Schwarze Tage

doa

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Wir können ja auch mal darüber reden, wer was im Straßenverkehr schon falsch gemacht hat, sowas wie rote Ampeln, Vorfahrt nehmen etc.
Die Liste können wir dann auch der Polizei schicken, oder?

<HR></BLOCKQUOTE>

Ja, mit vollem Namen, Datum und Uhrzeit etc.... ha´´m wir hier aber nicht!

Um auf den Medizinervergleich zu kommen- schon in der Uni hatten wir ab und zu mal "Horrorstunden" - Fehler und deren Auswirkungen!
MAn hat davon im allg. mehr behalten und gelernt als bei den trockenen Vorlesungen!

Um noch ein abgelutschtes neudeutschen Wort zu bemühen: "Qualitätsmanagement"!
Lerne aus Deinen Fehlern; wenn Du schlau bist auch aus denen der anderen! (Übrigens einer der Hauptgründe für die rasche Entwicklung der Gattung Mensch, eine der wichtigsten Funktionen von Sprache.)
 
A

anonym

Guest
WeiHei DOA,

das mit dem Lernen ...stimmt!
das mit der Adresse...kann stimmen!
Aber hier schreiben deutschlandweit "alle" Jäger ihre "Sternstunden" auf. In 10 Tagen haben wir hier ein "Horrorkabinett", für alle die es so sehen wollen. Nichts mit lernen oder so!
 

doa

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23 Aug 2001
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So viele werden das (wahrscheinlich) nicht, die meisten Geschichten sind ja für Nichtjäger Peanuts, Bock vertreten oder Bockerlegung im WInter (populationsdynamisch auch uninteressant)
Sicherlich würde jemand es sich überlegen hier irgendwelche Kapitalverbrechen (Heimtückisch Pilzsammler erlegt wg. wiederholter Störung...) zu posten- zu Recht dann wohl auch! Gehört sowieso nicht zum Thema.
Gerade in den bisher beschriebenen Erlebnissen ist fast immer ein Kernproblem zu finden: Das Ansprechen! Davor war und bin auch ich nicht gefeit, niemand ist perfekt!
Diese Aussagen sind aber eigentlich nur für Jäger interessant, z.B. die klassische "Rehe gehen hinter den Baum und kommen vertauscht wieder hervor"-Problematik kann jedem passieren; eine Schilderung einer solchen Situation und deren Folgen sind imho eher mit dem Zeigen eines "Es war Rot als er auf die Kreuzung fuhr"- Unfalls mit folgen beim 7. Sinn oder in der Fahrschule.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Stöberjäger:


VERRAT!!!!

icon_biggrin.gif


(tztztz, sentimentale Weibsbilder!!!)
<HR></BLOCKQUOTE>
http://www.wolf-ruediger-marunde.de/cartoons_02/welt02Bilder/Ctn_A0567_neuVerpachtet.jpg
 
A

anonym

Guest
Na dann will ich auch mal beichten:

Meine erste Drückjagd an einem nassen verregneten Novembersamstag vor einigen Jahren.

Zusammen mit meinem damaligen Lehrmeister (Förster)durfte ich bei einer Drückjagd auf Sauen in einem Privatrevier teilnehmen.
Frei waren Sauen -ausser führende Bachen u. Raubwild.
Abgestellt wurde ich auf einem Waldweg im lichten Buchenaltholz. Vor mir ging es ca. 50m steil bergab zu einem Graben-der Gegenhang war relativ gut einsehbar -nur unterbrochen v. einzelnen kleineren Naturverjüngungen.
Meine Nachbarschützen standen jeweils ca. 80m in gerader Linie links u. rechts v. mir.
Nach etwa einer halben Stunde war auf der gegenüberliegenden Kuppe Hundegläut zu vernehmen u. kurz danach fielen dort oben auch die ersten Schüsse.
Nervös u. angespannt wurde nochmals der Stutzen überprüft u. der Leuchtpunkt eingeschaltet.
Es dauerte nicht lange u. ich sah eine einzelne starke Sau ziemlich flott den Hang hinunter wechseln,in direkter Richtung auf eine der Verjüngungen.
Diese wurde v. der Sau jedoch umschlagen, sodass sie meinem rechten Nachbarn spitz kam.

Ca. 20m vor dem Graben drehte sie ab u. ich sah dass der Nachbar das Gewehr hoch nahm-ich tat ihm gleich.
Im ZF konnt ich schon das vermeindliche Gewaff erkennen u. mein Entschluss stand fest-Keiler-schiessen.
Das gleiche musste wohl auch der Nachbar gedacht haben, denn schon vernahm ich seinen Schuss.
Die Sau zeichnete jedoch nicht u. gab jetzt Vollgas.
Jetzt war sie auf meiner Höhe im Gegenhang.
Den Leuchtpunkt oberhalb des Stutzens in Richtung Teller gebracht u. der Schuss war draussen.
Ein kurzer Ruck ging durch die Sau, aber sie hielt ihre Richtung bei, fiel jedoch nach ca. 50 m kurz vor einer weiteren Verjüngungsfläche um- kuzes Schlegeln u. Ruhe kehrte ein-ausser bei mir-denn jetzt war ich am zittern.
Nach einiger Zeit kam ein Hundeführer vorbei u. nahm die Sau in Augenschein.
Was war jetzt los?
Der kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf-das wird doch nicht etwa?-Sch..!
Es war so wie es kommen musste: es lag eine alte Bache v. ca 78kg.
Die Rotte war v. den Hunden gesprengt worden.
Mein erster Gedanke war: lieber Herrgott lass einen Gullideckel aufgehen,in den ich mich stürzen kann.
Als dann mein Förster vorbeikam, konnte er sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
Ich entschuldigte mich mehrmals bei dem Jagdherren, welcher aber keineswegs sauer war, sondern meinte, das hätte jedem passieren können.
Trotzdem war ich fix u. fertig.
Zur Strafe machten sie mich noch zum Jagdkönig (peinlich,peinlich)was die Portokasse an diesem Abend doch deutlich schmälerte.

Teckel
-reumütig-

[ 18. Juni 2003: Beitrag editiert von: Teckel ]
 
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Ähnliche Geschichte wie Boarhunter:
Mitte Januar, zwei Tage vor Ende der Schußzeit. Auf meinem Plan hätte sich noch ein Kitz oder Schmalreh gut gemacht aber seit Sylvester hatte ich nur noch Anblick wenn das Licht einfach keinen guten Schuß mehr zugelassen hat oder ich die Stücke nicht einwandfrei ansprechen konnte oder es Böcke waren. Nun hatte ich auf der betreffenden Wiese schon drei Tage hintereinander Anblick eines Schmalrehs (sicher angesprochen!). Das Stück kam immer zwischen 19.45h und 20.00h zwischen zwei Büschen mir gegenüber heraus auf die Wiese. Aber entweder es verhoffte nur kurz oder es paßte anderweitig irgendwas nicht - ich kam nicht zum Schuß. Am vierten Abend, pünktlich 19.50h kam wieder ein Reh in Anblick, welches aus derselben Dickungslücke herauszog. Wieder spitz auf mich zu. Gestalt und Situation paßten und als das Stück dann am Trester breit stand, ließ ich fliegen. Es folgte eine kurze Totflucht in die Dickung, aber ich konnte deutlich das Zusammenbrechen hören. Nach zehn Minuten ging ich dann zum Anschuß und ging dem Schweiß auf dem Schnee nach bis zum Stück ca. 30m.
Und was lag? Richtig, ein Bock! Völlig platt auf dem Haupt und anscheinend erst vor kurzem abgeworfen. Und ich war mir sooo sicher, da alle Böcke, die ich die Tage zuvor gesehen hatte, bereits deutlich geschoben hatten.
Das hat mich gelehrt, auch dann den Spiegel zu prüfen, wenn ich mir eigentlich hundertprozentig sicher bin. Man kann auf der Jagd einfach nichts als sicher voraussetzen.

Waihei

ein demütiger Beagel

[ 18. Juni 2003: Beitrag editiert von: Beagel ]
 
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Mal nix schwarzes, sondern ein positives Feedback zum Thread.

Bevor ich gestern Abend zum Ansitz raus bin, hatte ich einen ganzen Teil des Threads hier geschmökert. Wenn man im Wald ansitzt, hat man dann ja auch ganz gut Zeit, über das Gelesene nachzudenken. Ganz am Anfang (so um 20.00h) kam ein (vermutlich) Birkfuchs vorbei, aber leider zu weit und zu schnell über die Schneise, hab grad noch die Lunte ins Glas (nicht ZF!) bekommen
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Also weiter warten, weiter sinnieren...
Um ca. 22.30 hörte ich plötzlich vor mir ein lautes Niesen. Mit bloßem Auge war kaum etwas zu erkennen, im Glas sah ich dann aber ein Stück Rehwild - alle Böcke frei, außer gut veranlagte Jährlinge - aber hat es denn nun was auf? Es stand leider fast am Ende der Schneise und der Hintergrund des Kopfes waren einige Fichten. Mal "sah" ich ein Gehörn und dann wieder keins. Im Zielfernrohr war's noch düsterer. Die Shilouette des Körpers war klar und deutlich, Stachel auf dem Blatt, aber der Kopf war verdammt noch mal nicht richtig zu erkennen.
10-15 m näher und die helle Schneise wär' der Hintergrund gewesen...
Obwohl ich mir des Gehörns zu 90% sicher war, habe ich den Finger gerade gelassen, gerade auch wegen des Threads hier.
Habe ich nun meinen ersten Bock verpaßt, oder eine Ricke/ein Schmalreh nicht beschossen.
Keiner wird's jemals wissen, ist aber besser so, wie es ist.
Waidmannsheil,
Taar (Jagdschein seit dem 12.5.
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)
 
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Vor zwei Jahren im Juni habe ich einen Fuchsrüden in der Wiese erlegt, der sich als Fähe mit Milch im Gesäuge herausstellte.
Das beschämt mich jetzt noch.
Ziemlicher Mist.
 
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Drückjagd Ende November. Es dürfen Alttiere nur nach sichtbarer Erlegung ihres Kalbs geschossen werden. O-Ton: "Niemand kommt bitte mit einem einzelnen Alttier an!"

Ich finde diese Freigabe völlig richtig, verurteile es nicht eben zurückhaltend, wenn Jäger Kälber der Grandeln wegen verwaisen.

So beziehe ich an diesem Tag meinen altbewährten Stand, von dem ich seit Jahren noch nie ohne Hochwild zum Streckenplatz zurückgekommen bin. Ein Drüchjagdhochsitz auf einem kleinen Hügel vor einer zu mir auslaufenden, riesigen Fichtendickung. Im Rücken ein sehr lichtes, vergrastes Buchenaltholz, ca. 250 m einsichtig. Hangauf schließt sich eine ausgepflanzte Calamagrostis-Fläche an, dahinter ein ausgehendes Fichten-Stangenholz.

Kaum nach Beziehen meines Standes, noch lange vor dem Schnallen der Hunde, fallen zahlreiche Schüsse aus Richtung des weit einsichtigen Buchenaltholzes. Natürlich hofft man auf ein Rudel oder eine Rotte, das/die das Sperrfeuer doch mit einigen Tieren überstanden hat und nun auf dem Weg zum eigen Stand ist. Noch voller solcher Hoffnung, erscheinen tatsächlich zwei flüchtige Stücke Rotwild auf weite Entfernung.

Es gibt auf einer Bewegungsjagd ja nichts Schöneres, als gleich zu Beginn schon mal Beute zu machen. Man steht einfach entspannter, auch disziplinierter und mit vollem Herzen diese drei Stunden auf seinem Platz. Und mit diesem Gefühl, dem Wunsch als Vater der Gedanken, beobachte ich nun diese beiden Stücke Rotkahlwild unterschiedlicher Größe zwischen den lichten Buchenstämme flüchten. Zunächst sah es so aus, als würden sie zu Tal verschwinden. Hätten sie es doch nur getan! Dann aber machten sie einen 90 Grad Knick und kamen direkt auf mich zu.

Rotwild spitz von vorn ist nicht so leicht anzusprechen, aber die deutlich unterschiedliche Größe hatte ich ja auf weite Distanz schon bemerkt. Beim Näherkommen meinte ich auch das markant kindliche Gesicht des hinteren Stückes als typisches Merkmal des Kalbs erkannt zu haben. Und natürlich logisch: noch ohne Hundedruck würde sich zu so frühem Zeitpunkt der Jagd ein Kalb nicht vom Tier trennen. Also war der Fall klar, ich könnte eine wunderbare Doublette AT/Kalb schießen. Tat ich dann auch, sogar vorschriftsmäßig erst das kleine Hintere, das im Knall umging. In diesem offenen Schussfeld war es natürlich leicht, das Tier auch noch zu schießen.

So konnte ich sie dann auch beide, noch leicht schlegelnd, da liegen sehen. Komisch...so sahen sie plötzlich gar nicht mehr so unterschiedlich aus, die Bauchseite des liegenden vermeintlichen Kalbs war einfach zu groß.

Da war es dann, dieses scheußlich aufkommende Hitzegefühl, ausgehend vom Bauch, sich in das Hirn grabend und einem keine Ruhe mehr lassend. Du wirst doch nicht...????!!

Doch, du hast gerade: Alttier-Schmaltier geschossen!

Oh nein, mein Gott!

Ich suchte es auch, das Loch zum unauffälligen Verschwinden. Aber das gibt es nun mal nicht. Also drei Stunden ärgern, dem Zeitpunkt der Schande beim Streckelegen entgegensehen.

Tja, ich liebe sie nun mal, die Öffentlichkeit der Gesellschaftsjagd; nichts erzieht besser!

[ 20. Juni 2003: Beitrag editiert von: Stöberjäger ]
 
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Interessante Berichte. Dennoch habe ich mich entschlossen, keine weiteren Klöpse hinzuzufügen. Wenn es einen geschlossenen Kreis ( geschlossenes Forum) geben würde, dann ja. Aber in der vorliegenden Form bieten die Beichtberichte von uns Jägern doch nur wieder Munition für die Jagdgegener.
Wetten?

Gruß und WeiHei
Dilldapp
 
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Also ich lese Ihnen nochmals Ihre Rechte vor:
Sie haben das Recht die Aussage zu verweigern, wenn Sie aussagen kann Ihre aussage gegen Sie verwendet werden.

Aus Fehlern lernen, auch aus Fehlern anderer, gerne jederzeit, aber mit Sicherheit nicht öffentlich.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von 0815:
Also ich lese Ihnen nochmals Ihre Rechte vor:
Sie haben das Recht die Aussage zu verweigern, wenn Sie aussagen kann Ihre aussage gegen Sie verwendet werden.

Aus Fehlern lernen, auch aus Fehlern anderer, gerne jederzeit, aber mit Sicherheit nicht öffentlich.
<HR></BLOCKQUOTE>

eben
icon_wink.gif
Jäger machen keine Fehler und wenn dann deckt der Mantel des waidgerechten schweigens diese zu.. deswegen verludert ja auch manches stück.. weil lieber schweigen , statt schweißhund holen

Olaf
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von OlafD:


eben
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Jäger machen keine Fehler und wenn dann deckt der Mantel des waidgerechten schweigens diese zu.. deswegen verludert ja auch manches stück.. weil lieber schweigen , statt schweißhund holen

Olaf
<HR></BLOCKQUOTE>

Danke alter Südschwede
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, Du hast mir aus der Seele gesprochen.
Dieses ständige Gejammere v. wg. der so üblen mitlesenden Jagdgegner kann ich auch nicht mehr hören... die wissen eh ganz genau, was in unseren Kreisen läuft.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von OlafD:


eben
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Jäger machen keine Fehler und wenn dann deckt der Mantel des waidgerechten schweigens diese zu.. deswegen verludert ja auch manches stück.. weil lieber schweigen , statt schweißhund holen

Olaf
<HR></BLOCKQUOTE>

eben nicht
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Jäger machen Fehler manchmal sogar furchtbare. Aber eine öffentliche Diskussion halte ich für nicht produktiv.
PS. Schweißhund/Nachsucheführer/Mitjäger im falle eines Falles keine Frage !!!! Da gottseidank Hilfsbereit und Kameradschaftlich
 

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