Weidmannsheil zusammen,
ich kann auch wieder mal von unverhofftem Weidmannsheil auf Schwarzwild berichten.
Letzten Samstag läutete um 03:00 der Wecker, es sollte auf einigen gemähten Wiesen auf Jungfüchse gehen bzw. Jährling oder Schmalgeiß würde ich auch mitnehmen. Schwarzwild gibt es auch ausreichend, aber ich rechnete warum auch immer nicht damit und im Mai halte ich mich auch zurück.
Also um 03:30 aufs Fahrrad gesetzt, und die 10min geradelt. In der Au etwa 400m vor dem Hochstand das Fahrrad abgestellt, Drilling geladen und los gehts. Bereits nach 50m kam mir am hellen breiten Sandweg ein Jungfuchs entgegen. Drilling von der Schulter, gespannt noch kurz gewartet bis der Fuchs auf etwa 25m ran war und die Schrotladung auf die Reise geschickt. Der Jungfuchs blieb im Feuer. Also neue Patrone rein, Fuchs in die Büsche gelegt und weiter.
Kurz vor dem Hochstand mal die gemähte Wiese mit der Kirrung abgeglast und zur Überraschung steht dort ein einzelnes Stück Schwarzwild, ich schätze etwa 40kg aufgebrochen. Ich überlege kurz und es gibt 2 Möglichkeiten:
1. ich bleibe hier stehen und wenn das Stück in den einen Einstand zieht, kommt es am Wechsel etwa 20m von mir vorbei. Wenn es aber in den anderen Einstand zieht, sehe ich nur das Waidloch
2. Ich versuche jetzt näher ran zu pirschen, um das Stück genau anzusprechen und gegebenfalls erlegen.
Ich entscheide mich für 2. und pirsche langsam am Sandweg (ist wirklich sehr leise) zum Hochstand. Von dort sind es es etwa 50m zur Kirrung. Am Hochstand angekommen, kann ich das Stück eindeutig als ÜLK ansprechen. Die 50m sind mir freihändig zu weit und auf den Hochstand komme ich nicht hinauf, die Leiter ist auf der Kirrung abgewandten Seite, geht also auch nicht. Also die Variante "kommt das Stück nicht zu mir - komm ich zum Stück". Wir haben rund um die Kirrung ein bisschen Wiese nicht gemäht, da wir die Erfahrung gemacht haben, dass das Wild die Kirrung vertrauter annimmt, wenn die Wiese nicht ganz kurz abgemäht ist. Rund um die Kirrung sind etwa 25m kreisförmig gemäht, dann wieder 25m hohes Gras.
Also auf die Knie, alles ausser dem Drilling abgelegt und die 25m durchs taunasse hohe Gras. Es gelingt wirklich leise und als ich das die 25m hinter mich gebracht habe, steht der ÜLK noch immer breit an der Kirrung. Leise gespannt, und voll auf dem Blatt abgezogen. Der ÜLK bleibt im Feuer, schlegelt noch einmal kurz, das wars.
Beim Aufstehen merke ich dann, dass meine Hose vom Tau völlig durchnässt ist, schnell zurück zum Hochstand und dort wickle ich mich in eine warme Decke. Nachdem ich nur mit Ansitz rechnete, hatte ich nur eine leichte Sommerhose an. Mittlerweile ist es 04:15 und es beginnt zu dämmern. Ich möchte noch ein wenig sitzenbleiben, denn hier laufen sich mehrere Jungfüchse rum.
Um 04:45 wird mir dann die Kälte, ob der nassen Hose zuviel, ich schliesse die Fenster und baume ab. Unten angekommen kommt ein Jungfuchs am anderen Ende der Wiese in Anblick, schnell wieder rauf, Fenster auf, der Fuchs schnürt in etwa 70m Entfernung umher. Kurz angefiffen, der Fuchs verhofft und die 5,6x50R bannt ihm auf den Platz.
Jetzt reichts, mich schüttelt es vor Kälte oder Jagdfieber. Schnell zum Rad, im Eiltempo nach Hause (mir wwird trotzdem nicht warm), Hose und fahrbaren Unterssatz gewechselt und den ÜLK in die Wildkammer gebracht.
War ein toller Ansitz, wo ich erstmals bei einem Ansitz alle 3 Läufe des Duo verwendet habe.
1. Fuchs 20/76 Rottweil Magnum 3,2m,
2. Fuchs 5,6x50R RWS TM 4,1g, Schuss war mitten drauf, ergab hässlichen Ausschuß
3. ÜLK 7x65R Evolution
Weidmannsheil allen, mal schauen, ob heute abend noch was bei den Füchsen geht, oder endlich mal ein passender Jährling oder eine Schmalgeiß auftaucht.