Stirbt ein Rehkitz einfach so? (Hitzschlag?)

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Moin,
neulichst wurden wir vom Pächter des Nachbarreviers gebeten, einen Totfund einzusammeln und zu entsorgen, weil er selbst keine Zeit hatte. Kein Problem, wir hatten Zeit.
Es war ein Bockkitz, sehr spät gesetzt, und die Ricke führte noch ein weiteres Kitz laut Aussage der "Finder".
Das Bockkitz lag am Waldrand, keinerlei Wunde oder sonstige Auffälligkeiten - so, als wenn es einfach im Laufen umgefallen wäre. Ein Wildunfall ist ausgeschlossen.
"Drinnen" war auch alles heil.
Kann es so etwas geben, daß ein Kitz einfach tot umfällt? Ich bin ratlos.
Hi Vulcan,wie oben schon beschrieben wurde,kommen viele Ursachen infrage. Mich läßt aber aufhorchen,daß Du von spät gesetzt schreibst ! Woran machst Du das fest ? Warst Du dabei oder kennst Du das Kitz ? Ich nehme mal eher an,es war augenscheinlich schon etwas abgekommen oder in der Entwicklung zurückgeblieben. Das hat aber zumeist weniger mit dem Zeitpunkt des Setzens zu tun,sondern mit der Ernährung. Die teils schlechte Äsungssituation aufgrund der Trockenheit in vielen Gebieten,könnte hier z.B. eine Ursache sein,wenn dies zutrifft. Als es noch normale Winter gab unterlagen z.T. fast 50 % der Jungtiere der Ernährungssituation,oft klammheimlich ohne Beachtung.Ursachen waren mitnichten die Kälte oder Erfrieren. Ähnlich ists bei Trockenheit.An überproportionaler Wärme (Hitzschlag)stirbt kein Jungtier in dem Alter,sondern allein an Ernährungsmangel,nicht nach Quantität,sondern nach Qualität.
Nur mal so als kleiner Hinweis. Trifft übrigens auf viele Tierarten zu.
 
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...Mich läßt aber aufhorchen,daß Du von spät gesetzt schreibst ! ...
Die Ricke wurde öfter beobachtet und wurde zurerst ca. Mitte Juni mit den beiden Kitzen gesehen, und das Kitz hatte noch ein wenig restliche Fleckung - also jung.
An überproportionaler Wärme (Hitzschlag)stirbt kein Jungtier in dem Alter,sondern allein an Ernährungsmangel,nicht nach Quantität,sondern nach Qualität.
Nur mal so als kleiner Hinweis. Trifft übrigens auf viele Tierarten zu.
Ja, deshalb frug ich ja. An Mangelernährung dachte ich auch erst, allerdings machte das Kitz eigentlich einen wohlgenährten Eindruck. Kann natürlich sein, daß die Ricke nicht genug gesäugt hatte, weil selbst in Problemen oder so etwas.
Wir hatten zum Vergleich bei uns auf der Hauskoppel ein Kitz, dessen Ricke Ende Mai durch Wildunfall ums Leben kam. Das Kleine sah richtig schlecht aus, gerade im Vergleich zu den anderen, aber: es hat sich durchgebissen und überlebt. Mittlerweile zwar immer noch recht klein, aber gesundheitlich gut davor - dem hatte ich immer die Daumen gedrückt, tapferes kleines Wesen. Der Totfund war im Vergleich dazu geradezu bestens in Form.
Eine andere Idee: Die probieren ja viel und waren auch in den Vorgärten unterwegs. Könnte es sein, daß es eine giftige Pflanze gefressen hat, die Leute pflanzen ja alles Mögliche an.
 
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Die Ricke wurde öfter beobachtet und wurde zurerst ca. Mitte Juni mit den beiden Kitzen gesehen, und das Kitz hatte noch ein wenig restliche Fleckung - also jung.

Ja, deshalb frug ich ja. An Mangelernährung dachte ich auch erst, allerdings machte das Kitz eigentlich einen wohlgenährten Eindruck. Kann natürlich sein, daß die Ricke nicht genug gesäugt hatte, weil selbst in Problemen oder so etwas.
Wir hatten zum Vergleich bei uns auf der Hauskoppel ein Kitz, dessen Ricke Ende Mai durch Wildunfall ums Leben kam. Das Kleine sah richtig schlecht aus, gerade im Vergleich zu den anderen, aber: es hat sich durchgebissen und überlebt. Mittlerweile zwar immer noch recht klein, aber gesundheitlich gut davor - dem hatte ich immer die Daumen gedrückt, tapferes kleines Wesen. Der Totfund war im Vergleich dazu geradezu bestens in Form.
Eine andere Idee: Die probieren ja viel und waren auch in den Vorgärten unterwegs. Könnte es sein, daß es eine giftige Pflanze gefressen hat, die Leute pflanzen ja alles Mögliche an.
Möglich ist auch das und wurde schon dokumentiert, z.B. bei Efeu,was gerne genommen wird.
 

z/7

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Eibe? Das ist eine der verbißgefährdetsten Baumarten. Wenn die für Schalenwildmortalität verantwortlich wäre, würde die schon lang nimmer geäst. Rehe sind keine Pferde.
 
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Eibe? Das ist eine der verbißgefährdetsten Baumarten. Wenn die für Schalenwildmortalität verantwortlich wäre, würde die schon lang nimmer geäst. Rehe sind keine Pferde.
So pauschal kann man das nicht sagen.Eibenrinde ,was ja den Verbiß implitziert,ist fast unschädlich für Rehwild. Wenn Du z. B. eine Handvoll Eibennadeln verabreichst,haut`s jedes Reh um. Aber und jetzt kommts,Wild an sich nimmt Giftpflanzen ,die schaden ,kaum oder nur in geringsten Mengen auf. Die meisten Widerkäuer haben da einen "7.Sinn" dafür.
Viel gefährlicher waren da einst und sind heute noch Düngemittel auf Salpeterbasis.
 
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Rinde wäre Schäle, Reh schält nicht. Aber möglicherweise sind die Knospen tatsächlich auch weniger giftig als die Nadeln. :unsure:
 
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Bei Hirschartigen, Schafen & Rehen sowie Ziegen findet eine Gewöhnung an Eiben statt, so dass bei adaptierten Tieren letztlich große Mengen vertragen werden. Nicht adaptierte Tiere sind individuell unterschiedlich gefährdet.
Wurde aber in diesen Faden nur der des spekulativen Möglichkeiten wegen eingeführt.
 
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Hach, ich setz noch einen drauf. Zu den Eiben: wir haben hier in Bovenden einen der letzten Eibenbestände. Der zuständige FALeiter erklärte uns( Forstgenossenschaft), daß Rot und Rehwild problemlos diese Eiben verbeiße. Lediglich in regennassem Zustand geäste Nadeln führten gelegentlich zu kräftigen Durchfällen. Wie er das festgestellt hat weiß ich nicht.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß ich bislang 2 Kitze aus Handaufzucht verloeren habe. Sie waren in extrem gutem Ernährungszustand. Ich habe täglich für die beiden Kitze von Juni bis Anfang Oktober 20 L Triebe, Blätter, Blüten usw gesammelt und die wurden restloa aufgenommen. Zusätzlich hatten sie die Möglichkeit auf über 3 ha Gehegefläche natürliche Äsung zu suchen. Eicheln, Kastanien, Fallobst wie Zwetschen, Kirschen, Äpfel, Birnen zB.
Knall auf Fall waren sie innerhalb von 3 Tagen beide tot. Die Symptome ähnelten der Breinierenkrankheit bei Schafen. Das zweite Tote habe ich im TÄ Institut derUni Göttingen untersuchen lassen. Tatsächlich Breiniere. Wie auch bei inzwischen etlichen sehr gut entwickelten Sikahirschen.
Die Krankheit tritt fast ausschließlich bei gut bis sehr gut ernährten Tieren auf. Verantwortlich ist wohl eine sehr eiweiß- und stärkereiche Ernährung.
Der Tot tritt nach ersten Symptomen innerhalb weniger Stunden ein.
Bei der Sektion innerhalb weniger Stunden nach dem Tode zerlaufen einem die Nieren wie Brei aus den Händen. Daher der Name.
 
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Ja, waren auch immer die Stärksten, die auch schon bald geschmeckt hätten:mad:
Es gab Jahre, da traten Fälle auf und Jahre in denen nichts vorkam.
 
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