Tips zur Blattjagd

Registriert
9 Dez 2000
Beiträge
369
Hi everybody,

da wir schon wieder Juli haben, wollte ich mal fragen, ob ich hier ein paar Tips zur Blattjagd auf den roten Bock bekommen kann.

Interessieren wuerde mich unter anderem bestes Wetter, beste Zeit, bester Platz und selbstverstaendlich auch bestes Lockinstrument.

Ich hatte bisher immer das Problem, dasz aufs blatten nie ein Bock zustand. Das kann nun auch daran gelegen haben, dasz einfach kein Bock in der Naehe war, oder dasz die Boecke es einfach mit der Angst bekommen haben als sie mich hoerten.

Da das Thema auch, oder gerade fuer Jungjaeger interessant sein duerfte, bitte keine Grabenkriege, ob oder ob nicht. Ich will nur wissen wie's besser (bzw. ueberhaupt funktioniert.

Ansonsten gilt:
"Wenn man von etwas keine Ahnung hat, dann einfach mal Fresse halten!" (Lach mich immer noch kringelig wenn ich den clip sehe)

Ich bin mir schon bewuszt, dasz qualifizierte Antworten u.U. etwas laenger brauchen, wo doch so viele Experten gesperrt sind.
icon_biggrin.gif


Wh
 
Registriert
14 Dez 2000
Beiträge
3.135
Hallo.
Ich bin nun alles andere als ein Experte in Sachen Blattjagd. Bei mir steht mal ein Bock zu und mal eben nicht. Ich habe aber vor ein paar Wochen das Blattjagdseminar von Klaus Demmel (WuH aktiv) besucht, wo es ein paar sehr interessante Infos gab.
Ich versuche mal ein paar Hinweise hier wiederzugeben:
1) beginnen sollte man so um den 25. Juli - nach einigen Tagen "lässt die Wirkung etwas nach" und und Anfang August klappt es wieder besser (wobei an den anderen Tagen der Erfolg keinesfalls ausbleiben muss)
2) die besten Tageszeiten sind morgens und nachmittags
3) man sollte versuchen, den Bock von seinem Einstand in einen dunkleren Bereich (Altholz, etc.) zu locken und sich nicht ins lichte Holz stellen/setzen
4) man sollte nicht nur die verschiedenen Fieptöne beherschen, sondern entscheidend ist die Anwendung der richtigen "Melodie" in der jeweiligen Situation
5) kommt ein Bock ins Blickfeld, nicht mehr blatten
6) nach dem Blatten mind. noch 40 Min ausharren, da zumindest die älteren Böcke weniger "springen", sondern sich eher vorsichtig nähern und versuchen in die Witterung des vermeindlichen Stückes zu kommen
7) es eignen sich sowohl einfache Erdsitze, verkleidete Drückjagdböcke oder auch Leitern und offene Kanzeln. Geschlossene Kanzel sind weniger günstig, da sie häufig viel Sichtfeld nehmen

Alles in allem wird man vieles erst im Lauf der Zeit lernen (insbesondere das Einschätzen der Situation). Das kann auch nicht durch ein solches Seminar geändert werden, auch wenn es sehr informativ und interessant war.

wipi
 
Registriert
30 Okt 2001
Beiträge
2.092
Gutes Thema,MGauckler! Würde mich freuen, wenn hier noch ein paar gute Beiträge kämen. Wipi, was hat Demmel zu Punkt 4. bitte genau gesagt. Was wann? Wie oft? Welche Intervalle? Was hielt er vom Platzwechsel (ca. 10-15 Laute pro Vers, 3 Verse pro Platz mit 3 Minuten Abstand, und nach weiteren 20 Minuten Wartezeit 3-400 Meter weiter) wie sie es in Schweden halten.

Reineke
 
Registriert
5 Aug 2002
Beiträge
21.095
Reineke, das nützt nichts. Unsere Böcke dürfen das Seminar nicht besuchen, die haben davon keine Ahnung
icon_biggrin.gif
 
Registriert
5 Aug 2002
Beiträge
21.095
Ich war mal auf diesem Seminar "Eifersuchtsblatten" und anschließend sehr skeptisch...
Wenn das wirklich so einfach geht, warum zeigt man es nicht auf dem Video? Aber immerhin, das Panikgeschreik (ähnlich einem Pferdewiehern) habe ich dieses jahr zum ersten Mal nach 14 Jahren aktiver Jagd gehört.

Ich ziehe jedes jahr mit dem Blatter los, in der Hoffnung, dass es klappt. Methode Hespeler, was sonst. Zum Sitz, 15 Minuten warten, zaghaft fiepen (abgehackte Töne, in alle Richtungen) für den Bock in der Nähe. Dann 15 Minuten warten und das ganze nochmal, volle Pulle, für den Bock beim Nachbarn. Dann nochmal 30 Minuten warten.

Hat einmal geklappt, der Bock kam nach der lauten Strophe im gestreckten Galopp bis unter den Sitz gestürmt und hängt jetzt an der Wand (2. Reihe von oben, 2. von links).
Ansonsten waren meine Bemühungen von mäßigem Erfolg, einer kam noch im Odenwald, aber auch mehr vorsichtig.
 

steve

Moderator
Registriert
9 Jan 2001
Beiträge
11.671
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
...und hängt jetzt an der Wand (2. Reihe von oben, 2. von links).<HR></BLOCKQUOTE>

Aach, DER isses...
icon_biggrin.gif


Ansonsten halt ich zu dem Thema wie gewünscht "die Fresse".
icon_wink.gif


Hab am Sonntag übrigens den ersten Bock in diesem Jahr treiben sehen.

MfG

Steve

[ 09. Juli 2003: Beitrag editiert von: steve ]
 
Registriert
27 Feb 2001
Beiträge
956
Soll es mit dem Blatten klappen, müssen vorallem genug Böcke da sein. War man im Mai/Juni fleißig, klapps mit dem Blatten nicht besonders. Konkurenz belebt halt auch hier das Geschäft.

Ansonsten reicht es manchmal, wenn die Hochsitztür quietscht. Also ist der Bock in Brunftlaune, wird er auch auf falsche Töne, solange diese nicht ganz wie die Hasenklage klingen, zustehen. Steht der Bock bei einer Ricke oder ist sonstwie nicht gewillt zuzustehen, können solche Tricks wie Kitzfiep oder Eifersuchtsblatten vielleicht erfolgreich sein oder auch nicht. Ich hab´s noch nicht erlebt damit einen Bock heranzublatten.

Moorerpel

PS: Die Zahl der herangeblatteten Füchse übersteigt die der Böcke um ein Vielfaches.
 
Registriert
14 Dez 2000
Beiträge
3.135
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Reineke:
Wipi, was hat Demmel zu Punkt 4. bitte genau gesagt. Was wann? Wie oft? Welche Intervalle? Was hielt er vom Platzwechsel (ca. 10-15 Laute pro Vers, 3 Verse pro Platz mit 3 Minuten Abstand, und nach weiteren 20 Minuten Wartezeit 3-400 Meter weiter) wie sie es in Schweden halten.

Reineke
<HR></BLOCKQUOTE>

Das ist sehr schwer zu erklären, da es von der jeweiligen Situation abhängt.
Kennt man einen älteren Bock, der dort seinen Einstand hält, so kann man ihn durch einen zarten Fiep ggfs. heranholen. Sollte er allerdings gerade bei einem anderen brunftigen Stück stehen, empfiehlt sich seine Eifersucht zu entfachen, indem sich der zarte Fiep in eine stark (durch einen anderen Bock) bedrängte Lautäusserung steigert. Mit etwas Glück versucht er nun seinen Nebenbuhler aus seinen Terretorium zu vertreiben und steht zu. Selbiges gilt auch für Stellen, in dem ein Bock durch Plätz und Fegestellen bestätig, aber nie in Anblick gekommen ist, da dies häufig ältere Stücke sind, denen es ja vorrangig gilt.
K. Demmel hält weder die Anzahl der Fiepe noch deren zeitliche Zusammenhänge für entscheidend, da Ricken sich nicht nach der Uhr "zu Wort melden".
Es fällt mir sehr schwer den mehrstündigen Vortrag hier strak verkürzt wiederzugeben. Wichtig erscheint mir, nach dem Fiepen noch die Wartezeit bis zum Abbaumen, da wie bereits erwähnt, ältere Böcke nicht springen, sondern sich vorsichtig nähern.

wipi
 
A

anonym

Guest
Mit Glück ist es mir ein paar Mal gelungen, auch ältere Bocke heranzublatten. Die wenigsten kamen "im Galopp" sondern eher nach manchmal bis zu 30 Minuten herangeschlichen. Für mich ist das Blatten eines der schönsten und intensivsten Jagderlebnisse. Genauso gut kommt übrigens der Adrenalinflash bei der Lockjagd auf Fuchs.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
Hat einmal geklappt, der Bock kam nach der lauten Strophe im gestreckten Galopp bis unter den Sitz gestürmt und hängt jetzt an der Wand
<HR></BLOCKQUOTE>

icon_eek.gif
Bis unter den Sitz ??
Hast den erschlagen ??
 
Registriert
21 Aug 2001
Beiträge
917
Hab eigentlich seit vier-fünf jahren immer erfolg beim blatten - leider nur einmal pro blattsaison (wahrscheinlich hab ich nur glück und bin zur rechten zeit am rechten ort - ein alter jäger sagte mal zu mir:"wenn der zeitpunkt passt, springt der bock auch auf ne quietschende fahrradkette").

im ernst: wenn ich weiss das der bock bei der geiss steht klappts meist mit dem kitzfiep (kitzangstschrei). vorsicht, hier kommt die geiss zuerst. zu spät (mitte august) klappt das aber nicht mehr so gut, da die böcke suchen und nicht mehr bei der geis stehen. deshalb blatte ich eher ende juli als mitte august. den bock ohne geiss zu blatten braucht meiner meinung nach viel glück (oder erfahrung)- klappt bei mir nur unregelmäßig (wahrscheinlich sind diese böcke alle schwul
icon_biggrin.gif
).

ansonsten gilt: ausprobieren!!! wie du es richtig machst, kann dir hier wahrscheinlich keiner sagen. und wenn es dann klappt ist und bleibt es ein aussergewöhnliches erlebnis!!!

weidl
waschbär
 
Registriert
10 Mrz 2003
Beiträge
4.135
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von wipi:



Es fällt mir sehr schwer den mehrstündigen Vortrag hier strak verkürzt wiederzugeben.

wipi
<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo!

Dazu gibt es 'ne gute CD .Absolut empfehlenswert.Kann man im Auto oder zu Hause hören und dann mit dem Blatter im Mund direkt " nach üben". Wirkt komisch und macht viel Spaß- auch bei den anwesenden Familienmitgliedern. Und- man lernt's wirklich RICHTIG. Ich halte das für sinnvoller, als einfach drauflos zu probieren.
Ich bin gerne bereit, Titel der CD und Tel. bzw. Fax von Klaus Demmel hier anzugeben, wenn das gestattet ist und gewünscht wird. Falls das nicht unter "Kleinanzeige" läuft.
Gruß J.
 
Registriert
5 Aug 2002
Beiträge
21.095
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von +sniper+:


icon_eek.gif
Bis unter den Sitz ??
Hast den erschlagen ??
<HR></BLOCKQUOTE>

Nein, aber Paula (RHT) wäre im beinahe ins Genick gesprungen vor Passion.
Er zog dann in einem Bogen auf die Waldwiese (die gleiche, wo ich letzten Freitag den Bock geschossen habe) und suchte nach der Schlampe. Dort habe ich ihn dann erschossen.
icon_biggrin.gif
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:


Nein, aber Paula (RHT) wäre im beinahe ins Genick gesprungen vor Passion.
Er zog dann in einem Bogen auf die Waldwiese (die gleiche, wo ich letzten Freitag den Bock geschossen habe) und suchte nach der Schlampe. Dort habe ich ihn dann erschossen.
icon_biggrin.gif
<HR></BLOCKQUOTE>


Sehr schön.
icon_biggrin.gif
icon_biggrin.gif
icon_biggrin.gif
Aber hoffentlich in den Kopf, wir wollen ja nicht als Trophäenjäger bezeichnet werden. Um diesen Eindruck erst gar nicht entstehen zu lassen, trage ich auch Böcken zuweilen den Kopfschuß bis zu 200 Metern an.
icon_rolleyes.gif


[ 10. Juli 2003: Beitrag editiert von: 9x19 ]
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
146
Zurzeit aktive Gäste
346
Besucher gesamt
492
Oben