Letzte Woche Mittwoch hatte ich in meinem bisherigen Jungjägerleben meinen erfolgreichsten Jagdtag:
Der Juli war bisher sehr ruhig, nirgends im Revier war sichtbar was los. Deshalb wollte ich eigentlich einen ruhigen Abend mit meiner Freundin verbringen. 10 vor 8 kam dann der erste Anruf, der Mähdrescher rückt an. Ok, also morgen früh raus um evtl. die Schweine beim Rückweg aus dem Mais zu erwischen, schließlich habe ich 2 Tage vorher einen Wechsel im Getreide gefunden.
20:15 dann der 2. Anruf, der Mähdrescher-Fahrer hat bereits mehrfach Schweine gesehen.
Also schnell in die Jagdkleidung geschlüpft und rasch ins Revier gedüst.
Schnell noch Absprache mit meinem Jagdfreund und dann gings ab auf's Feld. Mein Ziel war eine Kanzel am Feldrand. Nach ca. 2/3 des Weges raschelt es auf einmal im Feld und es wird sehr schnell lauter und da schauen auch schon 2 Teller aus dem Getreide. Ich suche mir noch schnell eine gute Position, genau vor einer kleinen Kiefer. Die Schussrichtung würde auch passen, also Waffe in Voranschlag und hoffen das die Wutzen auch das Feld verlassen und nach kürzem zögern schaut der erste Wurf aus dem Feld, ruckzuck folgt der Rest der Sau. Ein kurzer Blick auf die Bauchlinie verrät, dass es sich um eine führende Bache handelt. Sie blickt in meine Richtung, aber der Wind steht günstig und die Tarnung durch die Kiefer und der Jagdkleidung scheint zu reichen, denn es folgen noch 4 weitere "Graue" und min. 6 Gestreifte auf das freie Feld. Die Waffe wandert wie automatisiert in den Anschlag, der Daumen drückt den Handspanner nach oben und das Absehen wandert auf den letzten etwas kleineren Grauen, er steht etwas spitz. Also halte ich knapp vor das Blatt und schicke die Kugel auf die Reise. Die Sau macht noch einen Schritt, überschlägt sich noch 2 mal und schlegelt noch kurz und bleibt dann 10m vom Anschuss entfernt reglos liegen. Gebannt schaue ich auf den schwarzen Fleck auf dem Feld, nichts tut sich. Ein freudiges Gefühl überkommt mich. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät, ich bin erst seit 15min im Revier.
Sau 1 liegt, also gehe ich weiter Richtung Kanzel, nach ca 10m schon wieder dieses rascheln im Feld. Also gleiches Spiel wie gerade eben, eine Kiefer als Tarnung ist schnell gefunden (Gott segne Brandenburg) und wieder geht's in den Voranschlag. Das rascheln nimmt in meine Richtung zu und plötzlich stehen die 6 Gestreiften an der Getreidekante, scheinbar durch den 1. Schuss von der Bache getrennt, suchen sie diese. Die Waffe wandert hoch, ich suche mir einen der breitstehenden Frischlingen heraus und schicke die 2. Kugel an diesem Tag auf die Reise. Der Frischling fällt, schlegelt noch ca. 5s und dann kehrt Ruhe rein. Bei der Flucht der Geschwister versucht einer mich noch umzurennen, bekommt aber ca 2-3m vor mir noch die Kurve verschwindet im Wald. Als ich realisierte das nun auch das 2. Schwein sicher liegt, wanderten meine Mundwinkel nach oben. Dort blieben Sie auch den restlichen Abend. Es bot sich zwar noch eine Chance auf die nun dezimierte Streifengruppe, aber da war leider kein sichere Kugelfang geboten.
Aber das war dann auch egal. Es war meine erste Erntejagd, dann noch mit einem sehr guten Jagdfreund und dann erlege ich auch noch zum ersten mal 2 Stücke an einem Tag (innerhalb von nicht einmal 20min). Damit habe ich meinen bisherige Schwarzwildstrecke an einem Tag verdoppelt :smile:
Noch für die Statisitk:
Überläuferbache, 44kg aufgebrochen
Frischlingsbache, 8kg aufgebrochen
Merkel RX Helix Kal. 30-06
Geco TM (eigl nur gekauft weil die Waffe von Frankonia damit eingeschossen war und meine gewünschte Muni nicht verfügbar war. Bin aber bisher von der Augenblickswirkung sehr positiv überrascht)