Was uns Jägern in der Öffentlichkeit schadet, sollte man auch an den Pranger stellen. Und solche Bilder versteht kein Nichtjäger!
Lieber mitlesender Nichtjäger,
falls Sie den Grund der Erlegung eines Frischlinges (Jungen Wildschweines) nicht verstehen/verstanden haben, hier ein klein wenig Hintergrundwissen.
Da sich Wildschweine in Deutschland aufgrund der sich veränderten Land(wirt)schaft mehr als wohl fühlen, verbreiten sich diese immer mehr. Sie finden genügend Nahrung (Mais, Weizen, Eicheln, Bodentiere, Jungtiere ect…) und durch die milden Winter ist es ein leichtes für die Bachen (Weibliches ausgewachsenes Wildschwein) Frischlinge zu setzen und durchzubringen. Da eine Bache pro Jahr um die 3-7 Frischlinge (Ca.) zur Welt bringt, kann man sich vorstellen, wie schnell sich diese verbreiten und vermehren können
(*).
Da nun in einigen Gebieten der Schweinebestand sehr hoch ist, tritt auch dementsprechend viel Wildschaden auf. Umgeknickte Maispflanzen, deren Kolben verspeist werden, Weizenpflanzen in der Milchreife, mit abgefressenen Ähren, und auch eingedrillter Mais wird feinsäuberlich wieder aus dem Boden heraussortiert und „entfernt“. Für die Landwirte treten so hohe Schäden auf, die vom Jagdpächter gezahlt werden müssen. Denn dieser ist u.A. für die Vermeidung verantwortlich. Und gerade im Frühjahr/Sommer ist es noch ziemlich leicht Wildschweine/Frischlinge zu bejagen, da diese häufig mitten am Tag an ruhigen Ecken anzutreffen sind. Erlegt(Schießt) man also einen Frischling zu diesem Zeitpunkt, kann man ausschließen, dass er sich zum nächsten Jahr vermehrt und wieder Frischlinge zeugt, falls es denn eine Frischlingsbache war. Außerdem kann man Frischlinge sehr gut verwerten. Denn auch ein kleiner Frischling 5-10kg kann gegrillt oder gesmokert werden, und liefert so sehr zartes, gutschmeckendes Fleisch, von einem glücklichen Tier, was sein bisheriges Leben in der Freiheit genießen durfte.
Denn wenn ich mir aussuchen könnte, wo mein Fleisch herkommt, würde ich immer(!) Wildfleisch vom örtlichen Jäger oder Wildhandel bevorzugen. Denn da weiß man wo das Fleisch herkommt, dass die erlegten Tiere bisher ein schönes Leben leben durften und man davon ausgehen kann, dass es frisches Fleisch ist. All das dürfte bei einem Schnitzel aus einem Lebensmittelmarkt nicht der Fall sein. Denn können Sie mir sagen, wo das Schweineschnitzel in der Truhe herkommt? Was das Tier vorher alles durchleben musste? Wie weit es bis zum nächsten Schlachter in mehrgeschossigen LKW-Anhängern gekarrt wurde? Was es alles fressen musste? …? …?
Falls Sie also vorher den Abschuss eines Frischlinges nicht verstanden haben, vielleicht ja jetzt.
Waidmannsheil
KleinerKeiler
Edit: Ein par Kleinigkeiten.
Beispiel bei perfekten Voraussetzungen, und einem milden Winter in dem keine Frischlinge eingehen und keine klare Rottenstruktur herrscht, sodass auch Überläuferbachen beschlagen werden* Geht man mal von einer Bache aus, die 6 Frischlinge (3 weibl. und 3 männl.) frischt(setzt) und durch den Winter bringt, gibt es im nächsten Jahr schon 7 Schweine. Davon 3 männl. Schweine und 4 weibl. Jedes Weibliche Wildschwein bringt wieder 6 Frischlinge zur Welt, dann wären wir jetzt schon bei 24 Frischlingen+die 3 männlichen "erwachsenen" und 4 weiblichen Wildschweinen=31 Wildschweine. Da kann man sich mal ausrechnen, wie schnell so ein Schwarzwildbestand explodieren kann.