Scheiring Kippblockstutzen

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Wer von euch hat Erfahrung mit den Kippblockstutzen von Scheiring. Ich suche Information.
 
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Wer sich's leisten kann, meines Erachtens keine schönen Büchsen, das liegt jedoch im Auge des Betrachters.
Sündhaft teuer, speziell der Roux-Verschluss erlaubt eine niedrige ZF-Montage, wäre für mich kein Alltagsgewehr, zu "zickig" in der Handhabung. Bei mehrläufigen Waffen ist auf den seitlichten Umschalter zu achten, außerdem auf die Korrekte Schließung der Waffe, sonst macht es nur "Klick". Persönlich ist mir die Verwendung von deutschen Stecherabzügen schleierhaft, die zudem noch sehr im Abzugsweg kriechen...
 
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Wer von euch hat Erfahrung mit den Kippblockstutzen von Scheiring. Ich suche Information.

Welche?

Wer sich's leisten kann, meines Erachtens keine schönen Büchsen, das liegt jedoch im Auge des Betrachters.

Rein subjektive Aussage. Selbst ein Pharisäer kann einer Scheiring ihre Eleganz nicht absprechen.

Sündhaft teuer, speziell der Roux-Verschluss erlaubt eine niedrige ZF-Montage, wäre für mich kein Alltagsgewehr, zu "zickig" in der Handhabung.

Offensichtlich hast du noch nie eine über längere Zeit geführt. Was soll denn da "zickig" sein?

Bei mehrläufigen Waffen ist [...] auf die Korrekte Schließung der Waffe [zu achten], sonst macht es nur "Klick".

Gut, dass es so ist. Außerdem verriegelt der Blockverschluss um Welten besser als Laufhakenverriegelung oder ein Kersten.

Persönlich ist mir die Verwendung von deutschen Stecherabzügen schleierhaft, die zudem noch sehr im Abzugsweg kriechen...

Erstens schießt man den deutschen Stecher nur in Ausnahmefällen ungestochen und so eine Waffe nimmt man nicht auf eine DJ mit.
Zweitens kriecht mein Abzug auch ungestochen nicht, seine Charakteristik ist freilich nicht die eines Flintenabzugs.
 
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Solms, :thumbup:

don't worry, da reden Leute von Waffen wie Blinde über Farbe.......:biggrin:

Ein Tip: PM mit dem Threadstarter

WmH R-M
 
A

anonym

Guest
Wer von euch hat Erfahrung mit den Kippblockstutzen von Scheiring. Ich suche Information.


Ein Jagdfreund hat einen solchen schönen Stutzen in .300 Pegasus.
Er hat sich diese edle Waffe für seine Jagdreisen gewünscht. Er jagt manchmal im Kaukasus auf Wildschaf. Das Wildschaf läßt den Jäger nicht heran, er mußte mit seiner .300 Winchester Magnum oft 350 bis 400 Meter weit schießen. Bis 300 Meter hatte er kein Problem, aber 350 oder gar 400 Meter sind auf der Jagd schon extrem weit. Und Du zahlst dort auf alle Fälle sehr viel Geld für den Abschuß, auch wenn Du daneben schießt !

Also entschied er sich nach langer Überlegung für eine Waffe im Weitschußkaliber .300 Pegasus. Seine Gattin schenkte ihm eine edle Kipplaufbüchse von Scheiring (Ferlach).
Durch Zufall war gerade irgendwo ein gebrauchtes Stück erhältlich – so gut wie neu.
Die Waffe ist sehr leicht gebaut, und daher ist er über den Rückstoß nicht sehr begeistert.
Zum tragen im Gebirge sehr angenehm, aber beim schießen rächt sich das leichte Gewicht.

Er will sich jetzt unter Umständen einen Kick-Stop oder dergleichen einbauen lassen, aber das ärgert ihn sehr. Denn zuerst muß man viel Geld zahlen (auch für eine Gebrauchtwaffe), weil es technisch anspruchsvoll ist, in einem derart starken Kaliber eine leichte Waffe zu bauen – und jetzt zahlt er ein 2. Mal für den Einbau des Schwermetallzylinders damit die leichte Waffe wieder schwerer wird. Aber er meint, der Kick-Stop sei erforderlich, obwohl die Waffe eine Mündungsbremse hat.

Ich durfte ein Mal beim Sauansitz einen Schuß abgeben.

Ich kann mich genau erinnern, die Kipplaufbüchse hat einen feinen deutschen Stecher. Das paßt auch gut zum Stil der Waffe.

Der Rückstoß war stark. Bei Schüssen im sitzen wirkt der Rückstoß stärker.
Der grobe Keiler hatte nur eine Fluchtstrecke von weniger als 20 Metern. Blattschuß. Das Herz platzte regelrecht. Viel Knochensplitter. Die Lunge zerrissen. Ausschuß. Erhebliche Wildbretzerstörung. Die Schußentfernung betrug 80 Meter. Das ZF hatte ich auf 5-fach eingestellt. Ich finde es gut, daß die Büchse ein Handspannsystem hat, das Schaftholz ist wunderbar. Mir würde das Herz bluten, mit einem derart schönen Schaft im Gebirge herumzusteigen. Ein Mal auf einem steilen Pfad ausrutschen und ein Kratzer in diesem Schaft – das würde sehr weh tun.

Angeblich gibt es die Möglichkeit, bei Bestellung einen Zweitschaft zu bestellen. Aus normalem Holz gefertigt (schön, aber nicht kostbar) mit einfach geschnittener Fischhaut. So etwas würde ich für Jagdreisen in die Wildnis sehr sinnvoll finden !
Die Waffe ist nicht so führig, wie man es bei einer als Stutzen bezeichneten Büchse erwarten würde.
65 cm Lauf wegen des starken Kalibers – und die Mündungsbremse verlängert die Waffe nochmal. Aber die Mündungsbremse dürfte bei diesem Kaliber erforderlich sein.

Herr Scheiring empfiehlt, von ihm geladene Munition zu kaufen.
Das würde ich jedenfalls tun, denn er stimmt die Laborierung genau auf die Waffe ab. Und wenn man schon ein Vermögen für einen Abschuß eines blöden Wildschafes zahlt, ist der Preis für diese eine Patrone ein Butterbrot !

Eine interessante Waffe, aber eben viel Rückstoß. Aber jeder empfindet das anders. Ich konnte den Rückstoß gut verkraften, aber mein Jagdfreund ist ein paar Jährchen älter.

Mein Eindruck von diesem Sauenabschuß:
Für die Jagd auf deutsches Wild und die hier üblichen Schußentfernungen ist das Kaliber .300 Pegasus sicher zu stark.
Der Jagdfreund berichtete mir von einer Gamsjagd, er hatte eine Gams auf 150 Meter geschossen und die Wirkung war zuviel des Guten. Er führt den Stutzen jetzt nur mehr zur Auslandsjagd.
Für die Jagd in Deutschland würde er eher zum Kaliber 270 WSM greifen, falls Scheiring dieses Kaliber verwendet.

Wenn Du Herrn Scheiring kontaktierst, könntest Du ihn fragen, in welchen Kalibern er seinen Stutzen fertigt ? Wäre interessant.

Ich weiß, auf ausdrücklichen Kundenwunsch ist sehr viel möglich. Aber nicht jeder Kundenwunsch ist sinnvoll. Es wäre interessant, welche Kaliber Herr Scheiring empfiehlt, denn er weiß sicher was in seinen Stutzen jagdlich sinnvoll ist und was nicht.
 
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A

anonym

Guest
Fast hätte ich vergessen, Dir die Hauptsache zu schreiben.
Der Verschluß nennt sich Kippblockverschluß, er dürfte sehr stabil sein. Ist auch erforderlich bei einem derart starken Kaliber. Aufgefallen ist mir, daß der Verschlußhebel unten ist, schaut so ähnlich aus wie der Verschlußhebel der Ruger Blockverschluß-Büchsen.
 
A

anonym

Guest
Erstens schießt man den deutschen Stecher nur in Ausnahmefällen ungestochen und so eine Waffe nimmt man nicht auf eine DJ mit.

Mit so einer Waffe bei der Jagd aufs Wildschaf etc. schießt man eigentlich doch immer eingestochen.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Jagdfreund diesen Stutzen jemals zu einer Drückjagd mitnehmen würde.

Und dieses kostbare Stück ist keine Nachsuchenbüchse fürs Dickicht !
 
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Die Waffe des Jagdfreundes hat oben einen ganz normalen Spannschieber.

ein ordentlicher Scheiring Kippblockstutzen/ Büchse hat den Spannhebel im Verschluß(öffnungs)hebel integriert.
Moderne Stücke eben den heute oft verwendeten Spannschieber auf dem Kolbenhals.

Kal. 300 Peg. hiermit hat der Adlige den Weltrekord Gatter- Hirsch Bruno geschossen.
Eben mit solch einer Scheiring KLB.

Gebrauchte Scheinring Waffenb bietet den Knipp, Niederensee hin und wieder an.
Zu 99.9 % in üblichen Kaliber. Z.B. in 8x75RS die Scheiring Junior gerne verwendet(e)
Oft wird auch der Stutzen als Bergsutzen gefertigt mit der kleinen Kugel 6x5oR Scheiring.
Zusätzlich dann ein einläufiger WL.

WmH R-M
 
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Habe mich vor Jahren mal intensiver mit dem sog. Pirschstutzen beschäftigt. In gewisser Weise verkörpert er die moderne Herrenwaffe des internationalen Jägers (bekanntlich wurde nicht nur Burlei mit ihr gestreckt) und ist insoweit natürlich zwei Nummern zu groß für Muttis Ältesten. Aber ab und an ergeben sich Kaufgelegenheiten, und dann sollte man vorbereitet sein...

In die Waffe wird offenbar häufig die .300 Pegasus eingelegt (so zumindest beide von mir begutachtete Waffen), vernünftiger scheinen aber die leistungsschwächeren Alternativen. Scheiring stellt jedenfalls praxisgerechte, auf die individuelle Büchse abgestellte Laborierungen bereit. Und der Wiederlader bekommt die Waffe dem Hören nach ebenfalls sehr schnell zum Schießen.

Eine der Waffen war bereits auf mehreren Steinbock- und Argalijagden (auch in der sehr kalten Spätsaison) unterwegs gewesen und hatte sich als praxistauglich erwiesen. Kratzer und Dellen im Holz brachten die Schönheit dieser Jagdwaffe erst so richtig zur Geltung. In dieser Hinsicht habe ich also keinerlei Bedenken.

Der Rückstoß der .300 Pegasus mit der hauseigenen Mündungsbremse (riesig, bienenkorbartig, aus Titan und -mit Verlaub- ein Stilbruch) ist, soweit fünf Schuss überhaupt einen ersten Eindruck erlauben, verblüffend gering. Die Druckwelle nimmt wegen der Bremse allerdings ein Wesensfestigkeit erforderndes Ausmaß an. Auf die Dauer käme ich besser ohne Mündungsbremse klar, aber das mag individuell unterschiedlich sein. Ohne Gehörschutz jedenfalls nicht zu schießen, und das dürfte auf harten Bergjagden zuweilen schwierig sein.
Ein Kickstop zur Reduktion des Rückstoßes erscheint mir als der falsche Weg: Entweder man kommt mit so einer Waffe klar oder man ist schlicht nicht "gut genug" dafür. Die Schaftgeometrie in Sachen Rückstoß ist jedenfalls überraschend gut.

Der untenliegende Verschlusshebel ist ungewohnt und möglicherweise bei liegendem Nachladen auf dem Rucksack im Weg, geometrisch aber wohl vorteilhaft und ermöglicht eine niedrige ZF-Montage.

Bin generell kein Stecher-Freund (Abzugskontrolle, Handschuhe beim deutschen Stecher etc.) und habe betrübt zur Kenntnis genommen, dass der deutsche Stecher die einzige Option ist.

Wer mit einer K95 (notfalls in Sonderanfertigung) nicht glücklich werden kann, der muss zweifelsohne zu einer Scheiring greifen.
 
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Mit so einer Waffe bei der Jagd aufs Wildschaf etc. schießt man eigentlich doch immer eingestochen.

Bei der Jagd aufs Wildschaf etc., wo man unter Umständen stundenlang bei eisiger Kälte im Anschlag auf eine Gelegenheit zum Schuss wartet, hat man ganz gerne etwas dickere Handschuhe an. Ein moderner Feinabzug ist insoweit nicht nur auf der Drückjagd vorteilhaft.

Mehr Stil hat aber zweifelsohne der deutsche Stecher. Auch hier gilt also: Wer schön sein will, muss leiden.
 

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