Ja, vllt könnte man mit weniger Einsatz das Fleisch, was man Essen will beim Biobauern erwerben. Aber dann habe ich den Akt des Tötens noch immer ausgelagert. Ich verstehe die Aussage von ihr so...
"Wenn ich Fleisch essen will, dann soll es A) natürlich sein und B) schulde ich es dem Tier, es selbst zu töten - weil ich nur dann das Lebensmittel Fleisch auch entsprechend wertschätzen kann."
Und das ist doch der größte Knackpunkt, egal was ich esse. Die zum Teile fehlende Wertschätzung des Lebensmittels, da die Arbeit, es erst dazu zu machen, vollkommen ausgelagert ist (ja, auch Obst und Gemüse bedeutet Arbeit... und nen nicht der EU Norm entsprechenden Apfel aus dem eigenen Garten esse ich dennoch gerne, wenn ich weiß, was es bedeutet den Baum zu schneiden und zu pflegen, zu ernten und, ja auch dass, gegen Konkurrenten zu verteidigen - Stichwort Wühlmäuse).
Jetzt könnte man zwar noch sagen, dann soll sie es halt schlachten und nicht erjagen... aber ich glaube als Privatperson sein Tier selbst zu schlachten geht in der EU so gut wie gar nicht mehr... da ist jagen einfacher.
Ich finde diese Position vollkommen in Ordnung, ebenso wie die eines Vegetariers, der mit dem Hinweis, er könne kein Tier töten und deswegen als Konszequenz auch kein "fremdgetötetes Fleisch" mehr isst.
Beide Positionen sind für meinen moralischen Standpunkt in Ordnung.
Auch in meinem Bekanntenkreis sind viele, die ihr Fleisch im Supermarkt oder beim Metzger kaufen, mich aber schief angucken, wenn sie mitkriegen, dass ich z.B. gestern nen Reh geschossen hab. Mit dem Hinweis, dass das Reh vmtl. das glücklichste Leben von allen zum Fleischerwerb getöteten Tieren hatte, können sie dann aber Leben. Weil Vieh mit Weideschlachtung sucht man bei uns vergeblich... und selbst die kommen nicht von ihrer Weide runter
WMH