Servus beinander.
Aus gegebenen Anlaß erlaube ich mir diesen uralt Faden aus der Versenkung zu holen.
Auf der nächste Woche in Augsburg stattfindenden Jagen und Fischen wird mein Hund das Totverbellen vorführen. Die Hündin verbellt in der Praxis verläßlich.
https://Mitbewerber.landlive.de/videos/10219/
Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung des Ablaufs zur Ausbildung "Totverbeller"
Vieleicht für den einen oder anderen interessant.
Der Totverbeller
Voraussetzung
1. Hund
lockerer unangestrengter voller Hals, wesensfest und nervenstark
2. Führer
geduldig, bereit sehr viel Zeit zu investieren, konsequent, in der Lage sich in den Hund und sein Wesen hineinzudenken ( nicht unbedingt für Erstlingsführer geeignet)
Ablauf
1. Erziehung zur absoluten Sauberkeit am Wild (Decke/Schwarte) zupfen, rupfen, oder lecken darf unter keinen Umständen geduldet werden.
2. bedingungsloses Verbleiben am Stück "HALT" gegf. "Halt voran" zurück zum Stück.
3.animieren zum Lautgeben durch Brocken, Futterschüssel, Lob und Stimmlage bis zum Verstehen des Begriffs "gib oder sags Laut" dann auch Einfordern durch Zwang. Jede Trainingseinheit mit einem Erfolg beenden. Auch einmal mit wenig zufrieden geben und Rückschläge einkalkulieren.
4.den Hund zur Rehdecke führen und zum verbellen bringen.
5.das Kommando "zum Bock" durch hinführen an der kurzen später an der langen Leine lernen.
6.Entfernung langsam vergrößern und darauf achten, das sich der Hund hinter die Decke stellt oder setzt (nicht legt) und auf das Kommando "sags laut" unverzüglich in die Richtung seines Herrn bellt (ihn ruft)
7.bis der Hund freudig zur Decke läuft und selbständig mit bellen beginnt, ohne das Sichtkontakt zum Herrn besteht, wird Monate dauern. Wie bereits geschrieben mit geringen Fortschritten zufrieden geben und auch einmal ein oder zwei Stufen zurückgreifen.
8.Dauer des Verbellens bis zu einer1/2 Stunde und länger steigern.
9.Jede Möglichkeit, am frisch erlegten Stück zu üben, nutzen.
Allgemeines
Die Abrichtung zum verlässlichen Totverbeller wird bei fast täglichem üben bis zu 2 Jahre dauern. WICHTIG:
solange der Hund nicht freudig zum Stück (Decke) läuft und ebenso freudig und anhaltend verbellt, nicht mit künstlicher oder natürlicher Rotfährte verbinden. Die Riemenarbeit würde darunter leiden da am Ende ein "MUSS" auf unseren Lehrling wartet.
Gruß und Waidmannsheil