Uff, ich brauchte jetzt erst mal einen Schnaps.
Ein auf mich zu galoppierender Keiler ist Nachts gar nicht mal so lustig.
Ich habe bei der Gummipirsch einen Überläufer aus dem Nachbarrevier anwechseln sehen. Schnell geparkt, den vermuteten Wechsel angepirscht. Ich war noch nicht an geplanter Position, als der Überläufter schon kam. Hm, Mist.
Der Wechsel war noch zu weit weg und der Überläufer zu schnell über die Schussschneise in eine Verjüngung verschwunden.
Da es noch in der Verjüngung raschelte, hab ich mich dagegen entschieden, durch den trockenen Wald zu einer 100m entfernten Leiter zu latschen und hab micht statt dessen an einer Ecke mit guter Übersicht positioniert. Mal abwarten, ob noch was geht.
Im Wald hört man Wild zur Zeit schon meilenweit anwechseln. Der Überläufer war nicht mehr zu hören, doch etwa 10Min raschelte es erneut aus Richtung Nachbar. Diesmal stand ich aber richtig.
Die WBK zeigte ein etwas größeres Stück alleine anwechseln. Nachdem der Pinsel zu sehen war hats gekracht. Stück geht Volldampf in die Buchenverjüngung ab, nachrepetieren. Geräusche drehen in meine Richtung ein .... Scheiße, der kommt direkt auf mich zu. Kopflampe an, doch der Lichtkegel fällt auf die Waffe, durch das ZFR ist nix zu sehen. Waffe aus dem Anschlag gerissen, bereit zum Deutschuss.
10m vor meinen Füßen bricht das Stück zusammen, schlegelt, versucht erneut aufzukommen. Glock aus der Tasche durchrepetieren. Ich sehe das Stück vor meinen Füßen sterben.
Anhang anzeigen 112839
Nr. 4 in diesem noch jungen Jagdjahr, Keiler von 76kg.
Noch n Schnaps, dann ab ins Bett