Wer von euch hat Erfahrung mit den Kippblockstutzen von Scheiring. Ich suche Information.
Ein Jagdfreund hat einen solchen schönen Stutzen in .300 Pegasus.
Er hat sich diese edle Waffe für seine Jagdreisen gewünscht. Er jagt manchmal im Kaukasus auf Wildschaf. Das Wildschaf läßt den Jäger nicht heran, er mußte mit seiner .300 Winchester Magnum oft 350 bis 400 Meter weit schießen. Bis 300 Meter hatte er kein Problem, aber 350 oder gar 400 Meter sind auf der Jagd schon extrem weit. Und Du zahlst dort auf alle Fälle sehr viel Geld für den Abschuß, auch wenn Du daneben schießt !
Also entschied er sich nach langer Überlegung für eine Waffe im Weitschußkaliber .300 Pegasus. Seine Gattin schenkte ihm eine edle Kipplaufbüchse von Scheiring (Ferlach).
Durch Zufall war gerade irgendwo ein gebrauchtes Stück erhältlich – so gut wie neu.
Die Waffe ist
sehr leicht gebaut, und daher ist er über den Rückstoß nicht sehr begeistert.
Zum tragen im Gebirge sehr angenehm, aber beim schießen rächt sich das leichte Gewicht.
Er will sich jetzt unter Umständen einen Kick-Stop oder dergleichen einbauen lassen, aber das ärgert ihn sehr. Denn zuerst muß man viel Geld zahlen (auch für eine Gebrauchtwaffe), weil es technisch anspruchsvoll ist, in einem derart starken Kaliber eine leichte Waffe zu bauen – und jetzt zahlt er ein 2. Mal für den Einbau des Schwermetallzylinders damit die leichte Waffe wieder schwerer wird. Aber er meint, der Kick-Stop sei erforderlich, obwohl die Waffe eine Mündungsbremse hat.
Ich durfte ein Mal beim Sauansitz einen Schuß abgeben.
Ich kann mich genau erinnern, die Kipplaufbüchse hat einen feinen deutschen Stecher. Das paßt auch gut zum Stil der Waffe.
Der Rückstoß war stark. Bei Schüssen im sitzen wirkt der Rückstoß stärker.
Der grobe Keiler hatte nur eine Fluchtstrecke von weniger als 20 Metern. Blattschuß. Das Herz platzte regelrecht. Viel Knochensplitter. Die Lunge zerrissen. Ausschuß. Erhebliche Wildbretzerstörung. Die Schußentfernung betrug 80 Meter. Das ZF hatte ich auf 5-fach eingestellt. Ich finde es gut, daß die Büchse ein Handspannsystem hat, das Schaftholz ist wunderbar. Mir würde das Herz bluten, mit einem derart schönen Schaft im Gebirge herumzusteigen. Ein Mal auf einem steilen Pfad ausrutschen und ein Kratzer in diesem Schaft – das würde sehr weh tun.
Angeblich gibt es die Möglichkeit, bei Bestellung einen Zweitschaft zu bestellen. Aus normalem Holz gefertigt (schön, aber nicht kostbar) mit einfach geschnittener Fischhaut. So etwas würde ich für Jagdreisen in die Wildnis sehr sinnvoll finden !
Die Waffe ist nicht so führig, wie man es bei einer als Stutzen bezeichneten Büchse erwarten würde.
65 cm Lauf wegen des starken Kalibers – und die Mündungsbremse verlängert die Waffe nochmal. Aber die Mündungsbremse dürfte bei diesem Kaliber erforderlich sein.
Herr Scheiring empfiehlt, von ihm geladene Munition zu kaufen.
Das würde ich jedenfalls tun, denn er stimmt die Laborierung genau auf die Waffe ab. Und wenn man schon ein Vermögen für einen Abschuß eines blöden Wildschafes zahlt, ist der Preis für diese eine Patrone ein Butterbrot !
Eine interessante Waffe, aber eben viel Rückstoß. Aber jeder empfindet das anders. Ich konnte den Rückstoß gut verkraften, aber mein Jagdfreund ist ein paar Jährchen älter.
Mein Eindruck von diesem Sauenabschuß:
Für die Jagd auf deutsches Wild und die hier üblichen Schußentfernungen ist das Kaliber .300 Pegasus sicher zu stark.
Der Jagdfreund berichtete mir von einer Gamsjagd, er hatte eine Gams auf 150 Meter geschossen und die Wirkung war zuviel des Guten. Er führt den Stutzen jetzt nur mehr zur Auslandsjagd.
Für die Jagd in Deutschland würde er eher zum Kaliber 270 WSM greifen, falls Scheiring dieses Kaliber verwendet.
Wenn Du Herrn Scheiring kontaktierst, könntest Du ihn fragen, in welchen Kalibern er seinen Stutzen fertigt ? Wäre interessant.
Ich weiß, auf ausdrücklichen Kundenwunsch ist sehr viel möglich. Aber nicht jeder Kundenwunsch ist sinnvoll. Es wäre interessant, welche Kaliber Herr Scheiring empfiehlt, denn er weiß sicher was in seinen Stutzen jagdlich sinnvoll ist und was nicht.