Schiessverhalten 30.06-8x57IS-308.win

Registriert
31 Okt 2004
Beiträge
548
Hallo allerseits !

Habe heute auf dem Schießstand eine Kaliberdiskussion verfolgen können, die zwar ziemlich absurd, aber doch nicht uninteressant war.
Es ging um das Schießverhalten/Rückstoss zwischen einer 30.06, 8x57IS und einer 308.Win.
Jetzt mal eine ernste Frage an die Vollprofis: gibt es wirklich echte Unterschiede (bei gleicher Waffe) oder ist das einfach nur Unsinn? HH
 
Registriert
5 Aug 2002
Beiträge
21.102
Ich hab noch keine R93 in .308 oder 8x57 geschossen, der Unterschied dürfte bei gleicher Waffe (z.B. mit Wechselläufen in den genannten Kalibern) aber marginal sein.
 
A

anonym

Guest
1. diese ganzen "Experten" haben ihre Erfahrungen fast immer mit unterschiedlichen Waffe / Typen gemacht - da werden Äpfel mit Birnen verglichen.
2. Rückstoß wird von unterschiedlichen Schützen unterschiedlich wahrgenommen, also rein subjektiv.
Außerdem spielt die Schaftform eine ganz entscheidende Rolle.
vielleich geht ja mal jemand hin, nimmt eine Waffe mit austauschbaren, aber gleichschweren Läufen (z.B. B 93)
und läßt die Schützen "blind" testen.
Aber das ist wie mit den Mündungsbremsen:
der Glaube versetzt Berge...
Jedenfalls warte ich seit über 20 Jahren auf brauchbare MESSERGEBNISSE
P.
P.
 
Registriert
2 Okt 2004
Beiträge
1.524
Bei sonst gleicher Hardware finde ich 8*57 und .30-06 relativ ähnlich. .308 liegt für mich aber spürbar darunter.
 
Registriert
23 Feb 2006
Beiträge
346
Ein Freund von mir hatte auch eine R93 in
.30-06 keine Ahnung wieso aber der Lauf an seinem Püster war um einiges dünner als an meiner, an sonsten baugleichen Off Road. Meine ist eine aus ganz früher Fertigung eine der ersten Plastik R93
icon_biggrin.gif
die ausgeliefert wurden, seine war drei Jahre jünger. Meine schießt sich wie ein Wattebausch und die Waffe des Kumpels tritt wie ein Pferd bei gleicher Laborierung.
Aber die drei vorgenannten Kaliber dürften aus gleichen Waffen und gleicher Laborierung etwa ein gleiches verhalten haben.
 
Registriert
2 Jan 2001
Beiträge
180
Letztendlich macht das Waffengewicht den Rückstoßn zunichte!
Ich hatte mal eine R93 in 7x64, die ich nicht sonderlich mochte. Seit ich auf .30-06 (und jetzt 8.5x63) mit Semi-weight-Läufen umgeschwenkt bin, mag ich die Waffe wirklich. Das Mehrgewicht kommt durch den Laufdurchmesser zustande (bis 7mm ist der Mündungsdurchmesser bei Blaser 14.6mm drüber 16.x und bei den Semi-Weight 19 mm).
Eine von Grund auf schwere Waffe (Sauer 90, etc. (ca. 3.5 kg)) hat also einen deutlcich geringeren Rückstoß wie z.B. extrem leichte Waffen wie eine R93 in 7x64 (ca. 3kg).
Das sollte jeder bei der Waffenwahl berücksichtigen. Ich gebe auf alle Fälle für die Drückjagdeinsätze den Schweren den Vorzug.

WMH

rasa
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
Ich hab noch keine R93 in .308 oder 8x57 geschossen, der Unterschied dürfte bei gleicher Waffe (z.B. mit Wechselläufen in den genannten Kalibern) aber marginal sein.<HR></BLOCKQUOTE>

Na ja. R 93 in 3006: Merklich, 8x57IS dito, kaum ein Unterschied(erstere immer mit 11,7gr, zweitere mit 12,8Gramm).

308 r93 Jagdmatch: Fühlbar weniger, GEschoss: 11,7Gr TUG.

Auf der JAgd: Kein Unterschied, glaubs mir!
icon_wink.gif
 
Registriert
25 Jun 2002
Beiträge
210
das ist ja mal wieder eine Frage, die ich mit dem Zitat des guten Osgyan beantworten kann, der da so richtig erklärt: wer austeilen will, muss auch einstecken können!

Die Energie der Explosion beim Schuss beschleunigt nicht nur das Geschoss, sondern letztlich auch die Waffe. Es ist aber nicht so einfach, nur die Mündungsenergie der Geschosse zu vergleichen und damit eine Aussage über den Rückstoß zu erhalten. Zunächst wird nicht nur das Geschoss beschleunigt, sondern das Pulver selbst oder umgeformt als Gas, wird aus dem Lauf geschleudert. Den gleichen Impuls, wie sie alle aus dem Lauf austretenden Massen zusammen aufweisen, erfährt dann auch die Waffe. Das ist wichtig, weil daraus direkt abgeleitet werden kann, dass eine schwerere Waffe weniger schnell wird. Der Impuls der Waffe wird schließlich auf der Schulter abgefangen und in Deformationsarbeit umgewandelt. Gleichzeitig kann dabei die Waffe anfangen, eine Drehbewegung um diesen Punkt (die Schulter) auszuführen. Aufgrund der Anordnung des Laufes und der Massenverteilung schlägt in der Regel der Lauf nach oben, was bei kürzeren Waffen noch deutlicher auftreten, insgesamt aber doch sehr von der Schaftform begünstigt werden kann.
Wenn alle diese Waffen-technischen Vorraussetzungen egalisiert werden, macht also die Menge dessen, was durch den Lauf beschleunigt wird und die erreichte Geschwindigkeit dieser Massen den Hauptunterschied, aber auch noch nicht den ganzen Unterschied aus. Es ist zwar nicht ganz richtig, hilft aber in der Betrachtung, wenn von einem Raketeneffekt gesprochen werden kann. Aufgrund verschiedener Tatsachen, wie zum Beispiel der Wechselwirkung mit der umgebenden Luft vor der Mündung oder den Verhältnissen der Reibungs-aktiven Flächen zu den Massen, wirkt ein dickeres Kaliber etwas Rückstoßstärker, wenn alle anderen Faktoren gleich sind.
Die Dauer des Raketeneffektes ist ebenfalls ein Faktor und sehr häufig ist der Druckabbau bei dickeren Kalibern schneller, als bei dünneren. Dies ist jedoch sehr abhängig von dem verwendeten Pulver und der Lauflänge.
Nun könnte jemand auf die Idee kommen, das einzige, was keine Rolle beim Rückstoß spielt, sei der Drall, doch das stimmt nicht. Die Energie, die in die Rotation des Geschosses eingeht, fehlt ja für dessen Beschleunigung. So spielen also unterschiedliche Dralllängen auch noch eine Rolle beim Rückstoß, wenngleich hauptsächlich wegen der dadurch bedingten unterschiedlichen Mündungsgeschwindigkeit.
Und wenn wir schon dabei sind, sogar ein rechts oder links Drall macht einen Unterschied, weil die Waffe dadurch ja auch in eine Drehbewegung versetzt wird und je nach persönlicher Neigung wird das eine schlimmer empfunden, als das andere.
Ojeh ojeh. Vielleicht kann das die Schwierigkeit deutlich machen, die entsteht, wenn das Problem erfasst werden soll. Dabei haben wir noch nicht darüber gesprochen, dass es sehr persönliche Unterschiede in der Wahrnehmung des Rückstoßes gibt und dass zum Beispiel Faktoren, wie ein lauter Mündungsknall eine psychische Wirkung haben und deshalb dazu führen können, dass die gleiche Kraft des Rückstoßes vollkommen unterschiedlich empfunden wird.
Insgesamt also nahezu unlösbar, dieses Problem.

Bei den betrachteten Kalibern sind die Durchmesser und auch die sonstigen Verhältnisse etwa vergleichbar. Die .308Win kann etwa 50 grains Pulver aufnehmen (die Zahlen sollen nun nur dem Vergleich dienen), die 8x57IS etwa 55 und die .30-06 etwa 60 grains. Wenn alles andere gleich ist, also die Geschosse gleich schwer sind und die Läufe gleich lang, führt die unterschiedliche Menge an Pulver auch zu unterschiedlichen Mündungsgeschwindigkeiten. Aber nicht ganz im Verhältnis der Pulvermassen, sondern weniger deutlich. Deshalb denke ich, die Verhältnisse der Pulvermassen zueinander ist ein genügend großer Anhalt für den Vergleich des Rückstoßes, wobei jedem klar ist, wie sehr diese Betrachtung spekulativ ist.
Die Unterschiede wären dann etwa 10% vom einen zum nächsten Kaliber in dieser Reihe. Das wäre ein kaum spürbarer Unterschied. Nun kommt noch die Praxis dazu. Tatsächlich werden in fast allen .30-06 die Geschosse ziemlich tief gesetzt, was den Brennraum reduziert. Faktisch halten daher bei gleich schwerden Geschossen, die .30-06 und 8x57IS fast schon die gleiche Pulvermenge. Vielleicht nur zwei oder drei Grains Unterschied, mehr bei der .30-06, doch wegen des dickeren Kalibers dürfte tatsächlich im Endeffekt kein Unterschied zwischen dieser und der 8x57IS zu spüren sein.
Die .308Win fällt hinter diesen beiden jedoch ab, deutlich, doch nicht so deutlich, dass es in jedem Fall auch deutlich spürbar wäre. Insbesondere, wenn dann auch noch unterschiedliche Waffen verglichen werden.
 
Registriert
18 Apr 2005
Beiträge
836
Naja, im Zuge einer Neuanschaffung habe ich viele Kaliber bei Bekannten vergleichsschießen dürfen. Sicher hatten die Waffen nicht alle das selbe Gewicht, aber 30-06 und 8x57 liegen etwas gleich auf. Die 308 ist schon deutlich schwächer. Noch schwächere Hochwildpatronen sind nur von 7x57 und 6,5x55.

mfg Österreicher
 
A

anonym

Guest
Die Vorredner haben natuerlich recht, dass das ganze sehr von den Gegebenheiten der Waffe abhaengt. Unbestreitbar ist allerdings, dass (ceteris paribus) eine .308 DEUTLICH weniger Rueckstoss produziert als eine .30-06.
 
Registriert
1 Aug 2002
Beiträge
1.502
Erschwerend bei solchen Vergleichen kommt hinzu, dass der gefühlte bzw. empfundene Rückstoß sich zur Stärke des tatsächlichen mechanischen Rückstoßes unterschiedlicher Kaliber nicht linear verhält. Nur "wenig" mehr tatsächlicher Rückstoß kann den Schützen glauben lassen es mit "viel" mehr Rückstoß zu tun zu haben
icon_wink.gif
.

Auch andere Einflüsse können einen viel größeren Einfluß auf das empfundene Rückstoßverhalten haben, als die tatsächlichen Unterschiede verschiedene Kaliber. Ein besonders lauter Mündungsknall z.B. kann mehr Rückstoß suggerieren.

Umgekehrt führt Anspannung u.U. zu vermindertem Rückstoßempfinden. Manchem Jäger ist sicher schon mal aufgefallen, dass er den Rückstoß seiner Kanone beim Schuss auf Wild "fast gar nicht" gespürt hat. - Oder umgekehrt: Warum sonst ist der Rückstoß auf dem Schießstand vermeintlich stärker als auf der Jagd ?

Dies sind m.E. Faktoren, die sich stärker auswirken als die geringen tatsächlichen Unterschiede der hier zur Disposition stehenden Kaliber.

Zusammengefasst:
Man kann zwar grundsätzlich ein "Ranking" vornehmen, aber in der Praxis wirken sich andere Umstände oft stärker aus
icon_wink.gif
.

Weihei
Wurzelsepp
 
Registriert
20 Okt 2004
Beiträge
2.241
Diese Diskussionen bringt überhaupt nichts.
.308 // 30.06 // 8x57 IS zählen doch noch zu den Damenkalibern.

Und was haben wir als Männer da zu diskutieren ???
icon_biggrin.gif
icon_biggrin.gif
icon_biggrin.gif


Gruß Hallimasch
 
Registriert
10 Feb 2004
Beiträge
704
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Eifel-Nimrod:
Wobei eine 30/06 bei Leibe keinen starken Rückstoß produziert.<HR></BLOCKQUOTE>

Vorsicht! Ein Freund von mir schießt die 9,3X62 aus einem Stutzen und wird immer weinerlich, wenn er mal mit meiner .30-06 schießen soll.

Dabei habe ich eine Waffe mit "dickem Lauf" und geradem Schaft.

Da ist viel Psychologie dabei!
icon_biggrin.gif
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
14
Zurzeit aktive Gäste
67
Besucher gesamt
81
Oben