Schwarzwild 2024/2025

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Sau tot. :)
Ich bin ja noch nicht so wirklich lange in diesem Revier dabei und lerne deswegen immer mal wieder noch einen neuen Sitz kennen. So war es auch bei der diesjährigen Revierarbeitsrunde. Ich lerne die Leiter namens "Optimiste" kennen. Mitten in den Feldern, nach vorne ein kleiner Grünstreifen zwischen zwei Rapsfeldern, rechts noch ein Streifen zwischen Weizen und Raps.
Blickrichtung nach Westen auf den Streifen zwischen den Rapsfeldern.
Links vom Sitz 400 Meter ist der Waldrand, dann eine Weide, geteerter Feldweg, dann ein Weizenschlag, dann kommt irgendwann mein Sitz. Leichter Nordwind. Das wird noch eine Rolle spielen.

Mein Plan war es spätestens um viertel nach 9 zu sitzen, es war fast halb 10. In der Dämmerung hab ich das Auto auch einen Querweg zu weit unten abgestellt. (aber wahrscheinlich gar nicht schlecht, nur daß ich die 300 Meter zurückgehen mußte) Es war dann halb 10. Ich steige auf die Leiter, richte mich ein, Nachtkuck installieren, alles einstellen. Elendes Gefummel. Aber egal.
Es ist der erste milde Abend, immer noch knapp 20 Grad. Dafür ist wirklich wenig los, ganz weit hinter mir gibt´s Ärger zwischen zwei Böcken, ansonsten tut sich irgendwie nix. Naja. Egal, ist noch früh. Es wird dann doch dunkel, ich komme zur Ruhe, werde langsam eins mit der Umgebung. So macht Jagd spaß. Das Händi bleit in der Tasche, einfach mal diese himmlische Ruhe genießen.

Hin und wieder mal mit dem WB-Handkuck ein Rundumblick, also so ungefähr 270 Grad.
Zwei Tage vorher hat ein Mitjäger 500 Meter weiter am Waldrand aus einer 5er-Rotte einen kleinen Keiler geschossen. Aus genau dieser Richtung sehe ich gegen ziemlich genau zwei Minuten nach 10 vier Wärmeechos zügig in meine Richtung ziehen. Mit dem Handkuck folge ich ihnen, es sind 4 Stück, gleiche Größe, keine Streifenhörnchen zu sehen.

Die Sauen kommen aus dem Wald, ziehen über den geteerten Weg auf die Wiese. Waffe ist schonn nach links auf den Wiesenweg ausgerichtet, ich schalte den Nachtkuck an der Waffe an und folge ihnen gleichzeitig mit dem Handgerät.

Die sind echt zügig unterwegs, weit weg können sie nicht mehr sein, ich höre sie schon schnaufen und rascheln.

Handgerät weg, durch die Waffe auf den Weg. 5-6 Meter vor mir steht spitz eine Sau, die zu mir hochschaut. Sehr steiler Winkel von oben, der Leuchtpunkt ruht zwischen den Augen. Einstechen ist nicht mehr, neuer Abzug. Jetzt oder nie, weil sie stehen jetzt genau in meinem Wind. Plopp. Mehr ist nicht zu hören. Der erste Schuß mit Schalldämpfer.

Ich höre die Sauen im Weizen hinter mir verschwinden, gleichzeitig höre ich das Schlegeln. Ist schon geil ohne Gehörschutz. Repetieren, Hand-WB greifen. Ich sehe drei Sauen durch den Weizen in Richtung Wald verschwinden, sehe aber "meine" Sau nicht. Auch keinen Schweiß. Also zumindest nicht in die Fluchtrichtung der verbliebenen drei. Ein leichter Schwenk nach rechts. Die liegt sie meine Sau. Keine 5 Meter vor meinem Sitz.

Waffe sichern, Vorsatz ausschalten, mit dem Hand-WB die Sau im Auge behalten. Da rührt sich gar nix mehr.

Normalerweise ist das der Moment, wo der Erlegersauerkrautsaft aus dem Rucksack kommt, aber in der Nacht auf den ersten Mai hab ich den mal lieber daheim gelassen.

Nach einer Viertelstunde bin ich runter, Sau fotografieren und in die Gruppe stellen und dann ans Auto. Dort angekommen Waffe verpacken, die drei obersten Schichten wärmender Felle ablegen, Auto an den richtigen Weg stellen, Bergeschlitten und Stirnlampe klar machen, in Autan baden und los zur Sau. Strecke messen auf Google sagt 250 Meter. Kein Spaß mit einer 50 Kilo-Sau in der Bergewanne. Aber hat geklappt. Schwerer hätte sie nicht sein dürfen, dann wär´s allein echt schwierig geworden. Und finde mal am 30. April bei gutem Wetter einen der Mitjäger mit einem Niva, die um 11 Uhr noch halbwegs fahrtüchtig sind. Hab ich direkt verworfen diesen Gedanken. Nicht angezogen, nichts inne. Erstaunlich.


Auf dem Heimweg die Probe ins Labor geschickt, geht echt schnell, anscheinden werden diese Umschläge tatsächlich priorisiert, heute kam das Ergebnis, alles ok, morgen wird sie verarbeitet. Vorher muß ich aber noch irgendwie damit bei der Kärcher-Station vorbei. Sie hat ein ziemliches Schlammbad genommen. Den Dreck will ich daheim nicht haben.


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IMG_0286.jpegUm 20:30 Uhr kam bei mir auf einer Schneise eine Rotte von 7 Frischlingen ohne Führung ( den Nachbarn sei Dank 😡), konnte mich leicht auf die schwächste konzentrieren, im Schuss sprangen sie alle durcheinander und dann war die Bühne leer. Am Anschuss ein paar Lungenfetzen. Hund ist ja dabei, also die Totsuche nach 30m beendet (20kg, Keilerchen). IMG_0284.jpegMein Buchendschungel.
 
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Um 20:30 Uhr kam bei mir auf einer Schneise eine Rotte von 7 Frischlingen ohne Führung ( den Nachbarn sei Dank 😡), konnte mich leicht auf die schwächste konzentrieren, im Schuss sprangen sie alle durcheinander und dann war die Bühne leer. Am Anschuss ein paar Lungenfetzen. Hund ist ja dabei, also die Totsuche nach 30m beendet (20kg, Keilerchen).
WH,
aber was soll dieses immer wiederkehrende, reflexartige Schimpfen auf den "bösen Nachbarn"?!?
Kann es z. B. nicht einfach sein, dass die Bache 30 m Meter in deinem Buchendschungel stand und du dies nicht mal ansatzweise mitbekommen hast, immerhin hast du ja an einer Schneise in deinem Buchendschungel gesessen und geschossen!
Oder hat der Nachbar dir persönlich Bescheid gesagt, das er die Bache bewusst geschossen hat?!?
Zum wildbiologischen Aspekt der von dir geschilderten Jagdsituation hat dir ja schon
User "Kohlfuchs92" bereits ein Erklärungsmodell geliefert!
Jäger neigen leider häufig dazu sich durch solche häufig auch nicht nur ansatzweise verifizierbare Aussagen und Vorwürfe als moralisch überlegene "Besserjäger" darzustellen,
der "böse Nachbar" und ich der waidgerechte Jägersmann!
Mir fallen übrigens auch noch weitere Erklärungen für die angeblich führungslose Truppe von 7 Frischlingen ein...
 
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Kenne die Rotte jetzt schon seit 8 Wochen, biologisch ist das für mich ein Frischling. Er ist braun, das Foto täuscht.
Natürlich ist das biologisch betrachtet ein Frischling,
aber auch ein 20 kg Frischling kommt ohne Führung, vorausgesetzt die Truppe sollte tatsächlich führungslos sein, gerade jetzt in dieser Jahreszeit nahrungstechnisch und in einer Gruppe von mehreren Frischling auch sozial gut zurecht!
 
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Jetzt Seids doch nicht so 😉 auch „mir“ haben die Nachbarn schon Bachen, Gaisen und Schafe entnommen, genauso wie diverse Straßen … das ist nunmal Teil des Kreislaufes.
Gestern Nachmittag habe ich 4 kleine Frösche „erlöst“, zwei waren nicht zu bekommen. Dass diese in diesem Stadium überleben halte ich für ausgeschlossen… aber so ist die Natur.
Kein Grund, jemanden anzufeinden oder gar zu streiten.

Selbst „besser“ leben und vormachen, das Verhalten anderer kann man selten direkt beeinflussen. Einem anderen Vermutungen zu unterstellen ist selten produktiv oder ändert etwas an einer gegeben Situation.

WMH @Neukuekenstein 👍
 
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Natürlich ist das biologisch betrachtet ein Frischling,
aber auch ein 20 kg Frischling kommt ohne Führung, vorausgesetzt die Truppe sollte tatsächlich führungslos sein, gerade jetzt in dieser Jahreszeit nahrungstechnisch und in einer Gruppe von mehreren Frischling auch sozial gut zurecht!
Na dann mal Klartext: der Nachbar ist dafür bekannt, immer die Dicke zu schießen und sie dann auch noch bei mir rauszuholen. Die verwaiste Rotte kennen ein guter Nachbar und ich lange genug. Es passiert regelmäßig jedes Jahr, das ist beweisbar. Ich habe an dieser Grenze regelmässig das Problem, auch mit Streifenhörnchen. Dass diese Rotte überlebt, steht außer Frage. Nimm einfach zur Kenntnis, dass ich meine Nachbarn, mein Revier und mein Wild kenne, weil ich täglich draußen bin, basta !
 

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