Suhler und Ferlacher Vorkriegswaffen Fanclub

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wenn der Spargelesser mich nicht drauf aufmerksam gemacht hätte, hätte ich von der Auktion nie etwas erfahren. Ich fand den Preis ambitioniert, lag da aber mit meiner Einschätzung wohl falsch. Eine Strempel-Flinte (Stresu) habe ich auch, allerdings aus Ende der 1960er. Edgar Strempel war ja sehr lange aktiv, iirc. war er von 1926 bis 1975 selbstständig, also fast 50 Jahre. Die Waffen in der Auktion sind eindeutig vor dem Krieg gebaut worden.
Im Bühag-Buch und im Buch von Fritze - Suhl - Heimat der Büchsenmacher
findet man was über Strempel
 
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Ich lese grade den sehr interessanten Artikel "Die waffenfabrik Friedrich Wilhelm Heym, Suhl und Waffen aus deren Zeitgeschichte" von Fréres im DWJ 7/1982, S. 840 ff. Dass Heym 1891 den ersten Drilling ohne außenliegende Hähne patentiert bekam, wusste ich.

Was mir allerdimgs neu war ist, dass Heym offensichtlich den Ansondrilling erfunden hat. Zumindest steht das auf einem Prospekt aus den 1930ern, dessen Cover in dem Artikel abgedruckt ist. Fréres schreibt, dass der Ansondrilling irgendwann in den 1920ern in Produktion ging. Es gab den sogar mit separater Kugelspannung, wobei er davon ausgeht, dass Heym der erste Hersteller war, der eine separate Kugelspannung anbot.

Bekanntlich wurde in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg kein Ansondrilling mehr gebaut - ich habe mal gelesen, dass Heym das eigentlich geplant hatte, aber in Ermangelung von ausreichend qualifizierten Fachleuten nicht hingekriegt hat.

Der "Untergang" des Ansondrillings ist ein typisches Beispiel dafür, dass sich nicht immer das Beste durchsetzt. Friedrich Münch hat Mitte der 1980er einen Versuch unternommen, den Ansondrilling wiederzubeleben und hat in Ferlach einige bauen lassen. Leider wohl ohne großen Erfolg. Da war die große Drillingszeit aber auch schon ziemlich vorbei. Ich habe noch nie einen von diesen letzten Ansondrillingen live gesehen.
 
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Ich lese grade den sehr interessanten Artikel "Die waffenfabrik Friedrich Wilhelm Heym, Suhl und Waffen aus deren Zeitgeschichte" von Fréres im DWJ 7/1982, S. 840 ff. Dass Heym 1891 den ersten Drilling ohne außenliegende Hähne patentiert bekam, wusste ich.

Was mir allerdimgs neu war ist, dass Heym offensichtlich den Ansondrilling erfunden hat. Zumindest steht das auf einem Prospekt aus den 1930ern, dessen Cover in dem Artikel abgedruckt ist. Fréres schreibt, dass der Ansondrilling irgendwann in den 1920ern in Produktion ging. Es gab den sogar mit separater Kugelspannung, wobei er davon ausgeht, dass Heym der erste Hersteller war, der eine separate Kugelspannung anbot.

Bekanntlich wurde in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg kein Ansondrilling mehr gebaut - ich habe mal gelesen, dass Heym das eigentlich geplant hatte, aber in Ermangelung von ausreichend qualifizierten Fachleuten nicht hingekriegt hat.

Der "Untergang" des Ansondrillings ist ein typisches Beispiel dafür, dass sich nicht immer das Beste durchsetzt. Friedrich Münch hat Mitte der 1980er einen Versuch unternommen, den Ansondrilling wiederzubeleben und hat in Ferlach einige bauen lassen. Leider wohl ohne großen Erfolg. Da war die große Drillingszeit aber auch schon ziemlich vorbei. Ich habe noch nie einen von diesen letzten Ansondrillingen live gesehen.
Im Waffenalmanach findet sich der Hinweis zu den geplanten Anson Drillingen bei Heym. Vor etwa einem oder zwei Jahren wurde bei Egun ein Heym Anson Drilling in Alu verkauft.
 
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Schau Dir den von Seite 83 im Waffenalmanach an - so sah er aus - ich vermute also Nachkrieg. Vielleicht ein Prototyp
 
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Der Hinterschaft sieht auf den Fotos aus wie neu bzw. zumindest überarbeitet. Auch die Fischhaut scheint vorne deutlich abgegriffener zu sein als hinten. Bin gespannt was Du berichtest.
 
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Für mich sehen die Fischhäute vorn und hinten ähnlich aus. Bilder können aber immer täuschen. Ich sehe das ganz emotionslos. Wenn der Drilling nicht meinen Vorstellungen entspricht, dann geht er eben zurück. Es tauchen momentan mehr tolle Vorkriegswaffen zu günstigen Preisen auf als ich kaufen kann.
 
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Der Sauer Drilling wurde zerlegt. Und etwas " unsauber " wieder zusammen geschraubt. Die Schraube am Abzugsbügel ist überdreht. Am Oberhebel und am Schloßblech steht auch nichts auf Strich.
Der Oberhebel ist für sein Alter wenig abgegriffen oder neu bzw. Nachbrüniert.
 
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Für das Nasenwasser kann man den aber immer nehmen. Ich hab einen Merkel Anson in weitaus schlechterem Zustand für den ich das selbe bezahlt hab . Der ist aber ein Andenken an meinen gestorbenen Jägerverein und war es mir wert.
 
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Der Sauer Drilling wurde zerlegt. Und etwas " unsauber " wieder zusammen geschraubt. Die Schraube am Abzugsbügel ist überdreht. Am Oberhebel und am Schloßblech steht auch nichts auf Strich.
Der Oberhebel ist für sein Alter wenig abgegriffen oder neu bzw. Nachbrüniert.

Da hat jemand brüniert, die Führung für die Sicherung ist iirc. normalerweise silber. Ich bin mal gespannt, welches Modell das ist. Der Katalog 1938 gibt keine ganz klare Auskunft. Vom teureren Modell 30 hat er die "Ohren" links und rechts an den Stoßböden der Schrotläufe, vom billigen Modell 32 den Verschlusshebel. Wenn er einen separaten Auszieher für die Kugel hat, würde ich ihn als 30 ansprechen.
20230823_220741.jpg20230823_220754.jpg
 
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Mag auf den Bildern täuschen, aber wenn der Öffnungshebel wirklich so steht, ist die Waffe neu gedichtet worden. Nur is dann die Frage WIE?
 
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Das sehe ich nicht so. Der Verschluss ist nicht vollständig geschlossen. Es passiert bei wenig geführten Waffen mitunter, dass der Verschluss nicht ganz zu geht, wenn man die Waffe sachte zuklappt und den Hebel nicht nachdrückt. Wenn sich rausstellt, dass er gedichtet oder wurde, geht er zurück.
 

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