gipfl, Dein mail von 10:03 in Sachen Jagdgegner und verludertes Stück: Etwas weltfremd ist dies schon. Es ist, wie Jon geschrieben hat. Und es ist auch im Norden, wo es eine weit bessere SH-Abdeckung gibt, so. Ganz einfach weil der Erfolgsschnitt bei Profis in etwa bei 40 bis maximal 60 Prozent liegt. Mehr ist realistisch nicht drin. Es wird immer trotz Hundeeinsatz verluderte Stücke geben. Wichtig ist doch eines: Dass man es mit dem bestmöglich verfügbaren Hund versucht hat.
Oben Geschriebenes von Jon stimmt daher zu 100%. Das ist die Praxis. Ich hatte selbst schon einmal das Pech: Jagdgast auf den bisher stärksten Bock schoss diesen an. Mein Hund tot, kein Mitpächter, kein BGS-Inhaber hatte einen Hund. Kein befreundeter HF hatte Zeit. Wirklich eine Verkettung unglücklicher Umstände. Über Nacht regnete es … also keine Chance. Die in Büchlein ehrenhaft propagierten Nachsuchen am nächsten Tag sind bei Hochwild gemessen an den gefundenen Stücken long-gone und bei Rehwild ohnehin völlig kontraproduktiv. Der Bock wurde nie mehr gesehen oder gefunden.
Sicher, man kann nun über Theorie (Gesetzesvorgaben) philosophieren. Das ist etwas für Theoretiker, aber GsD sieht es die UJB anders: Man kann von keinem HF erwahrten, dass er 24 h am Tag wartet, bis ein Anruf kommt. Und selbst wenn ein Hund pro Revier vorgeschrieben ist, wenn dieser ausfällt, ist das gesetzlich auch kein Problem. Den Fall hatte ich. Hauptsache man hat einen Jäger zur Hand, den man anrufen kann. Wenn man`s versucht hat, wenn dieser keine Zeit hat und auch ein Dritter verhindert ist, ist gesetzlich alles i. O.!!
Also bitte mal zur Praxis kommen, überlegen, was realistisch möglich ist und sich nicht immer selbst mehr auferlegen und besser knebeln, als dies gesetzlich ohnehin schon der Fall ist.
Und noch eines hat mir von Jon ausgesprochen gut gefallen: Am Ende ist es schxxegal, welcher Hund das Stück gefunden hat. Man sollte sich weit mehr auf Ausbildungsunterstützung konzentrieren, als auf Rasse-Wahn, denn damit ist spätestens dann zu Ende, wenn es schlichtweg keinen Spezialisten zum Abruf gibt.
Hauptsache, man hat das Stück. Das zählt am Abend für den Beständer. Im vermeintlichen Nebel der Alt-Tradition schwelgend, sehen viele Führer nur noch ihren begrenzten Horizont. Nicht wegzuleugnen ist aber, dass gemessen an Stücken weit (!) mehr Wild von abwertend belächelten Hunden gefunden wird und dass es auf Hochwild-DJ bereitstehende Gespanne mit Nicht-Schweisshunden am Riemen gibt. Tendenz stark steigend. Warum? Weil seit 15 Jahren bekannt ist, dass die Schwarzwildstrecken steigen, die Traditionsvereine es aber versäumt haben, Neuland, Neumitglieder zu gewinnen. Ich weiß von einer Führerin, die ist mit ihrem "Hühnerhund" richtig stark. Ein anderer schreibt hier mit. Brauchen sich einem Vergleich nicht zu scheuen, sind sehr angenehme Menschen und Jäger und werden gerne geladen.