Nachdem meine Infiray e2n nun schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat und Vergleiche zu den anderen Handgeräten der Mitjäger schon klasse waren habe ich mich nun entschlossen bei der 350D zuzuschlagen.
Die Wahl zwischen den diversen Handgeräten war schwierig. Zum einen wollte ich gerne mindestens 25er Linse, andererseits großes Sehfeld. Geringer NETD-Wert, großes Display. Entfernungsmesser. Wegen Formfaktor (wollte die Tubenform vom e2n behalten) fiel das FH35R raus, aber dieser Thread erweckte mein Interesse an dem Cyclops.
Wie immer war die Kommunikation mit maximtac absolut genial, alle Schritte per Mail mitgeteilt bekommen und nach Geldüberweisung hatte ich schnell das Gerät in der Hand.
Erster Eindruck war direkt mal etwas ernüchternd. Gleiche Form wie das e2n war zwar gegeben, aber doppelt so groß und viermal so schwer (so zumindest mein Eindruck). Da baumelt dann schon eine andere Größenordnung um den Hals ;-) aber man gewöhnt sich schnell an das Bessere!
Neu war mir die Joystick-Funktion. Man hat oben nur On/Off und Fotoauslöser als Druckknöpfe (sehr! leise), in der Mitte dann einen Joystick. Den kann man in alle Richtungen bewegen und eindrücken. Haptisch macht das Gerät einen sehr wertigen Eindruck und auch die Knöpfe sind gut fühlbar und nutzbar.
Zuerst mal zum optischen Eindruck. Das spielt nicht in einer anderen Liga zum e2n, da liegen schon etliche Welten dazwischen. Auch wenn ich es bisher nu bei klarem Wetter nutzen konnte hat es das e2n schon weit, sehr weit in den Schatten gestellt. Alleine diese Details machen da schon verdammt viel aus. Wo ich beim e2n immer ungefähr abschätzen musste bei welchem Baum etwas war stellt das nun wegen der nicht mehr verwaschenen Umgebung kein Problem mehr dar.
Neu war für mich das Scharfstellen, solche Kleinigkeiten haben das e2n nicht interessiert. Wird mit dem ersten Objektivring erledigt. Dieser läuft angemessen leichtgängig und hat mir keine Probleme bereitet.
Mit der 25er Linse wird abgeglast und dann nach Bedarf direkt auf die 50er Linse mit einem kurzen Dreh (etwa 30°) am zweiten Objektivring gewechselt. Ohne Qualitätsverlust hat man nun direkt eine noch bessere Vergrößerung die man natürlich auch per Joystick noch zoomen kann. Welches Objektiv man verwendet wird auch im Display angezeigt. Oben rechts ist da ein kleiner Rand mit den wichtigsten Informationen.
Die Abbildung ist wirklich sagenhaft, den riesigen Unterscheid hätte ich mir nicht träumen lassen! Sogar bei weiter entferntem Rehwild sind noch viele Details erkennbar, die Vögel in den Bäumen bekommen Konturen usw. Also quasi eine neue Nachtwelt für mich.
Leider lässt sich das Display aber ebenfalls (wie beim e2n) auch nicht so weit dimmen das eine Blendung minimiert werden könnte. Hier wären vielleicht bei einem Softwareupdate noch Möglichkeiten der Nachbesserung.
Die Bedienung des Joysticks muss man ja schon daheim bei den Einstellungen "einüben". Anfangs ungewohnt aber absolut intuitiv. Zum Vergrößern nach vorne, zum Verkleinern nach hinten. Einzelne Zoomstufen kurz drücken, schnelles zoomen gedrückt halten. Nach den Seiten für verschiedene Farben oder KI-Entfernungsmesser. Lediglich das ungewollte Eindrücken des Joysticks war nervig, also mit den Fingerchen etwas sanfter den Joystick bewegen. Zum Glück haben das wohl auch die Entwickler gemerkt und das Menü dann nur per Doppelklick aufrufbar gemacht...
Dieser KI-LFR ist natürlich bei weitem nicht so präzise wie mein eigentlich gewünschter Laser-LFR, aber durchaus ausreichend. Große Unterschiede konnte ich, gegenkontrolliert mit dem HT-77, nicht feststellen. Wenn Unterschiede dann zumeist 1-5 Meter bei Distanzen bis rd 100 Metern bei Rehwild. Um eine Entfernung abzuschätzen (leider nur zu Wild, nicht zu Gegenständen) also brauchbar.
Der Akku hat mich bisher auch nicht enttäuscht, reicht für einen 4-Stunden-Ansitz wohl mindestens 2mal, trotz vielem spielen und rumprobieren. Die Verbindung zum iPhone hat auch funktioniert. Hier habe ich aber nur die Funktion Bild auf Handy anzeigen als einigermaßen nützlich befunden. Bilder mache ich lieber direkt am Gerät und das rumeiern mit 2 Geräten passt mir nicht. Wenn allerdings ein JJ mit dabei sitzt könnte man diesem direkt zeigen was man erkennt, daher eben bedingt nützlich.
Wer noch etwas zu dem Gerät wissen möchte kann gerne fragen