A
anonym
Guest
Es hat endlich mal wieder geklappt! Wurde auch allerhöchste Zeit
Seit September war bei mir Funkstille was Schwarzwild angeht. Ständig waren Kirrungen angenommen, aber sie waren nie da wenn ich dort saß. Es war einfach wie verhext.
Dann endlich vorletzte Woche. Nach einem 34Stunden Dienst sitze ich abends an der Kirrung "In den Buchen". Angelegt hab ich diese vor eta 1 1/2 Jahren und sie war sofort mal mehr und mal weniger stark angenommen.
Es ist 19:00 und die Dämmerung hat schon eingesetzt. Ich spule meine Rituale ab, Sitzkissen ausrollen, Fleecedecke über die Auflage, Gewehrriemen abmachen und alles so wie immer auf dem Erdsitz einrichten. Der Wind passt, das Wetter auch. Alles super.
Es wird duster, die Wolkendecke ist so dicht, dass der Halbmond sich nicht durchkämpfen kann. Macht aber nichts, die Dörfer rundrum sind hell erleuchtet und spenden ausreichend Licht um durch die Optik etwas zu erkennen.
Es wird 20:10, ich höre etwas hinter mir in den Buchenrauschen. Es kommt näher "tapp tapp tapp" höre ich im trockenen Laub. Ich halte die Luft an und bewege mich nicht, dann eine Bewegung rechts neben mir. Mit bloßem Auge erkenne ich sie, eine einzelne Wutz. Dann geht auch schon das Saufieber los. Ich lasse sie ziehen, hoffe, dass sie den Weg zur Kirrung nimmt. Ich traue mich nicht mich zu bewegen.
Sie zieht weiter. Ich nehme langsam die Waffe hoch und schiele nach rechts. Es kommt nichts nach. Schonmal ein gutes Zeichen. Ich schaue gespannt durchs ZF, da taucht sie auch schon auf der Kirrung auf, interessiert sich aber nicht für den Mais sondern zieht ruihg weiter. Ich schätze sie auf 50 Kilo, ich ziehe runter zur Bauchdecke, doch Mist es ist zu dunkel um etwas zu erkennen. Der Teufel rechts auf der Schulter flüstert mir ins Ohr"Trau dich, sie ist alleine. Wäre es eine führende Bache wären die Frösche längst da", der Engel links sagt" Nix da, gerade jetzt sind einzelne Wutze sehr mit Vorsicht zu geniessen, lass es bleiben" Ich schüttel mit dem Kopf, beisse mir auf die Zunge und tausche die Waffe mit dem Fernglas. Es wird dusterer, ich kann nur noch die Umrisse erkennen. Dann ist sie auf einmal wie ein Geist in der Dunkelheit verschwunden.
Froh keinen Mist gebaut zu haben schlucke ich den Ärger runter, dass es mal wieder nicht geklappt hat und bleib noch 2 Stunden sitzen bis ich abbaume.
Dann gestern Abend, ich bringe gerade die Mülltonnen an die Hofeinfahrt. Es ist 00:10 und der Mond bahnt sich langsam seinen Weg zum Himmel hinauf. "Los komm, Sachen packen und los, heute Abend gehst du wieder in die Buchen". Die Tage davor saß ich erfolglos an anderen Kirrungen.
Ich fahre ins Revier, steige aus dem Auto und freu mich auf die ruihgen Stunden im Mondlicht. Ich bin gerüstet um die Nacht durchzusitzen, deshalb hab ich meine Brandl auch zu Hause gelassen damit der arme Kerl nicht stundenlang im Auto frieren muss.
Erst beim Aussteigen fällt mir auf, dass der Heckpack noch zu Hause in der Scheune liegt. "Macht nix" denke ich mir, "Gehst ja eh wieder als Schneider heim bei deiner Pechsträhne".
Um 01:00 bin ich fix und fertig eingerichtet und harre der Dinge die da kommen. Innerlich ärger ich mich über den Sturm der meinen Pirschpfad wieder zum Laubbeet gemacht hat und damit verhindert hat, dass ich relativ lautlos zum Sitz gelange.
01:53:
"Tapp tapp tapp"Oh, da kommt was, ich richte mich langsam aus meiner gemütlichen Haltung auf. Sofort geht der Puls hoch und mein Herz spüre ich bis zum Hals schlagen. Wieder" tapp tapp tapp" Ja, defenitiv Bewegung hinter mir! Plötzlich ein Schnauben, wie ein Gaul hört es sich an. "Sauen" schiesst es mir sofort in den Kopf und das Saufieber beginnt. Da eine Bewegung im Augenwinkel. Wieder zieht ein einzelnes Stück rechts von mir in Richtung Kirrung. Knapp 20m neben mir ist es. Ich versuche ruihg zu atmen, was mehr schlecht als recht geht. Dann ist sie hinter einer dicken Buche, halb rechts von mir. Die Zeit nutze ich um die Waffe zu heben. Leise schiebe ich den Spannschieber nach vorne und schalte den LP ein. Innerlich schicke ich Stoßgebete zu Hubertus, dass er mir dich heute endlich mal wieder Glück gönnen soll. Die Wutz dreht nach links ab, dann steht sie vor mir. 25m etwa, ich schaue durchs ZF, erkenne sofort einen Pinsel. "Passt, schiesst es mir durch den Kopf". Aber ich muss noch warten, eine Buchenrausche ist genau auf Höhe des Blatts. Ich will nix riskieren und flehe innerlich "einen Schritt nur, bitte einen verdammten Schritt" Sie tut mir den Gefallen. In dem Moment knallt es auch schon. "Ritsch, ratsch" repetiere ich, die Sau macht eine Flucht nach vorne und die wilde Fahrt geht im Bogen an mir vorbei, ich ziehe mit falls ich nachschiessen muss. Dann verliere ich sie aus den Augen. Höre rascheln, wieder Ruhe, wieder großes Rascheln. Und dann totenstille.
Das Fieber löst sich in mir, ich zittere, muss tief durchatmen um mich zu beruihgen.
Ich lge die Waffe ab, greife in die Tasche und zieh ein Bonbon heraus. Da ich nicht mehr rauche gibts bei mir keine Zigarettenlänge, sondern eine Bonbonlänge Wartezeit.
Dann krieche ich aus dem Ansitzsack, schnappe mir Waffe und Schlüssel und gehe zum Auto, die starke Lampe holen. Auf dem Weg zurück blinkt sie auch schon, "Na klasse, Akku leer". Ich gehe trotzdem zum vermeintlichem Anschuss. Doch oh Scheisse, nichts zu finden. "Verdammt, das war doch hier". Ich ziehe Kreise aber finde in der Aufregung einfach den verdammten Anschuss nicht.
Es nützt nichts, ich muss zurück zum Auto die Ersatzakkus holen. Ich gehe ein paar Schritt den Hang hoch und stolpere förmlich über Schweiss. "Jawoll, Lungenschweiss!!!" Schnell ein Knicklicht da gelassen und zurück zum Auto, Akkus holen.
Dann versuche ich einen Freund zu erreichen der seinen DD gerade in Schweiss ausbildet. Das wäre die perfekt Übung für ihn. Aber er geht leider nicht dran. Also gehe ich die deutliche Schweissfährte aus. Einmal im Bogen um meinen Sitz herum quer über meinen Pirschpfad "Scheisse" denk ich mir "Du bist hier grad 3mal über die Fährte gelaufen und hast sie nicht gesehen", bis ich schliesslich vor den Buchenrauschen stehe. Erstmal auf die Knie und rein geleuchtet, doch ich sehe nichts, also gehts rein. Knapp 10m bin ich drin da stehe ich auch schon vor ihm. Frischlingskeilerchen, später gewogene 35Kilo. Ich freu mir en 2. Loch in den Arsch, endlich hat es mal wieder geklappt!!!
Hoffentlich hab ich euch jetzt nicht zu sehr gelangweilt mit der ewig langen Geschichte, aber es musste einfach alles erzählt werden. Find ich schöner als sich auf das Wesentliche zu beschränken!
Für die Statistick:
Blaser R93
Kaliber 30-06
Entfernung ca 25m
Norma Vulcan
Meopta R2 2,5-15x56
Seit September war bei mir Funkstille was Schwarzwild angeht. Ständig waren Kirrungen angenommen, aber sie waren nie da wenn ich dort saß. Es war einfach wie verhext.
Dann endlich vorletzte Woche. Nach einem 34Stunden Dienst sitze ich abends an der Kirrung "In den Buchen". Angelegt hab ich diese vor eta 1 1/2 Jahren und sie war sofort mal mehr und mal weniger stark angenommen.
Es ist 19:00 und die Dämmerung hat schon eingesetzt. Ich spule meine Rituale ab, Sitzkissen ausrollen, Fleecedecke über die Auflage, Gewehrriemen abmachen und alles so wie immer auf dem Erdsitz einrichten. Der Wind passt, das Wetter auch. Alles super.
Es wird duster, die Wolkendecke ist so dicht, dass der Halbmond sich nicht durchkämpfen kann. Macht aber nichts, die Dörfer rundrum sind hell erleuchtet und spenden ausreichend Licht um durch die Optik etwas zu erkennen.
Es wird 20:10, ich höre etwas hinter mir in den Buchenrauschen. Es kommt näher "tapp tapp tapp" höre ich im trockenen Laub. Ich halte die Luft an und bewege mich nicht, dann eine Bewegung rechts neben mir. Mit bloßem Auge erkenne ich sie, eine einzelne Wutz. Dann geht auch schon das Saufieber los. Ich lasse sie ziehen, hoffe, dass sie den Weg zur Kirrung nimmt. Ich traue mich nicht mich zu bewegen.
Sie zieht weiter. Ich nehme langsam die Waffe hoch und schiele nach rechts. Es kommt nichts nach. Schonmal ein gutes Zeichen. Ich schaue gespannt durchs ZF, da taucht sie auch schon auf der Kirrung auf, interessiert sich aber nicht für den Mais sondern zieht ruihg weiter. Ich schätze sie auf 50 Kilo, ich ziehe runter zur Bauchdecke, doch Mist es ist zu dunkel um etwas zu erkennen. Der Teufel rechts auf der Schulter flüstert mir ins Ohr"Trau dich, sie ist alleine. Wäre es eine führende Bache wären die Frösche längst da", der Engel links sagt" Nix da, gerade jetzt sind einzelne Wutze sehr mit Vorsicht zu geniessen, lass es bleiben" Ich schüttel mit dem Kopf, beisse mir auf die Zunge und tausche die Waffe mit dem Fernglas. Es wird dusterer, ich kann nur noch die Umrisse erkennen. Dann ist sie auf einmal wie ein Geist in der Dunkelheit verschwunden.
Froh keinen Mist gebaut zu haben schlucke ich den Ärger runter, dass es mal wieder nicht geklappt hat und bleib noch 2 Stunden sitzen bis ich abbaume.
Dann gestern Abend, ich bringe gerade die Mülltonnen an die Hofeinfahrt. Es ist 00:10 und der Mond bahnt sich langsam seinen Weg zum Himmel hinauf. "Los komm, Sachen packen und los, heute Abend gehst du wieder in die Buchen". Die Tage davor saß ich erfolglos an anderen Kirrungen.
Ich fahre ins Revier, steige aus dem Auto und freu mich auf die ruihgen Stunden im Mondlicht. Ich bin gerüstet um die Nacht durchzusitzen, deshalb hab ich meine Brandl auch zu Hause gelassen damit der arme Kerl nicht stundenlang im Auto frieren muss.
Erst beim Aussteigen fällt mir auf, dass der Heckpack noch zu Hause in der Scheune liegt. "Macht nix" denke ich mir, "Gehst ja eh wieder als Schneider heim bei deiner Pechsträhne".
Um 01:00 bin ich fix und fertig eingerichtet und harre der Dinge die da kommen. Innerlich ärger ich mich über den Sturm der meinen Pirschpfad wieder zum Laubbeet gemacht hat und damit verhindert hat, dass ich relativ lautlos zum Sitz gelange.
01:53:
"Tapp tapp tapp"Oh, da kommt was, ich richte mich langsam aus meiner gemütlichen Haltung auf. Sofort geht der Puls hoch und mein Herz spüre ich bis zum Hals schlagen. Wieder" tapp tapp tapp" Ja, defenitiv Bewegung hinter mir! Plötzlich ein Schnauben, wie ein Gaul hört es sich an. "Sauen" schiesst es mir sofort in den Kopf und das Saufieber beginnt. Da eine Bewegung im Augenwinkel. Wieder zieht ein einzelnes Stück rechts von mir in Richtung Kirrung. Knapp 20m neben mir ist es. Ich versuche ruihg zu atmen, was mehr schlecht als recht geht. Dann ist sie hinter einer dicken Buche, halb rechts von mir. Die Zeit nutze ich um die Waffe zu heben. Leise schiebe ich den Spannschieber nach vorne und schalte den LP ein. Innerlich schicke ich Stoßgebete zu Hubertus, dass er mir dich heute endlich mal wieder Glück gönnen soll. Die Wutz dreht nach links ab, dann steht sie vor mir. 25m etwa, ich schaue durchs ZF, erkenne sofort einen Pinsel. "Passt, schiesst es mir durch den Kopf". Aber ich muss noch warten, eine Buchenrausche ist genau auf Höhe des Blatts. Ich will nix riskieren und flehe innerlich "einen Schritt nur, bitte einen verdammten Schritt" Sie tut mir den Gefallen. In dem Moment knallt es auch schon. "Ritsch, ratsch" repetiere ich, die Sau macht eine Flucht nach vorne und die wilde Fahrt geht im Bogen an mir vorbei, ich ziehe mit falls ich nachschiessen muss. Dann verliere ich sie aus den Augen. Höre rascheln, wieder Ruhe, wieder großes Rascheln. Und dann totenstille.
Das Fieber löst sich in mir, ich zittere, muss tief durchatmen um mich zu beruihgen.
Ich lge die Waffe ab, greife in die Tasche und zieh ein Bonbon heraus. Da ich nicht mehr rauche gibts bei mir keine Zigarettenlänge, sondern eine Bonbonlänge Wartezeit.
Dann krieche ich aus dem Ansitzsack, schnappe mir Waffe und Schlüssel und gehe zum Auto, die starke Lampe holen. Auf dem Weg zurück blinkt sie auch schon, "Na klasse, Akku leer". Ich gehe trotzdem zum vermeintlichem Anschuss. Doch oh Scheisse, nichts zu finden. "Verdammt, das war doch hier". Ich ziehe Kreise aber finde in der Aufregung einfach den verdammten Anschuss nicht.
Es nützt nichts, ich muss zurück zum Auto die Ersatzakkus holen. Ich gehe ein paar Schritt den Hang hoch und stolpere förmlich über Schweiss. "Jawoll, Lungenschweiss!!!" Schnell ein Knicklicht da gelassen und zurück zum Auto, Akkus holen.
Dann versuche ich einen Freund zu erreichen der seinen DD gerade in Schweiss ausbildet. Das wäre die perfekt Übung für ihn. Aber er geht leider nicht dran. Also gehe ich die deutliche Schweissfährte aus. Einmal im Bogen um meinen Sitz herum quer über meinen Pirschpfad "Scheisse" denk ich mir "Du bist hier grad 3mal über die Fährte gelaufen und hast sie nicht gesehen", bis ich schliesslich vor den Buchenrauschen stehe. Erstmal auf die Knie und rein geleuchtet, doch ich sehe nichts, also gehts rein. Knapp 10m bin ich drin da stehe ich auch schon vor ihm. Frischlingskeilerchen, später gewogene 35Kilo. Ich freu mir en 2. Loch in den Arsch, endlich hat es mal wieder geklappt!!!
Hoffentlich hab ich euch jetzt nicht zu sehr gelangweilt mit der ewig langen Geschichte, aber es musste einfach alles erzählt werden. Find ich schöner als sich auf das Wesentliche zu beschränken!
Für die Statistick:
Blaser R93
Kaliber 30-06
Entfernung ca 25m
Norma Vulcan
Meopta R2 2,5-15x56