schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierkarte

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Moin zusammen!

Ohne mich vertieft zu Einzelthemen äußern zu wollen, fällt mir doch bei der Lektüre der letzten WuH Artikel auf, das diese nicht "der guten fachlichen Praxis" eines Journalisten entsprechen.

Da wird ellenlang über eine Revierkarte berichtet, die ein Unternehmen in Berlin erstellt, indem Luftbilder auf laminierten Karton oder ähnlich gedruckt werden. Erst auf der letzten Seite des Artikels kann man dem Kleingedruckten entnehmen, das schon das Grundangebot 800 EUR kosten soll. Dem Reporter ist nicht einmal eingefallen, zu hinterfragen, ob das nicht etwas teuer ist? Alternativen, wie Ausdrucke von google-earth oder z.B. Bayern-server werden nicht angesprochen, ausser im Interview des Werbetreibenden.

Dann berichtet nicht ein "Max" über seine Forstausbildung in Eberswalde, sondern "Max" wird zu einem Aufhänger für eine entsprechende Forsthetze des Redakteurs gemacht (das ist ein Unterschied!). Die Redaktion macht sich aber nichteinmal die Mühe, einen Professor oder die Einrichtung hierzu zu Wort kommen zu lassen. Recherche wird durch tendenziöse Zitate ersetzt. Was soll das? Zu forstlicher Jagdeinstellung im Einzelnen oder im Besonderen kann man stehen wie man will, aber solchen "Journalismus" braucht nun wirklich keiner in einer westlichen Zivilgesellschaft!

Genauso unkritisch ist der große "Jagdschulentest"! In Anbetracht dessen, das sich vor allem Jagdinteressierte Nicht-Jagdscheininhaber für diesen Artikel interessieren dürften, gehört hier mindestens der deutliche Hinweis hinein, das es ansonsten die üblichen Jahreskurse gibt und das Jagdschulen für diese Schnellkurse stark in der Kritik stehen bezüglich der Jagdtauglichkeit ihrer Abgänger.

Wie gesagt, die Themenwahl ist nicht ungeschickt und die Themen kann man heiß diskutieren. Aber die redaktionelle Aufarbeitung der Themen sind derartig grottenschlecht und inhaltlich bedenklich, das dies kein Fall für Leserbriefschelte mehr ist. Hier müsste eigentlich mindestens der Deutsche Journalistenverband durchgreifen! Mir scheint, die WuH Redaktion hat neben ihrem mangelnden Sprachgefühl auch keinerlei Gespür für journalistische Ausgewogenheit. Nur weil irgendwer ihnen Revierkarten schenkt, sie zur Jagd einläd oder per Freipost Waffen und Gläser schickt, muss man nicht sämtlichen journalistischen Anstand über Bord werfen!

So meine Meinung, die auch gerne als LEserbrief veröffentlicht werden darf.

Mattenklodt
 
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Re: schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierka

Mattenklodt schrieb:
Da wird ellenlang über eine Revierkarte berichtet, die ein Unternehmen in Berlin erstellt, indem Luftbilder auf laminierten Karton oder ähnlich gedruckt werden. Erst auf der letzten Seite des Artikels kann man dem Kleingedruckten entnehmen, das schon das Grundangebot 800 EUR kosten soll. Dem Reporter ist nicht einmal eingefallen, zu hinterfragen, ob das nicht etwas teuer ist? Alternativen, wie Ausdrucke von google-earth oder z.B. Bayern-server werden nicht angesprochen, ausser im Interview des Werbetreibenden.

Die Revierkarte ist - na ja - in der Tat heftig teuer und ich denke die Nachfrage wird wohl eher verhalten bleiben. Unter dem Aspekt ist ein Artikel dieses Umfangs m.E. auch nicht gerechtfertigt. Dafür bekommte man schon tolle Toposoftware der Landesvermessungsämter. Mit sowas kann man sich auch beliebige Kartenausschnitte erstellen, warum es unbedingt ein Luftbild sein muß erschließt sich mir nicht wirklich. Mir sind Höhenlinien im Mittelgebirge oder Hochgebirge jedenfalls wichtiger als aktuelle Luftaufnahmen

Dann berichtet nicht ein "Max" über seine Forstausbildung in Eberswalde, sondern "Max" wird zu einem Aufhänger für eine entsprechende Forsthetze des Redakteurs gemacht (das ist ein Unterschied!). Die Redaktion macht sich aber nichteinmal die Mühe, einen Professor oder die Einrichtung hierzu zu Wort kommen zu lassen. Recherche wird durch tendenziöse Zitate ersetzt. Was soll das? Zu forstlicher Jagdeinstellung im Einzelnen oder im Besonderen kann man stehen wie man will, aber solchen "Journalismus" braucht nun wirklich keiner in einer westlichen Zivilgesellschaft!

Der Artikel hat jedenfalls das Potential von Öl im Feuer, wie man auch hier im Forum sieht. Journalistisch ist er wirklich sehr einseitig, es wäre interessant gewesen die Stelungnahmen der Professoren und anderer Absolventen zu lesen.

Genauso unkritisch ist der große "Jagdschulentest"! In Anbetracht dessen, das sich vor allem Jagdinteressierte Nicht-Jagdscheininhaber für diesen Artikel interessieren dürften, gehört hier mindestens der deutliche Hinweis hinein, das es ansonsten die üblichen Jahreskurse gibt und das Jagdschulen für diese Schnellkurse stark in der Kritik stehen bezüglich der Jagdtauglichkeit ihrer Abgänger.

Den Artikel hab ich mir gar nicht erst durchgelesen. Ich habe auch so meine Zweifel das man jemandem in zwei bis vier Wochen das jagdliche Handwerk ausreichend nahebringen kann. Da die Schulen auch alle gute Werbekunden sind wird Kritik wohl eher ausbleiben.

Mattenklodt
 
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Re: schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierka

@Mattenklodt
Da kann ich dir nur beipflichten der Artikel über die Forstausbildung hatte "Bild Qualität", war sehr einseitig und hat mir auch nix gebracht für z.b. eine differenzierte Diskussion mit Förstern. Die Jagdausbildung bei den Kreisjägerschaften ist ebenso einseitig und aus Sicht der Förster könnte hierüber ein entsprechender Artikel geschrieben werden, nur eben aus 180° anderer Sicht. Es wäre eine ausgewogene Aufbereitung der Problematik wünschenswert. Bei steigenden Holzpreisen wird „Wald vor Wild“ noch mehr Bedeutung bekommen (wie die gesamte Wildschadensproblematik).

Den Artikel über die Jagdschulen empfand ich als völlig Aussagefrei. Eben nur eine Liste über Jagdschulen. Das bei dieser „Werbeliste“ auch noch versucht wurde den Anschein eines „Tests“ mit objektiver Bewertung zu erwecken, das ist der eigentliche Skandal. Wer sich wirklich Jäger nennen möchte, der braucht die Bereitschaft zu lebenslangen Lernen (klingt abgedroschen ist aber leider so).

Der Artikel über die Revierkarte geht in eine ähnliche Richtung und ist wirklich der schlechteste seit langem. Der Preis ist wirklich Luxus. Mag ja sein, dass man eine wirklich gute Revierkarte bekommt aber eine Übersicht über weitere Möglichkeiten hätte den Redakteuren sicherlich keinen Zacken aus der Krone geschlagen (vielleicht aber aus den Anzeigeeinnahmen). Mit Google earth und einem GPS zum aufzeichnen der Koordinaten von Reviereinrichtungen kann man sich selber eine Menge basteln (dies kann rechtlich problematisch sein, muss ja auch jeder selber wissen). Bei diesem Artikel frage ich mich wirklich, ob der nicht vom Anzeigekunden selber geschrieben worden ist und die Redakteure nur noch die Sätze hinzugefügt haben, wo Sie Ihre Karten in den Redaktionsräumen aufgehängt haben.

Journalistisch 6, setzen und nachsitzen….

WH Eddi
 

JMB

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Re: schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierka

Zur Kritik 100% ACK.

Wo aber bekommt der PC-phobe Durchschnittspächter eine entsprechende Revierkarte?
Anzitzeinrichtungen, etc. müssen ja nicht unbedingt GPS-vermessen sein.
Messtischblatt auf Spanplatte gezogen und mit Folie beklebt.
Nadeln o. Aufkleber für Reviereinrichtungen, Folienstift für Flächen (Wildäcker, etc.).

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Das scheint dann 90x50 cm zu sein.

Andere Vorschläge?


WaiHei
 
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Re: schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierka

Mattenklodt schrieb:
Moin zusammen!

Ohne mich vertieft zu Einzelthemen äußern zu wollen, fällt mir doch bei der Lektüre der letzten WuH Artikel auf, das diese nicht "der guten fachlichen Praxis" eines Journalisten entsprechen.

Da wird ellenlang über eine Revierkarte berichtet, die ein Unternehmen in Berlin erstellt, indem Luftbilder auf laminierten Karton oder ähnlich gedruckt werden. Erst auf der letzten Seite des Artikels kann man dem Kleingedruckten entnehmen, das schon das Grundangebot 800 EUR kosten soll. Dem Reporter ist nicht einmal eingefallen, zu hinterfragen, ob das nicht etwas teuer ist?

Mattenklodt

Na was glaubst du eigentlich was Jäger sind ???

Vorstandschefs, Unternehmer und hohe Beamte, da sind 800 Euro doch fast geschenkt :twisted:
 
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Re: schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierka

PatrickM schrieb:
Mattenklodt schrieb:
Dann berichtet nicht ein "Max" über seine Forstausbildung in Eberswalde, sondern "Max" wird zu einem Aufhänger für eine entsprechende Forsthetze des Redakteurs gemacht (das ist ein Unterschied!). Die Redaktion macht sich aber nichteinmal die Mühe, einen Professor oder die Einrichtung hierzu zu Wort kommen zu lassen. Recherche wird durch tendenziöse Zitate ersetzt. Was soll das? Zu forstlicher Jagdeinstellung im Einzelnen oder im Besonderen kann man stehen wie man will, aber solchen "Journalismus" braucht nun wirklich keiner in einer westlichen Zivilgesellschaft!

Der Artikel hat jedenfalls das Potential von Öl im Feuer, wie man auch hier im Forum sieht. Journalistisch ist er wirklich sehr einseitig, es wäre interessant gewesen die Stelungnahmen der Professoren und anderer Absolventen zu lesen.

Mattenklodt

Ich kenne einige Forststudenten in Göttingen, denen als allererstes beigebracht wird, das totes Rehwild gutes Rehwild ist.

Also ganz so un begründet halte ich diesen Beitrag nicht.

Das hat auch nix mit Hetze zu tun, dafür hat der ÖJV selber gesorgt mit ihrer Einstellung.
 
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Re: schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierka

Jagdfreund_40 schrieb:
Ich kenne einige Forststudenten in Göttingen, denen als allererstes beigebracht wird, das totes Rehwild gutes Rehwild ist.

Also ganz so un begründet halte ich diesen Beitrag nicht.

Das hat auch nix mit Hetze zu tun, dafür hat der ÖJV selber gesorgt mit ihrer Einstellung.

Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Es ist ja auch sicherlich so, dass es ein Problem mit der Einstellung von Förstern gibt über welche mann reden und diskutieren sollte. Aber eben nicht so "hetzerisch" wie in diesem Artikel.

WH Eddi
 
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Re: schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierka

JMB schrieb:
Andere Vorschläge?
WaiHei

Messtischblatt vom Vermessungsamt

Ein Ausdruck DIN A 1 quer kostet 28,- Euro (in Bayern), die benötigten, zusammenhängenden Kartenausschnitte sucht man sich am PC im Vermessungsamt aus. Die Gemeinde-, Gemarkungs- und Grundstücksgrenzen sind eingezeichnet. Gemeinschaftsjagdbezirke sind oft mit den Gemarkungsgrenzen deckungsgleich. Je nach Form reicht das für ein 400 Hektar-Revier leicht aus. größere Ausdrucke kosten etwas mehr, Kopien des selben Ausdrucks sind deutlich billiger.

Mit Textmarker, Buntstiften o.ä. ist damit in einer Stunde die Revierkarte erstellt, Grenz- und Ortskenntnis vorausgesetzt. Mit selbstklebender Folie, wie man sie zum Bücher einbinden verwendet, wird daraus ein Reviertaugliches Utensil.

WH
Amadeus
 
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Re: schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierka

Jagdfreund_40 schrieb:
Ich kenne einige Forststudenten in Göttingen, denen als allererstes beigebracht wird, das totes Rehwild gutes Rehwild ist.

Ich kenne ettliche ehemaliger Rottenburger. Die jagdliche Ausbildung in Rottenburg im Bereich Rehwild hatte u.a. als Aussage, dass Rehwildbestände im Wald häufig total unterschätzt werden und die Trophäenverbesserung über "Selektionsabschuss" im Wald unmöglich ist, dass man mehr nachhaltig nutzen kann. Von Rehwildhass keine Spur.

Jagdfreund_40 schrieb:
Also ganz so unbegründet halte ich diesen Beitrag nicht. Das hat auch nix mit Hetze zu tun, dafür hat der ÖJV selber gesorgt mit ihrer Einstellung.

Die Anzahl der Förster, die Mitglied in einem der LJV ist, dürfte die der ÖJV-Mitglieder deutlich übersteigen. Man sollte dem ÖJV nicht mehr Wirkung zugestehen als auch tatsächlich hat.

In RLP können Jagdpächter über Landesforsten Revierkarten erwerben (farbige Luftbilder 1.10.000). Der Preis richtet sich nach der Größe des Ausdrucks, es gibt verschiedene Papiersorten.
 
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Re: schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierka

Pirol schrieb:
In RLP können Jagdpächter über Landesforsten Revierkarten erwerben (farbige Luftbilder 1.10.000). Der Preis richtet sich nach der Größe des Ausdrucks, es gibt verschiedene Papiersorten.

Das hört sich mehr als interessant an!!! Hast Du dazu einen Link oder reicht einfach ein Schreiben/Email an die??? Ich habe mal Karten beim Landesvermessungsamt bestellt, aber die waren nicht so das Wahre.
 
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Re: schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierka

an diesen karten wäre ich auch interessiert
 
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Re: schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierka

Die Karten werden von der Forsteinrichtung in Koblenz erstellt und vertrieben.
Ihr könnt die aber auch über das für euch zuständige Forstamt bestellen.
 
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Re: schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierka

Revierkarten für 1000 € sind wirklich unnötig. Mit ein wenig Ahnung von Bildbearbeitung kann man sich völlig kostenlos bei Google-Earth Fotomaterial laden. Die Auflösung ist mittlerweile deutschlandweit ziemlich gut.

Bildausschnitte je nach Grösse der abzubildenden Revierfläche kopieren und in Word, Fotoshop o.ä. Programm wieder zusammensetzen. Manchmal ist das ein bischen fummelig und es gibt geringfügige Schnittkanten, das Ergebnis lässt sich aber sehen.

Dauert vielleicht eine gute Stunde und kostet nur den Ausdruck.

Gruß,
Gatsbyxl
 
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Re: schlechter Journalismus: Jagdschulen/Eberswalde/revierka

Gatsby schrieb:
Bildausschnitte je nach Grösse der abzubildenden Revierfläche kopieren und in Word, Fotoshop o.ä. Programm wieder zusammensetzen. Manchmal ist das ein bischen fummelig und es gibt geringfügige Schnittkanten, das Ergebnis lässt sich aber sehen.

Ähhh. Also ich habe das mal versucht und bin kläglich gescheitert. Da passt nach kurzer Zeit überhaupt nichts mehr zusammen. Ich nehme an, wegen der Krümmung der Bilder. Jedenfalls ist es nicht möglich, Wege und Waldkanten ohne arge Versetzungen fortzuführen.
 
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