Solange die Baureihe Habicht (7x42, 10x42) noch im aktuellen Fertigungsprogramm von Swarovski Optik ist, würde ich keinen Sinn darin sehen, das doppelte für ein Glas (wahrscheinl. noch mit denselben Linsen) auszugeben, nur weil´s im "Design" moderner rüberkommt. Die dicke Gummaimierung, wie sie an den FGs der 70er-90er Jahre modern war, hat deutl. mehr Vor- als Nachteile und ist auch griffiger als die heute meist von den Optikherstellern verwendeten, puncierten Alukörper oder moosgummiartigen Griffinlays.
Kann mich dem nur anschließen. Die Habichte sind - eingedenk des Kaufpreises - geradezu unglaublich gut. Hab selber ein 7x42 GA als Universalglas in Verwendung, ein 8x30 wird es demnächst ergänzen. Beim 7x42 ist mein einziger schwerwiegender Kritikpunkt das magere Sehfeld von 114m/1000m. Jaglich kann man damit leben, für Vogelbeobachtung und Reisen gibts geeigneteres. Kritisch sollte man auch den schwergängigen Mitteltrieb erwähnen, und den Umstand, dass der Dioptrienausgleich keine Arretierung besitzt und sich schon mal ungewollt verstellen kann. Das wars dann aber auch mit der Anwenderkritik.
Wenn man ein 42er Glas ohne eingebauten Laser will, kein Brillenträger ist und vielleicht auch ein wenig auf den klassischen Look steht, dann kann man das Habicht absolut in Erwägung ziehen.
Bei diesen Gläsern muss man bedenken, dass Swarovski auch bei dieser Reihe Modellpflege betreibt. Ein Habicht Baujahr 2010 mit den aktuellen Vergütungen kann man daher nicht mit einem Habicht der 60er oder 70er Jahre mit Blaubelag vergleichen - wobei selbst die nicht mal schlecht sind.
Ich hab mein Glas (BJ 1990) um das Jahr 2010 zum Hersteller geschickt, wo sie mir das aktuelle Innenleben eingebaut haben - also die damals neuesten Vergütungen draufgedampft, eine Linse getauscht usw. Das war zwar nicht kostenlos, aber der Preis war sehr kulant und das Ergebnis kann sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen.
Hier gibts einen Testbericht zum Habicht 8x30, der meine Eindrücke widerspiegelt:
https://www.outdoor-professionell.de/test-fernglas-swarovski-habicht-8x30-w/
Ach ja, hab etwas bei meinem Lobgesang vergessen:
Die antiquiert anmutende Porro-Bauweise hat neben den optischen Vorteilen auch Pluspunkte beim Handling: Das Glas liegt einfach richtig satt in der Hand, und für längere statische Beobachtungen kann man den Pirschstock schräg zwischen die Objektive klemmen und so angestrichen richtig entspannt beobachten. Nicht alles, was alt ist, ist automatisch auch überholt...