Totverbeller braucht das Land

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Moin,
Jagdhornblasen war meinem DK zu anstrenged. Dafür schickt sie jetzt bei Schwarz W. dem Fleischbeschauer gleich 'ne SMS.
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Scherz beiseite; ich wünsche jedem Erfolg der seinen Hund zum Verbeller ausbilden will. Bin aber selber mehr ein Anhänger des Totverweisen, aus den gleichen Gründen die Anne auch aufführt.
Trapper Olli

[ 22. Januar 2002: Beitrag editiert von: trapper olli ]
 
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Alles sehr interessant bis hierher.
Ich hab mich entschlossen meinem Pelle das Verbellen beizubringen. Auch weil er da jetzt schon positiv vorbelastet ist. Dem zweiten Hund, der hoffentlich im nächsten Jahr zu mir stößt, wird der Weg des Verweisens "nahegelegt".
Schaumama

Grüße und ein kräftiges Ho Rüd Ho!
 
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Auch wenn ich jetzt von den Puristen eine um die Ohren kriege, bilde ich meine Hunde so aus, daß wir möglichst immer zum Erfog kommen. Das heißt in der Praxis, der Hund gibt am Stück laut, wenn es ihm zu lange dauert kommt er und holt mich. Bei Stücken die er selbst tragen kann (dazu gehört auch ein schwächeres kitz) bringt er es mit. Habe bei meinem alten Rüden erlebt, daß er eine 10 kg Geiß am Träger apportiert hat. Kannn man natürlich nicht gerade von einem PRT oder Dackel verlangen. Dieses Vorgehen hat Vorteile, wenn die Suche mal ins Dicke geht. Auf einer Prüfung braucheich natürlich nicht mit den Hunden als Totverbeller anzutreten, verzichte aber zugunsten der Praxis gerne darauf.

Hawk
 
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Original erstellt von Hawk:
Das heißt in der Praxis, der Hund gibt am Stück laut, wenn es ihm zu lange dauert kommt er und holt mich.

Das hört sich für mich am überzeugendsten an, setzt jedoch bestimmt einen sehr erfahrenen Hund voraus; denn was bedeutet genau "wenn es ihm zu lange dauert"? Ein unerfahrener Hund wird da wohl sehr schnell die Entscheidung treffen, zurückzukommen. Hast Du Deinen Münsterländern das Verbellen am toten Stück explizit beigebracht?

Ho Rüd Ho!
 
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Habe einen DL zum Totverbeller ausgebildet, der die Arbeit auch anschliesend nach bestandener Prüfung einige Male zeigen konnte. Zwei DL haben das Bringselverweisen bestanden. Zwischen beiden Ausbildungen liegen Welten! Das Totverbellen zur Sicherheit ausgebildet ist schwerer als die VGP mit VschP zu erreichen. Nicht das Verbellen aus Spaß sondern aus Pflicht ist sehr schwer auf längere Zeit zu erreichen. Das Bringselverweisen ist eine einfache Sache. Das ich im Feld den Hund gegen den Wind kaum über 150 m höhre ist so. Im Wald ist das viel weiter zu höhren. Obwohl ich es mit verschiedenen Methoden versucht habe, haben die Bringselverweiser immer wieder mal das Bringsel im Fang getragen auch wenn kein Stück am Ende war, wenn ich sie länger gesucht hatten. Ein aus meiner Sicht gravierender Nachteil dieser Methode, der sich kaum ausschalten läßt.
Es gibt kaum ein "größeres" Bild als den Totverbeller am Stück. Allen die ihren Hund dazu ausgebildet haben und das erleben durften ein Waidmannsheil.
 
A

anonym

Guest
Servus beinander.
Aus gegebenen Anlaß erlaube ich mir diesen uralt Faden aus der Versenkung zu holen.
Auf der nächste Woche in Augsburg stattfindenden Jagen und Fischen wird mein Hund das Totverbellen vorführen. Die Hündin verbellt in der Praxis verläßlich.
https://Mitbewerber.landlive.de/videos/10219/


Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung des Ablaufs zur Ausbildung "Totverbeller"
Vieleicht für den einen oder anderen interessant.


Der Totverbeller

Voraussetzung
1. Hund
lockerer unangestrengter voller Hals, wesensfest und nervenstark

2. Führer
geduldig, bereit sehr viel Zeit zu investieren, konsequent, in der Lage sich in den Hund und sein Wesen hineinzudenken ( nicht unbedingt für Erstlingsführer geeignet)

Ablauf
1. Erziehung zur absoluten Sauberkeit am Wild (Decke/Schwarte) zupfen, rupfen, oder lecken darf unter keinen Umständen geduldet werden.

2. bedingungsloses Verbleiben am Stück "HALT" gegf. "Halt voran" zurück zum Stück.

3.animieren zum Lautgeben durch Brocken, Futterschüssel, Lob und Stimmlage bis zum Verstehen des Begriffs "gib oder sags Laut" dann auch Einfordern durch Zwang. Jede Trainingseinheit mit einem Erfolg beenden. Auch einmal mit wenig zufrieden geben und Rückschläge einkalkulieren.

4.den Hund zur Rehdecke führen und zum verbellen bringen.

5.das Kommando "zum Bock" durch hinführen an der kurzen später an der langen Leine lernen.

6.Entfernung langsam vergrößern und darauf achten, das sich der Hund hinter die Decke stellt oder setzt (nicht legt) und auf das Kommando "sags laut" unverzüglich in die Richtung seines Herrn bellt (ihn ruft)

7.bis der Hund freudig zur Decke läuft und selbständig mit bellen beginnt, ohne das Sichtkontakt zum Herrn besteht, wird Monate dauern. Wie bereits geschrieben mit geringen Fortschritten zufrieden geben und auch einmal ein oder zwei Stufen zurückgreifen.

8.Dauer des Verbellens bis zu einer1/2 Stunde und länger steigern.

9.Jede Möglichkeit, am frisch erlegten Stück zu üben, nutzen.
Allgemeines

Die Abrichtung zum verlässlichen Totverbeller wird bei fast täglichem üben bis zu 2 Jahre dauern. WICHTIG:
solange der Hund nicht freudig zum Stück (Decke) läuft und ebenso freudig und anhaltend verbellt, nicht mit künstlicher oder natürlicher Rotfährte verbinden. Die Riemenarbeit würde darunter leiden da am Ende ein "MUSS" auf unseren Lehrling wartet.

Gruß und Waidmannsheil

 
Zuletzt bearbeitet:
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10 Jun 2014
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Hallo zusammen
Bin über die Suchfunktion auf diesen Faden gestossen.
Hat hier jemand, ausser dem User "Altbayern", der scheinbar nicht mehr hier angemeldet, ist Ahnung wie die Ausbildung zum "Totverbeller" abläuft bzw. wer führt einen. Würde mich wirklich interssieren.
Gruß
 

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