Barry07 schrieb:
edit admin OT und absolut fehl am Platz :no:
Mein Opa hat mich als kleines Kind häufig mit raus genommen. Oft auch tagsüber zu Reviergängen bzw. Rundfahrten. Einmal sind wir wir zu einer frisch gemähten Wiese an einem Maisfeld gekommen. Eine Katze saß da und mauste. Mein Opa wollte sie nicht sehen, aber ich hab ihn angestoßen: "Opa, da Katze!"
Er hielt den Käfer an, nahm sein Glas. Er wies mich darauf hin, dass die Katze recht gepflegt sei und wohl in die Siedlung gehörte. Ich fand, dass die Siedlung ziemlich weit weg ist und außerdem durchaus noch Setzzeit bei den Hasen sei.
Ich war mir sicher, dass die Katze gerade auf Junghasen aus war, ich hatte es irgendwie gesehen. Mein Opa stieg aus, klappte seinen Sitz nach vorne und nahm den Drilling. Er griff in die Tasche und kramte eine Schrotpatrone hervor. Er knickte die Waffe, lud und legte seien Rucksack aufs Käferdach und legte darauf an. Alles ziemlich laut wie mir schien. Die Katze blieb aber seelenruhig vor ihrem Mauseloch.
Der Schuss durchbrach die Stille.
Einige Meter neben der Katze fielen ein paar Blätter und Stangen zu Boden. Die Katze machte einen panikartigen Satz und war im Mais verschwunden.
Mein Opa packte seine Sachen ins Auto, wendete und wir fuhren in Richtung Siedlung zurück und haben kein Wort gesprochen.
Vor der Gartenhecke eines der ersten Häuser stand eine Frau mit einem kleinen Jungen, der etwa mein Alter hatte. Der Junge rief immer wieder nach einem "Mohrle". Mein Opa war als langjähriger Jäger bekannt, ebenso wie sein grüner Käfer. Die Frau winkte und kam auf uns zu.
"Ihr Bub sei in großer Sorge", man hätte einen Schuss gehört und die Katze sei schon lange überfällig.
Mein Opa beruhigte die Frau. " Wir hätten Krähen, verscheucht. Es sei Setzzeit, da müsse man die schwarzen Gesellen schon in Schach halten, weil sie gerade für Junghasen durchaus eine Gefahr darstellen. Katzen in Siedlungsnähe würde kein Jäger schießen."
Die Frau war beruhigt und ging zu ihrem Buben und wir fuhren nach Hause.
Ein paar Tage später sind wir dort wieder vorbeigekommen und der Bub war vor der Hecke am spielen mit der Katze. Ich war noch nie so froh, dass mein Opa vorbeigeschossen hat.
:roll: Na ja. Vielleicht etwas blumig erzählt. Aber so ähnlich ist es gewesen.
Dennoch bin ich ein Verfechter des klassischen Jagdschutzes. Allerdings denke ich, dass man den Finger - ob Hund oder Katz - nur dann krumm machen sollte, wenn Gefahr im Verzug ist oder es keine anderen Möglichkeiten mehr gibt.
Ich verurteile keinen Jäger, der von seinem Recht auf Jagdschutz Gebrauch macht. Nur überlegt muss es sein und die ultima ratio.