Taumelt die .223rem tatsächlich im ziel ?

Registriert
6 Sep 2023
Beiträge
808
Sand ist ein äußerst effektiver Geschoßfänger, da er die Geschoßenergie schnell absorbiert. Deswegen sind ja bspw. Schützengräben, Unterstände etc. mit Sandsäcken gesichert, und auch Kugelfänge auf Schießständen sind oft aus Sand.
Der Effekt wurde im genannten Beispiel vermutlich noch dadurch verstärkt, daß sich das (ohnehin kleine und masseschwache) Geschoß durch die hohe Auftreffgeschwindigkeit komplett & feinst zerlegte, die Geschoßsplitter somit noch schneller als ein vollständiges & somit massestärkeres Geschoß im Sand abgebremst wurden, und somit quasi "alles in der Dose" blieb, weswegen diese lediglich heftig umgeworfen wurde, aber kein Ausschuß festzustellen war.

Sozusagen maximale Augenblickswirkung. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: doa
Registriert
27 Jan 2019
Beiträge
730
Also ob ein Geschoss taumelt oder nicht liegt nicht am Kaliber sondern an der Konstruktion des Geschosses.FMJ zB taumelt in der Terminal Ballistik und gibt so seine Energie im Zielmedium ab.

Normalerweise geht das schon grob in die gleiche Richtung wie der Schuss vorher.

Das Geschoss ist im Sand in der Dose. Eventuell in sehr kleinen Teilen wenn es nicht massestabil ist.
 
Registriert
11 Aug 2012
Beiträge
3.920
Die russische 5,45 × 39 wurde nach der Einführung in der AK-74 "poison bullet" genannt, weil sich in Afghanistan gezeigt hat, dass das kleine schnelle Vollmantelgeschoss im Ziel taumelt. Also im Ziel abgelenkt wird und somit bisschen quer durchgeht, oder so gleich ganz die Energie im Ziel abgibt. Der Schaden im Ziel ist dadurch kaum geringer als mit der 7,62 × 39, aber man kann mehr mitnehmen.

Andere würden sagen Arschlochmunition.

Die Amis wollten das dann auch haben. Und sind von 308 auf 223 umgestiegen.

Und wenn es nicht wahr ist, so es doch trefflich erzählt.

Die amerikanische 5,56 x 45 wurde in den 50ern entwickelt und irgendwann mal im Vietnamkrieg eingesetzt.
Wo man dort dann feststellte: Ja, man kann viel mehr Schuss durch die Gegend schleppen, nein, die Energie reicht leider nicht immer aus (wobei man kann damit prima Rehe schiessen), und wenn man den falschen Drall und Geschossgewicht hat dann taumelt es schon mal.

Die russische 5,45 x 39 kam später, in den 70ern, weil die Sowjets diese Errungenschaften des Klassenfeindes wohl irgendwie auch nachmachen wollten.
 
Registriert
13 Aug 2024
Beiträge
46
Danke erstmal für die vielen wertvollen gedanken dazu ! Ich probiere es denmächst nochmal und werde oben papier drüberkleben um zu gucken ob das geschoss nicht nach oben abgelenkt wird ubd austritt .

Sand bremst sehr gut , aber ich wäre höchst verblüfft wenn diese paar cm in der dose das geschoss zu halt bringen , glaube ich nicht .

Hier die beste seite die ich kenne zum thema :

 
Registriert
13 Aug 2024
Beiträge
46
Dann zieh Dir mal bspw. dieses Video rein:


Unglaublich !!! Nachher stoppt die dose das geschoss tatsächlich ...

.308win , .30-06 und 8x57 zerreissen eine sandgefüllte suppendose , ich kam nie auf die idee dass eine .223 evtl an die grenze kommt .
Werde aber gucken obs tatsache so ist - die dose oben abkleben mit folie oder papier .
 
Registriert
9 Okt 2023
Beiträge
455
In Afghanistan hat die Bundeswehr schmerzhaft festgestellt, daß die Lehmmauern der ortsüblichen Bebauung nicht vom G36 in .223 durchschlagen wird.

Als Sofortmaßnahme wurden alte G3 in .308 mit dem Hensoldt 4x24 ZF aus den Depots geholt und jeder Infanteriegruppe eines zugeteilt.

Die US-Infanterie teilte aus demselben Grund jeder Gruppe einen M14 (.308) -Schützen als "Barrikadenbrecher" zu.

Inzwischen wurden die G3 durch Beschaffung des G27 (AR-10-Stil) von Heckler und Koch in .308 und mit 4x-Optik abgelöst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
18 Apr 2016
Beiträge
1.324
Es hat seinen Grund, warum Sand so ein beliebtes Material für Geschossfänge ist.
Und wenn bei einer .50BMG mit rund 18.000 Joule ein halber Meter für eine Vollbremsung ausreicht, sollte eine dicke Suppendose für eine .223 Remington mit 1/10 der Energie schon passen. Zumal ja das Durchschlagen der Dosenwand schon Energie verzehrt und je nach Geschoss evtl. den Deformations- oder Zerlegungsvorgang startet.
Die Geschosse im Sand sehen auch aus, als wären sie mit sehr grobem Schleifpapier behandelt worden. Kann mir schon vorstellen, dass bei einem weichen Geschoss nicht mehr so viel übrig bleibt. Vielleicht könnte ein Sieb aufzeigen, was vom Geschoss übrig ist.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
70
Zurzeit aktive Gäste
515
Besucher gesamt
585
Oben