"Stinkenden" Keiler mitnehmen

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Wenn bei uns mal 1 Stück weichgeschossen ist, übernimmt es der Schütze. Ich verwerte davon Hals, Blätter, beide Rückenstränge, die von "oben" ausgelöst werden und die Keulen, wenn sie sauber sind. Filets, Lappen,Rippen gehen auf den Luderplatz..., d.h.nichts aus der Bauchhöhle wird verwertet.
 
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(y)(y)(y)
Falls es die Hunde überhaupt fressen. Viele haben da eine eingebaute Sicherheitsschleusse. Hab es in meinen "Kindertagen" ein paar Mal probiert, man wusste nichts von AK, die Hunde wären wohl eher verhungert. Dann hab ich nach der Wende in Sachsen gesehen, wie der riesengroße DD den Aufbruch des ÜL komplett verdrückt hat.

Was die Wahrnehmung angeht, vielleicht gibt es da doch ein Süd-Nord-Gefälle, wenn ich da den Dosenfisch denke.
Sicher haben früher auch unzureichende Fleischkühlung/-reifung sowie schlecht versorgte Weidwundschüsse viel dazu beigetragen.
Wie sagte mir mal ein Ökofunktionär: Wenn man alle Rehe weich schießt, dann wissen die Leute gar nicht das es anders schmeckt.
Der Tradionalist hat mich ausgeschimpft, als ich beim Aufbrechen nach der Drückjagd den grünen Teil der Wand weggeschnitten habe. "Da fehlen mir ja 2 kg beim Verkauf!"
All diesen Saubären haben wir es zu verdanken, wenn beim Absatz nix weiter geht. Da haben einzelne sehr viel kaputt gemacht.

Blödsinn! Es sind Deine Kunden, die Deine Ware sehen und deren Augen bei Deinem Angebot mitessen. Wir hatten schon zahlreiche Lebensmittelskandale. Hast Du jemals erlebt, dass der Verbraucher daraufhin sein Verhalten auch nur in der Nachkommastelle der Statistik nachhaltig gändert hätte?

Du bekommst die Kundschaft nicht vom Saubär vermittelt, sondern Du akquirierst sie Dir mühevoll über Jahre persönlich oder durch Empfehlung. Daran ändern weder ein noch tausend Saubären etwas. Ganz im Gegenteil. Deine Kunden sind froh, dass Du anders bist und sie bei Dir in guten Händen sind, außer Du selbst schweißt etwas ein, was nur ein Saubär so eingeschweißt hätte und wunderst Dich dann, dass die Kundschaft aus bleibt.
 
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Also jetzt erzähl mir besser nix über Wildbretverwertung es war jahrelang u. a. mein Job und da bring ich eine fünfstellige Zahl an Rot-, Reh- und Schwarzwild auf die Waage. Händleranteil von 0-10 %, fast alles an Endverbraucher über Einzelstücke oder zerwirkte Ware. Vom privat verwerteten Niederwild reden wir mal nicht.

Wie willst Du es fertig bringen, dass "Deine" Kunden erst mal "Deine" Ware sehen? Aufgrund nur einer! negativen Erfahrung - oft in jungen Jahren - verschwindet Wildbret komplett vom Speiseplan. Für die Schachtelwirtgeneration sowieso alles kein Thema. Es gibt ja ein großes Nahrungsangebot mit verschiedenem Fleisch. In jedem Supermarkt gibt es eine Ecke im Gefrierfach mit Wildbret. Dieses Angebot existiert einfach nicht bei vielen Leuten. Erst über Empfehlung und Aufklärung bekommt man einen Fuß in die Tür.

Der Durchschnittskunde ist normal über 50 Jahre alt und der neue, oft jüngere Kunde kommt aufgrund einer bewußteren Ernährung wieder auf die Wildbretschiene, dann geht es über Empfehlung, vielleicht auch mal über eine Fernsehsendung wieder weiter in die Breite.
Also nicht über Tönnjes herziehen, sondern jetzt die Chance mit Werbung nutzen, wie auch immer.

Die Meinung, Wild hat einen Wildgeschmack (erhöhte Schweißansammlung im Gewebe mit beginnender Fäulnis, Baktereien aus Magen- und Darmtrakt, ungenügende Fleischreifung, geschlechtsspezifischer Geruch) hält sich hartnäckig wie Malbaumteer an den Fingern. Über diese gedankliche Hürde muss man erst mal kommen. Demzufolge kommt man nur im geheimen Kunstgriffen die Sache genießbar. Davon hält aber unsere Gesellschaft nichts. Schnell muss es gehen, einfach muss es sein. Nichts darf mehr möglichst an ein totes Tier erinnern. Hier bei uns sind Pattys der absolute Renner. Gefroren je 4 Minuten auf den Grill auf jeder Seite, das schafft jeder Depp.

Das ist auch ein länderspezifisches Problem. Wenn wir in CZ unsere Tombola machen, dann freuen sich die jungen hübschen Bedienungen über einen Fasan in Federkleid oder eine Ente. Sie lassen sich lachend mit ihrem Gewinn für Facebook posten, unsere Discoqueens (Edelzicken) würden den Tierschutz informieren und eine Brechtüte verlangen. Im Osten ist Wildbret eine ganz normale Sache.
 
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ich wohne und jage direkt an der grenze NDS zu S-A. Die Akpeptanz für Wildprodukte ist in Sachsen Anhalt wesentlich höher als bei uns. Dort war Wildbret tlw.leichter Verfügbar als Sonntagsbraten aus Schlachtfleisch. Die Menschen kennen Wildgeschmack und dort werden auch größere Teile nachgefragt. bei Familienfeiern im Restaurant wird dort häufiger ein Wildschmorbraten serviert, statt Rinderbraten.
 
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Das ist auch ein länderspezifisches Problem. Wenn wir in CZ unsere Tombola machen, dann freuen sich die jungen hübschen Bedienungen über einen Fasan in Federkleid oder eine Ente. Sie lassen sich lachend mit ihrem Gewinn für Facebook posten, unsere Discoqueens (Edelzicken) würden den Tierschutz informieren und eine Brechtüte verlangen. Im Osten ist Wildbret eine ganz normale Sache.

Wenns nicht so traurig wäre würde der hier passen: :ROFLMAO:
 
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Hier bei uns sind Pattys der absolute Renner. Gefroren je 4 Minuten auf den Grill auf jeder Seite, das schafft jeder Depp.
So ist es. Darauf habe ich mich aber eingestellt.
Klassische Braten schneide ich schon garnicht mehr. Für manche Sachen bleibt eine Keule entwedrer mal ganz (Dutch Oven) oder das werden Schnitzel und Steaks draus geschnitten. Rücken genauso. Was noch geht sind Rippchen für den Grill und ansonsten alles was man wolft. Bratwurst, Hamburgerpattys etc. Die Schulter wird Gulasch oder Geschneteltes.
Das wird sehr gern genommen. Keine Arbeit mit dem Schinken, Keine Braten zuschneiden und abgepolstert vakumieren. Die Gerichte sollen schnell gehen. Geschnetzeltes, Schnell zu bratende Sachen und die klassischen Grilldinge. Das Wild keinen Wildgeschmack haben die schnell gelernt. Auch wenn es anfangs den Verdacht gab, gar kein Wild gekocht zu haben ;)
 
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Blödsinn! Es sind Deine Kunden, die Deine Ware sehen und deren Augen bei Deinem Angebot mitessen. Wir hatten schon zahlreiche Lebensmittelskandale. Hast Du jemals erlebt, dass der Verbraucher daraufhin sein Verhalten auch nur in der Nachkommastelle der Statistik nachhaltig gändert hätte?

Du bekommst die Kundschaft nicht vom Saubär vermittelt, sondern Du akquirierst sie Dir mühevoll über Jahre persönlich oder durch Empfehlung. Daran ändern weder ein noch tausend Saubären etwas. Ganz im Gegenteil. Deine Kunden sind froh, dass Du anders bist und sie bei Dir in guten Händen sind, außer Du selbst schweißt etwas ein, was nur ein Saubär so eingeschweißt hätte und wunderst Dich dann, dass die Kundschaft aus bleibt.



By the way und zum besseren Verständnis deines Ansatzes,
vermarktest du persönlich jährlich eine größere Anzahl an Schalenwild (mehr als 30 Stück Schalenwild) oder hängst du es doch nur in den Kühlraum eines Forstbetriebes?

Prinzengesicht
 
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By the way und zum besseren Verständnis deines Ansatzes,
vermarktest du persönlich jährlich eine größere Anzahl an Schalenwild (mehr als 30 Stück Schalenwild) oder hängst du es doch nur in den Kühlraum eines Forstbetriebes?

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Bei mir bliebe nix hängen, aber ich könnte ja selber schon locker 10-15 Stück im engeren Kreis verbrauchen. Langt eigentlich gar nicht, wenn man noch Weihnachtsgeschenke mitrechnet. Die gleiche Menge nochmal im privaten und beruflichen Umfeld locker und völlig ohne Werbung gegen Kohle. Mein Problem ist eher, dass ich das gar nicht schießen kann, was ich bräuchte. Zumindest jetzt noch nicht......
 
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, aber ich könnte ja selber schon locker 10-15 Stück im engeren Kreis verbrauchen. Langt eigentlich gar nicht, wenn man noch Weihnachtsgeschenke mitrechnet. Die gleiche Menge nochmal im privaten und beruflichen Umfeld locker und völlig ohne Werbung gegen Kohle. Mein Problem ist eher, dass ich das gar nicht schießen kann, was ich bräuchte. Zumindest jetzt noch nicht......



Bitte nicht permanent im Konjunktiv antworten("Bei mir bliebe nix hängen...aber ich könnte...was ich bräuchte"); meine Frage war sehr konkret und die Antwort ist sehr ausweichend.
Bin ich hier zwar schon durch andere User gewohnt, ich hatte dich aber noch nicht endgültig in diese Liste aufgenommen!
Also entnehme ich deiner Antwort logischerweise mal die Zahl null durch dich selbstvermarkteter Stücke Schalenwild, oder was!?!

Prinzengesicht
 
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Bitte nicht permanent im Konjunktiv antworten("Bei mir bliebe nix hängen...aber ich könnte...was ich bräuchte"); meine Frage war sehr konkret und die Antwort ist sehr ausweichend.
Bin ich hier zwar schon durch andere User gewohnt, ich hatte dich aber noch nicht endgültig in diese Liste aufgenommen!
Also entnehme ich deiner Antwort logischerweise mal die Zahl null durch dich selbstvermarkteter Stücke Schalenwild, oder was!?!

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Da musst Du differenzieren. Die Zahl "null" durch mich selbst erlegter und eigenhändig vermarkteter Stücke ist korrekt (daher der Konjunktiv), da ich alles selber brauche und der ein oder andere FB würde die Stückl auch gar nicht in höherer Anzahl abgeben, da die mittlerweile selbst lukrativ vermarkten.

Anderen beim Wursteln geholfen und dann vertickt, hab ich aber Einiges. Es macht mir nämlich Spass. Das waren schon viele Schlegl, Rücken, Gulasch-kg. Darüber führe ich allerdings kein Buch und deshalb kann ich Dir auch nicht sagen, was das an Stückln ist oder war.
 
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Da musst Du differenzieren. Die Zahl "null" durch mich selbst erlegter und eigenhändig vermarkteter Stücke ist korrekt (daher der Konjunktiv), da ich alles selber brauche und der ein oder andere FB würde die Stückl auch gar nicht in höherer Anzahl abgeben, da die mittlerweile selbst lukrativ vermarkten.

Anderen beim Wursteln geholfen und dann vertickt, hab ich aber Einiges. Es macht mir nämlich Spass. Das waren schon viele Schlegl, Rücken, Gulasch-kg. Darüber führe ich allerdings kein Buch und deshalb kann ich Dir auch nicht sagen, was das an Stückln ist oder war.


Danke!
Na das ist dann ja mal eine Aussage und die lässt dann auch entsprechende Schlüsse und Wertungen zu!
Meine Aussage "...hängst du es doch nur in den Kühlraum eines Forstbetriebes?" kam also nicht von ungefähr und ihre Bestätigung lässt sich auch aus den meisten deiner Posts auch zwischen den Zeilen herauslesen.
Unter vier Augen würde ich jetzt auch noch nach deiner jährlichen Schalenwildstrecke beim Forstbetrieb fragen...:cool:

Prinzengesicht
 
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Na das ist dann ja mal eine Aussage und die lässt dann auch entsprechende Schlüsse und Wertungen zu!
Meine Aussage "...hängst du es doch nur in den Kühlraum eines Forstbetriebes?" kam also nicht von ungefähr und ihre Bestätigung lässt sich auch aus den meisten deiner Posts auch zwischen den Zeilen herauslesen.
Unter vier Augen würde ich jetzt auch noch nach deiner jährlichen Schalenwildstrecke beim Forstbetrieb fragen...:cool:

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Selbstverständlich! Schlüsse und Wertungen sind i.d.R. Folge eines Denkvorganges, dessen Qualität unterschiedlicher Natur sein kann. ;) Ich wüsste nicht, dass ich irgendwo geschrieben hätte, bei den Staatsforsten zu jagen.
 
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Selbstverständlich! Schlüsse und Wertungen sind i.d.R. Folge eines Denkvorganges, dessen Qualität unterschiedlicher Natur sein kann. ;) Ich wüsste nicht, dass ich irgendwo geschrieben hätte, bei den Staatsforsten zu jagen.


Wenn du schon so offensichtlich Wortklaubereien liebst!
Das mit dem "Denkvorgang, dessen Qualität unterschiedlicher Natur sein kann" solltest auch oder vor allem du dann konsequenterweise möglichst tief verinnerlichen!
Ich wüsste nämlich auch nicht, das ich irgendwo geschrieben hätte, das du bei den Staatsforsten jagst!
 
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Wenn du schon so offensichtlich Wortklaubereien liebst!
Das mit dem "Denkvorgang, dessen Qualität unterschiedlicher Natur sein kann" solltest auch oder vor allem du dann konsequenterweise möglichst tief verinnerlichen!
Ich wüsste nämlich auch nicht, das ich irgendwo geschrieben hätte, das du bei den Staatsforsten jagst!
Na komm...
welche andere Jagdmöglichleit sollte man sonst im Hinterkopf haben, wenn man so eine Frage stellt und sich auch noch darin bestätigt sieht?
oder hängst du es doch nur in den Kühlraum eines Forstbetriebes?

Prinzengesicht
Und muss an erst selber vermarkten oder vermarktet haben, um sich Gedanken machen zu dürfen, wie man es am besten dem Endverbraucher schmackhaft macht?
 
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Na komm...
welche andere Jagdmöglichleit sollte man sonst im Hinterkopf haben, wenn man so eine Frage stellt und sich auch noch darin bestätigt sieht?

Und muss an erst selber vermarkten oder vermarktet haben, um sich Gedanken machen zu dürfen, wie man es am besten dem Endverbraucher schmackhaft macht?


Du, da gibt es auch zahlreiche Jagdmöglichkeiten bei Forstbetrieben, welche eben nicht staatlich sind; eben genau deshalb schrieb ich auch nichts von Staatsforst, sprich BaySF!
Von jagdlichen Eigenbewirtschaftungen der Reviere durch Jagdgenossenschaften oder einer Kommune brauche ich in Bayern Tätigen dann auch wohl nichts zu erzählen, auch da kann man sich einbringen.
Bin selber jedes Jahr bei 2 großen Privatforstbetrieben in Hessen und im angrenzenden NRW mehrfach auf Drückjagd und auch bei Sammelansitzen dabei, ähnliches gibt es mit Sicherheit auch in Bayern.;)
So what?!?

Zum zweiten Teil deines Post;
natürlich muss man nicht "erst selber vermarkten oder vermarktet haben, um sich Gedanken machen zu dürfen, wie man es am besten dem Endverbraucher schmackhaft macht?"
Nur wenn man man sich vorher Gedanken gemacht hat und dann zusätzlich auch noch die Praxis der Selbstvermarktung mal persönlich mit höherer Stückzahl und über einen längeren Zeitraum erlebt hat, dann wird das Gesamtpaket der Selbstvermarktung wahrscheinlich einfach ausgereifter und runder!


Gruß

Prinzengesicht
 

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