Schalldämpfer - Reaktion des Wildes

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Hallo Forum!

Nachdem immer mehr und mehr Schalldämpfer auch in den jagdlichen Einsatz kommen meine Frage: Welche Erfahrungen habt ihr beim jagdlichen Einsatz des Schalldämpfers gemacht in Bezug auf das Verhalten des Wildes (gerade bei Rudeln/Rotten)? Wie verhalten sich die Rudelmitglieder nach der Abgabe des Schusses? Springen sie ab oder verhoffen sie? Welche Reaktionen habt ihr beobachtet?

WMH!
 
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Nein, ich habe keine Erfahrung mit dem jagdlichen Einsatz von Schalldämpfern,
aber mit dem Aufenthalt im 300 m Scheibenbunker bei abgeschirmtem Mündungsknall um so mehr.

Der Geschoßknall einer Mittelpatrone, z.B. .308, in kurzer Entfernung durch einen schmalen Schlitz wahrgenommen ist immer noch extrem laut,
durchaus vergleichbar mit dem Mündungsknall auf dem Stand, weniger dumpf aber dafür durch die größeren hochfrequenten Anteile in der Stoßwelle deutlich "schärfer".
Man sollte bedenken, daß ein überschallschnelles Geschoß seine meiste Energie durch Schallabstrahlung und nicht durch Reibung verliert,
sonst würde im Ziel, wenn überhaupt, nur noch geschmolzenes Metall ankommen.

Dann gibt es noch den Kugelschlag am Wild.

Ob für das Wild am anderen Ende des Schusses durch den fehlenden Mündungsknall die Wahrnehmung dabei so stark abweicht, daß es dadurch sein Verhalten ändert,
halte ich deshalb für fraglich.
 
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Beim Rehwild im Sprung (Feld) habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Wild eben nicht oder deutlich später abspringt.
Grund ist m. E. dass das Wild den Ort des Schützen / Jägers nicht so recht orten kann. Doubletten sind so deutlich leichter möglich.

WH
Jagdpassion
 
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Bin der Meinung von Fex. Kann zwar speziell zum Schalldämpfer nichts sagen, aber einige Erfahrung gesammelt was abspringen betrifft.

Beim Rehwild stört nur das Geräusch nach dem Knall. Also das erneute Durchladen. Wer es schafft im Knall durchzuladen oder Kipplaufgewehr hat (dieses lautlos öffnen kann), der wird nach dem Schuß nur ein sicherndes Stück vorfinden, das nicht recht weiß wohin es abspringen soll. Oder es erschrickt so, das es 5-10m abspringt und dann sichernd stehen bleibt.

Wer dann ein Geräusch mach oder sich bewegt--sieht nur den weißen Spiegel.

Robert
 
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Beim Rehwild im Sprung (Feld) habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Wild eben nicht oder deutlich später abspringt.
Grund ist m. E. dass das Wild den Ort des Schützen / Jägers nicht so recht orten kann. Doubletten sind so deutlich leichter möglich.

Hab ich schon öfter von Jägern die einen Schalldämpfer verwenden gehört.
 
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Ich hab die Erfahrung an Freiflächen gemacht, wenn ich Richtung Wald (=Reflektorfläche) schieße, dass das nicht beschossene Stück abspringt, stehen bleibt und dann Richtung Wald sichert. Dann aber auch meist kurze Zeit drauf weg ist. Beim Fuchs auch so erlebt.
 
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Das Wild springt bei 120 Dezibel genauso ab wie bei 150.

Wild,

das bei Schußgeräuschen sofort abspringt, zeigt falsches -gundfalsches!- Jagen an, sonst eher nichts.

Erst wenn Wild gelernt hat, dass ein Zusammenhang zwischen Knall und Jäger / Tod besteht, springt es beim Knall ab. Wenn alle Jäger eines Reviers nach dem Schuß mindestens 15 Minuten sitzen bleiben, ohne Lärm zu veranstalten, und erst dann das erlegte Wild angehen, wenn die Bühne leer ist -da muss man halt schon abwarten, bis sich auch die letzte Ricke verzogen hat -sicher verzogen, nicht etwa am Waldrand sichernd stehen.

Leider scheint dies insbesondere bei schießfreudigen Jungjägern oder Wenigjägern völlig unbekannt zu sein.

Gruß,

Mbogo
 
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Also bitte ich kann doch nicht behaupten das Wild nach dem Schuß normal stehen bleibt! Und falls es flüchtet der Jäger schuld dran ist???
Ist doch eine normale Fluchtreaktion des Wildes, so oft Knall es jetzt nicht das die es gelassen hinnehmen bzw. gewohnt sind.

Nein bei mir steht nicht immer nur eine Kreatur auf der Fläche trotzdem ist es mal so und mal anders.


Gruß
 
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Ich geb ihm ja recht das man viel kaputt machen kann wenn man zu früh sich blicken lässt.
Aber eine Reaktion beim Schuss ist normal und nicht nur auf den Jäger zurück zuführen.

PS: Das mit dem Schwachsinn war falsch und im eifer vorschnell geschrieben. Sorry will nicht Stänkern:thumbup:


Gruß und Waidmannsheil
 
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Wild,

das bei Schußgeräuschen sofort abspringt, zeigt falsches -gundfalsches!- Jagen an, sonst eher nichts.

Erst wenn Wild gelernt hat, dass ein Zusammenhang zwischen Knall und Jäger / Tod besteht, springt es beim Knall ab. Wenn alle Jäger eines Reviers nach dem Schuß mindestens 15 Minuten sitzen bleiben, ohne Lärm zu veranstalten, und erst dann das erlegte Wild angehen, wenn die Bühne leer ist -da muss man halt schon abwarten, bis sich auch die letzte Ricke verzogen hat -sicher verzogen, nicht etwa am Waldrand sichernd stehen.

Leider scheint dies insbesondere bei schießfreudigen Jungjägern oder Wenigjägern völlig unbekannt zu sein.

Gruß,

Mbogo

Das hat erst in zweiter Linie mit sitzen bleiben zu tun.
Wenn das beschossene Stück auf den Schuss hin noch abspringt, eine Todesflucht macht, flüchten die anderen Stücke auch. Ist das ihr erstes Schuss-Erlebnis , haben sie spätestens jetzt die Verknüpfung Knall =flüchten.
Erleben sie zum ersten Mal einen Schuss und das beschossene Stück liegt im Knall, besteht kein Grund zur Flucht.
Natürlich vergrämt man das Wild, wenn man jetzt sofort ab bockt.

Guillermo
 
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16 Jan 2010
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Hallo Forum!
Mittlerweile sind Schalldämpfer weiter verbreitet. Gibt es neue Erkenntnisse wie sich Wild bei Schuss mit Schalldämpfer verhält? Verhofft? Springt ab? Was habt ihr beobachtet?
 

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