Schwarzwildkirrung: Tipps und Tricks

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Kann ja mal vorkommen, dass die Sauen jeden Tag kommen. Zwischen den Mondphasen z.b. aber sobald dann eine Chance besteht muss es knallen und wenn in der selben Mondphase die nächsten da sind wieder.
Kirrungen sind laut Gesetz schon Schussplätze.
Orte mit Futtermengen die Tiere satt machen und an denen nur jedes Schaltjahr mal geschossen wird sind Fütterungen bzw. Masttröge. Ein gefundenes Fressen auch für manchen Jagdgegner und absolut ärgerlich für die, die Kirrungen dafür benutzen wofür sie gedacht sind, weil sie mit in ein falsches Licht gezogen werden.
 
A

anonym

Guest
Stimmt wohl, das man in den stockdusteren Nächten zwischen den Mondphasen nicht jagd.
Das ist bei mir auch so und auch wohl bei den meisten anderen Jägern.
Gerade aber diese dunklen Nächte sind es, in welchen die Sauen gern raus auf den Acker ziehen.
Sie vorher an der Kirrung zu beschäftigen, ist sicher nicht verkehrt.
Und wenn sie sich an diese gewöhnt haben und sie immer wieder aufsuchen, kommt man meist auch wieder zum Erfolg, wenn sich das nächste Büchsenlicht einstellt.

Bei mir dauert so ein Ansitz heutzutage meist auch 4-6 Stunden.
Früher, als ich noch der Meinung war, ich bräuchte nicht nur eine, sondern 2 oder 3 Kirrungen, da saß ich oft an der falschen Stelle. Als junger Mann konnte ich auch mal die ganze Nacht durchsitzen.
Heute aber hab ich schon Probleme überhaupt 3 Nächte in Folge bis um 1 oder 2 sitzen zu bleiben.
Bin dann ja erst um 3 wieder zu Hause und um halb 4 im Bett.
Meist ist dann ja auch wieder Arbeit angesagt, außer Sa. u. So.
Am nächsten Tag muss ich dann wieder einige hundert km mit dem PKW fahren.
Außerdem ist es ja auch nicht immer die ganze Nacht hell. Da ist es schon wichtig, die hellen Stunden da anzusitzen, wo man die besten Aussichten auf Anblick von Sauen hat.

So wie ich das hier im Forum mitbekommen habe gibt es auch viele Jäger, für die Wildschaden aus den verschiedensten Gründen keine Rolle zu spielen scheint. So was gibt es bei uns auch, auf dem Gebiet der Bundesforst zum Beispiel. Die erlegen da im Schnitt ca. 0,3 Sauen je 100 ha. Das ist dort praktisch ein riesiges Sauen-Schutzgebiet. Wildschaden spielt da keine Rolle und die Lamettaträger jagen halt lieber auf den Hirsch. Der zuständige Förster mit seinen wenigen Leuten schafft halt nicht mehr, zumal Kirrung dort verboten ist. Mit Kirrungen wäre es auch für die dort leichter, so sagt er. Da das aber verboten ist, fallen halt nur wenige Sauen. Wenn wir im Feld so jagen würden, wären wir längst nicht mehr Pächter, das machen die Bauern nicht mit.
Um bei den Bauern zu bleiben: Die Bauern erwarten von uns, das wir uns Mühe geben bei der Wildschadensabwehr und demzufolge auch eine ordentliche Schwarzwildstrecke. Sonst verpachten die an jemand anderen, an solche Leute, die das hinkriegen. Wir erlegen demzufolge je 100 ha. 4 bis 7 Sauen.
Ohne Kirrung geht das überhaupt nicht.
Und ohne Ansitz auf der Totschiesskiste auch nicht, denn wir können es uns nicht erlauben, nachts nur bei schönem Wetter zu jagen. Gerade bei Sauwetter kommen ja die Sauen.
 
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Stimmt.Das Problem "Sauenschwemme",was immer auch das heißen soll,ist zu nicht geringem Teil auf die Aktivitäten in Landes -,Bundes- u. Privatforsten zurückzuführen.Bis auf wenige Monate im Jahr finden wir hier immer öfter ungestörte Sauenvermehrungsbereiche.Das trifft ebenso auf die stetige Zunahme jagdfreier Gebiete(NG,FNG....) zu.Das jüngste Bsp. Bitterfeld zeigt das deutlich. Aber nicht nur Sauenruhezonen entstehen dort,sondern Vermehrungspotentiale für Waschbär und Enok.
Eine halbe Handvoll DJen kann den Sauenbestand nicht regulieren.
 
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Meine Erfahrung ist es, dass es die absolute Regelmäßigkeit des Kirrens macht ! Täglich kirren, kleine Mengen an einigen aber nicht zu vielen Kirrungen.

Wenn die Sauen wissen, dass jede Nacht was daliegt, kommen sie.... sie gehen von Kirrung zu Kirrungen, sind die ganze Nacht in Bewegung und man hat gute Chancen eine zu erwischen.

Menge: ein kleines Eimerchen voll langt total - das ist vll 1- 1,5kg Mais?
Davon die hälfte auf die Kirrung selber, ca 500g, Kirrungssteine drauf...
und der Rest, nochmal so ca 500g, wird in einem Halbkreis außen herum um die KIrrung in den Schnee oder matsch fein verteilt... damit sich die ROtte verteilt und die Sauen was zu tun haben.

Was sollen denn mehr als 3kg Mais bewirken? dass sie länger zum Fressen brauchen und du mehr Zeit hast?

Die SAuen nehmen die Kirrung beruhigter und lässiger an, wenn sie die Erfahrung machen dass dort jede nacht zielsicher was liegt - nicht die Menge ! 3kg und mehr würde ich als Sauenfütterung sehen - va wenn du mehrere "Kirrungen" mit so viel Mais im Revier hast.
Lieber mehrere Stellen mit eher wenig Mais, die aber täglihc abgeklappert werden.

Und wem Wildkameras auswerten zu viel ist: wir haben diese Wilduhren- super praktisch. Einmal Zeit ablesen, wieder neu stellen. Fertig. Dauert 30sek. Wenn überhaupt. Und anhand der Fährten sieht man ja, obs eine große Rotte ist , oder eine einzelne grobe Sau, oder ein paar verirrte Frischlinge.

Außerdem machts ja die Herausforderung, die die Würze in die Saujagd bringt!
Nur eine Kirrung, mit einem 10kg Maisbuffet, und dann auch noch ne Wildkamera dran wo man vom Sofa aus die Sauen beobachten kann...ist meiner Meinung nach keine "Jagd".
Außerdem, was machst du wenn du dort an der Massenkirrung was schiesst? Dann sind se weg...
Wenn du aber mehrere "sichere" Kirrplätze hast, verzieht sich die Rotte nach dem Knall, aber wechselt in der nächsten Nacht auf einen anderen Kirrplatz.
Und dann kannst du ein weiteres STück rausschiessen... =)

Wir haben auch die Beobachtung gemacht ,dass Kirrungen direkt an Einständen/Dickungsgrenzen nicht so gut im Langzeitverlauf sind wie die Kirrungen, die etwas weiter weg sind.
Fällt eine Sau an einer Kirrung direkt neben der Dickung, dann ist die Dickung auch lange Zeit verbrannt, bei erfahrenen alten Bachen manchmal sogar für immer. Blutbad im Wohnzimmer der SAuen nehmen sie einfach übel.
Wenn die Rotte aber in Bewegung ist ,durch den Wald geistert, und es kracht dann und ein Rottenmitglied fehlt hinterher- bleiben sie trotzdem meist Standorttreu, suchen sich halt einfach nur eine neue Lieblingskirrung.
So kann man gerade aus größeren Rotten über das Jahr hinweg mehrere Stücken erlegen...
Spielt bei uns mit tendenziell sehr großen ROtten eine wichtige Rolle ! (Groß heißt 25 und mehr Stücke im Regelfall, mehrere dicke Bachen...)

Außerdem noch für den Jäger: Wind wurde ja schon als wichtiger Ortsfaktor genannt, genauso wie der Mond.
Das unterschreibe ich auch absolut - nichts ist ätzender als ein prächtiger Mond, der einen von frontal bescheint, so dass man als Jäger shcön auf dem Präsentierteller sitzt und die Sauen selber im DUnklen stehen... da sieht man null durchs ZF! Macht keine Freude...

Wenn man mehrere Kirrungen betreibt, finde ich es auch sinnvoll wenn man die nach unterschiedlichen Windrichtungen ausrichtet. Damit man bei bestimmten Winden, die für eine KIrrung vielleicht nicht so gut sind , eine andere passende Kirrung zur Auswahl hat. Also nicht alle Kirrungen zb nach Westwind ausrichten...
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
;1733768 schrieb:
Ich hab früher immer eine Brechstange genommen.

Einfach einstechen und dann drehen, so daß ein sanduhrförmiger Hohlraum entsteht. Mais einfüllen - fertig.

Die Brechstange hab ich immer am Sitz gelassen.

Alternativ geht auch ein Stück Baustahl (angeschliffen) - billiger geht´s eigentlich nicht mehr.


rechy


Aus : http://forum.wildundhund.de/newreply.php?do=newreply&p=1733768



War alles schon mal da.;-)

Drei, vier Löcher pro Kirrung, verteilt auf einige Meter-fertig.

Wenn du ansitzt noch eine Hand voll Walnüsse drüber, als Alarmsignal ;)



CdB
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Fex

Moderator
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Wir haben unsere Kirrungen seit letztem Jahr komplett auf Eingraben mit dem Kirreisen umgestellt. Ergebnis (auf den Wildkameras dokumentiert) ist eine deutlich längere Verweildauer an der Kirrung und das Graben kommt dem Instinkt der Sauen entgegen (Wohlfühlfaktor).

Wir stellten hierbei auch fest, dass die vorhandenen Kirrkisten, Gehwegplatten etc. gar nicht mehr angegangen werden...
 
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Menge: ein kleines Eimerchen voll langt total - das ist vll 1- 1,5kg Mais?
Davon die hälfte auf die Kirrung selber, ca 500g, Kirrungssteine drauf...
und der Rest, nochmal so ca 500g, wird in einem Halbkreis außen herum um die KIrrung in den Schnee oder matsch fein verteilt... damit sich die ROtte verteilt und die Sauen was zu tun haben.

Du weißt es sicherlich auch, dass man nur1 kg pro Kirrung ausbringen darf und auch nur so dass kein anderes Wild daran kommt.
 
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Manchmal kommt es auch vor, dass die Mäuse den eingebuddelten Mais in ihren Wohnungen bevorraten, wenn grad keine Sauen da. Was ein Spaß für die Sauen, dann den Mais samt Mäusen aus den Wohnungen zu puhlen...:twisted:
 
A

anonym

Guest
Stimmt ja soweit, Diana.
Nur bin ich eben berufstätig und zwar nicht als Berufsjäger oder Förster und ich bin, dienstlich bedingt, auch nicht jeden Tag zu Hause.
Täglich kirren geht also bei mir nicht.
Das passiert meist nur am Wochenende, weil abends kirren das Wild nur vergrämt.
Deshalb die Maistrommel, damit das Kirrgut nicht schon nach einem Tag alle ist. Es muss halt länger reichen.
Und bei uns gilt für die maximal auszubringende Menge als Richtwert 1 Rucksack voll.
Jägerhandy in der Maistrommel und Fotos von der Kamera an der Lecke liefern mir währen meiner Abwesenheit Richtwerte dafür, wann die Sauen rings um die Kirrung in Gange sind.
Ich kann dann besser entscheiden, ob ich vermutlich besser in der Zeit von 20 Uhr bis 1 Uhr oder doch besser von 22 Uhr bis 3 Uhr ansitzen sollte. Oder schon um 18 Uhr, was auch vorkommt. Nur mal als Beispiel.
 
A

anonym

Guest
Im Wald kirre ich übrigens überhaupt nicht und ich jage auch nicht im Wald.
Ich bejage ein Feldrevier mit nur etwas Wald (bewaldetes Nierdermoor mit etwas Wiese rings herum). Das Moor dient als Einstand, wenn Sauen in mein Revier eingewechselt sind. Den Wald betrete ich nur wenn ich nachsuchen und Wild bergen muss, sonst gar nicht.
Da ich auf dem sich an die schmale Wiese anschließenden Acker nicht kirren kann (die Bauern würden mich für verrückt erklären), bleibt also für die Kirrung nur die Wiese, welche um das Moor herum verläuft.
Da mein Ansitz nicht die ganze Nacht hindurch dauern kann versuche ich also die Sauen gleich dort hin zu locken, wohin ich sie haben will. Nützt aber nicht immer was, denn sie sind eben manchmal auch im Nachbarrevier (die Grenze verläuft durch den Wald und der geht dort weiter).
Wird die Kirrung gerade nicht angenommen, sitze ich dort auch nicht an sondern weiter draußen in der Feldmark. Falls die Sauen dann nicht gerade das Nachbarrevier bevorzugen gehen sie vermutlich auf dem Acker nachts irgendwo ins Gebräch und ich suche mir dann je nach Windrichtung und Wetter entweder dafür einen der offenen Sitze oder eben eine der 4 geschlossenen Kanzeln aus.
Am Wochenende wird vormittags abgefährtet um zu sehen, wo die Sauen sich in den letzten Tagen auf dem Acker bevorzugt aufgehalten haben bzw. welche Fernwechsel belaufen wurden.
Sonntag wird vormittags geprüft, ob die Maistrommel wieder neu beschickt werden muss oder ob sie noch voll genug ist für die nächsten Tage.
 

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