jahr neu aus, und verbreiten sich auf der Fläche.
 
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Moin

Nochmal Offtopic:
Vorsicht wegen dem Anpflocken von Tieren, ich glaube dies ist so nicht mehr zulässig vom Tierschutzgedanken.

Genau weiß ich das aber nicht, weil das bei uns eh nicht in Frage kommt.


Waidmannsheil

Meetschloot
 
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Moin!

Vorsicht wegen dem Anpflocken von Tieren, ich glaube dies ist so nicht mehr zulässig vom Tierschutzgedanken.

Genau! Allerdings ist das nach meinen Infos nur landwirtschaftlichen Tierhaltern verboten (bzw. als nicht-tierschutzkonforme Praxis ein Verstoß gegen die "gute fachliche Praxis" und damit negativ sanktioniert), nicht Hobbyhaltern!

Viele Grüße

Joe
 
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Und das Schäfchen soll zudem nicht tagelang angepflockt werden. Wenn man mal einen Tag im Revier verbringt, wird das Tier einige Stunden grasen lassen. Alternativ kann man natürlich auch einzäunen. Aber der Arbeitsaufwand soll ja gering sein.

Sehr praktisch sind mini robuste Ouessant-Schafe, Die kleinen Dinger gehen in jeden Kofferraum. ;)


https://de.wikipedia.org/wiki/Ouessantschaf
 
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Also Schafe würde ich mir nicht freiwillig noch ins Revier holen, und dann vielleicht auch noch auf eine Fläche, die man fürs Wild nutzen kann.

Ich habe ein kleines NSG im Revier, wo zweimal im Jahr Schafe weiden - die hinterlassen eine Wüstenei, da gibt es keine Bodenbrüter, keine Enten, keine Hasen, nicht mal Rehwild fühlt sich da noch wohl.

Besser ein- oder zweimal im Jahr den Freischneider vorsichtig und mit Augenmaß nutzen und ein paar Schneisen in den Aufwuchs geschnitten. Das Mulchgut teilweise zusammenrechen, teilweise liegenlassen. Dann findet jeder ein Plätzchen, das ihm zusagt.
 
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Mir geht dieses Bauern-Bashing allmählich gewaltig auf den Keks!

Wenn irgendwo in der Natur was nicht stimmt, dann ist es immer "die Landwirtschaft"!

(...)

Ich bin mit allen meinen Landwirten im Revier per Du und möchte denen wirklich nicht zu nahe treten, aber da draussen läuft irgendetwas ganz gewaltig schief. Wo vor 10 Jahren noch Fasanen ohne große Hegebemühungen groß wurden, ist jetzt NICHTS mehr ... wirklich NICHTS mehr, keine Hasen, keine Kaninchen, keine Bodenbrüter, NICHTS !

Ich verlange ja nicht, dass wir Strecken wie vor 30 Jahren haben, aber wenigstens etwas müsste doch in den übrig gebliebenen Hecken, Hegebüschen und Bauernwäldchen groß werden. Wir haben hier keine Agrarsteppe.

Beim Raubwild scheue ich wirklich keine Kosten und keine Mühen, und es fällt auch wirklich genug an (dieses Jagdjahr schon 13 Füchse, 4 Marder, 2 Dachse, Dachhasen reichlich ...), und dennoch sieht man kein Niederwild.

7 Grasschnitte im Jahr sind sicherlich nicht hilfreich, aber das alleine kann es auch nicht sein.

Es müssen (meiner Meinung nach) da irgendwelche Mittel ausgebracht werden, die einfach die Reproduktion des Niederwildes auf NULL bringen.

Das kann man nicht den Landwirten anlasten, wohl aber den Agrarchemiekonzernen und der Landwirtschaftspolitik.

Die Landwirte im Forum kann ich nur herzlich BITTEN, was bringt ihr heute anderes aus als vor 10 oder 15 Jahren ? Man muss beachten, dass manche Mittel ihre Wirkung auf die Populationen erst mit einer gewissen Zeitverzögerung zum Tragen bringen.

Wenn man den Beginn der Niederwild- und besonders der Fasanenmisere um das Jahr 2010 setzt, dann fallen einem 4 Dinge auf :

- Auslauf des Patentschutz auf Roundup (Glyphosat) im Jahr 2000, danach zahlreiche günstige Nachahmerprodukte auf dem Markt, große Ausweitung des Einsatzes.
- Zeitgleich weite Verbreitung der Neonikotinoide
- Auslaufen der Flächenstilllegung im Jahr 2007/08.
- Ausbau der Bioenergie und damit steigende Pachtpreise, damit zwang zur intensiverem Wirtschaften auf allen Flächen seit 1998.
 
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Wautzebautz: Zu den Schafen: Das war nur ein Alternativvorschlag, falls man nicht mähen und das Schnittgut entfernen kann

Außerdem meinte ich natürlich eine Schafbeweidung nur auf einem Teil der Fläche, jährlich wechselnd. So entsteht ein Mosaik. Zudem sollte erst eine Beweidung "nach Ende August stattfinden, damit bis dahin der Pflanzenbewuchs und die Tierwelt ihre Ruhe haben.

Wer längere Streifen abschnittsweise beweiden möchte, bspw. einen Feldrandstreifen, könnte die Schafe an Laufleinen anbinden. Mit der Länge der Halsleine steuert man die Breite , in welcher das Schaf zu beiden Seiten hin weiden kann.


27306886ws.jpg



27306901cz.jpg




Hier nochmal ein Beispiel von einer Pferdeweide. Sie wurde 2 Jahre beweidet, und nicht gedüngt. Im dritten Jahr wurde sie mal eine Zeit lang brach liegen lassen. Man sieht den Nährstoffgradient. Pferde benutzen bestimmte Bereiche der Weide als Toilette. Unten auf dem Bild ist die Vegetation durch die Toilette stickstoffzeigend. Im oberen ist die Vegetation ausgemagert. Dort kommen viele Blühpflanzen und Kräuter durch. Daher nimmt man Pferde auch gerne in Naturschutzgebieten. Schafe haben vor Jahrhunderten schon Ähnliches auf den Feldsäumen und auf Teilen der Brachen gemacht.


27307041iq.jpg
 
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