Schwarze Tage

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anonym

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Zitat Stöbi: "Ist "hochrangig" so etwa das Gegenteil von "hochqualifiziert"..."

Zustände müsst ihr haben in Südpreussen!

Werner, Jagdleiter, hochqualifiziert
 
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Juni 1999 im Revier meines damaligen Vermieters. Bei traumhaftem Sommerwetter bezog ich gemeinsam mit meiner Freundin die sogenannte „Wackelige“. Links der Kanzel eine größere Weidefläche, vor Kopf ein großer Schlag Weizen und nach rechts ein kleinerer Knick mit ungefähr 15m Wiese bis zum Weizen. Nachdem meine Freundin bis dahin erst einmal im Winter mit zum Ansitz war und danach jedes Verständnis für meine neue Passion vermissen lies, hatten wir es diesmal richtig gut erwischt. Zunächst vertrieben uns einige Hasen die Zeit, ein Bussard flog keine zwei Meter an der Kanzel vorbei und gegen 19:30 trat auf der großen Weidefläche ein Stück Rehwild aus. Ein Schmalreh hatte ich frei, wobei ich sowohl von meinem Vermieter als auch von unserem Mitjäger mehrfach eindringlich darauf hingewiesen wurde, nur dann zu schießen, wenn ich mir 100% sicher sei, auch keine führende Ricke vorzuhaben. Die Unterscheidungsmerkmale wurden mir eingebläut und auch die relevanten Passagen des Krebses mehrfach bemüht und so war ich mir nach einiger Zeit 100% sicher, ein Schmalreh vorzuhaben. Die Entscheidung zum Schuss war also gefallen aber das Reh wollte sich einfach nicht breit stellen, so dass noch einige Zeit verstrich, bis ich endlich meinen Schuss loswurde. Nach kurzer Todesflucht verendete das Stück keine zwei Meter vom Rande des Knicks. Wegen des schwindenden Lichts verließen wir die Kanzel relativ kurze Zeit nach dem Schuss und als wir gerade dabei waren die Schweißspur auszugehen, kam auch schon der Mitjäger um die Ecke gebogen. Also gemeinsam an das Stück rangetreten. Das Stück hatte „Brustwarzen“ also nahm ich im ersten Moment eine führende Ricke an und aus diesem Grund stellte sich auch bei mir das bereits mehrfach beschriebene Gefühl ein. Der Mitjäger, der im Übrigen ein Charakter eigener Art war, bestärkte meinen ersten Eindruck auch sofort, machte dann aber auch direkt den Vorschlag, den berühmten Mantel auszubreiten. Leider habe ich mich damals darauf eingelassen und habe nicht zu meinem „vermeintlichen“ Fehler gestanden. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob es nun eine führende Ricke war oder nicht und genau aus diesem Grund bereue ich auch mein damaliges Verhalten, denn als ich diesen Vorfall zwei erfahreneren Jagdfreunden schilderte, meinten beide, dass die Ricke, wenn es denn überhaupt eine war, jedenfalls nicht führend gewesen sein könne, da mir weder Milch entgegenkam noch eine deutlich sichtbare Spinne festgestellt werden konnte. Natürlich alles Mutmaßungen aber Zweifel hatte ich schon, vor allem, weil besagter Mitjäger sich als alles andere als erfahren rausstellte.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:


Und dazu zähle ich auch diesen sogenannten "Ehrenkodex" der Schweißhundeführer, insbesondere wenn sie auch Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft sind.
<HR></BLOCKQUOTE>

Du sprichst Dich gegen das Schweigegebot und für ein "zurechtweisen" durch den SHF aus oder habe ich dich falsch verstanden?

Wenn ja würde man damit dem Wild einen Bärendienst erweisen...

Ansonsten finde ich diesen Thread nicht schlecht. Ich finde es nicht notwendig dass wir uns hinter unseren Fehlern verstecken. Das offene Bekenntnis dazu macht uns viel glaubwürdiger.

Wenn wir uns offen und ehrlich der Auseinandersetzung stellen ist das mit Sicherheit besser. Ich habe das ja auch in der Diskussion um die eine Signatur schon geschrieben (als es um den Zusammenhang von Jagd und töten ging).

Gruß, Alex
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Werner Reb:
..Zustände müsst ihr haben in Südpreussen!
Werner, Jagdleiter, hochqualifiziert
<HR></BLOCKQUOTE>

Tja, Werner,

hier hat es sie nie gegeben, die guten, alten, königlich bayerischen Zustände, wo noch die Stärksten und Klügsten auch die Führer waren!
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HG

Frank, Jagdknecht, überqualifiziert
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Stöberjäger:


Frank, Jagdknecht, überqualifiziert
<HR></BLOCKQUOTE>

wer macht den bei euch diesbezüglich die Bewertung
icon_biggrin.gif
?

Andreas; Pächter; Praktiker; für mich reichts...
 
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anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Stöberjäger:

Tja, Werner,
hier hat es sie nie gegeben, die guten, alten, königlich bayerischen Zustände, wo noch die Stärksten und Klügsten auch die Führer waren!
icon_wink.gif

HG
Frank, Jagdknecht, überqualifiziert
<HR></BLOCKQUOTE>

..wogegen eure Stärksten und Klügsten seinerzeit "ab nach Kassel" mussten, als Kanonenfutter für die Prä-Cowboys.

Aber auch unsereins hatte Schwarze Tage, z.B. AD 1803!

Werner, in jenem Jahr leider säkularisiert
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Stöberjäger:


Tja, Werner,

hier hat es sie nie gegeben, die guten, alten, königlich bayerischen Zustände, wo noch die Stärksten und Klügsten auch die Führer waren!
icon_wink.gif


HG

Frank, Jagdknecht, überqualifiziert
<HR></BLOCKQUOTE>

Hi Frank,
was erzählst Du da? Du warst doch schon in Spbg. auf "meiner" Jagd. Der Führer ist stark, klug, hochqualifiziert und in aller Bescheidenheit - einer der Besten - wenn nicht der Beste!
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.
Lieben Gruß
P.

PS: Hat das einer gemerkt mit dem Schmaltier? Das hättest Du doch dort, wo es passiert ist, locker als Kalb verkaufen können.
 
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Ich habe aus eigenem Mist ne Menge gelernt, ich habe aus den Jagdtagebüchern meines Vaters unheimlich viel gelernt und ich lerne erst recht aus den Fehlern Dritter.
- Rotwild spitz von vorn ist schwer anzusprechen
- Sauen im Tiefschnee sind sehr schwer anzusprechen,
- Tiere können in kurzer Zeit oder auf kurzen Teilstrecken die Reihenfolge ändern,
- das Fixiert-Sein auf eine bestimmte jagdliche "Wunschsituation" ist ein großes Übel,

Ach, da gibts aus den Erlebnissen doch viele, viele Dinge, aus denen noch die erfahrendsten Jägerleins was mitnehmen können. Warum dieses Potenzial ungenutzt lassen? Nur weil I und Nutrai mitlesen? So ein Blödsinn! Den Tierschützern ist es doch sch...egal, ob ein Bock im Winter oder Sommer geschossen wird, ob nachts ein Sikahirsch statt eines Überläufers liegt, ob ein Schmaltier statt eines Kalbes liegt, ob eine Bache nebst Überläuferkeiler statt zweier Frischlinge liegen, ob ....

Dieser Thread ist allemal ehrlicher und lehrreicher als der "ich schoss meine erste Sau-Thread", der mit postings wie Waidmannsheil Hubertus, Weihei, Waidgeheul, Prima gemacht, auch von mir herzliches Weidmannsheil... angereichert ist.

Gruß
P.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:


Hi Frank,
was erzählst Du da? Du warst doch schon in Spbg. auf "meiner" Jagd. Der Führer ist stark, klug, hochqualifiziert und in aller Bescheidenheit - einer der Besten - wenn nicht der Beste!
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.
Lieben Gruß
P.

PS: Hat das einer gemerkt mit dem Schmaltier? Das hättest Du doch dort, wo es passiert ist, locker als Kalb verkaufen können.
<HR></BLOCKQUOTE>

gröhll bei soviel bescheidenheit wird mir ganz anders
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Olaf
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von OlafD:


gröhll bei soviel bescheidenheit wird mir ganz anders
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Olaf
<HR></BLOCKQUOTE>

Hmmmm.....

wenn ich so drüber nachdenke, fehlt uns zur absoluten Perfektion wohl nur noch ein wenig Bescheidenheit!

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Alexander Busch:


Du sprichst Dich gegen das Schweigegebot und für ein "zurechtweisen" durch den SHF aus oder habe ich dich falsch verstanden?

Wenn ja würde man damit dem Wild einen Bärendienst erweisen...
<HR></BLOCKQUOTE>

Wenn ich Kollegen (=Forstbeamte=anerkannte Schweißhundeführer=Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft) höre, die im Juni zur Nachsuche auf einen kapitalen Bock gerufen werden und am Ende der Riemenarbeit liegt eine Ricke mit dickem Gesäuge und dann wird so was nicht weitergeleitet an die untere Jagdbehörde wegen dieses "Ehrenkodexes", dann geht mir die Galle hoch. Begründet wird es dann noch damit, dass man nicht mehr zur Nachsuche gerufen wird, wenn man mal jemanden wegen eines Schonzeitvergehens anzeigt, das spricht sich rum... Dann scheinen ja viele Jäger diesbezüglich Dreck am Stecken zu haben und eine gewaltige Charakterschwäche noch dazu. Das kann ich aber nicht glauben.

Ja wo leben wir denn? Was der Kollege macht ist Strafvereitelung im Amt oder wie das heißt.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>§ 258 StGB
Strafvereitelung

(1) Wer absichtlich oder wissentlich ganz oder zum Teil vereitelt, daß ein anderer dem Strafgesetz gemäß wegen einer rechtswidrigen Tat bestraft oder einer Maßnahme (§ 11 Abs. 1 Nr. 8) unterworfen wird, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

....

(4) Der Versuch ist strafbar.

258a StGB
Strafvereitelung im Amt

(1) Ist in den Fällen des § 258 Abs. 1 der Täter als Amtsträger zur Mitwirkung bei dem Strafverfahren oder dem Verfahren zur Anordnung der Maßnahme (§ 11 Abs. 1 Nr. 8) oder ist er in den Fällen des § 258 Abs. 2 als Amtsträger zur Mitwirkung bei der Vollstreckung der Strafe oder Maßnahme berufen, so ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe.
<HR></BLOCKQUOTE>

Die Kollegen riskieren wegen ihres "Ehrenkodex" selbst bestraft zu werden, das kann im schlimmsten Fall damit enden, dass sie aus dem Dienst entfernt werden und dann? Dann haben sie für irgendeinen Hansel die Klappe gehalten und werden ein Fall für's Sozialamt. Der Hansel kommt bestimmt nicht für den Unterhalt auf.
Es wird immer von schwarzen Schafen geredet, die entfernt werden müssen und hier werden sie noch nicht mal geschoren.

Ich stehe auf dem Standpunkt, wenn jemand Scheiße gebaut hat, dann soll er auch von sich aus dafür gerade stehen. Wenn also der Hundeführer vor dem Korpus delikti steht, dann sollte er so verfahren: "Hör mal, mein lieber Hubertus Waidgerecht*, hier hast du ganz gealtig Scheiße gebaut und du weißt, ich muss und werde das melden, da ich mich ansonsten ebenfall strafbar mache. Besser sieht es aus, wenn man sich selbst meldet, in einer Woche ab heute frage ich bei der zuständigen unteren Jagdbehörde nach, ob du den Vorfall angezeigt hast."

*Name von der Redaktion geändert

[ 21. Juni 2003: Beitrag editiert von: blaserr93 ]
 
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@blaserr93
War hier eben nicht noch die Sache mit dem Alttier?!
icon_confused.gif


Dieses einseitige Gespräch wollte ich nicht haben!

Ansonsten sollen die mal langsam machen, damit im Herbst noch was da ist!!
icon_wink.gif
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
Was der Kollege macht ist Strafvereitelung im Amt oder wie das heißt.<HR></BLOCKQUOTE>

Oder nicht.

Du bist doch eigentlich gestern schon in diesem Thread hinlänglich deutlich von mir informiert worden.

Was hast Du daran nicht kapiert ?!

Carcano
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von carcano:


Oder nicht.

Du bist doch eigentlich gestern schon in diesem Thread hinlänglich deutlich von mir informiert worden.

Was hast Du daran nicht kapiert ?!

Carcano
<HR></BLOCKQUOTE>

Carcano; jetzt mal Butter bei den Fischen:

Wen ein Beamtedter Schweißhundeführer ( davon giebt's Reichlich und sehr gute)
Nach / währendt der Nachsuche wegen seiner Beamtenpflicht in Gewissenskonflikte gerät;

reicht es wen er den Verursacher auffordert
bei den zuständigen Stellen Selbstanzeige zu machen ?

Die ganze Sache ist auch für mich ein zweischneidiges Schwert;
den einerseits möchte ich die Schweißhundegespanne nicht " verbrennen"; anederseits den aspekt des Tierschutzes
und der Nachsuchenpflicht nicht aushöhlen.

Wer die Ordnungsgemäße Nachsuche nicht durchführt; ist drann;
wird auch geahndet;
wen sich bei der Nachsuche herausstellt das der Frischling doch eine dicke; führende Bache ist oder statt Bock führende Ricke; dann sind auch folgen fällig;
auch das ist unbestritten.

Wen der Schweihundeführer als z.B Beamter
der Forstverwaltung in einem anderen Revierteil der Forstverwltung eine Nachsuche
erfolgreich bendet; sich aber dann ein Schonzeitvergehen herausstellt;
dann bekommt der Schweißhundeführer ein Problem mit seiner Dienstanstellung !

Reicht es führ den Schweißhundeführer aus; das er den Verursacher ( das könnte dann sowohl Angehöriger der Fosrstverwaltung; Jagdgast oder auch Nachbarrevierjäger sein)
auffordert Selbstanzeige zu machen ?

Wie ist es mit dem Revierverantwortlichen ( Pächter) wen der von dem Schonzeitvergehen
kentnis nimmt; die Selbstanzeige aber unterbleibt;
kommen dann auf den Pächter auch ungemach zu ?

Wir haben nähmlich z Zt zwar nicht in meinem Revier; aber in der Gegendt soch einen Fall
der viel Aufsehen erregt ...

( und laß das Kriegsbeil mal unter der Erde; das ist eine ernstgeneinte Frage)

Andreas
 
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17 Mai 2003
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Jeder hat wohl mal Pech oder baut Mist!
Schließlich haben wir ja alle keine Löcher an Händen und Füßen.!!

Aber bestimmt liefere ich hier niemandem der Jagdgegner/Waffengegner usw. die Munition um damit auf uns zu Schießen!
 

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