Stahlschrot vs Flinte

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N' abendzusammen,

Zur aufgehenden Entenjagd:

was passiert mit einer Flinte (12/76), die keinen Stahlschrotbeschuß hat,
aber mit diesem geschossen würde?

Oder anders, welche Teile der Flinte würden dabei besonders leiden?



Gruß, der OstWestfale
 
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du bist auf der sicheren Seite wenn du Stahlschrot nur unter 3,25mm 12/70 verwendest, dafür ist auch die normale 12/70er Flinte ohne Stahlschrotbeschuß ausgelegt.

siehe auch das Infoblatt vom Beschussamt Ulm.

PS: 3,2mm Stahlschrot 32g 12/70 normale Ladung (max.740bar) langen für Enten allemal, Bsp. Rottweil Steel Game

PPS: ich denke in Bln. ist gar keine Entenjagd - wenn du nicht vors Verwaltungsgericht ziehst - oder "wilderst" du in Brb. ? :wink:
 
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Der Stahlschrotbeschuss hat wenig Aussagekraft. Jede halbwegs stabile Flinte nimmt beim Beschuss keinen Schaden. Eine Flinte mit Stahlschrotbeschuss ist also nicht zwangsläufig robuster als eine ohne. In Amiland gibts etwas derartiges überhaupt nicht, ebenso keine Leistungsbeschränungen für Stahlschrotpatronen(in D darf die Vo 430m/s nicht überschreiten) und trotzdem verkraften deren Flinten den jagdlichen Einsatz.
Wenn man nicht gerade 500 Schuss aus dem Vollchoke abgibt wird sich die Waffe schon nicht beklagen zumal sie für einen erhöhten Gasdruck gebaut wurde(12/76).

Edit: Da war wohl jemand schneller...
Von Rottweil Steel Game würde ich dir allerdings abraten, habe selbst nur schlechte Erfahrungen damit gemacht und viel Schlechtes darüber gehört. Falls du nicht schon ne Patrone hast würde ich dir die Fiocchi 12/70 32g nahelegen.
 
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Tachzusammen,

Duncan schrieb:
du bist auf der sicheren Seite wenn du Stahlschrot nur unter 3,25mm 12/70 verwendest, dafür ist auch die normale 12/70er Flinte ohne Stahlschrotbeschuß ausgelegt.

PPS: ich denke in Bln. ist gar keine Entenjagd - wenn du nicht vors Verwaltungsgericht ziehst - oder "wilderst" du in Brb. ? :wink:

Das klingt doch mal beruhigend, halt ich mich nur von Magnumladungen fern.
Da ich kaum Niederwild jage, bin ich bei Flinten nicht so firm.

Ja, Berlin kann man jagdlich knicken, (Schwarzwildparadies :wink: )
aber es gibt ja noch den schönen Spreewald in der Mark Brandenburg,
und das noch viel schönere Mecklenburg.


@Rodney:
Das gute Stück hat 1/2 und Vollchoke.


Danke für Eure Antworten.

Nochmal (aus rein akademischen Interesse): Was würden die Stahlschrote beschädigen? Die 'Würgebohrung'?


Gruß, der OstWestfale
 

FM4

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OstWesfale schrieb:
Nochmal (aus rein akademischen Interesse): Was würden die Stahlschrote beschädigen? Die 'Würgebohrung'?

das würde mich auch interessieren. Gibts dazu irgendwelche dokumentierten Untersuchungen? Laut "Schießplatzwissen" soll sich der Choke (bei einer Flinte ohne Stahlschrotbeschuss) ringartig ausbeulen und ablösen?!

Hat schon jemand mit einer alten Flinte dahingehend Test gemacht?

edit: nur beim Vollchoke...
 
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Benutzt mal die SuFu hier - da gibt es recht auskunftsreiche Beiträge zu dem Thema!
 
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Ach so, noch etwas - der Hersteller meiner Flinte (12/76 mit Stahlschrotbeschuß) empfiehlt bei der Verwendung von Stahlschrot bzw. Tungsten-, Tungsten-Iron- oder Molyshot-Schrot keine Wechsel-Chokes der Größen 3/4 bzw. 1/1 zu verwenden! !

Also => Herstellerangaben beachten! ! !
 
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Die meisten WE-Patronen haben erhöhten Gasdruck ohne als "Magnum" ausgewiesen zu sein. Solche Patronen erfordern verstärkten Beschuss.
Den verstärkten Beschuss hat die Flinte ja aufgrund ihres Kalibers bereits. Vom Gasdruck her sind die 12/70er WEs also unbedenklich.
Die Waffe hat lediglich keinen Stahlschrotbeschuss. Trotzdem sehe ich keine Gefahr bei Verwendung der verstärkten WE-Patronen(12/70) aus dem 1/2-Choke-Lauf. Auch einige Schüsse aus dem Vollchoke wird sie überstehen. Man muss immer bedenken, dass es hier um den jagdlichen Einsatz mit relativ geringen Schusszahlen geht.
Laut Gesetz darfst du jedoch -soweit ich weiß- keine verstärkten Weicheisenpatronen ohne Stahlschrotbeschuss verschießen also betrachte meine Überlegungen bitte als rein theoretisch...

Solltest du sehr oft Jagdgelegenheiten auf Enten mit höheren Schusszahlen haben wäre aber wohl ne neue Flinte mit Wechselchokes und -für den Gesetzgeber- Stahlschrotbeschuss fällig, da schon 1/2Choke mit Stahlschrot sehr eng schießt
 
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Junger_Jaeger schrieb:
Den verstärkten Beschuss hat die Flinte ja aufgrund ihres Kalibers bereits. Vom Gasdruck her sind die 12/70er WEs also unbedenklich.

VORSICHT mit solchen Statements ...
Der Beschuß wird zwar mit erhöhtem Druck ... dem 1,3 fachen der üblichen Gebrauchsladung ... durchgeführt, der "verstärkte Beschuss" lt. Beschußamt ist jedoch noch darüber hinaus gehend, hier in D mit Adler und "V" gestempelt.
 
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Abbiatico schrieb:
Junger_Jaeger schrieb:
"verstärkte Beschuss" lt. Beschußamt ist jedoch noch darüber hinaus gehend, hier in D mit Adler und "V" gestempelt.

... und der sollte auf einer 12/76er-Flinte (von der ja oben die Rede war) drauf sein.

Aber aus Vollchoke WE verschießen ist imho nicht wirklich sinnvoll, weil WE doch (zumindest nach meinen beschränkten Erfahrungen) deutlich enger schießt als Blei. Da Du gleichzeitig nicht so weit schießen kannst wie mit Blei (wegen des niedrigeren spezifischen Gewichts des Materials) könnte ich mir vorstellen, dass Du das Wild etwas "zerhackst".

BTW: Was die Amis und die Höländer mit Ihren Flinten machen oder auch nicht, interessiert den dt. Gesetzgeber nicht. Wenn also mit Munition, die nicht für die entsprechende Waffe zugelassen ist ein Unfall geschieht, wird die Versicherung des Schützen mit Sicherheit versuchen, dass gezahlte Geld vom Schützen zurückzufordern. Als Grundlage könnte hier unter anderem das Infoblatt über Stahlschrotverwendung des Beschussamtes Ulm dienen, von daher würde ich mich in Deutschland schon lieber daran halten. (Ob die Versicherung dann Recht bekommt, ist was anderes, aber die haben einen elendig langen Atem, wenns um ihr Geld geht...

Wenn also WE aus nicht_WE-Flinte, dann besser im Rahmen des da beschriebenen
 
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FM4 schrieb:
das würde mich auch interessieren. Gibts dazu irgendwelche dokumentierten Untersuchungen? Laut "Schießplatzwissen" soll sich der Choke (bei einer Flinte ohne Stahlschrotbeschuss) ringartig ausbeulen und ablösen?!

Hat schon jemand mit einer alten Flinte dahingehend Test gemacht?

edit: nur beim Vollchoke...

Beschrieben wird eine derartigen (als kosmetisch bezeichnete) Beschädigung auf der Webseite von Browning USA im FAQ bei der Frage, ob die alten Brownings WE-geeignet seien:

3. DO NO USE ANY STEEL SHOT LOADS: The Belgian-made A-5, Superposed, Leige, and other Belgian Over/Under models, Double Automatic, American-made A-5 and all other models not listed in category 1 or 2. Note: Belgian Auto-5 barrels are interchangeable with the new Invector barrels which are made in Japan. With this new Invector barrel installed on the Belgian-made Auto-5 receiver, steel shot loads can be used.

DAMAGE: In not all, but a number of instances a very slight ring will develop about 1 1/2" to 3" rearward of the muzzle. This ring is about .005 of an inch above the plane of the barrel, completely encircling the barrel. From our tests we could determine no adverse effect on pattern or shot velocity because of this ring. Our conclusion is that the most significant objection, the slight ring, is entirely cosmetic. This "ring" effect does not affect the function or safety of the firearm.

Ähm - Test? Ich werde ganz sicher nicht anfangen, aus meiner B25 WE rauszuhauen, um zu sehen, ob Browning richtig liegt - nicht wirklich!
 
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http://www.baschieri-pellagri.com/uk/ca ... PAC25.html und http://www.baschieri-pellagri.com/uk/ca ... PAC24.html
Da können sie sehen das das unterschied zwischen 12/70 mit 1370 bar beschuss und 12/76 gar nicht mehr so gross ist.
Was wir in Holland machen ist tatsächlich NICHT in ordnung (kein scherz, ich meine es wirklich!). Hier schiesst man rücksichtlos 1050 bar patronen aus normal beschossenen flinten... Und bisher ist KEINER dabei verletzt oder getötet worden :? Flinten explodieren nicht so einfach, die arbeitsdruck der magnumpatronen liegt fast gleich an die beschussdruck vom normalbeschuss. Die lebensdauer wird aber kurzer da die belastung höher ist, aber das ist ganz normal. Was die stahlschrotprüfung aber meint ist mir undeutlich...

Gruss, R.
 

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