Schwarzwildbejagung im reinen Waldrevier??

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Habe auch jahrelang in einem reinen Waldrevier mit hohem Freizeitdruck gejagt. Wir haben damals mit Wildkameras und Wilduhren versucht, das Wanderungs- und Zugverhalten der Rotten zunächst nachzuvollziehen und dann auch zu prognostizieren. Das Ergebnis war - kurzum - NULL! Das heißt wir konnten keine Systematik in das Verhalten bringen und auch keine großen Muster erkennen.

So war es bei uns auch. Wir hatten am Ende Hunderte Daten und Fotos. Aber eine Regelmäßigkeit konnten wir nicht erkennen. Einziger Unterschied zu deiner Schilderung: es bestand kein hoher Freizeitdruck.

Die anderen acht von dir aufgelisteten Punkte kann ich ebenfalls unterschreiben. Allein der Glückstreffer am Abend - da habe ich andere Erfahrungen gemacht.

Guter, hilfreicher Beitrag von dir!

Gruß und WH
 
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Eventuell hilft dir auch ein Tarnnetz. Die für die Krähenjagd sind da ganz gut um sie spontan zwischen zwei Bäume zu hängen
 
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Eventuell hilft dir auch ein Tarnnetz. Die für die Krähenjagd sind da ganz gut um sie spontan zwischen zwei Bäume zu hängen

wenn, dann ein "Geruchsnetz" - sofern vorhanden...

Optisch sind Sauen unproblematisch, die kann man anpirschen bis 12-15 Meter, bevor die einen sehen.
Aber wehe, der Wind paßt nicht, oder Du bist zu laut.
 
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wenn, dann ein "Geruchsnetz" - sofern vorhanden...

Optisch sind Sauen unproblematisch, die kann man anpirschen bis 12-15 Meter, bevor die einen sehen.
Vielleicht wenn se am brechen sind.
An der Kirrung hatte ich aber schon ein paar mal das Gefühl, dass sie erstmal schauen ob sich was verändert hat.....
 
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Wenn sie im Gebrech stehen kein Problem da sind sie beschäftigt. Wenn ich allerdings mit Klappstuhl am Wechsel sitze ist mir ein Tarnnetz drumherum lieber. Du sitzt ja fast auf Augenhöhe und ich glaub auch nicht das du immer im Anschlag dort sitzt, also musst du dich wohl oder übel bewegen. Deshalb lieber ein Tarnnetz mit dabei und gut ist.
 
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In den Revieren in denen ich jage ist relativ wenig Wald vorhanden. Dennoch erlege ich auf diesem kleinen Teil, ~200ha, jedes Jahr 2-3 Sauen im Wald auf dem Frühansitz.

Lässt sich sehr gut mit Bockansitz oder Rotwild verbinden.

Edit: Bei uns sind es dann aber die Rückwechsel aus dem Feld, hier sitze ich nicht direkt am Rand sondern mitten im Bestand. Hat den Vorteil das weniger Sauen im Schummerlicht durchschlüpfen, da Sie etwas länger brauchen bis Sie dort ankommen.

Wmh
 
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... es wird viel geschrieben und verkauft zur Jagd auf Sauen. Die wichtigste Erkenntnis fehlt leider immer wieder. DIE typische Sau existiert einfach nicht. Und auch nicht DIE erfolgreiche Form der Bejagung oder DAS Revier.
Sauen selbst sind alt oder jung, klug oder dumm, hungrig oder satt, männlich oder weiblich, hormonell unter Dampf oder nicht, und so weiter und so fort. Dazu kann das Angebot an Fraß gut oder schlecht sein, die Räude grassiert haben oder ein Tierfreund oder der Reviernachbar mit Fleischabfällen, Brot und Kuchen locken. Im stadtnahen Raum kommen Sportler aller denkbaren Richtungen rund um die Uhr dazu, Wilderer, Waldpädagogen, EventGastronomen, Ferienlager, Geocacher oder regelmäßige Hochzeiten mit Feuerwerk usw.

Meine Empfehlung - beobachten, studieren, probieren. Nichts gegen die Erfahrungen alter Hasen. Aber wenn die Trickkiste nicht ausreicht, müssen neue her. Wenn Sauen flexibel und Jäger berechenbar sind (bekannte Kanzel, Uhrzeit, Lichtverhältnisse), dann wird die Jagd nur funktionieren, solange der Hunger größer ist, als die Angst. Sobald bezüglich Fraß Alternativen existieren, bricht das System zusammen.

Kanzeln sind natürlich bequemer, als mobile Sitze oder ein Hocker unterm Hintern. Aber bevor ich mir bei zig bequemen Ansitzen den Frust hole, bewege ich mich lieber, mache mich selbst unberechenbar. Im Umfeld von Städten kann man je nach Wolkenlage auch bei Neumond jagen. Gibt es keine Wolken, reicht gute Optik immer noch bis zu fünf Meter weit. Stimmt der Wind und male ich mir Chancen aus, probiere ich auch das.

Der wichtigste Punkt bezüglich Jagderfolg aus meiner Sicht - dranbleiben und weiter probieren. Die Sau hat eine gute Nase, der Jäger das größere Hirn. Gewohnheiten ja - solange sie funktionieren. Ansonsten - Veränderung, Anpassung, Versuch. Ich bejage einen kleinen Streifen Wald im Stadtbereich, ein bis zwei km vom Marktplatz entfernt. Wenn es schlecht läuft, komme ich acht Monate lang nicht zu Schuss. Im letzten Jahr lief es sehr gut mit 24 Sauen (auf 30 ha, nur Einzelansitz).

Zum Versuch zählt für mich auch die Überprüfung "bewährter" Empfehlungen:
Beispiel Wildkamera. Wenn ich die aus reinem Experimentiergeist an einer sehr gut angenommene Kirrung installiere und das Wild plötzlich ausbleibt - ??? - ja, dann funktioniert der Scheiß nicht. 210 Euro für die Katz. Die LEDs für Nachtaufnahmen wurden von den Sauen erkannt. Steht in keiner Fachzeitschrift - ist aber so. Kamera weg, Sauen wieder da.
Beispiel Sitze und Drückjagdböcke (bei hohem Freizeitdruck). Ich habe die alten zerstört und die anderen verschenkt. Weg damit. Seitdem hocken keine Pärchen mehr drauf, um den Sonnenuntergang zu genießen und die Kinder haben keine Klettergerüste mehr. Ein mobiler Sitz tut's auch für zwei Tage.
Beispiel Jagdzeiten. Ich trage die Zeiten der Kirruhren in einem GoogleKalender ein. In der Monatsansicht kann ich dann versuchen, Muster zu erkennen. Verschiebt sich der Besuch an verschiedenen Wochentagen/Wetterlagen/bei Fußballspielen oder in Abhängigkeit der Trainingszeiten vom Hundeverein. Temperatureinbrüche lassen die Sauen bei mir oft bis zu zwei Stunden früher kommen. Und Temperatureinbrüche werden angekündigt ...
Beispiel Saulocker: klappt nicht wie der Blatter im August, aber hin und wieder schon. Üben am Saugatter - und probieren. Eventuell Saulocker modifizieren, Wollschlauch um das Kunststoffrohr (dämpft mehr, wird echter). Kombinieren mit Rascheln im Laub. Klappt nicht zu jeder Jahreszeit - aber immer mal wieder.

Die Jagd bei und in der Großstadt ist sicher ein Extremfall. Aber Kulturfolger zeigen hier was sie drauf haben - und der Jäger kann es auch probieren. Planbar ist hier nichts. Aber zumindest auf mittelfristige Sicht machbar - solange die Kulturfolger nicht die Lust verlieren ... :)

Waidmannsheil.
 
G

Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
Hallo,

....300Ha großem reinen Waldrevier (Mischwald)...

In dem Revier habe ich 3 Kirrungen welche abwechselnd genutzt werden.

Die Kirrungen sowie aktive Suhlen sind mit Wildkameras versehen.
Es zeigt sich jedoch keinerlei Regelmäßigkeit.
...
Es ist uns fast unmöglich beim Ansitz Schwarzwild zu erlegen.

...welche Tipps könnt ihr mir geben um wieder erfolgreicher Schwarzwild bejagen zu können?


Weidmannsheil

Hannes


Es scheint mir, als ob 1 Saufütterung pro 100 ha doch viel zu wenig ist.
Da ist noch viel mehr platz.
Vor allem regelmäßig für Futter sorgen, dann kommen sie gewiß :D
 
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Ich jage ebenfalls in einem reinen Jagdrevier (inkl. Reiter, Mountainbiker, Spaziergänger und Stockenten). Da ich berufstätig bin, kann ich auch nicht ständig die Nächte durchsitzen oder jeden 2. Morgen im Revier verbringen.
Dieses Jahr habe ich bereits 9 Sauen beim Ansitz erlegt. Die Erfolgsquote ist gestiegen, als ich die Kirrungen eher gemieden und mich stattdessen an die Wechsel gesetzt habe...
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Besonders die Weibchen schnattern ziemlich laut und nervig und sind meistens auch schon Geltenten:thumbdown:
 
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Die Wechsel, Wetter und das richtige Vorgehen aus Sauen sind die entscheidenen Faktoren....
Wechsel - da Sauen sehr viel besser richen as sehen werden, wie bei Ameisenstrasse, die Wechsel immer wieder benutzt. Die Sauen orientieren sich hauptsachlich am Geruch der Wechsel und nachrangig mit ihren Augen.
D.h. kennst du die Wechsel dann weisst du wo sie sein werden....
Wetter - trocken,warm oder windig ist kein Sauwetter. Besser kühl und feucht, dann schwitzen sie nicht so schnell und können länger aktiver sein. Bei Wind haben die Sauen keine Witterung und können nicht sichern. Also feucht,kühl und wenig Wind....
Vorgehen - da Sauen besser riechen können als alles andere ist der Wind entscheidend. Immer gegen oder quer zum Wind gehen damit die Schweine keine Witterung aufnehmen können. Wenn man sich bewegt dann sehr sehr leise....der Hörsin ist der zweitempfindlichste Sinn der Schweine
Die Tips sollten dir weiterhelfen....

Waidmansheil
 
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24 Sep 2016
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Horrido,
In diesem Thread bin ich ja richtig.
Ich bin seit dem 15.9.16 Jungjäger und habe das Vergnügen in einem (fast) reinen Waldrevier zu jagen.
Ich jage in Bischofsheim / Rhön in einem 444 ha großen Niederwildrevier.
Der Wiesenanteil in unserem Revier beträgt geschätzt 25% +- .
Ich hoffe dieser Faden wird noch weiter ausgebaut!
Ich freue mich auf jede Menge Anregungen, Hilfestellung und hoffe ich werde hier meine Fragen fündig.

Grüße aus der Rhön!
 

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