Hallo Herr Möller,
das Einwürgen des Hülsenmundes ist doch kein Problem. Meines Wissen verfügen alle gängigen Setzmatrizen für Langwaffenkaliber über eine Krempstufe mit Ausnahme einiger Modelle der Firma Triebel. Ich habe etliche Laborierungen verschiedener Kaliber, sofern das Geschoß dafür eingerichtet war, mit einer Kneifung versehen und keine Probleme damit gehabt. So eine Patrone ist handschmeichelnd und sieht gut aus, das ist aber auch alles. Außen- und zielballistische Nebenwirkungen hat eine Hülsenmundkneifung nicht, nur der Gasdruck steigt etwas und angeblich soll durch den festeren Geschoßsitz eine ökonomischere Pulververbrennung herbeigeführt werden!? Eine Empfehlung zur Hülsenmundkneifung geben (meine) WL-Bücher nur für einige Großwildkaliber und solche Hülsen, in denen ohne Kneifung kein genügend fester Geschoßsitz herzustellen ist (.45-70 u.ä.). Jedenfalls nicht für 9,3x62, .30-06 und .308". Aber wie gesagt „schädlich” ist sie ja nicht und die Patrone gewinnt an ästhetischem Reiz.
Warum mich das KDG noch interessiert? Weil bei uns, wie in Schweden schon lange üblich, Bewegungsjagden immer populärer werden und weil auch auf Einzeljagden das meiste Wild auf moderate Entfernung zur Strecke kommt. Insofern scheint mir das Konzept des KDG für hiesige Verhältnisse stimmiger als das des KJG zu sein, zumal die Präsentation drei verschiedener 8mm KJG´e in kurzer Zeit, jeweils mit perfektem theoretisch-ideologischem Überbau, beim potentiellen Kunden eher Verwirrung als Vertrauen schafft. Denken Sie auch an die Diskussion über Tiefe und Weite der Hohlspitze. Wie sagen die Konstrukteure so schrecklicher Patronen wie der .30-06 und ihrer Töchter: Keep it safe and simple! In diesem Sinne würde ich mir ein übersichtliches Geschoßangebot von Ihnen wünschen ohne Revolutionen im Wochentakt, abgestimmt auf Standardsituationen. Ich könnte mir vorstellen, daß solches mit dem KDG besonders gelingen kann und dem Absatz der Geschosse sehr dienlich wäre.
Mich wundert, daß die Schweden KDG´e für die 9,3x62 wollen: Die am meisten auf Elch geführten Kaliber sind immer noch die 6,5x55 und leider die .30-06, gefolgt von der 8x57IS (!), jedenfalls in dem kleinen Jagdschützenklub zwischen Östersund und Strömsund, in dem ich seit Jahren ordentliches Mitglied bin. Eine interessante Fluchtstreckenstatistik füge ich als Anlage bei. Sie erschien vor 3 Jahren in einer norwegischen Jagdzeitschrift und zeigt, daß die knapp 4500 Elche, beschossen mit etwa 1,5 Schuß auf rund 60 Meter, noch 38 Meter gelaufen sind. UNABHÄNGIG VOM KALIBER.
Suchen Sie Tester für die ß-Version des KDG, dürfen Sie sich gern an mich wenden.
Bis dahin wünsche ich Ihnen allzeit Weidmannsheil und fette Beute!
Andreas Mosel, Freitag, 11. Februar 2005 18:12
@ Hürsch,
danke für deinen guten Beitrag.
Im wesentlichen waren es ja die Schweden, die ein deformierendes Geschoß wollten. Nun bekomme ich eien nirwegische Jagdstatistik, Autor
Norwegische Elchstatistik von 1992 - 1998 aus einer gewissen Gegend
Bewegung Anzahl Anteil
Elch stand still 1.997 46 %
Elch ging 1.064 24 %
Elch trabte 1.158 27 %
Elch gallopierte 134 3 %
Summe 4.353 100%
Patrone Erlegte Elche Schußweite Schuß / Elch Elch ging [m]
6,5 x 55 1.233 58 1,5 38
.308" W. 671 62 1,6 36
.30"-06 1.372 60 1,5 41
.300" WM 22 68 1,7 23
8 x 57 IS 172 54 1,5 33
8 x 64 18 73 1,3 27
9,3 x 57 120 51 1,5 39
9,3 x 62 242 62 1,4 38
.375" H & H 204 58 1,4 35
7 mm RM 47 66 1,4 55
.338" WM 83 63 1,5 29
.358 NM 152 50 1,2 42
.458" WM 14 55 1,4 22
Summe 4.353 60 m im Ø 1,5 im Ø 38 im Ø
Autor war Torgeir W. Scank.
Im Laufe der letzen Jahre erlegen wir immer mehr Sauen und die wiederum auch auf Drückjagden. Es kann also sein, das sich dei Jagd mehr zu Bewegungsjagden hin aändert. Das würde dann auch andere Geschosse bevorteilen. Auf Drückjagden ist Aerodynamik piepegal und Anderes zählt.
Mir kommt es also darauf an zu erfahren, was gebraucht wird. Unmsetzen kann ich das dan schon.
Also sagt was!
Gruß LutzM
[ 11. Februar 2005: Beitrag editiert von: LutzM ]