<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Saubazi:
Insofern ist es kaum verwunderlich, dass deine Drückjagd bundesweit per Internet "ausgeschrieben" ist. Scheint, dass von Deinen Nachbarn keiner kommt bzw. eingeladen ist. Eine Tatsache, die Dir auch mal zu denken geben sollte.
<HR></BLOCKQUOTE>
Zu diesem Punkt: meine Nachbarn sind nur zur Hälfte diesmal dabei, das nächste Mal sind alle eingeladen, wie immer. (5 Mann kommen nie, frieren aber dann zuverlässig unweit der Grenze- auch diesmal. Wenn ich dieselben s`nächste Mal auf 8 Uhr konkret einlade, könnt`s unnötig kalt werden für sie - so ein Pech aber auch, daß wir mit den Zusagenden kurzfristig den Jagdtermin verschieben...)
Und meine Einstellung, dass jeder Jäger auf einer Drückjagd zunächst mal gleich zu bewerten ist (man ausgerechnet vom erfahrensten Saujäger eine Bache, zwei üble frustrane Nachsuchen, vom konservativsten Meisterschützen den Rücken->Pansen->Keulenschuß am Reh etc.hingelegt kriegt) gründet sich auf reichlich Erfahrung. Auch ich selbst hatte ja schon reichlich schlechte Tage, wo besser eine zitternde Jungjägerin an meinem Platz gestanden hätte. Desweiteren werden Jäger nur drückjagderfahren, indem sie sowas öfters machen. Ergo: mir macht es Spaß, im dafür eingerichteten Revier mit meiner erfahrenen Anstell-/Drücktruppe Drückjagden zu machen. Und bei aller Anpflaumerei hier im Internet macht es mir Freude, Leute wie Dingo, Rugen etc. live zu erleben. Ist mir eine Ehre und nebenbei meist eine ganz gewaltige Bereicherung. Das ständige gegenseitige Abschneiden der Jägerehr -im Forum ja Zentralpunkt- wird schon schwierig, wenn man den echten Kerl vor sich hat: tät auch Dir gut, hier aufzutauchen.
Wenn es bissl ungewöhnlich ist, daß einer "sein Wild" mal nur Internet-Bekannten zum Totschiessen anbietet, wirft das also nur ein Licht auf das übliche Kleinod-Denken von anderen Pächtern. Und Deine Kritik ein Licht auf Dein-mit Verlaub: wohl völlig aufgeblasenes Werten jagdlicher Qualifikationen anderer Nimrode in der Praxis.
Daß ich zu dem lebenden Wild, das mir nicht gehört und zu "meinem" Revier andere Einstellungen als Du habe ist sowieso klar. Ohne Zaun in Feld und Wald, ohne Wildäckerlein, ohne Kirrungsmeuchelei im Halbdunkel und ohne stete paranoide Angst vor dem noch böser wegballernden Nachbarn oder einem vielleicht doch unberechtigten Einzel-/zu hohem Gesamtabschuß bei mir will ich schlicht eines: Beute machen und machen lassen. Nahezu sämtliche patriarchalischen Überbauten der Sittlichkeit bei der Jagerei auf Reh und Sau sind verklemmte und oftmals auch verlogene (aus Jagdneid geborene) Scheinargumente ohne wildbiologische/jagdpraktische Grundlage: das Hegegebot, das Fütterungsgebot in der schlimmschlimmen unnatürlich kalten Notzeit, der Abschußplan, die Trophäenschau...Und das gram- und sorgenvolle Getue von Reviervätern mit ihren selbstbetrügerischen Gewichtsmessungen und Pseudostatistiken, Wildbeobachtungen ausserhalb der Jagdzeit, ihren Selektionsvorgaben und Gängelungen ihrer Gäste/ihrer selbst spricht nur Bände über Egoismus, Jagdneid und Trophäenkult- nicht aber über eigentlichen Jagdverstand, Passion und Weidgerechtigkeit. Das sind dann nämlich meist auch die größten Bachenmurkser ohne Schuldgefühle...
Ich kann mich da ohne diese Überbauten "öffentlich" live anbieten, Du lässt das lieber - auch gut.
Weil Du Vertreter einer Mehrheit bist, sag ich Dir, was das Resultat Eurer Denkungsart ist: Jagdverhinderung in praxi, Gralsgetue deutscher Waidgerechtigkeit mit arrogantem Herabblicken auf "Schiesser" wie mich und natürlich auch auf sämtliche Ausländer )Ösis(, ))Ungarn((.
Zum Verbiss interessieren mich keine Schwänke über depperte Zaunwaldbesitzer:
http://www.wald-online-bw.de/2wald/9jagd_fischerei/gaap2004.htm - er steigt. Die wahre Verbiß-Situation 2003 in unserem Bezirk ist mit besonderem wissenschaftl. Eifer als grauenhaft speziell untersucht - Grund für Krisensitzungen etc. Das wäre Legitimation genug für völlig enthemmte Rehjagerei.
Was soll also das Getue um die Rehe meiner armen Nachbarn: sie wollen gschaftlhubern und viel Wild: hegen, füttern, kirren, auszäunen ( am liebsten auch einzäunen) und Dauerhändel mit dem Förster austragen, lieber niemals Rehe Drücken ( "Kreuz abschiessen lassen vom Nachbarn, neinneien !") - gängige Kastrierer und Bedenkenträger. Ich aber will nur jagen.
Weidmannsheil, Martin