Sam, ein PRT war mit 5 Monaten nicht vermittelbar wegen Überaggressivität und der kleine Mistkerl war echt böse, eine junge Frau hatte ihn angeschafft und 8 Wochen später war die Wohnung verwüstet, die Beziehung am Arxxx, der Kleine war nicht König, sondern Gott und in einer Pflegestelle.
Auf einer Internetseite wurde ich auf ihn aufmerksam und nach ersten Telephongesprächen bin ich mit meinen Hunden und meiner damaligen HD zu der Pflegestelle gefahren.
Meine Hunde frei bei Fuß, geht die Haustüre auf und der Kleine stürzt ansatzlos auf meinen Rüden los. Mit einem "Geh zua" lies ich dem freie Hand und er hat den Übeltäter in die Ecke geschmissen.
Dieser wusste gar nicht, wie ihm geschah und ich machte mich schon bereit wieder umzudrehen, Tierschutz...........
Aber die Betreuerin war echt gut drauf und ein "Das braucht der schon lange mal" machte die Sache klar.
Ich habe dann im Haus den Hund genauer anschauen wollen, da fängt der an zu beißen, aber richtig. Mit einem beherzten Griff habe ich den Racker dann an meine Brust gedrückt und ihm so richtig die Luft raus gelassen, er machte riesen große Augen und lies sich anstandslos untersuchen.
Seit dem sind wir Freunde.
Klein Sam ist bei uns eingezogen, wurde so gut es ging sozialisiert, machte eine Brauchbarkeitsprüfug und startete danach mit in die Saujagd Saison.
Bei seinem ersten Einsatz dann der Hit:
Ausgerüstet mit Garmin und Signalhalsung ging es aus der ersten Dickung mit herrlichem Fährtenlaut hinter dem ersten Reh nach, also ausbaufähig. Der Laut entfernt sich und auf dem Garmin sehe ich wie klein Sam etwa 400m entfernt plötzlich stehen bleibt. Pfeifen und rufen nutzt nichts, das Signal steht. Da die nächste Dickung in seiner Nähe liegt, bewege ich mich auf das Signal zu, immer wieder rufend und pfeifend, nichts, obwohl der Apell sonst sehr gut ist. Endlich stehe ich vor einem Brombeerverhau, 30m vor dem Signal und kein Sam reagiert, Mist, der hat wohl das Garmin verloren............
Also mit dem Rest der Hunde weiter und etwa 3 Stunden gejagt, das Garmin kann ich nach Ende der Jagd auch noch holen und den Hund bringt sicher einer mit zum Streckenplatz wenn er den Anschluß nicht mehr findet.
Leichter Schneeregen setzt ein, wird im Laufe der Jagd immer stärker und zum Ende der Jagd bekommt Anton auch noch einen Cut von einer Sau auf dem Schlegel. Da die bekannte Tierärztin im Treiben sitzt, frage ich die ob sie den Hund verarztet, was wir auch getan haben und mit zwei Klammern auf Antons Schenkel gehe ich mit den Hunden zum Auto. Mittlerweile "Saichnass" wie es bei uns heisst, suche ich in dem Brombeerverhau nach dem Garmin. Mit dem Saufederstecken die Brommbeeren niederdrückend kämpfe ich mich durch zum Signal. Und wie ich so schaue und suche, kommt doch das kleine Aas unter einem Fichtenanflug raus, gähnt mich an, streckt sich und ist furztrocken.............
War ich sauer, das kann sich gar kein Mensch vorstellen.
Das war aber nur ein kleiner Aussetzer, mittlerweile ist Sam ein äußerst zuverlässiger Saufinder und trotz einiger Macken, die ich ihm nicht austreiben konnte ein vollwertiges Mitglied der Bausaujäger.
Bausaujäger